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Petition soll Tegernseer Almdorf verhindern

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Nachdem sich in Tegernsee gerade erst die Aufregung um den Seesteg gelegt hat, steht nun ein weiteres Vorhaben unter Beschuss.

Unter der Führung von Stadtrat Thomas Mandl (SPD) wendet sich eine illustre Schar von Unterstützern in einer Petition an den Bayerischen Landtag. Ziel: dasumstrittene Almdorf, welches oberhalb von Tegernsee am Neureuthparkplatz entstehen soll, doch noch zu verhindern.

Auf diesem 5000 Quadratmeter großen Grundstück soll das Almdorf entstehen

Auf diesem 5.000 Quadratmeter großen Grundstück soll das Almdorf entstehen

Das geplante Almdorf in Tegernsee erregt nun schon seit einiger Zeit die Gemüter. Gegner des Projektes kritisieren vor allem die Herausnahme des 5.000 Quadratmeter großen Grundstücks aus dem Landschaftsschutzgebiet.

Negative Auswirkugen für die Landschaft

Noch im Jahr 2005 habe die Stadt Tegernsee das Gelände als Grünfläche ausgewiesen, um eine weitere Bebauung zu verhindern, betont Mandl in der uns vorliegenden Petition (hier das Dokument zum runterladen). Im August 2012 änderte dies dann aber der Stadtrat fast einstimmig wieder – gegen den Widerstand Mandls.

Die Änderung der Fläche in das “Sondergebiet Fremdenverkehr” bezeichnet der SPD-Politker nun als “fahrlässigen Umgang mit dem Landschaftsschutzgebiet” und betont, dass derzeit in Tegernsee mindestens drei besser geeignete Fläche für eine touristische Verwertung zur Verfügung stehen würden.

Konkret nennt er hier das ehemalige Krankenhausgelände, das ehemalige Seeheim und das Hotel Guggemos. Wird das Almdorf Realität sieht Mandl eine Versiegelung wichtiger Grundwasserquellen, aber auch eine Überbelastung der Neureuthstraße durch das dann steigende Verkehrsaufkommen auf die Stadt zukommen.

Zuspruch auf der Straße

Bei der Abstimmung im vergangenen Jahr war Mandl der einzige, der gegen das Almdorf votierte. Das habe ihn damals auch ziemlich gewundert, wie der Stadtrat auf Nachfrage erklärt. Es müsse wohl vorher in den Fraktionen so abgesprochen gewesen sein. Auf der Straße habe er im Nachhinein allerdings viel Zuspruch für sein Verhalten erhalten.

Da sind dann sogar CSUler auf mich zu gekommen, haben mir auf die Schulter geklopft und gesagt: Das mit dem Almdorf, da bin ich ganz deiner Meinung.

Dieser Rückenwind aus der Bevölkerung soll nun den nächsten Schritt möglich machen. Denn nachdem die politischen Entscheidungswege ausgeschöpft sind, versucht Mandl es nun mit einer Petition. Diese geht direkt an den Petitionsausschuss im Bayerischen Landtag, wo sie in den nächsten Wochen geprüft werden soll. Auch der Stadt habe er diese heute zukommen lassen, wie der Tegernseer bestätigt. Dabei richtet sich die Beschwerde nicht nur gegen Stadtrat und dessen Beschluss sondern auch den Kreistag Miesbach.

Privatschlösser befürchtet

Neben den bereits angesprochenen Kritikpunkten, wirft der SPD-Politiker zudem noch ein neues Argument gegen das Almdorf in den Ring. Ständig werde den Stadträten erzählt, dass ein Hotel mit einer so geringen Bettenzahl nicht wirtschaftlich betrieben werden könne. Das „Almdorf“ soll über sieben kleine Häuser mit je einer Grundfläche von rund 70 Quadratmetern und einer Wandhöhe von 5,50 Metern – mit insgesamt 70 Betten betrieben werden.

So soll das Aldorf einmal aussehen, Thomas Mandl möchte die Entstehung mit seiner Petition verhindern

So soll das Almdorf einmal aussehen.

Für ein erfolgreiches Hotelprojekt sei laut allgemeiner Einschätzung eine doppelte Anzahl notwendig, macht Mandl deutlich. Daher sieht er die Gefahr, dass das Projekt privat genutzt wird.

Meine Befürchtung ist nun, dass man in ein paar Jahren einfach sagt, dass das Projekt nicht wirtschaftlich tragfähig ist und daher viele kleine Chalets an Privatleute verkauft werden.

Der Zweite Bürgermeister Anton Staudacher, der den derzeit verreisten Peter Janssen vertritt, betonte heute auf Nachfrage nochmals die große Bedeutung des Almdorfs für den Tourismus in Tegernsee.” Konkret könne er sich aber erst zu den Argumenten Mandls äußern, wenn ihm die Petition vorliege, so Staudacher weiter.

Mandl rechnet sich mit seiner Beschwerde durchaus Chancen aus. „25 Prozent aller Petitionen enden erfolgreich. Mal sehen, wie es mit dieser ausschaut.” Antragssteller sind neben Thomas Mandl, die Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal Angela Brogsitter-Finck, der Vorsitzende der Kreisgruppe des Bund Naturschutz im Landkreis Miesbach Manfred Burger, der Kreisvorsitzende der Vogelschützer Gerhard Kinshofer sowie Hans Hailer, Eigentümer der Gaststätte Lieberhof.


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