Das Stabhochsprung-Festival am Tegernsee geht in die sechste Runde. Am 12. und 13. Juli trifft sich wieder die gesammelte Hochsprungelite in der Rottacher Kuranlage, um an der einzigartigen Sportveranstaltung teilzunehmen.
So hat sich das internationale Stabhochsprung-Meeting mittlerweile zu einem Sportevent der Spitzenklasse entwickelt und als Zuschauermagnet im Tegernseer Tal etabliert.

Von links nach rechts: Hermann Ulbricht (stellv. Bürgermeister von Rottch-Egern), Michael Wrba (Pressesprechen TSV Rottach-Egern), Dr. Andreas Greither (Hotel Westerhof) und Franz Sollacher (Cheforganisator des Meetings)
Beim Pressegespräch am gestrigen Dienstag sieht man stolze Gesichter. Stolz darauf, was aus dem kleinen Wettkampf in den letzten Jahren geworden ist. Pressesprecher Markus Wrba und Organisator Franz Sollacher sind sich einig: Das Festival ist zu einem Highlight am Tegernsee geworden.
Was einst 2007 an der Sportanlage am Birkenmoos als Show-Wettkampf mit zwei Profisportlern begann, ist zwischenzeitlich fast ein Pflichttermin für die Stabhochspringer. Das Meeting werde mit jedem Jahr besser angenommen. Die Veranstaltung stehe, so die Veranstalter, europaweit auf Platz vier. Das, so sind die Macher einig, liege vor allem an der atemberaubenden Kulisse, die sich im Kurpark in Rottach-Egern bietet. Die Absprung- und Landematte ist das Highlight der Anlage, da die Leichtathleten nach Sprüngen über bis zu 5,50 Metern gefühlt auf dem See landen.
Familiäre Atmosphäre
Dazu kommt die einmalige Freiluftatmosphäre des Kurparks, die die Sportler auch dazu bewegt, beim Startgeld auf den einen oder anderen Euro zu verzichten. „Derartige Rahmenbedingungen sind die Athleten bei anderen Meetings wie zum Beispiel in München oder Paris in dieser Form nicht gewohnt, und viele freuen sich schon im Frühjahr auf unsere Veranstaltung“, so Pressesprecher Michael Wrba.
Vor allem die familiäre Atmosphäre, die Franz Sollacher groß schreibt, finden viele Sportler außergewöhnlich. „Hier werden alle in einem schönen Hotel untergebracht und wir machen auch Ausflüge.“ Sogar vom Flughafen werden die Teilnehmer abgeholt.
Privatwohnung für Dopingproben
Einige Veränderungen gibt es aber zum letzten Jahr. So stehen die Organisatoren derzeit in Verhandlungen mit der Firma Schmittbauer-Krane, die einen 70 Meter hohen Kran zur Verfügung stellen will. So könnten dann immer um die 20 Zuschauer das Spektakel von oben beobachten. „Noch ist es nicht sicher. Aber wenn es klappt werden die Zuschauer riesen Spaß haben,“ betont Wrba.
Und auch für die Sportler gibt es in diesem Jahr etwas Neues. Ab jetzt müssen Dopingproben durchgeführt werden. Eine Maßnahme der DLV-Verbandaufsicht, die sich als ganz schöne Herausforderung entpuppte, so Sollacher. Sobald nämlich ein Teilnehmer für eine Probe ausgelost wird, muss eine Toilette zur Verfügung gestellt werden, die ab diesem Zeitpunkt nicht mehr betreten wird. Glücklicherweise hat sich eine Rottacherin in der Umgebung bereit erklärt ihre Privatwohnung zur Verfügung zu stellen.
Spitzenathleten als Highlight
Ein wichtiges Ziel haben die Veranstalter bereits erreicht. Etliche Spitzenthleten haben mittlerweile zugesagt im Juli nach Rottach zu kommen. Darunter der Deutsche Björn Otto, aber auch viele andere bekannte und erfolgreiche Athleten aus Amerika, Schwede und sogar Asien. Mit verschiedenen Interessenten sei man noch in Verhandlungen: „Das tut sich bestimmt noch was“, so Sollacher.
Und auch die Gemeinde, die die Veranstaltung unterstützt, ist begeistert. So betont der Zweite Bürgermeister Hermann Ulbricht: „Die Attraktivität ist da und das wirkt sich auch auf den Tourismus aus.” Am Montag erst habe er die Athleten auf die Facebookseite gestellt und teilweise 400 Klicks bekommen.
Als zusätzliche Highlights werden T-Shirts verkauft, die als Autogrammkarte dienen sollen. Zusätzlichen werden zwei T-Shirts von allen Sportlern signiert. Diese sollen dann versteigert und das Geld für einen guten Zweck gespendet werden. „Vielleicht an die Hochwasseropfer bei uns im Tal“, so Sollacher.
Der TSV selber finanziert das Projekt im übrigen ausschließlich über Sponsorengelder. Und auch da wird klar, die Macher sind wahre Enthusiasten: „Uns geht es nicht ums Geld. Das sieht man daran, dass wir immer noch jedes Jahr um die 1000 Euro Minus machen“, so Sollacher zum Schluss.