Es ist eine kleine Sensation. Zum Amtsantritt Wolfgang Rzehaks, des ersten grünen Landrates in Deutschland, will der Kölner Künstler HA Schult seine Müllarmee, die TrashPeople, auf dem Wallberg positionieren. Die umweltkritische Ausstellung war schon auf dem Roten Platz und an den Pyramiden von Gizeh. Der Wallberg soll nun die nächste Station für die verrosteten Kunstobjekte sein.
Unter den Kulturschaffenden im Landkreis wurde es seit dem Wochenende kolportiert, dass HA Schult eine Installation am Tegernsee plane. Auslöser für den umweltkritischen Künstler war die Wahl Wolfgang Rzehaks zum ersten grünen Landrat in Deutschland. Nun kam die Bestätigung von Seiten des Managements des weltweit bekannten Künstlers:
Ja, Herr HA Schult freut sich auf die künstlerische Herausforderung auf dem Wallberg in Bayern. Damit will Herr HA Schult seinen Beitrag zu einer grünen Politik leisten. Nach 2003 in der Region Zermatt, wird es die zweite Darstellung der TrashPeople in einer Berglandschaft sein.
Die Abfallskulpturen wurden 1996 geschaffen. Aus Metallschrott und bunten Blechdosen erstellte der heute 74-Jährige Künstler lebensgroße Menschfiguren. „Meine Müllmänner sind stumm. Eine stumme Anklage, dass dieser Planet, den wir ja nur geliehen bekommen haben, zum Müllplaneten geworden ist“, begründete HA Schult bei einer TrashPeople-Schau schon in der Vergangenheit seine Installation.
Bis zu 1000 Soldaten umfasst die komplette Schrottarmee. Wie viele der weit gereisten metallischen Müllmänner symbolisch den Wallberg hinaufmarschieren, wollte das Management der Tegernseer Stimme allerdings nicht mitteilen. Das sei auch eine finanzielle Frage. Neben der Präsentation der Schrottsoldaten sei zusätzlich ein Rahmenprogramm für mehr grüne Politik im Voralpenraum geplant.
Termin für die Ausstellungseröffnung ist der Abend des 30. April 2014. Walpurgisnacht und die Nacht, bevor Wolfgang Rzehak am ersten Mai offiziell als neuer Miesbacher Landrat ernannt wird. Was an diesem Tag genau geplant ist, soll noch geheim bleiben, so ist es der ausdrückliche Wunsch des Künstlers. Von Seiten des Landratsamtes war dazu bislang keine Stellungnahme zu erhalten.