Aktualisierung vom 08. April / 13:32 Uhr
Wenn es nach den Lesern der Tegernseer Stimme geht, wäre es bald das ganze jahr über Abends eine Stunde länger hell. Dafür hat sich die deutliche Mehrheit der 407 Personen ausgesprochen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben.
Nur die wenigsten Befragten halten eine Diskussion über die Zeitumstellung dagegen für sinnlos. Aigners Thema polarisiert.
Klare Meinungen zum Thema
Wie sehr der bayerische Vorstoß, die Zeitumstellung in Frage zu stellen, polarisiert, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse der TS-Umfrage vom vergangenen Wochenende: Nur vier Prozent aller Befragten gaben an, dass es ihnen schlichtweg egal sei, ob die Zeit umgestellt wird oder nicht. Nur 29 Prozent halten die komplette Diskussion für sinnlos.
Die große Mehrheit der Befragten hat zumindest eine klare Meinung. Und die ist mehrheitlich dafür die Uhrenzeiger da zu lassen, wo sie gerade sind: Auf der Sommerzeit. 66 Prozent der TS-Leser sprechen sich dafür aus, dass es ganzjährig eine Stunde länger hell bleiben soll am Abend. Auch bei der umgekehrten Kontrollfrage sieht das Ergebnis ähnlich aus.
Ob es wirklich am gewünschten Handlungsbedarf oder an der emotional aufgeladenen Debatte über die Zeitumstellung liegt, kann auch die generelle Frage, ob eine Zeitumstellung überhaupt gewünscht ist, nicht beantworten. Das Ergebnis liest sich zumindest, als ob es durchaus Wunsch nach Änderung gibt: lediglich 15 Prozent sprechen sich dafür aus einfach alles so zu lassen, wie es ist.
Hier die kompletten Ergebnisse:
Ursprünglicher Artikel vom 06. April 2014 mit der Überschrift “Aigner: „Ja zu ganzjähriger Sommerzeit“”
Über Sinn und Unsinn der Sommerzeit wurde schon viel diskutiert. Nun schaltet sich Ilse Aigner in die Debatte ein. Die ist das ewige Gedrehe an der Uhr auch leid und bekennt sich klar gegen die Umstellung.
Dabei sind ihre Worte wahrer Balsam für die Seele der Gegner, quasi das metaphorische Kuschelkissen für alle übermüdeten Zeitumstellungs-Gequälten. Denn was tut uns dieses Hin und Her nicht alles an. Jetlag ist schon im Urlaub schlimm genug. Und dann der ganze Biorhythmus.
Die Sommerzeit ist ein Relikt aus uralten Zeiten. Nun ja, aus dem Ersten Weltkrieg, genau genommen. Seitdem wurde sie ausgesetzt, abgeschafft und wieder eingeführt. Ein ewiges Heckmeck also. Ursprünglicher Grund für die Einführung der Sommerzeit war der Glaube, dadurch das Sonnenlicht besser nutzen und Energie einsparen zu können – was sich auch in der internationalen Bezeichnung „Daylight Saving Time“ niederschlägt.
Auch das Nutzvieh tut sich schwer
Doch zumindest die Zeitumstellung sei überholt, findet Aigner. Eine Belastung für die Wirtschaft sei das. Und da wäre ja noch das Nutzvieh. Das tut sich mit der Zeitumstellung auch schwer – für die ehemalige Landwirtschaftsministerin quasi ein Totschlagargument. Aus dem Grund bekennt sich die CSU-Bezirksvorsitzende und aktuelle Bayerische Wirtschaftsministerin nun auch ganz offiziell gegen die Umstellung und für eine einheitliche Zeit das ganze Jahr über:
Die Zeitumstellung zweimal im Jahr nervt. Sie wird von den Bürgern mehrheitlich als lästig empfunden. Ich weiß nicht, warum wir an einer Regelung festhalten, die keine Vorteile hat, sondern nur Nachteile bringt.
Aigner will zusammen mit der CSU-Europaabgeordneten Dr. Angelika Niebler dafür kämpfen, dass Deutschland ganzjährig bei der Sommerzeit bleiben und auf das Umstellen der Uhren künftig verzichten kann. „Ein Ja zur ganzjährigen Sommerzeit muss in Brüssel auf die Tagesordnung“, ergänzt Niebler.
Die Gründe für die dauerhafte Sommerzeit liegen für Aigner auf der Hand: Neben dem Wegfall des technischen Aufwands, dass zweimal im Jahr alle Uhren umgestellt werden müssen, bräuchten Unternehmen und Einrichtungen mit nächtlichem Fahr- und Schichtbetrieb keine eigenen Dienstpläne mehr. Diese haben bisher zusätzliche Kosten produziert, da der Dienst oder die Ruhephasen jeweils eine Stunde länger oder kürzer sind.
Negative Auswirkungen durch die Zeitumstellung seien, so Aigner, unter anderem auch in der Landwirtschaft zu beobachten. Tiere und auch Menschen benötigen ein bis zwei Wochen, um sich an einen geänderten Tagesrhythmus zu gewöhnen. „Wir sind gegen einen politisch verordneten ‘Mini-Jetlag’. Die ursprünglich bei der Einführung anvisierte Einsparung von Energie hat sich zudem auch nicht bewahrheitet.“ Gerade für das Tourismusland Oberbayern sei es dabei von großem Interesse, dass ganzjährig Sommerzeit sei, da es dann abends länger hell bleibe.
Umfrage zur Zeitumstellung
Was sagen Sie? Macht die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit noch Sinn? Hätten Sie lieber nur eine Zeit? Ganzjährige Sommerzeit, um abends noch länger die Sonne genießen zu können oder lieber unsere normale Zeit – auch bekannt als Winterzeit – um früh am Morgen nicht im Dunkeln zur Arbeit fahren zu müssen?