“Der Tegernsee werde bei der TV-Produktion Schlemmerreisen gerne berücksichtigt”, sagt Autorin Catherina Niggemeier, “weil der bei den Zuschauern eben sehr beliebt ist”.
Diesmal begleitet sie Gläubige auf den 14 Kreuzwegstationen zum Riedersteinkircherl.
Vom Berggasthaus Galaun geht es andächtig über 570 Treppen zum 1207 Meter hohen Riederstein. Angeführt wird die etwa 15-köpfige Gruppe von Pia Anna Wiljotti aus Kreuth. “Dieser Brauch wird in der Karwoche seit vielen Jahrzehnten vom Riedersteinkircherl-Verein am Mittwoch gepflegt, da am Gründonnerstag andere kirchliche Feiern stattfinden”, sagt Wiljotti zu Beginn der kleinen Prozession.
Kameramann André Knauer filmt Gebete und Aufstieg der Teilnehmer, die aus dem ganzen Tal gekommen sind. Ziel ist die neugotische Kapelle auf dem Felssporn über dem Tegernsee. Der Blick in die Weite ist allerdings wenig österlich: alle Bergspitzen sind tief verschneit. “Um die Riedersteinkapelle ranken sich viele Geschichten”, ist von Wiljotti zu erfahren,
Eine Ortssage berichtet, dass ein Jäger auf dem Felssporn einem Bären begegnet sei. Bevor dieser ihn angriff, konnte er noch auf das Tier schießen, doch beide stürzten über die Klippe. Der Jäger hatte aber großes Glück: Er überlebte, da er auf dem Körper des Bären landete. Aus Dankbarkeit gelobte er den Bau einer Kapelle.
Diese Mär wird sicher auch in dem Fernsehbeitrag über den Riederstein vorkommen, der allerdings erst in einem Jahr gesendet werden soll. Autorin Niggemeier verrät noch, dass die Sendereihe “ein Quotenrenner ist”. In ihr gehe es darum, wie wir Festtage und Bräuche gestalten, welche typischen Speisen auf den Tisch kommen.
Die Reiseroute führe ihren Produzenten und Filmemacher Werner Teufl zu Landgasthäusern mit Gourmetküche und Hausmannskost. Für Letzteres stehe das Berggasthaus Riederstein am Galaun. Deswegen wolle man demnächst wieder kommen und dann mehrere Stunden in der Küche drehen. Am Tag des Bittgangs war dafür keine Zeit mehr.