Der Neubau von Ex-Landrat Jakob Kreidl in Fischbachau ist schon länger ein Thema. Bereits Ende Februar wurde bekannt, dass das Haus nicht dem eingereichten Bauantrag entspricht. Den Antrag für die nachträgliche Genehmigung seines Schwarzbaus zog Kreidl kurzfristig zurück. Jetzt wird am Haus wieder gearbeitet.
Ex-Landrat Jakob Kreidl hat im Moment im wahrsten Sinne des Wortes viele Baustellen. Nach den Plagiatsvorwürfen bezüglich seiner Doktorarbeit kam eins zum anderen. Verwandtenaffäre und eine 120.000 Euro teure Geburtstagsfeier, die von der Sparkasse finanziert wurde, führten zu einem Rechnungsprüfungsausschuss, der nun nach und nach alle „Schmutzeleien“ des Ex-Landrats ans Tageslicht bringt.
Kreidl zieht Antrag zurück
Auch sein Neubau in Fischbachau war Thema der Debatte. Ende Februar wurde nach einer angeordneten Prüfung bekannt, dass das Gebäude nicht dem eingereichten Bauantrag entspricht. Damals hieß es aus dem Landratsamt, die Wand- und Firsthöhe sei überschritten worden, es gebe Abweichungen in der Dachneigung von einem Grad und darüber hinaus sei planabweichend die Voraussetzung für einen Balkon geschaffen worden.
Ein Baustopp für den Schwarzbau folgte und die Eheleute Kreidl reichten im April dieses Jahres geänderte Baupläne ein. Doch kurz vor der entscheidenden Fischbachauer Bauausschuss-Sitzung wurde der Antrag zurückgezogen. Damals war das Unverständnis unter den Beteiligten groß. Doch jetzt wird langsam klar, was Kreidl beabsichtigt.
Frist bis Ende August
Der Ex-Landrat hat das Landratsamt Miesbach um eine Frist bis Ende August gebeten, um den Neubau an den aktuellen und genehmigten Bauantrag anzupassen. Diese wurde ihm genehmigt, wie Pressesprecher Gerhard Brandl auf Nachfrage erklärt. Aktuell wurden die Arbeiten am Haus wieder aufgenommen.
Denn die Zeit drängt. In rund drei Wochen müssen die Baufehler behoben sein. Anfang September soll es dann eine Baukontrolle geben, in der die Maße des Gebäudes erneut überprüft werden sollen. Ob dieser Zeitraum für den Rückbau des Gebäudes realistisch ist, kann Brandl allerdings nicht sagen:
Herr Kreidl hat uns das so angeboten und wird sich dazu schon seine Gedanken gemacht haben.
Sollten bis dahin die diversen Mängel beseitigt sein, ist von Seiten des Landratsamtes alles in Ordnung. Ist das nicht der Fall, wird man überlegen wie man weiter vorgeht. „Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht reicht er dann noch eine Tektur ein“, so der Sprecher. Ansonsten werde man eine Beseitigung anordnen oder ein Bußgeld erheben.