Die Wallberg-Rodelbahn soll sicherer und moderner werden. Aus diesem Grund wollen die Betreiber gefährliche Stellen auf der Rodelstrecke verbreitern und eine zusätzliche Beschneiung installieren.
Um die Schneekanonen mit Wasser versorgen zu können, soll, wie berichtet, ein Speicherteich erbaut werden. Im Juni lehnte der Rottacher Gemeinderat den Speicherteich noch ab, nun ließ man sich von Geschäftsführer der Wallbergbahn Peter Lorenz und einem Planer überzeugen.

So wie auf diesem Schaubild soll der Speicherteich auf dem Wallberg einmal aussehen / Bild: Gemeinde Rottach-Egern
Die Rodelbahn am Wallberg ist mit rund 6,5 Kilometern die längste Naturrodelbahn Deutschlands. Doch leider ist sie auch eine der gefährlichsten. Vertreter des ADAC stellten in den vergangenen beiden Jahren Sicherheitsmängel auf der Strecke fest.
Gemeinde zunächst dagegen
Dessen sind sich auch die Betreiber bewusst und planen daher umfangreiche Nachbesserungen. Zum einen sollen gefährliche Stellen auf der Rodelstrecke verbreitert, zum anderen die Beschneiung ausgeweitet werden.
Damit wollen die Verantwortlichen auch sicherstellen, dass die Bahn den gesamten Winter über befahrbar bleibt. Noch im Juni hatte sich der Gemeinderat klar gegen den 70 Meter langen und 20 Meter breiten Speicherteich zwischen Panorama-Restaurant und Wallbergkircherl ausgesprochen. Dieser soll insgesamt 2.000 Kubikmeter Wasser fassen und von Regen- und dem Dachwasser der Bergstation versorgt werden.
„Ich begrüße es, dass die Bahn sicherer werden soll. Bin aber dagegen, auf einem Bergrücken einen Speicherteich zu errichten”, so Josef Lang (CSU) in der Sitzung im Juni. Zudem befürchtete man, dass sich der Teich bei niedrigem Wasserstand in einen stinkenden Tümpel verwandeln könnte. So stellte die Gemeinde Rottach-Egern klar, eine andere Variante in der Senke an der ehemaligen Talstation des Kircherlhangliftes zu bevorzugen.
Position am Bergrücken die einzig machbare
Da diese aber aus verschiedenen Gründen für die Betreiber der Wallbergbahn nicht in Frage kommt, war Geschäftsführer Peter Lorenz gemeinsam mit einem Planer in der gestrigen Sitzung nochmals vor Ort, um für die Stelle am Bergrücken zu werben.
„Wir haben verschiedene Varianten geprüft, für die am Bergrücken gibt es aber keine Alternative”, so der zuständige Planer Helmut Steinwender. Sowohl was die Wasserversorgung betrifft, aber auch aus biologischen und energetischen Gründen sei die Position direkt neben der Bergstation der Wallbergbahn die einzig machbare, so Steinwender weiter. Und auch das Wasserwirtschaftsamt hat unter dessen grünes Licht für diese Variante gegeben.
Die Gemeinderäte standen nun also vor der Entscheidung, den Teich endgültig abzulehnen, oder ihn doch an der ungeliebten Stelle auf dem Bergrücken zuzulassen. „Im Sommer, wenn da wenig Wasser drin ist, werden sich Algen in dem Becken bilden”, erneuerte Josef Lang seine Befürchtung. Und auch Andreas Erlacher (FWG) betonte, dass man an diesem touristisch so wichtigen Standort eine Garantie brauche, dass sich kein stinkender Tümpel bilde.
Experte Steinwender betonte, „dass man die Zirkulation des Wassers durch eine Pumpe sicherstellt, und das Becken immer mindestens zur Hälfte gefüllt ist.“ Eine hundertprozentige Sicherheit wollte aber auch er nicht geben. Die Idee von Geschäftsführer Peter Lorenz in Notfällen die Trinkwasserquellen auf dem Wallberg anzuzapfen um den Teich mit dem nötigen Wasser zu versorgen, stieß unterdessen auf wenig Gegenliebe. „Das kommt überhaupt nicht in Frage. Das Wasser wird im Sommer schon für die Almbauern knapp”, so Christian Köck (CSU).
Wichtig für den Tourismus
Bei aller Skepsis gegenüber der Position des Speicherteiches war sich der Gemeinderat sehr wohl der touristischen Bedeutung der Wallberg-Rodelbahn bewusst. Man brauche eine schneesichere Rodelbahn, so Martin Goldhofer (Freie Wähler). Wallbergbahn Geschäftsführer Peter Lorenz erläuterte daraufhin was ein solcher Speicherteich für den Rodelbetrieb bedeuten würde.
In schlechten Wintern ist die Strecke nur rund 60 Tage befahrbar. Mit dem Teich können wir 90 Tage sicher erreichen.
Darüber hinaus soll der Teich auch im Sommer noch mehr Einheimische und Touristen auf den Wallberg locken. Am Ende lief es auf eine Kampfabstimmung hinaus. Dabei sprach sich der Rottacher Gemeinderat mit 12:6 Stimmen für die Errichtung des Teiches aus.