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Unterschriftenliste soll Schifffahrt überzeugen

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Die TegernseeCard, die den Gästen rund um den See die Möglichkeit bietet, verschiedene Attraktionen günstiger zu nutzen, wird zum Leidwesen der Touristiker nicht ausreichend angeboten. Nur rund 20 Prozent der 600 Gastgeber im Tegernseer Tal haben die Karte „im Angebot“.

Für die Vermieter in Bad Wiessee scheint die Lösung für das Problem klar: Die Schifffahrt muss endlich mit dem Tourismus kooperieren. Um das zu erreichen, wollen sie jetzt weiter Druck machen.

MS Tegernsee und MS Rottach-Egern

Die beiden Flaggschiffe der Tegernseer Schifffahrt: die Schwesternschiffe MS Tegernsee und MS Rottach-Egern.

Seit knapp drei Jahren existiert die TegernseeCard, die als Angebot der Tegernseer Tal Tourismus GmbH den Gästen die Möglichkeit verschafft, verschiedene Freizeitangebote zum halben Preis zu nutzen. Unter die rund 30 Angebote fallen Fahrten auf den Wallberg oder ein Besuch im Schwimmbad.

Trotzdem wird die Karte bisher nur von 20 Prozent der Gastgeber angeboten und somit keineswegs gut genutzt. Auch auf der Wiesseer Vermieterversammlung am Dienstag war die TegernseeCard das beherrschende Thema. Und alle sind sich darüber einig: Wenn sich endlich die Schifffahrt an diesem Angebot beteiligen würde, würde möglicherweise auch die TegernseeCard besser angenommen, denn für viele Betreiber ist klar: „Die Karte ist einfach nicht attraktiv genug.“

Doch das dürfte schwierig werden, da sich die Schifffahrt bereits in der Vergangenheit gegenüber einer intensiveren Zusammenarbeit nur wenig aufgeschlossen zeigte. Wie der Merkur am vergangenen Samstag berichtete, hatte Finanzminister Markus Söder, in dessen Kompetenzbereich die staatliche Seenschifffahrt fällt, Landrat Jakob Kreidl bereits am 13. Mai mitgeteilt, dass er die Einbindung der Schifffahrt in die TegernseeCard aus wirtschaftlichen Gründen ablehnt.

Schifffahrten als Mehrwert für die TegernseeCard

Bei der Vermieterversammlung vor zwei Tagen waren sich aber alle auch darüber einig, dass die Preise für Überfahrten zu hoch sind. Das sei weder für Touristen noch für Einheimische eine lohnenswerte Alternative zum Auto. Zum halben Preis – so wie die meisten Angebote auf der TegernseeCard – sähe das dann vielleicht ganz anders aus. Georg Overs von der TTT ist da zumindest in einem Punkt anderer Meinung:

Viele Hotels nehmen die Karte aus wirtschaftlichen Gründen nicht. Wenn sie die Karte anbieten, gehen die Leute mehr raus und die Hotels machen weniger Umsatz.

Trotz allem ist auch Overs davon überzeugt, dass eine Kooperation mit der Schifffahrt einen klaren Mehrwert und eine deutliche Steigerung der Attraktivität für die TegernseeCard bedeuten würde.

„Da muss man sich ja schämen“

Bisher habe man allerdings nur die Willkommensfahrten für Gäste zu einem vergünstigten Preis durchsetzen können. In der Vermieterversammlung kam daher die Frage auf, wieso die Schifffahrt auf Kombi-Tickets mit der Bayerischen Oberlandbahn und der Wallbergbahn eingehe, nicht aber mit der TegernseeCard kooperiere.

Zudem habe auch die Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Tegernsee jahrelang funktioniert, als die Schüler noch mit dem Schiff nach Tegernsee fahren konnten. Hier ein Videobericht zu dem Thema von vor zwei Wochen.

Viele Vermieter sehen die Tatsache mittlerweile mehr als kritisch, dass man an allen umliegenden Seen Rabatt bekäme, nur nicht am Tegernsee. „Da muss man sich ja schämen“, äußerte sich eine Gastgeberin beim Vermieterstammtisch.

Nächster Schritt: Unterschriftenlisten

TTT-Chef Overs ist trotz allem der Meinung, dass noch nicht alles verloren sei. „Wenn man zeigt, wie viele das wollen, kann man vielleicht die Schifffahrt doch noch überzeugen.“ Doch auch Overs weiß, dass es nicht von Vorteil ist, sich die Seenschifffahrt zum Feind zu machen.

Wir brauchen die Schiffe in ganz vielen Bereichen. Zum Beispiel im Advent auf unseren Christkindlmärkten.

Die Wiesseer Vermieter haben sich in jedem Fall entschieden weiter zu kämpfen und wollen noch in dieser Saison Unterschriftenlisten in ihren Hotels auslegen, um zu zeigen wie viele der Gäste eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Touristikern, den Vermietern und der Seenschifffahrt befürworten würden. Angesprochen sind auch Einheimische, die die Ausflugsdampfer derzeit nur sehr sporadisch nutzen.


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