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Notfallmanagement der BOB versagt

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Die Wetteranfälligkeit der BOB ist bekanntlich ein Trauerspiel. Doch der Geduldsfaden der Fahrgäste wird derzeit noch auf ganz andere Weise ausgereizt. Fehlende Informationen und mangelnde Kommunikation sind keine Seltenheit. Erst gestern wurden wieder viele BOB-Fahrer auf eine erneute Geduldsprobe gestellt.

Jetzt heißt es warten - bis die BOB Ersatzbusse eingerichtet hat, vergingen gestern mehrere Stunden.

Jetzt heißt es warten – bis die BOB Ersatzbusse eingerichtet hat, vergingen gestern mehrere Stunden.

Drei Stunden lang mussten gestern früh dutzende Fahrgäste aufgrund eines Personenschadens in den Zügen warten. Die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs stellte die BOB-Mitarbeiter vor eine schier unlösbare Aufgabe. Das Notfallmanagement der BOB lässt zu wünschen übrig.

In den sozialen Netzwerken häufen sich daher auch die Beschwerden. Egal ob am Bahnsteig, im Zugabteil, oder auf der offiziellen Homepage – Die Klagen über fehlende Informationen reißen nicht ab. Dass sich bei der BOB oft keiner verantwortlich fühlt oder die Schuld bei der Deutschen Bahn (DB) gesucht wird, ist auch nichts Neues.

Pendler beschweren sich über mangelnde Kommunikation

Das Schienennetz wird zwar von der DB betrieben, doch dass die BOB für die Kommunikation mit den Fahrgästen verantwortlich ist, scheint die Mitarbeiter des Öfteren zu überfordern. Nach Angaben eines BOB-Sprechers erfolgen Information über Störungen und Zugausfälle zeitnah über Twitter. Scheinbar geht die BOB davon aus, ein Großteil ihrer Kunden verfüge über einen eigenen Twitter-Account.

Da aber der Netzempfang zwischen Tegernsee und Holzkirchen stellenweise nicht ideal ist, scheint die Kommunikation über den Kurznachrichtendienst schwierig. Gabriela Wischeropp, Pressesprecherin der BOB weist jegliche Vorwürfe zurück:

Wenn ein Störsignal eintrifft, wird dieses sofort weitergegeben. Auch die Homepage wird minutenweise aktualisiert.

Auf Nachfrage, welche Verantwortlichen bei der BOB für die Weitergabe von Störungen und Verspätungen zuständig sind und an wen diese weitergeben werden, kann das Unternehmen allerdings keine eindeutige Antwort liefern.

Große Herausforderung: Schienenersatzverkehr

Doch nicht nur an der Kommunikation hapert es. Auch der Schienenersatzverkehr bei gravierenden Störungen funktioniert nicht immer zuverlässig. So brachten am Montag Weichenstörungen am Schaftlacher Bahnhof die Züge zum Stehen. Gestern musste ein BOB-Zug wegen eines Unfalls mit Personenschaden evakuiert werden.

Für solche Notfälle wurde die Strecke in Gleisabschnitte unterteilt, für die jeweils eigene Notfallmanager zuständig seien, berichtet Bernd Honerkamp, Sprecher der Bayern DB Mobility Logistics AG. Falls eine Störung eintritt, seien diese für die Behebung verantwortlich.

Die BOB musste heute Morgen wegen eines  Unfalls evakuiert werden.

Die BOB musste gestern früh wegen eines Unfalls evakuiert werden.

Wieso es aber dennoch mehrere Stunden dauert, bis die BOB einen Schienenersatzverkehr einrichten kann, bleibt offen. Die Erklärung im gestrigen Fall lautete, es seien nicht genügend Busse vorhanden gewesen, weil viele für einen Ersatzverkehr der Münchner S-Bahnen im Einsatz waren, so ein BOB-Verantwortlicher.

Schwierige Kommunikation zwischen BOB und Bahn

Dass es ganze drei Stunden gebraucht hatte, um die Busse zu organisieren, läge an den Umständen um den Personenschaden im Bereich Deisenhofen. Man müsse unterscheiden zwischen solchen Extremsituationen und denen, die durch das Wetter verursacht werden – so wie der starke Schneefall am Montagabend.

Hinzu kommen die komplexen Wege, die die Kommunikation zwischen BOB und Bahn nimmt. Das verzögere alles zusätzlich, so der BOB-Verantwortliche. Während die BOB-Website und Twitter von eigenen Mitarbeitern gepflegt werde, kümmere sich die Bahn selbst um die Durchsagen an den Bahnsteigen. Und darauf habe man keinen Einfluss.


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