Quantcast
Channel: Tegernseerstimme
Viewing all articles
Browse latest Browse all 18762

Freitag der Dreizehnte mal drei

$
0
0

Für manche ein Glückstag, für andere ein Unglückstag – Freitag der Dreizehnte. Aber woher kommt eigentlich der Glaube an den Unglück bringenden Freitag und die schlechte Verbindung zu der Zahl Dreizehn? Wir haben uns mal umgehört, wie sich dieser Aberglaube auch heute noch auf unseren Alltag auswirkt.

Ein hartes Jahr für alle Abergläubischen - Dreimal gibt es in diesem Jahr Freitag den Dreizehnten

Ein hartes Jahr für alle Abergläubischen: Dreimal gibt es in diesem Jahr Freitag den Dreizehnten.

Ist es lediglich ein Mythos, dass Freitag der Dreizehnte ein Unglückstag sein soll? Irrtümlich führt man den Aberglauben auf den Börsencrash von 1929, auch „schwarzer Freitag“ genannt, zurück. Doch wegen der Zeitverschiebung war dieser Tag in den USA gar kein Freitag, sondern ein Donnerstag und auch fiel er nicht auf den Dreizehnten.

Sowohl der Freitag, als auch die Zahl 13 sind mit vielen negativen Vorurteilen belastet. Ein Grund, warum die 13 einen so schlechten Ruf hat, ist, dass sie oft in Verbindung mit dem Teufel gebracht wird. Auch in Märchen spielt die 13 eine große Rolle. So wird zum Beispiel Dornröschen durch die dreizehnte Fee mit einem Fluch belegt.

Und das, obwohl die Zahl unter dem Mondkalender noch als Glückszahl galt, da bei den Kelten ein Jahr 13 Monate hatte. Nach der Einführung des Sonnenkalenders mit zwölf Monaten wurde sie dann zur Pechzahl. In anderen Kulturen, wie der afrikanischen oder asiatischen, hat die 13 dagegen keine bestimmte Bedeutung.

Christlicher Aberglaube

Aus biblischer Sicht verbindet man die Zahl 13 mit dem letzten Abendmahl, wobei Jesus durch den dreizehnten Gast, Judas, an die Römer verraten wurde. Bei den Christen ist der heutige Tag ein Trauertag, weil Jesus am Karfreitag gekreuzigt wurde und Adam und Eva an diesem Tag aus dem Garten Eden vertrieben wurden.

Im Volksmund werden Kinder, die an einem Freitag geboren wurden, oft als „Unglückskinder“ bezeichnet. Auch gilt für viele Menschen ein Jahr, das mit einem Freitag beginnt, als Unglücksjahr.

Na, heute schon eine schwarze Katze gesehen?

Na, heute schon eine schwarze Katze gesehen?

Heutzutage hat der veraltete Glaube sogar dazu beigetragen, dass einige Hotels kein Zimmer mit der Nummer 13 führen, wie beispielsweise das Parkhotel „Egerner Höfe“ oder das Althoff Seehotel „Überfahrt“, beide in Rottach-Egern. Im Hotel „Das Tegernsee“ im Nachbarort hat man hingegen kein Problem mit der Ziffer.

Viele Menschen steigern sich in ihren Aberglauben so hinein, dass ihnen angeblich mehr Unglück widerfährt als sonst. „Die Macht der Gedanken kann schon dazu führen, dass jemandem Pech widerfährt“, sagt Psychologin Marion Strobel aus Gmund. Wer also den ganzen Tag ein Unglück erwartet, wird womöglich auch tatsächlich negative Erfahrungen mit diesem Tag machen.

Wenn man sich die Statistiken ansieht, wird jedoch ersichtlich, dass sich am Freitag den 13. nicht mehr Unglücke ereignen als an anderen Tagen. Christian Strobel von der Polizeiinspektion Bad Wiessee meint: „Da passieren auch nicht mehr Unfälle als an anderen Tagen.“ Für zahlreiche Personen – wie zum Beispiel Christine Stieglbauer, die in Tegernsee das Geschäft „Geschmackssachen“ betreibt – gilt Freitag der 13. sogar eher als Glückstag. In diesem Jahr wird es Freitag den 13. jedenfalls ganze drei Mal geben – dann also doch lieber Glückstag als Pechsträhne.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 18762

Trending Articles



<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>