In der Langenau in Kreuth ist im Mai vergangenen Jahres Bayerns erster Mountainbiketrail in einem Staatswald entstanden. Sechs Wochen hatten Mitarbeiter von Bionicon und dem Kreuther Bauhof am Ausbau der Strecke gearbeitet.
Und es hat sich gelohnt: Die Strecke wird gut angenommen und trennt Wanderer von Radlern. Deshalb war bereits für dieses Jahr ein zweiter Trail im Gespräch. Doch die Planungen stocken.
Ein Bike Trail ist ein Pfad, der allein für Mountainbiker zugänglich ist. Dabei geht es durch Schlammpfützen und die Natur, immer bergab. Vor allem für die zahlreichen Mountainbiker bei uns im Tal ist das natürlich eine Attraktion.
Für Arne Seeber von Bionicon steht dabei vor allem die Entzerrung der Radler und Fußgänger im Fokus: „Wir wollen vermeiden, dass Biker und Wanderer einen Weg benutzen müssen.“ Die Trails werden immer auf bereits bestehenden Trassen gebaut, erklärt Seeber weiter. So soll auch die Natur nicht unnötig durch neue Wege in Mittleidenschaft gezogen werden.
Grundstückseigentümer müssen noch zustimmen
Auch wenn der erste Trail gut befahren ist und sich alle erfreut über die neue Möglichkeit zeigen, scheinen die Planungen für den zweiten Weg momentan still zu stehen. Bürgermeister Josef Bierschneider erklärte vor wenigen Tagen auf Nachfrage:
Wir müssen erst mit den Eigentümern des Grundstücks über das die Strecke laufen soll sprechen und uns das ordentlich genehmigen lassen.
Das könnte, so Bierschneider weiter, bereits in den nächsten Wochen passieren. Man wolle aber nichts übers Knie brechen.
Wie geht es weiter?
Arne Seeber von Bionicon ist sich jedenfalls sicher, dass wenn die Genehmigung kommt der Pfad in zwei bis drei Wochen gebaut sein wird. „Wir haben schon das Ziel, dass der Weg noch in diesem Jahr befahren werden kann.“ Der Trail soll, so Seeber, vom Hirschberg bergan bis zum Kreuther Rathaus führen. Bisher gibt es da offiziell nur einen Fußweg, der aber von den Fahrradfahrern stetig missachtet wird. Deshalb sei die zweite Strecke notwendig.

Spatenstich im vergangenen Jahr: dieses Bild könnte sich bald wiederholen
Von links: Arne Seeber, Stefan Pratsch, Christine Miller, Sabine Floßmann und Josef Bierschneider
Doch auch die Bayerischen Staatsforsten haben bei der Ausweisung des zweiten Trails im Tal noch ein Wort mit zu reden. Forstbetriebsleiter Stefan Pratsch machte jedoch schon im letzten Jahr klar, dass man gegenüber neuen MTB-Trails grundsätzlich aufgeschlossen sei.
Pratsch lobte den Bike Trail in der Langenau mit den Worten: „Wir können hier ohne wesentliche Eingriffe in die Natur ein Konfliktfeld zwischen Wanderern und Mountainbikern vermindern.“ Mit dem Weg habe man versucht, einen umweltverträglichen Ausweichpfad zu schaffen. Das sei, so der Forstbetriebsleiter besser, als wenn wilde Trails entstehen. Insgesamt sind fünf solcher Strecken im gesamten Landkreis geplant.