Seit einigen Wochen sieht sich die Stadt Tegernsee mit einer Mammutaufgabe konfrontiert: rund 200 Asylbewerber sollen provisorisch in der Dreifachturnhalle unterkommen. Das Lager steht bereits. Schon sieben Neuankömmlinge waren es bisher – 27 weitere werden noch heute erwartet.
Schon seit rund einer Woche sind die Tegernseer gewappnet. Laut Aufforderung des Landratsamtes soll die Dreifachturnhalle am Gymnasium vorübergehend insgesamt rund 200 Asylbewerbern als Zuhause dienen. Sieben an der Zahl haben schon heute Mittag die Turnhalle bezogen. 27 weitere werden in diesen Minuten noch auf dem Landratsamt erfasst und dann nach Tegernsee gebracht.
„Ab jetzt beziehen alle Neuankömmlinge die große Turnhalle, damit in der alten Halle wenigstens notdürftig Sportbetrieb laufen kann“, erklärt der Tegernseer Geschäftsführer Hans Staudacher auf Nachfrage. Derzeit leben dort noch knapp 40 Asylbewerber. Wenn es nach Landratsamt und Stadt geht, soll ihre Halle bis spätestens nächste Woche geräumt sein, kündigt Gerhard Brandl, Pressesprecher des Landratsamts, an.
Vom bisher geplanten „transfer“ in die Dreifachturnhalle sind die meisten Bewohner der alten Halle auf Nachfrage der Tegernseer Stimme nicht begeistert. Sie fürchten dort – mit bis zu 200 „Mitbewohnern“ – noch schlimmere Bedingungen als in ihrer bisherigen Unterkunft und wünschen sich ein „richtiges Haus“. Laut Brandl eruiere man deshalb gerade noch alternative Möglichkeiten für ihre Unterbringung.
Bezüglich der einheitlichen Versorgung der Asylbewerber durch einen Cateringservice sehen wir derzeit aber keine andere Möglichkeit.
, stellt Brandl klar. Zuletzt hatten einige Tegernseer Asylbewerber das Cateringessen abgelehnt, da sie sich lieber selbst versorgen würden. Eine Kochvorrichtung kann und wird jedoch in der alten Halle nicht installiert werden. In der Dreifachturnhalle soll es künftig laut Staudacher für die bis zu 200 erwarteten Bewohner dreimal am Tag eine Essensausgabe geben.