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“Langsam ist wieder Normalität eingekehrt”

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Sechs Monate sind nach dem Mord an der Rottacher Boutiquebesitzerin Ursula M. vergangen. Acht Wochen nach der Tat wurde die Täterin gefasst.

Wir blicken auf den Fahndungsverlauf und die heutige Situation rund um den Tatort in der Seestraße. In Kürze soll auch der Termin für den Prozess feststehen. Spätestens dann dürften die wahren Hintergründe der unfassbaren Tat öffentlich werden.

Heute deutet vor Ort nichts mehr auf die grausame Tat im November 2012 hin

Die Besitzerin der Rottacher Boutique Michael Fleck wurde vor rund sechs Monaten nur wenige Meter weiter in ihrer Wohnung ermordet.

Anfang November herrschte große Aufregung in der Seestraße in Rottach-Egern. Eine Mitarbeiterin hatte die Besitzerin des Modegeschäfts Michael Fleck tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Schnell war klar, die Frau wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.

Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf und gründete die “SOKO Seeblick.” Neben Spürhunden und Tauchern waren Ende November dann auch so genannte “Profiler”, Spezialisten der operativen Fallanalyse, mit der Suche nach der Täterin beschäftigt.

Fahndungsfoto führte zum entscheidenden Hinweis

Dann veröffentlichte die Polizei das Bild einer Überwachungskamera das die vermeintliche Täterin zeigte. Zudem setzten die Beamten eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung der Frau fest. 92 Hinweise aus der Bevölkerung gingen daraufhin bei der Polizei ein, drei davon brachten die Ermittler auf die richtige Spur.

Zur Polizei gegangen war die Täterin dann allerdings selber. Ihr Lebenspartner hatte sie auf die Ähnlichkeit mit dem Fahndungsbild, das in einem Münchner Einkaufszentrum aufgenommen wurde, hingewiesen.

Um ihre Unschuld zu beweisen, war die in Bad Wiessee wohnende Frau, bei den Behörden vorstellig geworden. Doch das Manöver misslang, da die Polizei DNA-Spuren am Tatort gefunden hatte. Die Probe, die die Beamten von insgesamt 47 Frauen genommen hatten – darunter auch die der 48-Jährigen – ergab den klaren Hinweis.

Die Wiesseerin musste die Täterin sein. Die Ermittlungen konzentrierten sich im Anschluss auf die Verdächtige und führten zu der Festnahme. Am 4. Januar wurde sie schließlich in Gewahrsam genommen. Seitdem wartet sie auf den Prozess.

Modegeschäft hat wieder geöffnet

In der Rottacher Seestraße und auch in der Boutique der Ermordeten ist mittlerweile wieder Alltag eingekehrt. Das Geschäft hat wieder geöffnet und die Kunden strömen wieder in den Laden. “Der Laden läuft gut, natürlich reden wir gerade mit Stammkunden immer wieder über die schrecklichen Ereignisse”, so eine Mitarbeiterin auf Nachfrage.

Auch ein Anwohner betont, das mittlerweile zum Glück wieder Normalität eingekehrt sei, er aber noch oft auf den Mord angesprochen werde.

Im Laden der ermordeten Rottacherin ist heute wieder Normalität eingekehrt. er ist wieder geöffnet und hat eine neue Besitzerin

Auch in dem Laden ist heute wieder Normalität eingekehrt. Es ist wieder geöffnet.

Die Täterin hatte die Tat unterdessen bereits Ende Januar gestanden und und eingeräumt das Opfer mit dem Trageband ihrer Tasche erwürgt zu haben. Als Motiv gab sie Habgier und Geldsorgen an. Doch damit alleine wollte sich die Polizei damals nicht zufrieden geben. “Man kann ja nicht einfach glauben, was gesagt wird. Man muss es auch hinterfragen und beweisen,” so Kripo Chef Johann Schweiger Ende Januar.

Die Ermittler gehen derzeit davon aus, das die Staatsanwaltschaft auf Mord plädieren wird. Endgültige Klarheit über die Tat selbst wird aber wohl erst der Prozess vor dem Münchner Landesgericht bringen. Wann genau das Verfahren eröffnet wird, dazu kann und möchte Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich derzeit nichts sagen.:

Die Anklageschrift wird in den nächsten Wochen abgeschlossen sein. Erst dann wird ein Prozesstermin festgelegt.


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