Sie steht für sichere, vertrauliche, nachweisbare Kommunikation. Die De-Mail ermöglicht es Privatpersonen, Unternehmen und Behörden, alle Angelegenheiten rechtssicher und gleichzeitig ohne Papier und echten Stift zu regeln. Somit vereint sie die Vorteile der herkömmlichen E-Mail und der normalen Briefpost in einem. Seit April gibt es zudem eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung via “PGP”-Verfahren.
Geschäftskunden können beispielsweise beim De-Mail-Anbieter 1&1 ihre De-Mail gegen eine geringe Grundgebühr registrieren. Private Nutzer verschicken über ihre WEB.DE- oder GMX-Adresse unbegrenzt viele De-Mails. Mit Kosten verbunden sind lediglich Extras wie die Versandoption “Vertraulich”. Bisher ist der Andrang auf die De-Mail-Konten noch verhalten. Von nur rund einer Million Privatanwendern und einer hohen fünfstelligen Zahl an Unternehmen bzw. Verwaltungen spricht der Zwischenbericht der Bundesregierung, und das, obwohl bereits vor zweieinhalb Jahren der Startschuss gefallen war.
Vielleicht ändert sich dieser Zustand mit der neuen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Kunden mit De-Mail können nun untereinander PGP-gesicherte E-Mails austauschen. Dafür wurde das für Firefox und Chrome verfügbare Browser-Plug-in Mailvelope in die Web-Oberfläche der De-Mail eingebaut. Das Plug-in wird beim ersten Aufruf des neuen Angebots installiert, ein zusätzliches Passwort vergeben und sowohl ein öffentlicher als auch geheimer Schlüssel auf dem Rechner des Nutzers kreiert. Der Zugriff auf die Verschlüsselung erfolgt lediglich via Web oder mit einem Plug-in für Outlook. Die mobile Nutzung ist nicht möglich.
Bisher war der Einsatz von PGP (“Pretty Good Privacy”) so komplex, dass nur Internet-Experten davon Gebrauch machen konnten. Nun ist der Prozess so stark vereinfacht worden, dass es auch den Anwendern der De-Mail möglich wird, ihre E-Mails in der gewohnten Browser-Umgebung zu verschlüsseln. Ein weiterer Kritikpunkt war das bisher komplexe Anmeldeverfahren. Als Identitätsnachweis war bislang nämlich nur der Personalausweise zugelassen. Nun wurde das System vereinfacht und bereits die Existenz eines Online-Bankkontos ist ausreichend, um sich einmalig authentifizieren und seine De-Mail-Adresse danach nutzen zu können.
Mit der notwendigen Nachbesserung in puncto Sicherheit und auch der Vereinfachung des Identitätsnachweises ist die Registrierung einer De-Mail also deutlicher attraktiver geworden. Ob sich die Maßnahmen auszahlen, zeigt sich 2016, wenn die Bundesregierung einen fortführenden Bericht zur erforderlichen Weiterentwicklung anfertigen wird.