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Touchiert und einfach weitergefahren

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Gegen 6:30 Uhr touchierten heute früh zwei Autos im Baustellenbereich der B318 in Höhe Warngau. Einer der beiden fuhr dabei einfach weiter.

Am Dienstagmorgen kam es auf der B318 im Baustellenbereich in Höhe Warngau zu einem Unfall im Begegnungsverkehr, bei dem nach Polizeiangaben, einer der beiden Beteiligten ohne anzuhalten weiter fuhr. Laut Angaben des zweiten Unfallbeteiligten soll es sich beim flüchtigen Fahrzeug um einen weißen Kastenwagen handeln.

Am ersten Fahrzeug wurde dabei der Außenspiegel beschädigt, den Schaden schätzen Beamten auf rund 1.000 Euro. Die Polizei bittet um Hinweise zu dem Fall bei der Inspektion Holzkirchen unter der 08024/90740.


Fünfter Berggipfel für die TegernseeCard

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Die Wendelsteinbahn in Bayrischzell ist neuer Partner der TegernseeCard. Zusammen mit der Tegernseer Tal Tourismus GmbH dürfen sich Gäste ab Mitte Mai freuen. Und auch mal auf Gipfel außerhalb des Tals schweben.

Das Gruppenbild ist bei Vertragsschluss entstanden und zeigt v.l.n.r. Florian Kausch (Projektleiter TTT), Florian Vogt (GF Wendelsteinbahn) und Christian Kausch (GF TTT).

Die Wendelsteinbahn in Bayrischzell ist seit heute offizieller Partner der TegernseeCard. Wie die Tegernseer Tal Tourismus GmbH in einer Pressemitteilung schreibt, können Gäste ab einem Aufenthalt von mindestens drei Nächten die Berg- und Talfahrt der Seilbahn während ihres Urlaubs zum halben Preis nutzen. Das Angebot gilt dabei nur einmalig.

Die Fahrt auf den Wendelstein ergänze das Portfolio der Touristen-Karte, auch außerhalb der Urlaubsregion DER TEGERNSEE. Dabei bietet es den Tegernsee-Gästen im Schlierach- und Leitzachtal neben der Slyrs und der Lantenhammer Destillerie, dem Markus Wasmeier Freilichtmuseum und dem Freibad Fischbachau ein weiteres Urlaubserlebnis, wie Florian Kausch von der TTT betont:

Durch die laufende Erweiterung des Angebotpakets der TegernseeCard wollen wir nicht nur weitere Freizeit-Akteure im Landkreis Miesbach integrieren, sondern auch weitere Gastgeber von der Bedeutung und den Vorteilen der Card überzeugen sowie unseren Gästen vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung ihres Aufenthaltes anbieten.

Die TegernseeCard wurde vor acht Jahren eingeführt. Rund 200 Partnerbetriebe bieten derzeit talweit ihren Gästen die Karte an. Bei über 30 Partnerbetrieben im gesamten Landkreis Miesbach gibt es die Möglichkeit damit ermäßigt oder auch kostenfrei zahlreiche Leistungen zu nutzen.

Die Chuzpe des Josef Lederer

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Bei ihm sind immer die Anderen für seinen Niedergang schuld. Eigene Fehler will der uneinsichtige 79-Jährige nicht eingestehen. Nun soll ihm die Gemeinde auch noch eine Rente zahlen.

Josef Lederer vor seinem ehemaligen Hotel / Foto: N. Kleim

Ein Kommentar von Klaus Wiendl
Schuld sind wahrscheinlich die einarmigen Banditen, dass die einstige erste Adresse in Bad Wiessee zu Lederers Geisterhaus verkam. Denn die alte Spielbank, einst direkter Nachbar des Hotels, wollte dem Trend der Zocker folgen und einen Raum für einarmige Banditen schaffen. Dafür hätte die Gastronomie in das benachbarte Lederer weichen sollen.

Geplant waren auch eine gemeinsame Tiefgarage von Spielbank und Hotel, sowie ein verglaster Übergang zwischen beiden Gebäuden, damit die Gäste des Casinos nebenan auch gleich nächtigen können. Auf dies alles ging Lederer nicht ein, stattdessen spricht er lieber seit Jahren von einer Verschwörung.

Mit dem Abbruch der alten Spielbank 2006 erreichte auch die Verschuldung Lederers ihren Höhepunkt. Während der Hotelier nebenan mit seinem Terrassenhof die lange Durststrecke nach der Gesundheitsreform schaffte, indem er mehr auf Tagungen und Seminare setzte, hielt Lederer nichts davon. Er baute lieber weitere Gebäude an, bis die Sparkasse ihm den Hahn zudrehte. 2011 drohte die Zwangsversteigerung. Doch Lederer verkaufte sein überschuldetes Hotel statt an den Tegernseer Unternehmer Thomas Strüngmann lieber für 6,2 Millionen Euro an die Investorengruppe RDR in Grünwald.

Schuld sind die anderen …

Spätestens hier – vor fast sieben Jahren – hätte Lederer klar werden müssen, dass er nicht viel länger im Hotel wird bleiben können und sich ein neues Zuhause suchen muss. Doch stattdessen harrte er aus und musste zusehen, wie RDR scheiterte und das 18.000 Quadratmeter große Areal samt Altbestand an Strüngmann weiterreichen musste. Seither ist er nur noch Vor-Vorbesitzer. Dennoch stellt sich Josef Lederer weiterhin als der von der Gemeinde, der Kreissparkasse und den Gerichten Geprügelte in den Medien dar.

Er verkennt auch die Geste Strüngmanns, der dem mittellosen Ex-Hotelier noch kostenloses Wohnrecht bis zum Abriss des Hotels einräumt. Damit dieser so lange wie möglich hinausgezögert wird, bemühte er auch den Denkmalschutz für sein Haus mit NS-Vergangenheit. Als dies bei den Behörden nicht verfängt, müssen Fledermäuse unter seinem Dach herhalten. Die haben inzwischen eine andere Heimstatt gefunden, Lederer nicht.

Innerhalb der nächsten drei Monate würde er ausziehen, verkündete er noch im Januar. Nichts davon wurde wahr. Nun könne er sich sogar noch einen Schadenersatz für seinen selbst verschuldeten Tiefgang vorstellen, eine lebenslange Rente von 10.000 Euro, oder auch weniger. Die Gemeinde habe ja kein Geld. Genauso wenig wie er. Aus dem einstigen Immobilien-Millionär könnte bald ein Fall für die Sozialhilfe werden. Aber auch dafür sucht Lederer sicher wieder die Schuld bei anderen. Einsichtigkeit ist nicht gerade seine Stärke.

Straffreiheit endet bald

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Für Jäger und Sportschützen gelten im Landkreis Miesbach künftig schärfere Regeln zur Aufbewahrung ihrer Waffen. Doch die Frist zur Rückgabe von illegalen Waffen und Munition endet bald. Und damit auch die Straffreiheit.

Geändertes Bundesgesetz: Künftig gelten schärfere Regeln zur Aufbewahrung von Waffen und Munition / Quelle: dpa

Oft liegen alte Waffen lange unentdeckt im Speicher, oder sie werden überraschend im Nachlass eines Verwandten gefunden. Doch auch dann gilt: Wer eine Waffe oder Munition besitzt, braucht die Berechtigung dazu und muss für eine sichere Aufbewahrung sorgen. Die öffentliche Sicherheit habe hier oberste Priorität, so das Miesbacher Landratsamt.

Daher wurde am 6. Juli 2017 ein geändertes Bundesgesetz erlassen. Demnach dürfen scharfe Waffen und Munition nur noch in widerstandsfähigen Sicherheitsbehältnissen mit dem Widerstandsgrad „0“ aufbewahrt werden. Wie das Landratsamt erklärt, soll damit vor allem der unberechtigte Zugriff auf Waffen verhindert werden.

Erneute Amnestie

Mit der Änderung des Waffengesetzes ist auch im vergangenen Jahr eine Amnestie in Kraft getreten. Wer illegal im Besitz einer Waffe ist, hat die Möglichkeit, diese bis zum 1. Juli 2018 bei der Polizei oder im Landratsamt abzugeben – und das ganz ohne Strafe.

Eine vergleichbare Regelung hatte es bereits 2009 gegeben, in ganz Deutschland wurden dabei rund 200.000 Waffen eingesammelt. Auch zum Fachbereich des Landratsamts Miesbach wurden einige Waffen gebracht. Oft waren es Altwaffen, die schon lange im Besitz der Familie waren. Der Fachbereichsleiter Christian Pöltl erklärte im vergangenen Jahr beim Start der Rückgabe-Aktion:

Wir vermuten, dass schon viele dieser Waffen abgegeben wurden. Jetzt wollen wir Alle ermuntern, die noch unerlaubt Waffen oder Munition besitzen, diese auch in sichere Verwahrung zu geben. Jede Waffe und jede Munition, die wir einsammeln, ist ein Sicherheitsgewinn für unseren Landkreis.

Seit Beginn der Amnestie wurden nach Angaben der Behörde 43 erlaubnisfreie und 28 erlaubnispflichtige Waffen abgegeben. Die Waffen können bei jeder Polizeidienststelle abgegeben werden, oder im Landratsamt. Wer eine Waffe abgeben möchte, kann sich vor dem Transport mit dem Fachbereich unter der 08025 / 704-2400 in Verbindung setzen.

“Mein Schatz!”

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Nachdem wir uns in mehrfacher Form dem Typus des Zugezogenen widmeten, schauen wir uns heute jene an, die gern wüten und austeilen, aber dabei das Nehmen nicht vergessen. Es ist eine kleine, aber laute Minderheit der Talbewohner.


Ein Kommentar von Peter Posztos:

Eine spezielle Unterspezies der Gattung der Tal-Insassen ist das Jammern über den Zuzug jedweder Art eigen. Diesen Personenkreis zeichnen zwei Dinge aus: er ist überschaubar klein, dafür übermäßig laut. Man nimmt alles gerne ein wenig ernster und zeichnet ein zuweilen dämonisches Bild von dem, was da in das Tegernseer Tal hineinschwappt. Sei es die exotische Pflanze im Kurgarten, der Schraubenfabrikant mit Hang zur Ruhe oder der schwarzhäutige Flüchtling. Das trötet man dann in Kommentarspalten, an Stammtischen und bei allerlei Festivitäten in die Welt hinaus.

Zarte Hinweise auf jene Dystopien, in die unsere Gesellschaft heute ohne Zuzug steuern würde, werden ignoriert. „Ich bin bayerisch-bigott und stolz darauf“, könnte das Motto jener sein, die von Isarpreissn, Touri-Schmocks oder Fremden schwadronieren. Allen Angesprochenen scheint eigen, dass der kulturelle Horizont gefühlt an der A8 kurz nach Holzkirchen endet. Dass diese Anderen da draußen es auch noch anders machen, und dass das dann irgendwie auch funktioniert, befremdet den Tal-Insassen eher und macht ihn nur noch misstrauischer.

Das wäre nicht weiter schlimm, wenn es nicht auf die Stimmung all jener schlüge, die sich als stille Mehrheit das bräsige Kirchturmdenken anhören müssen. Gut, es ist ein alter Hut, dass Einheimische Grundstücke an Zugezogene verkaufen. Auch nicht neu ist der Hinweis auf die Kaufkraft jener, ja auch der Touristen, die heimischen Handwerkern und Pensionswirten ein bekömmliches Leben ermöglichen. Völlig abgefahren ist auch nicht die Binse von den Möglichkeiten, die ein kleines Tal mit fünf Gemeinden und 27.000 Einwohnern nur deswegen hat, weil es genügend Gäste anzieht.

Doch zum Dank kübelt der professionelle Tal-Insasse seine Feindseligkeit in Gieskannen-Manier über alle aus, die hier sein wollen. Denn davon ist er überzeugt: Das Wasser im See hat er eigenhändig mit Eimern hergebracht, die Berge über Jahre mit Meißeln gestaltet. Kurz: Das Tegernseer Tal ist sein Schatz, und nur seiner.

Tabuthema Schwarzarbeit

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Die Handwerkervertretung kann nichts dazu sagen. Anwälte für Steuerrecht schweigen. Tabuthema Schwarzarbeit: Gerade in einem von Handwerks- und Gastronomieberufen geprägtem Umfeld wie dem Tegernseer Tal ist das allerdings Alltag.

Schwarzarbeit auf Baustellen ist keine Seltenheit / Beispielbild

Das Zauberwort kennt jeder: „Märchensteuer“. Es fällt immer dann, wenn nicht mit Rechnung bezahlt wird, sondern die Leistungen „Cash“ und somit an der Steuer vorbei beglichen werden. Ob Handwerker, Einzelhändler, Putzkraft oder Gastronom. Noch immer werden mit einem Augenzwinkern andere, deutlich günstigere Preise aufgerufen, sollte man es mit den Belegen nicht so genau nehmen.

Gerade im Oberland, wo viele sich kennen und Gastronomie- und Handwerksberufe überdurchschnittlich häufig vorhanden sind, ist Schwarzarbeit aber ein Tabuthema. Dabei ist sie etwas ganz Alltägliches.

“Natürlich keine Rechnung gestellt”

Egal ob es der Kfz-Mechaniker ist, der nach der Arbeit in der heimischen Garage schnell den Kotflügel ausbeult, der Aushilfskellner, der zwar nur für 450 Euro angestellt ist, aber von den Einnahmen aus dem nicht abgerechneten Kaiserschmarrn ein weitaus höherer Gehalt bezieht, oder aber der Elektriker, der die neue Leitung am Samstag für ein Drittel des Preises verlegt: Wohl jeder im Tegernseer Tal hat auf die ein oder andere Weise schon mit Schwarzarbeit zu tun gehabt.

„Da ist man irgendwie auch reingewachsen. Mein Vater hat früher schon gesagt: ‘Nach der Arbeit kommst noch mit’“, berichtet Anton (Name von der Redaktion geändert), ein Handwerker aus dem Landkreis. Dann sei man noch zu einem Bekannten oder Nachbarn gegangen und hätte dort gearbeitet. „Da haben wir dann natürlich keine Rechnung gestellt.“ Hans ist nun schon über 35 Jahre Handwerker und kennt das Geschäft. Seiner Meinung nach würden aktuell knapp die Hälfte der Handwerker sich noch etwas dazuverdienen:

Wenn du ein guter Handwerker bist, dann wirst du in jungen Jahren bestimmt so zwischen 30 und 40 Stunden zusätzlich zu deinem Job schwarz arbeiten.

Laut Anton sind davon vor allem diejenigen betroffen, die in einem mittelgroßen Betrieb arbeiten. Während in großen Betrieben bei der aktuellen Lage so viel Arbeit anfällt, dass die Arbeiter gar nicht von ihrem Stammbetrieb wegkommen, bleibt bei kleinen Betrieben kaum mehr Zeit und Geld, als sich um das offizielle Geschäft zu kümmern. Hier könnte man sich zwar etwas dazuverdienen, mit den offiziellen Zahlen aber noch noch nicht einmal mehr seine Fixkosten decken.

„Wenn du heutzutage eine Familie ernähren und irgendwann vielleicht noch ein Haus oder eine Wohnung haben möchtest, dann ist das mit dem Gehalt allein nicht machbar“, so der Handwerker. Dabei glaubt Hans, dass sich das System auf lange Sicht nicht ändern wird. Gerade die Nachbarschaftshilfe und auch die Hilfe unter Handwerkern sei Gang und Gäbe. „Ich glaube, der Staat weiß das und lässt es im kleinen Rahmen durchgehen.“

Geschätzte zehn Prozent Schwarzarbeit

Doch welchen Anteil hat die Schwarzarbeit überhaupt an der Wirtschaftsleistung in der Region? Offizielle Zahlen sind dafür kaum in Erfahrung zu bringen. Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen schätzt für ganz Deutschland, dass durch die hohe Beschäftigungszahl und das positive Wachstum das Verhältnis von Schattenwirtschaft zu offizieller Wirtschaft aktuell 10,8 Prozent beträgt.

Schätzungen gestalten sich allerdings schwierig, da viele Schwarzarbeiter gar nicht überführt werden. „Bei einem einzelnen Handwerker, also einem Ein-Mann-Betrieb, wird die Sache schwierig zu überprüfen sein“, so heißt es beim Finanzamt Miesbach. Hier könnten lediglich Hinweise gefunden werden, wenn ein Selbständiger nicht nachweisen kann, wofür er eingekauftes Material verwendet habe.

Aber ein neues Auto, die teuren Fernreisen oder Einrichtungsgegenstände im Privaten werden halt gern bar bezahlt. Unmöglich, das zu überprüfen. Wenn der Mitbürger nicht denunziert, bleibt es unter der Decke. Denn im System Schwarzarbeit steckt ja auch der, der zahlt, mit drin. Wohl jeder hat schon einmal die Scheine nach geleisteter Arbeit auf den Tisch gelegt. Warum also Andere anschmieren, wenn man selbst vom System profitiert?

Finanzkontrolle Schwarzarbeit

Zuständig für die Überprüfungen ist die Finanzkontrolle Schwarzarbeit vom Hauptzollamt Rosenheim. Im Jahr 2016 überprüfte der Zoll bei sogenannten Lohnsteueraußenprüfungen etwa 15.000 Personen und 2.500 Betriebe im gesamten Oberland. Bei etwa zehn Prozent der überprüften Personen wurde im Anschluss ein Strafverfahren eingeleitet. Geschätzter Schaden: rund 49 Millionen Euro.

Allerdings betreffen diese Zahlen den gesamten Bezirk des Zollamts. Dieser umfasst die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die Landkreise Altötting, Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Ebersberg, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg am Lech, Miesbach, Mühldorf am Inn, Rosenheim, Starnberg, Traunstein und Weilheim-Schongau. Auf Schätzungen, wie hoch die Dunkelziffer bei der Schwarzarbeit in der Region liegt, wollten sich weder der Zoll noch das Landesamt für Steuern festlegen lassen.

Auch in der Gastronomie kommt es zu Schwarzarbeit / Archivbild

Aus dem Finanzamt heißt es, dass es auch Hinderungsgründe für Schwarzarbeit gibt. Beispielsweise bei Fragen der Gewährleistung. Zudem würden gerade bei größeren Betrieben der Zoll häufig kontrollieren, wo auch die Gefahr von organisierter Kriminalität bestünde. Dabei betont ein befragter Finanzbeamter:

Damit will ich nicht sagen, dass es bei uns keine Schwarzarbeit gibt. In keinster Weise. Das merken wir ja immer auch bei den Überprüfungen des Zoll. Aber ich glaube nicht, dass die Menge so groß ist, wie es landläufig angenommen wird.

Einfacher wären Prüfungen allerdings, wenn die Pläne der Europäischen Union in die Tat umgesetzt werden würden. Die Beamten denken seit einiger Zeit darüber nach, das Bargeld in der Union zu beschränken. Schrittweise soll so wohl vorbereitet werden, was viele Experten schon lange fordern: Die Abschaffung des Bargelds.

Der Schwarzarbeit würde damit die Grundlage entzogen, da jede Geldtransaktion nachvollziehbar wäre. Doch Hans glaubt nicht, dass das jemals passieren wird: „Das gäbe einen Aufstand, und ein ganzer Geschäftszweig würde zusammenbrechen.“

BMW gestaltet Gmunder Tagungszentrum neu

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Das Gut Schwärzenbach in Gmund ist seit langem Tagungszentrum der BMW Group. Bereits heuer soll sich dort einiges tun. Die kommenden zwei Jahre wird gebaut.

Das Tagungszentrum von BMW wird saniert.

Das Tagungszentrum Gut Schwärzenbach in Gmund soll saniert werden. Ende 2018 werden die umfangreichen Arbeiten am Gut beginnen und werden laut Planung rund zwei Jahre dauern. Zu den umfangreichen Bauarbeiten nahmen jüngst die BMW-Verantwortliche auf einer Informationsveranstaltung in Gmund Stellung.

Gut Schwärzenbach ist Teil der BMW Group und soll auch künftig als Bildungs- und Kommunikationsstätte für Mitarbeiter, Führungskräfte und den Vorstand zur Verfügung stehen. Zukünftig wird hier in Gruppengrößen mit bis zu 150 Teilnehmern an “grundlegenden Frage- und Aufgabenstellungen des Unternehmens gearbeitet.”

Wegweisende Entscheidungen werden am Tegernsee getroffen

„Gut Schwärzenbach ist nicht nur Tagungs- und Fortbildungsstätte für Mitarbeiter der BMW Group“, erklärte Dr. Herbert Grebenc, Bereichsleiter für Real Estate Management und Konzernsicherheit. „Seit 1990 wurden hier am Tegernsee immer wieder wegweisende Entscheidungen des Unternehmens getroffen. Diese Tradition wollen wir beibehalten.”

Im Architekturwettbewerb für das Projekt setzten sich die Münchner Architekten ARNOLD/WERNER durch. Das Konzept überzeugte die Verantwortlichen beim Münchner Autohersteller durch “eine moderne und gleichzeitig nachhaltige Auslegung.”

Lokale Bautradition bleibt erhalten

Einer der beiden Architekten betonte: „Der Architekturentwurf greift die typische Bauweise der Umgebung auf: Über einem massiven Sockelgeschoss erstrecken sich holzverkleidete Geschosse, bis hin zu einem Flachsatteldach. Vor dem innenliegenden Betonskelett liegt als Klimahülle eine Glasfassade, die sich an Fensterflügeln öffnen lässt, und einem vorgeschalteten Vorhang aus regionaler Weißtanne, die wiederum den Bezug zur lokalen Bautradition herstellt.“

So soll das neue Gut Schwärzenbach nach dem Umbau aussehen / Illustration: BMW Group

Auch aus dem Rathaus Gmund kam bereits Mitte März, noch unter Alt-Bürgermeister Georg von Preysing, das OK für das geplante Bauvorhaben. Der neue Bürgermeister Alfons Besel erklärte letzte Woche gegenüber der Tegernseer Stimme: „Der Standort sollte gehalten werden. Er ist gut fürs Gmunder Image als Wirtschaftsstandort.“

Kinderland-Kinder in der Zelle

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Kinder vom Hort des Kinderlandes haben heute die Polizeiinspektion Holzkirchen besucht. Mit auf dem Besuchsplan: eine Zelle.

Die Hort-Kinder des Kinderlandes zusammen mit Wibke Reinwarth und Ernst Größwang.

Polizeihauptmeister Wibke Reinwarth und Polizeihauptkommissar Ernst Größwang erläuterten den Kleinen die Abläufe bei der Polizei. Zudem durften die Kinder ihren Fingerabdruck abgeben und mit nach Hause nehmen. Nach der Besichtigung der Zelle ging es noch auf einen Abstecher in einen Streifenwagen.


Mit Golddosen zum Mammutprozess

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War es Mord aus Habgier? Nicht die näheren Todesumstände der Kreuther Millionärin Barbara Böck standen heute im Mittelpunkt des 20. Prozesstages. Stattdessen ging es um das Verhältnis des mitangeklagten Kunsthändlers Peter P. zur Verstorbenen. Dessen Verteidiger hatte neue Zeugen gefordert. Dabei hatten einige Beobachter für heute das Urteil erwartet.

Betty Böck. Ihr Haus in Kreuth wurde vor und nach ihrem Tod ausgeräumt.

Um 1,1 Millionen Euro sollen die vier Angeklagten die schwerkranke „Betty“, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, gebracht haben. In dem seit Januar dauernden Verfahren versucht die 1. Strafkammer des Landgerichts München II unter dem Vorsitzenden Thomas Bott Licht in das Beziehungsgeflecht von Böck zu ihrem Umfeld zu bringen.

Darunter sind die Hauptangeklagte Renate W., die laut Anklage die 95-Jährige auf der Palliativstation im Krankenhaus Agatharied mit einem weichen Gegenstand am 22. April 2016 erstickt haben soll, der Mann der Sauerlacherin, Ulrich W., der ebenso des Bandendiebstahls bezichtigt wird, wie Bettys Hausmeister „Harry“, der Bulgare Georgiev Z. und der Rottacher Peter P. Für ihn forderte die Staatsanwältin zuletzt in ihrem Plädoyer sieben Jahre Haft. Denn der jetzt 59-Jährige habe das freundschaftliche Verhältnis zur Multimillionärin ausgenutzt, was „besonders verwerflich“ sei.

Rottacher gibt „Betty“ 12.500 Euro ohne Quittung

Das sei ein „knackiger Vorwurf“ der Anklage, konterte vor zwei Wochen P.‘s Anwalt Frank Eckstein. Der einen Freispruch für seinen Mandanten forderte, da dieser mit der Anklage „in Sippenhaft“ genommen werde. Um dessen freundschaftliches Verhältnis zu untermauern, ließ Eckstein bei der heutigen Verhandlung, bei der einige Prozessbeobachter bereits mit dem Urteil gerechnet hatten, weitere Zeugen laden.

Zunächst wurde Sigrid B., in den Zeugenstand gerufen. Die 80-jährige Rottacherin arbeitet seit 30 Jahren für P. in seinem Geschäft an der Seestraße, wie sie aussagte. Auch sie habe „Betty“ seit vielen Jahren gekannt, ebenso wie der Angeklagte. Zu ihrem Kollegen P. soll Böck „viel Vertrauen“ gehabt haben, sie habe „große Stücke“ von ihm gehalten, so die Zeugin bei der Vernehmung. Ihr soll Böck einmal gesagt haben:

Peter wird sich einmal freuen, was er von mir bekommt.

Über lange Zeit sei ihr Chef „Betty“ behilflich gewesen, ob bei Fahrten nach München zu Kunsthändlern oder auch finanziell, als Böck im Rottacher Rupertihof vom Amtsgericht unter Betreuung gestellt wurde. Da sollen ihr die zugeteilten 100 Euro Taschengeld pro Woche hinten und vorne nicht gereicht haben. Betty sei sehr großzügig mit Trinkgeldern gewesen, wenn man ihr geholfen habe, so Sigrid B. So habe Peter P. ständig mit Barem ausgeholfen, insgesamt seinen so 12.500 Euro zusammengekommen, für die er von Böck keine Quittung verlangt habe.

So soll sich der Kunsthändler zunächst auch nicht weiter gewundert haben, als ihm Renate W. und „Harry“ zwölf Golddosen von Böck zur sicheren Aufbewahrung ausgehändigt hätten. Ihren Wert schätzt die Anklage auf gut 100.000 Euro. Um deren Verbleib ranken sich seit etlichen Verhandlungstagen die Befragungen. Wann hat wer wem diese Golddosen gegeben, aus welchem Grund, und wurden sie wirklich freiwillig von P. der Kripo in Miesbach übergeben.

Böck war in der Familie von Peter P. „präsent“

Für die Zeugin B. ist der Fall klar. P. habe die Wertgestände aus Gold zunächst in seinem Tresor im Laden aufbewahrt, als dies zu unsicher schien, in seiner Villa im Weinkeller. Nachdem P. von den Ermittlungen der Polizei erfuhr, habe er die Golddosen zur Polizei gebracht. Und die Kommode, Teppiche und Stühle, die Böcks Gesellschafterin als Hauptbeschuldigte bei P. an der Seestraße abstellen ließ, hätte dieser gleich wieder zurückbringen lassen, da „noch keine Testamentseröffnung“ gewesen sei.

P. hätte das Vertrauen, das Böck in ihn setzte, nicht missbraucht. Schließlich sei dies sehr eng gewesen, so die Zeugin. Freund P. habe sich immer um Betty gekümmert. Dessen Tochter Verena berichtete als Zeugin, dass sie von ihren Kindesbeinen an Böck kannte, man habe auch Weihnachten zusammen gefeiert.

Sie hat mich auch während meines Studiums finanziell unterstützt. Betty war immer bei uns in der Familie präsent.

Ihr Vater sei der „engste Vertraute“ der Kunsthändlerin in Kreuth gewesen, die bis zuletzt auch in Rottach ihr Geschäft in der Seestraße betrieb. Die 31-Jährige, die ihrem Vater im Laden aushilft, bestätigte, dass die besagten Golddosen von den Mitangeklagten zur Aufbewahrung gebracht wurden. Sicherheitshalber seien sie wegen der zahlreichen Tresoreinbrüche im Tal damals im Wohnhaus versteckt worden.

Anschließend habe ihr Vater sie dann der Polizei ausgehändigt, so dessen Tochter vor Gericht. Böck habe gerne ihr Testament geändert, je nach Wohlverhalten der Begünstigten. Der Prozess wird am 4. Juni mit weiteren Zeugen fortgesetzt. Zudem hat der Verteidiger der wegen Mordes angeklagten Renate W. ein weiteres Sachverständigen-Gutachten zu den Todesursachen von Böck gefordert.

Razzia in Wiesseer Asylunterkunft

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Immer wieder werden groß angelegte Polizeikontrollen in Asylunterkünften durchgeführt. Heute Morgen war das Haus Rheinland in Bad Wiessee an der Reihe. Zwei Bewohner müssen nun mit einer Anzeige wegen Drogenbesitzes rechnen.

Im Haus Rheinland in Bad Wiessee führte die Polizei heute eine große Kontrolle durch. / Archivbild

Heute Morgen wurde eine großangelegte Kontrolle in einer Wiesseer Asylbewerberunterkunft durchgeführt. Unterstützt von Einsatzkräften der Operativen Ergänzungsdienste Rosenheim und Weilheim, der Fahndung Kreuth sowie der Polizeiinspektion Miesbach, betraten in den frühen Morgenstunden die Beamten der Wiesseer Polizei das Haus Rheinland in der Münchner Straße. Beteiligt waren auch Mitarbeiter des Landratsamts.

Präventivmaßnahme der Polizei

„Die mehr als 30 Bewohner der Unterkunft wie auch die baulichen Gegebenheiten machten einen höheren Kräfteansatz erforderlich, um die Kontrollaktion gezielt durchführen zu können“, so Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd. Der Einsatz der Wiesseer Polizei ist Teil des Konzepts, mit derartigen Kontrollen frühzeitig zu verhindern, dass sich Brennpunkte bilden. Sonntag erklärt:

In der betroffenen Unterkunft war es in der Vergangenheit zwar nur zu kleineren Einsätzen wegen der ein oder anderen Streitigkeit oder Bedrohung gekommen, dennoch verunsichern derartige Vorfälle sowohl Bewohner der Unterkunft als auch Anwohner in Bad Wiessee.

Um keine Angst zu schüren, werden daher immer wieder Polizei-Kontrollen durchgeführt. „Nachdem in der Wiesseer Unterkunft einige Familien mit Kindern untergebracht sind, ging die Polizei besonders behutsam bei der Aktion vor.“ Ziel sei es nicht, die Asylbewerber zu verunsichern, „sondern zu zeigen, dass die Polizei auch für ein sicheres Leben der Bewohner innerhalb der Unterkunft sorgt.“ Für Sonntag sei dies gelungen, da „sich die kontrollierten Personen äußerst verständig und kooperativ verhielten.“

Dennoch wurde die Polizei auf drei Personen aufmerksam, die sich dort ohne die erforderliche Berechtigung aufhielten. Zudem waren zwei junge Männer im Besitz geringer Mengen Marihuana. Trotz der Verstöße gegen das Hausrecht und das Betäubungsmittelgesetz, zeigt sich Sonntag zufrieden: „Der Einsatz der Polizei war ein weiterer Baustein zur Gewährleistung der Sicherheit in und um die Asylbewerberunterkunft.“

Randalierer in der Schwaighofanlage

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Erneut gibt es Ärger in der Schwaighofanlage: Müll und Scherben lagen heute Morgen überall verteilt auf der Wiese – trotz Alkoholverbot. Auch eine Himmelsliege und der Zaun einer Anliegerin wurden beschädigt.

In der Schwaighofanlage in Tegernsee lag heute Morgen überall Müll in der Wiese. / Archivbild

In der Nacht auf Mittwoch haben bisher unbekannte Täter wohl eine kleine Party in der Schwaighofanlage gefeiert. Zumindest lagen am nächsten Morgen überall Müll und Scherben auf der Wiese. Und das obwohl dort seit 2011 ein Alkoholverbot von April bis Oktober zwischen 20 bis 6 Uhr gilt, um eben Feiern auf der Anlage zu vermeiden.

Zudem musste eine Himmelsliege der Stadt Tegernsee dran glauben. „Auch aus meinem Zaun wurden Holzlatten herausgerissen“, erklärt Gertrud Eberwein gegenüber dem Merkur. Die Anliegerin wunderte sich bereits in der Nacht über den Lärm, der von der angrenzenden Wiese kam. Eberwein hat bereits die Stadt informiert.

Sommer mit Schönheitsfehlern

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So langsam nimmt der Sommer am Tegernsee Fahrt auf. Doch vor allem nachmittags ziehen häufig Gewitter und Regenschauer über das Tal. Bleibt das so oder können wir uns bald auf sonnenreiche Tage freuen? Wir haben beim Wetterexperten nachgefragt.

Der Sommer kommt ins Tegernseer Tal. / Foto: Christoph Langbein.

„Der Sommer kommt langsam“, freut sich der Schaftlacher Wetterexperte Hans Wildermuth. Dennoch hat das Wetter immer wieder „Schönheitsfehler“, wie er sie nennt. „Denn zur Zeit haben wir eine Lage mit schwachen Luftdruckgegensätzen, es gibt also keine übergeordneten Luftströmungen.“

Einfach ausgedrückt: die Luft bleibt mehr oder weniger an Ort und Stelle. „Da diese Luft feucht ist, wird sie tagsüber durch die Sonneneinstrahlung aufgekocht und es bilden sich schnell Quellwolken, die dann häufig in Gewittern enden“, erklärt der Meteorologe. Seiner Prognose nach steigen die Temperaturen bis zum Wochenende wenn überhaupt nur knapp über 20 Grad und das Gewitterrisiko bleibt.

Regenschauer werden weniger

Doch kommende Woche nimmt der Sommer dann richtig Fahrt auf. Ab Sonntag komme laut Wildermuth durch ein Hochdruckgebiet über Nordeuropa etwas Ostströmung in Gang. „Es wird weniger feucht und die Temperatur kann auf Werte über 25 Grad steigen.“ Es werde zwar weiterhin ein Gewitterrisiko geben, doch dieses beschränke sich vor allem auf die Berge:

Scheint die Sonne länger, kann auch am Tegernsee die 30-Grad-Marke überschritten werden.

Wildermuth appelliert aber vor allem an Wanderer oder Mountainbiker: „Für Bergtouren ist ein früher Aufbruch und eine Rückkehr schon am frühen Nachmittag zu empfehlen. Wie aktuelle Ereignisse zeigen, ist die Blitzschlaggefahr nicht zu unterschätzen“, so der Wetterexperte abschließend.

BMW erschreckt Radlfahrerin

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Gestern Vormittag war eine 49-jährige Rottacherin mit ihrem Rad in der Fürstenstraße unterwegs. Als sie die Straße überqueren wollte, schnitt sie ein BMW. Der Fahrer ließ die Frau liegen und fuhr weiter.

Am Mittwoch, gegen 10:00 Uhr, kam es zu einer Unfallflucht in der Fürstenstraße in Rottach-Egern. Eine 49-jährige Rottacherin wollte mit ihrem Fahrrad die Straße auf Höhe des Fahrradgeschäftes Eiblwieser überqueren. Ein Auto schnitt die 49-jährige dabei so knapp, dass sie sich erschrak und von ihrem Fahrrad fiel.

Beim Sturz verletzte sich die Rottacherin leicht. Zudem wurde ihr linker Fahrradspiegel beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 15 Euro. Zum Fahrzeug kann laut Polizei lediglich angegeben werden, dass es sich um einen BMW handeln soll. Die Polizeiinspektion Bad Wiessee bittet Zeugen, die Angaben zum Unfall oder dem Fahrzeug machen können, sich unter der Telefonnummer 08022/9878-0 zu melden.

Kosten für neuen BOB-Halt doppelt so hoch

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Aufgrund der hohen Preise der Baufirmen wurde 2017 der Bau des neuen Bahnhalts in Finsterwald unterbrochen. Doch auch nach einem Jahr herrscht noch immer Hochkonjunktur. Der neue BOB-Halt wird nun doppelt so teuer wie geplant.

Im Juli beginnt die zweite Bauphase für den neuen BOB-Halt in Finsterwald.

Im Herbst 2016 starteten die ersten Arbeiten für den neuen BOB-Halt in Finsterwald. Doch bereits im vergangenen Jahr wurde eine lange Pause eingelegt. Die Tegernsee-Bahn Betriebs GmbH (TBG) verschob die Ausschreibung zum zweiten Bauabschnitt. Der Grund: die explodierenden Preise. Man habe, so Tegernsee-Bahn Geschäftsführer Heino Seeger damals, aufgrund “des derzeit extram hohen Preisniveaus bei Zulieferern und Herstellern von Bahnsteigelementen” die Reißleine gezogen.

Bundesweit finden seit 2017 vielerorts umfangreiche Bauarbeiten an der Infrastruktur von Eisenbahnen statt. Infolge der zahlreichen Großaufträge herrscht in der Branche eine Hochkonjunktur, die sich deutlich auf die Preise auswirkt, wie Seeger vor rund einem Jahr erklärte: „Wir erhalten öffentliche Mittel zum Bau des neuen Haltepunktes. Es wäre daher nicht zu vertreten, wenn wir unser Budget deutlich überschreiten würden, weil es im Eisenbahnbau gerade eine Hochpreislage gibt.“

1,6 Millionen Euro für den neuen BOB-Halt

Die Ausschreibung für den zweiten Bauabschnitt wurde daher aufgehoben und überarbeitet. Doch auch nach einem Jahr hat sich an der Situation nichts geändert. Auch die neue Ausschreibung zeigt das gleiche Ergebnis. Aufgrund des Baubooms können die Firmen weiterhin hohe Preise verlangen. Die Kosten für den neuen BOB-Halt werden sich demnach verdoppeln: 800.000 Euro hatte sich die TBG ursprünglich als oberstes Limit gesetzt. Nun werden sich die Kosten auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen.

Die TBG, an der die Gemeinde Gmund zu 45 Prozent beteiligt ist, steht dennoch weiterhin hinter dem Projekt. Immerhin wird der Bau zur Hälfte vom Staat bezuschusst. „Nutznießer sind die Schüler und alle, die im Umfeld wohnen“, betont Seeger gegenüber dem Merkur. Kritikern, die zu geringe Fahrgastzahlen und zu hohe Kosten befürchten, hält der Bahn-Chef entgegen:

Wir machen Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die nächsten 25 Jahren und bauen Bahnsteige für Jahrhunderte. Der Bahnhalt wird die Entwicklung der Gemeinde ganz klar berücksichtigen.

Am 2. Juli soll nun die nächste Bauphase beginnen. Bisher wurden Bodensatzkörper für einen tragfähigen Untergrund ins Erdreich eingebracht, die Gleisanlage stabilisiert und die Signaltechnik umgerüstet. Nun folgt der etwa 120 Meter lange Bahnsteig mit behindertengerechten Zugang. Auch die Fahrkartenautomaten sollen installiert werden. In Sachen Beleuchtung reagiert die TBG auf ein Gutachten. Demnach soll es eine Grundbeleuchtung geben „sowie eine Licht, dass sich nur dann einschaltet, wenn ein Zug fährt“, erklärt Seeger.

Kein neuer Parkplatz für Bahnreisende

An der Parkplatzsituation wird sich allerdings nichts ändern. Da der Realschul-Parkplatz Privatgrund ist, ist dieser für BOB-Kunden tabu. Weil die Gemeinde auf den Bau eines eigenen Parkplatzes verzichtet, sollen Bahnreisende auf der anderen Seite der Gleise an der Bernöckersiedlung parken.

Von Montag 30. Juli, 1 Uhr, bis Samstag, 4. August, 5 Uhr, wird es wegen der Bauarbeiten Schienenersatzverkehr zwischen Schaftlach und Gmund geben. Die Fertigstellung des neuen Bahnsteigs ist für Anfang November geplant. Die verdoppelten Kosten sind für Seeger dennoch ein bitterer Beigeschmack: „Darunter leiden alle, die in diesen Zeiten bauen.“

Handymast statt Seeblick

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An einer der exklusivsten Lagen am Tegernsee plant Vodafone einen riesigen Mobilfunkmasten zu errichten. Die Stadt Tegernsee hat bereits zugestimmt. Doch eine Anwohnerin wehrt sich und fragt: „Warum ausgerechnet vor unserer Nase?“

Statt Seeblick einen Mobilfunkmasten vor dem Fenster: Vodafone plant eine große Station am Leeberg. / Beispielbilder

Über den geplanten Mobilfunkmasten von Vodafone wird seit langem diskutiert. Bereits vor drei Jahren genehmigte der Stadtrat das Vorhaben. Obwohl sich die Ratsmitglieder schon damals über die riesige Höhe wunderten, gab man das Okay. Grund hierfür war die Erklärung von Vodafone, dass die neue Station über die Baumwipfel hinausragen muss, um beispielsweise auch von anderen Netzbetreibern genutzt werden zu können.

Demnächst will das Unternehmen mit dem Bau beginnen. Geplant ist ein aus Stahlbaugittern konstruierter Mobilfunkmast mit einer stolzen Höhe von über 31 Metern. Insgesamt wird die neue Station mitten am Leeberg 90 Quadratmeter einnehmen. Die Stadt Tegernsee stellt diese Fläche zur Verfügung. „Der Standort dient dem Aufbau einer Mobilfunkstation zur weiteren Versorgung von Tegernsee und Rottach-Egern mit schnellem mobilen Internet über 4G/LTE“, das erklärt Sprecher Dirk Ellenbeck gegenüber dem Merkur.

Anwohnerin erhebt Einspruch

Im Gegenzug wird dafür ein bisheriger Mast am Tegernseer Leeberghof abgebaut. „Durch diesen Wegfall einer vorhandenen Station im Süden von Tegernsee schaffen wir damit bereits die Voraussetzung für einen lückenlosen Übergang und bieten unseren Kunden mit der LTE-Inbetriebnahme zusätzlich eine sehr gute Gebäudeversorgung“, so Ellenbeck weiter.

Der Standort ist mit der Kommune abgestimmt, eine Baugenehmigung liegt bereits vor.

Für Martina Scherbaum ein Unding. Sie weigert sich, den geplanten Riesenmast und die dazu notwendigen Maßnahmen hinzunehmen – von den Abholzungen bis hin zur Abgrabung des Hangs. Bisher konnte die Anwohnerin von ihrem Balkon aus auf den See und in Richtung Wallberg blicken. Künftig wird ihr dort der über 31 Meter hohe Mast die Sicht versperren. Scherbaum hat deshalb bereits einen Anwalt hinzugezogen.

Doch erst kürzlich fand sie ein Schreiben vom Landratsamt in ihrem Briefkasten, das die Anlieger über den bevorstehenden Baubeginn informiert. „Wegen eines längeren Auslandsaufenthalts wussten wir nichts und konnten auch nicht fristgerecht Einspruch erheben“, betont Scherbaum nun. Dennoch will sie weiterhin versuchen, den Vodafone-Masten zu verhindern.

Mobilfunkmast in exklusiver Lage

Denn dass die Station mitten am Leeberg gebaut wird, könne sie immer noch nicht nachvollziehen. Ihr Haus befindet sich nur 50 Meter vom künftigen Bauzaun entfernt: „Warum ausgerechnet vor unserer Nase?“ Doch dafür gibt es laut Vodafone-Sprecher Ellenbeck eine einfache Erklärung: „Für ein leistungsfähiges Mobilfunknetz ist es erforderlich, dass Stationen im Zentrum der Versorgungsfläche liegen“.

Die neue Station soll spätestens Ende des Jahres in Betrieb genommen werden. Bis dahin kämpft Scherbaum weiter gegen das große Projekt direkt vor ihrem Fenster. Aber immerhin: der riesige Stahlmast soll tannengrün gestrichen werden.


Personalsuche als größte Herausforderung

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Auch die Frühjahrsgeschäfte laufen für die Wirtschaft im Oberland sehr gut. Wie aus einer aktuellen IHK-Umfrage für die vier Landkreise des Oberlandes hervorgeht, sind über die Hälfte der Betriebe mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Die größte Herausforderung bleibt allerdings weiterhin die Suche nach geeignetem Personal.

Gute Stimmung bei den Unternehmen. Aber Personalsuche bleibt ein großes Problem.

Der Konjunkturindex der IHK liegt aktuell für die vier Landkreise des Oberlandes – Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau – bei 131 Punkten und damit weiterhin klar über dem langjährigen Durchschnitt von 120 Punkten.

„Der Konjunkturmotor läuft auch in den kommenden Monaten auf Hochtouren. Zwar hat die Euphorie vom Jahresanfang etwas nachgelassen, aber noch immer rechnet mehr als jedes vierte Unternehmen mit einer Belebung und nur jedes zehnte mit einer Eintrübung seiner Geschäfte“, so Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. Und Bauer betont:

Die Investitionspläne zeigen deutlich, dass die Unternehmen optimistisch bleiben. Die Kapazitäten sind sehr gut ausgelastet, jedes dritte Unternehmen möchte mehr investieren.

Dabei bleibt die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften weiterhin sehr hoch. Fast 20 Prozent der Betriebe wollen neue Mitarbeiter einstellen, lediglich fünf Prozent planen einen Stellenabbau. Gleichzeitig steigen die Sorgen der Verantwortlichen wegen des Fachkräftemangels. Fast zwei von drei Unternehmen sehen darin ein Geschäftsrisiko. Das sei ein neuer Höchststand.

Anzeige: Personalsuche im Oberland

Das Portal Oberland Jobs ist die führende Online-Stellenbörse im bayerischen Oberland. Auf Oberland-Jobs.de werden derzeit über 1.200 freie Stellen aus den unterschiedlichsten Bereichen angeboten. Auf der angeschlossenen Facebook-Seite informieren sich regelmäßig über 11.900 Fans über Stellenangebote und potentielle Arbeitgeber in der Region.

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Als weitere Wachstumsbremse erweisen sich fehlende Gewerbeflächen. Aktuell möchten sich 45 Prozent der Betriebe in der Fläche erweitern. 40 Prozent davon beklagen, dass sie Probleme haben, geeignete Flächen zu finden. „Fehlende Flächen führen auch zu einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Das wiederum bremst den Zuzug von zusätzlichen Fachkräften in die Region.”

Das Gebot der Stunde sei deshalb, so Bauer, mehr interkommunale Zusammenarbeit. Was man brauche, sei “ein strategisches, langfristig angelegtes und vor allem gemeindeübergreifendes Flächenmanagement”. Nur so werde es den Kommunen gelingen, ihre verfügbaren Flächen effizienter zu nutzen, Wohnraum zu schaffen und den Betrieben Entfaltungsmöglichkeiten.

Haltung zur Heimat haben

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Hat der Mensch im Oberland einfach kein Benehmen? Wieso nerven ihn die Zugereisten, die Veränderungen, kurz: Die Gesamtsituation? Der Kollege Peter Posztos hat seinem Ärger über spezielle Tal-Insassen Luft gemacht. Kann man machen. Ist aber zu einfach, wie Martin Calsow findet.

Leben und leben lassen

Ein Kommentar von Martin Calsow:

Die Diskussion „Zugezogene vs. Einheimische“ ist global und bestimmt kein oberbayerisches Exklusivrecht. Selbst scheinbar linke Großstädter kennen das: Ob Kreuzberg / Prenzlberg, wo reiche Schwaben und AirBnb-Nutzer von Einheimischen beschimpft werden, oder die San Francisco Bay Area, wo zugezogene Computer-Freaks der großen Digital-Unternehmen die Miet- und Hauspreise in den Himmel schießen lassen.

Überall geht es um Ökonomie und Identität. Es geht weniger um Bäckereidüfte, Kuhglocken und Waldfeste. Das sind letztlich nur Ventile für einen unbestimmten aber mächtigen Groll gegen Veränderungen im Tal, die jeder sieht, aber die keiner ändert. Es geht vor allem um die Frage, ob „normale Menschen“ an idyllischen Flecken noch leben dürfen oder können, oder ob die Ghettoisierung der reichen Klientel wie in Rottach und Tegernsee fortschreitet.

Raffke-Mentalität verhindern

Dabei ist der Zustand des Reichseins selbst nicht entscheidend. Meist geht er einher mit einer unangenehmen „Ich hab’s bezahlt, ich hab das Recht“-Attitüde. Hinzu kommt die brutale Verteuerung von Land und Konsum. Brutaler Marktliberalismus in schicker Lederhose eben, der maximale Bebauung will, der kommunalen Wohnungsbau ablehnt, der sich wichtig fühlt in jährlichen Gipfeln, der das Tal nur als eine Ansammlung von exklusiven “Filetstücken” sieht.

Den mauligen Teil der Einwohner der Bigotterie zu bezichtigen, ist dabei zu einfach. Die Beschwerden haben reale Ursachen. Die Grundstimmung bei allen, die das Tal als ihre Heimat ansehen, gleich, wie lange sie dort schon wohnen und woher sie stammen, droht zu kippen.

Allianzen suchen

Der Wandel geht in einem rasanten Tempo vonstatten, und er geht in die falsche Richtung. Nur, und hier sollten Einwohner klug reagieren, müssen Neubürger ins Boot gezogen werden. Denn längst nicht alle wollen hinter hohen Hecken leben und eine Friedhofsruhe genießen. Die Zahl der Alteinwohner schrumpft, die der Neubürger steigt. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Also gilt: weniger auf die Herkunft schauen, als auf die Haltung zur Heimat. Und: Mehr Verantwortliche aus unseren Vereinen, der Politik und Wirtschaft sollten den Austausch und Allianzen mit Regionen suchen, die unter ähnlichen Entwicklungen leiden – weg vom Kirchturm eben.

Verschlusssache Einzelhandels-Gutachten

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Seit bald eineinhalb Jahren lässt die Gemeinde erforschen, welche Läden mit welchem Sortiment an welcher Stelle erfolgreich geführt werden können. Das Ergebnis liegt vor, doch veröffentlicht wurde es bisher nicht. Die TS hat Einzelheiten.

Statt des Hotels Ritter ein Vollsortimenter mit Drogeriemarkt?

Vor mehr als einem Jahr begann Rafael Stegen mit der Befragung von Wiesseer Gewerbetreibenden. Sein gleichnamiges Städteplaner-Institut Salm&Stegen in München erstellt im Auftrag der Gemeinde ein Einzelhandelsgutachten. Doch nichts daraus wird seitdem offiziell bekannt. Rathaus-Chef Peter Höß hält es unter Verschluss, obwohl das Ergebnis schon seit Monaten vorliegt und bereits in einer Klausur im vergangenen Februar behandelt wurde.

Nach Informationen der TS war die Studie als Entscheidungshilfe für weitere Planungen im Ort gedacht. Prämissen waren, wie viele Geschäfte sind im Eigentum, wie ist die Altersentwicklung, wann werden Geschäfte demnächst übergeben?Die Analyse des Gutachtens lag dem Gemeinderat auf einer Klausur im vergangenen Februar bereits vor.

Das Ergebnis scheint ernüchternd zu sein. Denn während Stegen noch mit Umfragen bei Einzelhändlern bis hin zu Ärzten im Ort unterwegs war, machten wie zum Beweis über die prekäre Lage Wiessees weitere Läden dicht. Darunter war auch die Luitpold-Apotheke in der Adrian-Stoop-Straße. Einst gab es vier Apotheken im Ort, jetzt nur noch eine. Ein ähnliches Schicksal könnte laut Studie auch zwei der drei Supermärkte im Ort ereilen.

Nur ein Supermarkt sei eine „Katastrophe“

Damit sich ein Vollsortimenter rechne, brauche er eine bestimmte Größe. Doch diese Fläche biete nur der Edeka am Söllbach. Deshalb sei der Netto-Markt am Rathaus stark gefährdet, so das Gutachten, da der Ort mit 5.000 Einwohnern für das bisherige Angebot zu klein sei. Weniger dramatisch sei die Situation für Edeka im Norden von Wiessee. Sollten aber beide Märkte aufgeben, sei dies für den Ort eine „Katastrophe“, wie ein Kenner der Studie urteilt.

Ein Beispiel für die vielen Leerstände im Ortszentrum

Ihre Kernaussage sei, ins Ortszentrum einen Vollsortimenter mit Drogeriemarkt zu platzieren. Das geplante Wohn- und Geschäftshaus von Werner Wendler von der MW Eigenheimbau am Lindenplatz sei dafür keine Lösung. Es biete zu wenig Fläche, wie ein Kenner der Szenerie sagt, dort würden „unbezahlbare Einzelhandelsgeschäfte“ entstehen, wenn man die Preise für die Eigentumswohnungen als Orientierungshilfe nehme.

Die Hoffnungen ruhen auf dem Grühn-Areal

Das Augenmerk der Gemeinde richte sich daher auf das Areal der Familie Grühn an der Münchner Straße. Es beherbergt das Hotel Ritter und den Pavillon von Optik Riedel. Das Grundstück im Ortszentrum will die Erbengemeinschaft Grühn schon seit längerem verkaufen. Noch sei nicht entschieden, was dort geschehen soll, war zuletzt vom beauftragten Immobilienbüro in Neubiberg zu hören. Große Hoffnungen auf die Entwicklung des Areals aber setzt die umliegende Händlerschaft, wie einer von ihr sagt: „Damit steht und fällt die Entwicklung des Ortszentrums“.

Der Gemeinde sei empfohlen worden, mit dem Areal der Familie Grühn den Ort zwischen Rathaus und Hotel Rex als Herzstück des Handels zu entwickeln. Noch aber sei das Areal im Bebauungsplan als „Sondernutzung Hotel“ ausgewiesen. Dieser müsste geändert werden, sollte sich der Gemeinderat dort für einen Vollsortimenter entschließen. Dies sei möglich und „extrem empfehlenswert“, wie ein Insider sagt. Untere Mittelklassehotels gebe es genügend, aber keinen vernünftigen Vollsortimenter im Ortszentrum, wie es Gmund mit dem neuen Rewe-Markt vormache.

Strüngmann und seine Läden

Die Studie empfehle auch, keine weiteren Handelsflächen aufzumachen. Dies ziele laut einem Befragten auch auf die Läden im geplanten Hotel von Thomas Strüngmann ab. Hier müsse die Gemeinde ein Auge darauf haben, ob an der Seepromenade nochmals Verkaufsflächen entstehen sollen.

Zu den Recherchen der TS wollte sich Hilmar Danzinger auf Nachfrage nicht äußern. Der Geschäftsleiter der Gemeinde verwies auf die Vertraulichkeit der Klausur. Nur so viel offenbarte er: im Herbst werde wohl das Einzelhandels-Gutachten veröffentlicht. Dagegen können etliche Gewerbetreibenden nicht verstehen, warum die Ergebnisse nicht schon längst verkündet wurden, schließlich sei es doch „keine Operation am offenen Herzen“.

Großeinsatz am Bauer in der Au

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Gestern Abend waren zahlreiche Feuerwehren in Wiessee unterwegs. Grund war ein Einsatz am Bauer in der Au.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr war gestern auf dem Weg zum Bauer in der Au / Peter Pier

Ein Großaufgebot an Feuerwehr und Rettung musste sich gestern durch die Söllbach-Baustelle schlängeln, um zum Bauer in der Au zu kommen. Dort wurde nämlich eine große Übung verschiedener Feuerwehren aus dem Tal durchgeführt.

Dort befinden sich mittlerweile mehrere Gebäude des Unternehmers Josef Haselberger. Laut einem Feuerwehrler vor Ort, wurde die Übung sogar extra für den Bauer in der Au durchgeführt. Haslberger besitzt inzwischen zahlreiche Ländereien und Immobilien im Gemeindegebiet von Bad Wiessee.

Angefangen von der Söllbachau-Alm, einem Futterstadl unweit der ihm gehörenden Ausflugsgaststätte Bauer in der Au, der Söllbachklause, dem Wohn- und Geschäftshaus mit den Niederstub‘n in der Ortsmitte bis hin zu einer Villa in Holz und einem großen Jagdrevier zwischen Hirschberg und dem Golfclub Marienstein in Waakirchen.

Hier einige Bilder von Peter Pier:

Ursprünglicher Artikel vom 24.05.2018

Feuerwehren und Einsatzkräfte sind gerade mit Blaulicht auf dem Weg Richtung Bauer in der Au. Zunächst war unklar, was passiert ist.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettung fuhr vor wenigen Minuten mit Blaulicht durch Wiessee. Der Grund ist ein Einsatz am Bauer in der Au.

Nach ersten Informationen handelt es sich dabei aber nur um eine Übung.

Den Verkehrskollaps verhindern

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Die Stau-Saison im Tal hat begonnen. Spätestens seit dem vergangenen Pfingstwochenende wurde den Einheimischen wieder deutlich gemacht, wie die Straßen im Sommer aussehen werden. Nämlich verstopft. Ein Verkehrsexperte sieht eine Lösung.

In Wiessee hat es sich am Wochenende durch den gesamten Ort gestaut

Am Pfingstmontag war das Chaos besonders schlimm. Vor allem in Bad Wiessee waren lange Blechschlangen durch den Ort zu beobachten. Schon gegen 10.30 Uhr bildete sich ein großer Rückstau bis ins Ortszentrum. Grund ist die Baustelle an der Söllbachbrücke und die damit verbundene Ampelschaltung. Am Nachmittag, als ein Gewitter aufzog, das gleiche Spiel in die andere Richtung. Stau von Rottach Richtung Bad Wiessee und von Tal Richtung Kreuzstraße.

„Das Stauproblem in Tegernseer Tal entsteht durch den Freizeitverkehr (Tagesausflügler und Feriengäste) aus der Region München, Oberbayern und Bayern. Die Leute wollen mit oder ohne Stau in das Tegernseer Tal oder weiter in Richtung Achensee nach Tirol“, erklärt Anton Grafwallner, der nicht nur Behindertenbeautragter des Landkreises Miesbach ist, sondern auch Verkehrsingenieur.

Durch den hohen Freizeitwert der Alpenregion Tegernsee und die Überlagerung des Freizeitverkehrs mit dem Berufsverkehr an Werktagen oder währende der Ferien, sei Stau fast die Regel im Tegernseer Tal. Das gleiche gilt für schöne Wochenenden oder große Events wie der Rosstag oder die Montgolfiade.

Drei Millionen für das Tal

Grafwallner versucht sich seit Jahren für eine bessere Lösung in Sachen Verkehr im Tegernseer Tal einzusetzen. Auch jetzt, nach dem Verkehrskollaps am Montag, geht er erneut mit einer Idee an die Öffentlichkeit. Er schlägt vor, „man stellt dem Tegernseer Tal drei Millionen Euro zur Verfügung, das sind nur fünf Prozent der Bausumme für die Westumgehung von Gmund oder zwei Finsterwalder BOB-Haltestellen.“ Mit diesem Geld könne man ein modernes und durchdachtes Verkehrssteuerungssystem installieren.

Dazu sei ein Verkehrsrechner mit intelligenten Kreuzungsgeräten, richtiger Lage der Detektoren zur Erfassung von Fahrzeugen und Staulängen und eine moderne Verkehrsplanung erforderlich.
„Allein durch die Umrüstung der Ampelanlage Kreuzstraße, von einem 4 Phasen- in einen 2
Phasenbetrieb und einer zeitgemäßen verkehrsabhängigen Steuerung, könnte man in Richtung
München die Leistungsfähigkeit um 200-300 Kfz pro Stunde erhöhen“, ist sich Grafwallner sicher.

Busse an Ampeln bevorzugen

Ebenso könnte man den Zufluss ins Tegernseer Tal so drosseln, damit in den Ortsteilen Gmund, Dürnbach und Moosrain kein Rückstau auftreten kann. Mit Einführung von Grünen Wellen in Tegernsee und in Rottach Egern, würde man eine deutliche Reduzierung von Staus und Abgasen erreichen.

„Da alle RVO Busse bereits mit einem Betriebsleitsystem ausgerüstet sind, wäre es eine Leichtigkeit den ÖPNV an den Ampelanlagen bei Verspätungen zu bevorzugen“, betont der Verkehrsexperte. Und auch für die Baustelle am Söllbach, die noch bis August andauern soll, schlägt er eine Lösung vor:

Entweder den Verkehr aus Richtung Weissach über Abwinkel zum Kirchenwert (Bussibaby), umleiten, oder die verkehrsabhängige Steuerung besser zu justieren.

Man müsste wissen welche Detektoren und Messverfahren für die Verkehrsbemessung verwendet werden. Die Grünzeitbemessung für den Verkehr aus Richtung Bad Wiessee müsste mindestens 10 Sekunden länger sein als die aus Richtung Weissach. „Das bedeutet überschlägig, dass fünf Fahrzeuge pro Zyklus mehr abgebaut würden. Zum Beispiel bei zehn Umläufen sind das 50 Fahrzeuge und ca. 500 Meter weniger Staulänge“, so Grafwallner.

Anton Grafwallner hat eine Lösung für die Baustelle an der Söllbach-Brücke

Seit Jahren wird von Seiten der Politik und Touristikern gefordert, die öffentlichen Verkehrsanbindungen zu verbessern, die Radwege auszubauen und die Elektrifizierung der BOB voran zu treiben. Kurzfristig erscheint es Grafwallner aber mit Hilfe seiner Vorschläge einfach die Infrastruktur für die Verkehrssteuerung zu verbessern um damit schnellstmöglich unsere Stauprobleme , Stickoxide, Kohlendioxid und Feinstaub zu minimieren.

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