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Tabuthema Schwarzarbeit: Der TS-Report

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Die Handwerkervertretung will nichts sagen. Anwälte für Steuerrecht schweigen. Tabuthema Schwarzarbeit: Gerade in einem von Handwerks- und Gastronomieberufen geprägtem Umfeld wie dem Tegernseer Tal, ist das Alltag. Jetzt wird das Thema von außen in die Idylle hineingetragen. Die EU will mit dem Entzug des Bargeldes diesen Sektor bekämpfen. Doch was für einen Umfang hat die Schwarzarbeit in der Region überhaupt und was würde der Wegfall für die Wirtschaft bedeuten? Die TS hat recherchiert.

Nach der Baustelle wird im Tal oft auch noch privat gearbeitet.

Nach der Baustelle wird im Tal oft auch noch privat gearbeitet.

Das Zauberwort kennt jeder: „Märchensteuer“. Es fällt immer dann, wenn nicht mit Rechnung bezahlt wird, sondern die Leistungen „Cash“ und somit an der Steuer vorbei beglichen werden. Ob Handwerker, Einzelhändler, Putzkraft oder Gastronom. Noch immer werden mit einem Augenzwinkern andere, deutlich günstigere Preise aufgerufen, sollte man es mit den Belegen nicht so genau nehmen.

Gerade im Oberland, wo viele sich kennen und Gastronomie- und Handwerksberufe überdurchschnittlich häufig vorhanden sind, ist Schwarzarbeit aber ein Tabuthema. Dabei ist sie etwas ganz Alltägliches.

Egal ob es der Kfz-Mechaniker ist, der nach der Arbeit in der heimischen Garage schnell den Kotflügel ausbeult, der Aushilfskellner, der zwar nur für 450 Euro angestellt ist, aber von den Einnahmen aus den nicht abgerechneten Kaiserschmarrn ein weitaus höherer Gehalt bezieht oder aber der Elektriker, der die neue Leitung für die Poolleuchte am Samstag für ein Drittel des Preises verlegt: Wohl jeder im Tal hat auf die ein oder andere Weise schon mit Schwarzarbeit zu tun gehabt.

„Natürlich keine Rechnung gestellt“

„Da ist man irgendwie auch einfach reingewachsen. Mein Vater hat früher schon gesagt: ‚Nach der Arbeit kommst noch mit’“, berichtet Sepp*, ein Handwerker aus dem Landkreis. Dann sei man noch zu einem Bekannten oder Nachbar gegangen und hätte dort gearbeitet. „Da haben wir dann natürlich keine Rechnung gestellt.“

Sepp ist nun schon über 35 Jahre Handwerker und kennt das Geschäft aus Erfahrung. Seiner Meinung nach würden aktuell knapp die Hälfte der Handwerker sich noch etwas dazuverdienen:

Wenn du ein guter Handwerker bist, dann wirst du in jungen Jahren bestimmt so zwischen 30 und 40 Stunden zusätzlich zu deinem Job schwarz arbeiten.

Laut Sepp sind davon vor allem die betroffen, die in einem mittelgroßen Betrieb arbeiten. Während in großen Betrieben bei der aktuellen Lage so viel Arbeit anfällt, dass die Arbeiter gar nicht von ihrem Stammbetrieb wegkommen, bleibt bei kleinen Betrieben kaum mehr Zeit und Geld, als sich um das offizielle Geschäft zu kümmern. Hier könnte man sich zwar etwas dazuverdienen, könnte dann aber mit offiziellen Zahlen nicht mehr seine Fixkosten wie etwa einen Firmenwagen decken.

Geht es nach Ihm, sei es für viele auch schwer, sich nicht etwas dazuzuverdienen. „Wenn du heutzutage eine Familie ernähren und irgendwann vielleicht noch ein Haus oder eine Wohnung haben möchtest, dann ist das mit dem Gehalt allein nicht machbar“, so der Handwerker.

Sepp glaubt daher auch, dass sich das System auf Sicht auch nicht ändern wird. „Ich denke, das ist unmöglich abzuschaffen.“ Das sei Gang und Gäbe, gerade die Nachbarschaftshilfe oder unter Handwerkern. „Ich glaube auch, dass der Staat das weiß und es im kleinen Rahmen durchgehen lässt.“

Geschätzte zehn Prozent Schwarzarbeit

Doch welchen Anteil hat die Schwarzarbeit überhaupt an der Wirtschaftsleistung in der Region? Offizielle Zahlen sind dafür kaum in Erfahrung zu bringen. Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen schätzt für ganz Deutschland, dass durch die hohe Beschäftigungszahl und das positive Wachstum das Verhältnis von Schattenwirtschaft zu offizieller Wirtschaft aktuell 10,8 Prozent beträgt.

Schätzungen gestalten sich allerdings schwierig, da viele Schwarzarbeiter gar nicht überführt werden. „Bei einem einzelnen Handwerker, also einem Ein-Mann-Betrieb, wird die Sache schwierig zu überprüfen sein“, gibt Erich Treffer vom Finanzamt in Miesbach zu. Hier könnten lediglich Hinweise gefunden werden, wenn ein Selbstständiger nicht nachweisen kann, wofür er eingekauftes Material verwendet habe.

Aber ein neues Auto, die teuren Fernreisen oder Einrichtungsgegenstände im Privaten werden gern halt bar bezahlt. Unmöglich, das zu überprüfen. Wenn der Mitbürger nicht denunziert, bleibt es unter der Decke. Denn im System Schwarzarbeit steckt ja auch der, der zahlt, mit drin. Wohl jeder hat schon einmal die Scheine nach geleisteter Arbeit auf den Tisch gelegt. Warum also andere anschmieren, wenn man selbst vom System profitiert.

Finanzkontrolle Schwarzarbeit

Zuständig für die Überprüfungen ist die Finanzkontrolle Schwarzarbeit vom Hauptzollamt Rosenheim. Im Jahr 2014 überprüfte der Zoll bei sogenannten Lohnsteueraußenprüfungen etwa 15.000 Personen und 2.500 Betriebe. Bei etwa 10 Prozent der überprüften Personen wurde im Anschluss ein Strafverfahren eingeleitet. Geschätzter Schaden: Circa 49 Millionen Euro.

Allerdings betreffen diese Zahlen den gesamten Bezirk des Zollamts. Dieser umfasst die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die Landkreise Altötting, Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Ebersberg, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg am Lech, Miesbach, Mühldorf am Inn, Rosenheim, Starnberg, Traunstein und Weilheim-Schongau. Auf Schätzungen, wie hoch die Dunkelziffer bei der Schwarzarbeit in der Region liegt, wollten sich weder der Zoll noch das Landesamt für Steuern festlegen lassen.

Auch in der Gastronomie kommt Schwarzarbeit vor.  / Archivbild

Auch in der Gastronomie kommt es zu Schwarzarbeit. / Archivbild

Erich Treffer vom Finanzamt Miesbach gibt allerdings zu bedenken, dass es auch Hinderungsgründe für Schwarzarbeit gibt. Beispielsweise bei Fragen der Gewährleistung. Zudem würden gerade bei größeren Betrieben der Zoll häufig kontrollieren, wo auch die Gefahr von organisierter Kriminalität bestünde.

Damit will ich nicht sagen, dass es bei uns keine Schwarzarbeit gibt. In keinster Weise. Das merken wir ja immer auch bei den Überprüfungen des Zoll. Aber ich glaube nicht, dass die Menge so groß ist, wie es landläufig angenommen wird.“

Einfacher wären Prüfungen allerdings, wenn die Pläne der Europäischen Union in die Tat umgesetzt werden würden. Die Beamten denken aktuell darüber nach, das Bargeld in der Union zu beschränken. Schrittweise soll so wohl vorbereitet werden, was viele Experten schon lange fordern: Die Abschaffung des Bargelds.

Der Schwarzarbeit würde damit die Grundlage entzogen, da jede Geldtransaktion nachvollziehbar wäre. Doch Sepp glaubt nicht, dass das jemals passieren wird: „Das gäbe einen Aufstand, und ein ganzer Geschäftszweig würde zusammenbrechen.“

*Name von der Redaktion geändert.


Alternative für hässliche Bausünden

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Wenn Investoren von neuen Hotels träumen, spielen ortstypische Architektur und eine Anpassung an das Umfeld häufig eine untergeordnete Rolle. Resultat sind hässliche Bausünden wie etwa in Südtirol. Um dies im Tal zu verhindern, soll eine Ausstellung auf mögliche Alternativen aufmerksam machen.

Wie auf dem Bild neben Bürgermeister Peter Höß zu sehen ist, soll der Neubau am Wiesseer Jodbadareal sich gut in die Umgebung einfügen.

Wie auf dem Bild neben Bürgermeister Peter Höß zu sehen ist, soll der Neubau am Wiesseer Jodbadareal sich gut in die Umgebung einfügen.

Der Titel der Ausstellung deutet es schon an: In der Wandelhalle in Bad Wiessee kann man sich vom 11. März bis zum 10. April mit dem Thema „Alpine Architektur, Architektur für Tourismus oder auch Architekturtourismus in den Alpen“ befassen. 

Laut den Veranstaltern ist eine langlebige und qualitätvolle Hotelarchitektur der Kern eines jeden Gasthauses: „Gute Architektur von 1900 wird heute noch geschätzt und man darf annehmen, dass qualitativ hochwertige Bauten auch in 100 Jahren noch einen Wert haben werden.“

Beispiele passen sich ins Umfeld ein

Doch nicht immer halten sich Hoteliers und Investoren an diese Grundsätze. Vor allem Hotelbauten in Südtirol schneiden im Vergleich zu anderen Gebäuden architektonisch eher schlecht ab. Doch auch im Tal gibt es aus Sicht der Einheimischen die ein oder andere „Bausünde“.

Warum das so ist und ob es Lösungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Architektur der Hotels gibt, gab den Anstoß zu dieser Ausstellung. Die vorgestellten Projekte seien alle architektonisch anspruchsvoll und passen sich perfekt in ihr Umfeld ein, heißt dazu in einer Pressemitteilung.

Zur Eröffnung am 11. März spricht Bürgermeister Peter Höß und Grußwort und Architektin Susanne Waiz wird in das Thema einführen. Anschließend wird der Architekt und Designer Matteo Thun, der die Pläne für den Neubau am Jodbadareal in Wiessee gestaltet hat, einen Vortrag und eine Präsentation zum Thema „Hotel und neues Badehaus“ halten.

Die Ausstellung findet in der Wandelhalle, Adrian-Stoop-Straße 37-47 in Bad Wiessee, täglich von 15:00-18:00 Uhr statt.

Mit Soul, Funk und Ironie

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Die beliebte Landkreis-Band „Les Beignets“ stellt sich einem Bandcontest: die Facebook-Community konnten die Jungs bereits überzeugen – doch schon bald müssen sie ihren Funk’n Soul live zum Besten geben. Als Gewinn winkt für die Band eine große Chance.

"Les Beignets" spielen schon bald wieder live - doch diesmal im Wettkampf um einen besonderen Gewinn. /Archivbild.

„Les Beignets“ spielen schon bald wieder live – doch diesmal im Wettkampf um einen besonderen Gewinn. /Archivbild.

„Wir haben mittlerweile das Gefühl, mehr Leute über Youtube zu erreichen, als über ein klassisches Album. Nicht mehr viele kaufen sich heutzutage CDs“, erzählt Severin Tschiesche, Bassist der Band „Les Beignets“. Bisher stellten sie deshalb vor allem Mitschnitte ihrer Auftritte online – denn ein professioneller Videoclip ist teuer und war daher nicht drin. Doch nun winkt der beliebten Landkreis-Band die Chance auf einen Videoclip-Dreh. Und der ist sogar gratis.

Die Tölzer Agentur „Cinerella Films“ macht es möglich. Sie rief im vergangenen Februar einen Bandcontest aus. „Insgesamt fünf Bands haben sich mit einem kleinen selbstproduzierten Video beworben“, erklärt Tschiesche. Die Facebook-Gemeinde gab im Online-Voting durch Liken den entscheidenden Ausschlag, welche Band es in die Endrunde, in den „live“-Wettbewerb, schafft.

Mit insgesamt 175 „Likes“ machte „Les Beignets“ als eine von drei Bands das Rennen. Am 26. März wird die „Funk&Soul“-Band, dessen acht Mitglieder aus dem ganzen Landkreis Miesbach kommen, deshalb im Gasthaus in Bad Tölz gegen die anderen beiden Konkurrenten antreten. Dem Gewinner winkt das ersehnte Musikvideo. Dabei übernimmt die Kosten von rund 2.000 Euro der Veranstalter „Cinerella Films“.

Fans und Jury müssen jubeln

Ganz klar, eine große Chance für die Band. Dennoch bleibt man bei „Les Beignets“ gelassen: „Wir lassen das Ganze einfach auf uns zukommen“, meint Bassist Tschiesche. Eines kündigt er jedoch zuversichtlich an: „Natürlich geben wir uns besonders Mühe und bauen ein oder zwei Besonderheiten in unsere Show ein, um das Publikum zu begeistern.“

Denn vor allem die Fans werden erneut das Zünglein an der Waage sein: „Die Jury von Cinerella Films wird in der Endrunde in Tölz gemeinsam mit dem Publikum die Entscheidung fällen und den Gewinner küren“, weiß Severin und hofft daher, dass so viele Fans wie möglich erscheinen und die „Les Beignets“ beim Auftritt unterstützen.

Im Online-Contest trat die Landkreis-Band mit dem Video „Sepp Brown“ gewohnt „funky“ und mit der gewissen Portion Selbstironie an. Das Video wurde sogar 64-mal auf Facebook geteilt. „Sepp Brown ist vor allem als Anspielung auf James Brown gedacht“, erklärt Tschiesche den Hintergrund zum „Nischensong“, wie er ihn nennt.

Sollte man den Gewinn aber tatsächlich einheimsen, muss die Wahl des Songs, der als Video abgedreht wird, gut getroffen sein. „Eventuell schreiben wir auch etwas ganz neues“, erklärt Tschiesche und meint weiter: „Eben etwas, das größeres Pop-Potential hat und auf Youtube eine breitere Masse anspricht“. Gänzlich konform werden „die Krapfen“ aber wohl nie abrocken.

Steuern rauf für Tegernsee

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Der Haushalt der Stadt Tegernsee steht solide dar. Doch höhere Abgaben an den Landkreis sowie der Neubau des Feuerwehrhauses werden in den kommenden Jahren die Rücklagen der Stadt schmelzen lassen. Die Tegernseer Bürger müssen daher schon jetzt höherer Gebühren und Steuern in Kauf nehmen.

Bislang liegt die Trinkwasserversorgung noch in der Hand der Gemeinden. Mit TITIP könnte sich dass allerdings ändern

Unter anderem für ihr Wasser müssen die Tegernseer künftig mehr zahlen.

Der Tegernseer Kämmerer kann zufrieden sein. Die Stadt steht derzeit mit ihrem Haushalt gut dar. Zwar drücken Tegernsee aktuell fast sieben Millionen Euro Schulden, was etwa der doppelten Höhe der Pro-Kopf-Verschuldung vergleichbarer Gemeinden in Bayern beträgt.

Doch bis auf zwei Prozent entfallen diese alle auf kostendeckende Einrichtungen oder Gaststätten, die sich über Gebühren oder Mieten selbst finanzieren. Zudem verfügt die Stadt noch über ausreichende Rücklagen in Höhe von über vier Millionen Euro.

Neues Feuerwehrhaus belastet Haushalt

Allerdings wird der Haushalt in den kommenden Jahren stark belastet werden. So werden in diesem Jahr noch Restkosten für die Sanierung des Radolinhauses in Höhe von 500.000 Euro fällig. Zudem steigt die Abgabe an den Landkreis. Vor allem aber schlägt der Neubau beziehungsweise die Sanierung des Feuerwehrhauses zu buche.

Diese war nötig geworden, da das aktuelle Haus nicht mehr den Anforderungen eines modernen Feuerwehrhauses entspricht. Unter anderem sind die Garagen für die Fahrzeuge zu eng. Die Gesamtkosten für die Maßnahme werden auf etwa 6 Millionen Euro geschätzt, von denen etwa 10 Prozent vom Staat bezuschusst werden.

Dafür muss Tegernsee an seine Rücklagen gehen. Von derzeit 4 Millionen Euro werden diese wohl auf etwa 800.000 Euro bis 2019 schrumpfen. Dennoch ist Kämmerer Jürgen Mienert zufrieden. Trotz der starken Belastung durch den Feuerwehr-Neubau sei der Haushalt ausgeglichen, neue Kredite seien nicht notwendig.

Steuern und Gebühren werden erhöht

Auch die meisten Stadträte waren mit dem Haushalt zufrieden. Florian Kohler von der Bürgerliste sagte, man stehe finanziell solide dar. Dennoch müsse man ein vorsichtiges Auge auf künftige Investitionen haben. Thomas Mandl von der SPD gab allerdings zu bedenken, dass der Haushalt „auf Kante genäht ist“. Er befürchtet, dass damit die Handlungsfähigkeit der Stadt eingeschränkt werden könnte. Daher schlug er vor, 2017 eventuell einen Kredit aufzunehmen. Doch Bürgermeister Johannes Hagn erteilte dem eine Absage.

Ohne die Aufnahme weiterer Kredite ist allerdings die Mithilfe der Tegernseer Bürger gefragt. So will der Stadtrat die Grundsteuer A und B erhöhen. Diese liegen aktuell im Landesdurchschnitt. Während der Hebesatz von „A“ von 290 auf 310 angehoben wird, steigt der Satz von „B“ von 300 auf 330 steige. Laut Mienert sei die Erhöhung nötig, „andernfalls müssten wir draufzahlen“. Die Maßnahme bringt eine Mehreinnahme von etwa 80.000 Euro.

Gleichzeitig sollen die Wasserpreise angehoben werden. „Diese sind trotz bester Qualität in Tegernsee landkreisweit am niedrigsten“, weiß Mienert. Daher hat man sich dazu entschieden, die seit knapp 20 Jahren konstanten Preise neu zu berechnen. Damit erfüllt die Stadt auch eine Forderung des Landratsamts. Insbesondere im Hinblick auf kommende Investitionen hatte die Aufsichtsbehörde hier Anpassungen gefordert.

„Sie wären elendig verreckt“

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Seit rund einem halben Jahr wird der schwere Raubüberfall in Rottach-Egern am Münchener Landgericht verhandelt. Nach vielen Stunden der Beweisaufnahme und Zeugenaussagen stellt sich der Staatsanwaltschaft heute ein klares Bild des Vorfalles dar. Sie zeigt wenig Einsehen und forderte heute in ihrem Plädoyer die Höchststrafe.

Heute ging die Verhandlung um den Rottach Raub in die vorletzte Rund. v.l.n.r.: Thomas W., Ralf K., Bernd K., Ingo W.

Heute ging die Verhandlung um den Rottach Raub in die vorletzte Runde. (v.l.n.r.: Thomas W., Ralf K., Bernd K., Ingo W.)

Heute fand der vorletzte Verhandlungstag zum Rottacher Raubüberfall statt. Kommende Woche, am 16. März, wird das Urteil vom Münchner Landgericht erwartet. Es geht um ein Verbrechen, dass das Leben von Dagmar und Heinz J., einem Ehepaar aus Rottach, für immer verändern sollte. Es war der 8. Januar 2014, als die beiden am Abend überfallen und brutal ausgeraubt wurden.

Gerichtsmedizinerin stellt Untersuchungsergebnisse vor

Heute, zwei Jahre später, stehen die mutmaßlichen Täter kurz vor ihrem Urteil. Die Staatsanwaltschaft konnte sich in der fast halbjährlichen Verhandlungszeit mithilfe von Zeugenaussagen und Beweissammlungen ein klares Bild vom Tathergang machen.

Im Fokus der gesamten Verhandlung standen vor allem die schwerwiegenden körperlichen und psychische Schäden, die die Opfer erleiden mussten. Eine Mitarbeiterin des gerichtsmedizinischen Institutes München zeigte anfangs die Ergebnisse der körperlichen Untersuchungen der Opfer, die einen Tag nach dem Überfall im Krankenhaus Agatharied durchgeführt wurden.

Sie berichtet, Dagmar J. habe mehrere Prellungen, stoßbedingte Hautverfärbungen, Hautunterblutungen oder Verletzungen am Hinterkopf aufweisen können. Durch die Fesselung der Handgelenke mit Kabelbindern haben die Opfer Hautabschürfungen und Ödeme davongetragen. Die Narben an den Handgelenken erinnern das Ehepaar bis heute an den Vorfall.

Staatsanwaltschaft: „Vorsätzliche Tötung“

Noch brutaler sei mit Heinz J. umgegangen worden, erklärt die Staatsanwaltschaft. Thomas W. habe den 73-Jährigen mit mehreren Schlägen ins Gesicht außer Gefecht setzten wollen. Dabei erlitt der Rottacher blutige Verletzungen im Kopf- und Gesichtsbereich. Auch einen Stoß in die Leiste konnte dessen Hausarzt nachweisen.

Die Betonung fiel immer wieder auf die bleibenden psychischen Folgeschäden, mit denen Heinz und Dagmar J. bis heute kämpfen müssten. „Frau J. leidet unter einer schweren, posttraumatischen Belastungsstörung, hat Angstzustände und wagt sich nicht mehr aus dem Haus. Jegliche Freuden, wie Einkaufen oder Freunde treffen, kann sie seitdem nicht mehr empfinden“, äußert sich die Anwältin der Nebenkläger.

Die brutale Vorgehensweise und die Art der Fesselung tragen erheblich zum Bemessen des Strafmaßes bei, so die Staatsanwaltschaft: „Das Fesseln durch Kabelbinder ist nach dem Gesetz ein vorsätzliches Tötungsdelikt. Weil man damit rechnen muss, dass bei einem Nichtauffinden die Geschädigten auf lange oder kurze Frist verdursten.“

16-Stunden-Martyrium

So sei es auch bei den Angeklagten gewesen. Hinzu kam noch, dass die mutmaßlichen Täter Thomas und Ingo W. von der Herzkrankheit des Opfers Dagmar J. wussten. Nach 16 Stunden gefesselt auf zwei Stühlen wurde das Ehepaar durch einen Zufall aufgefunden. Die Anwältin der Nebenkläger berichtet:

Hätte man meine Mandanten nicht zufällig gefunden, wäre das ein grausamer Tod gewesen. Sie wären elendig verreckt.

Weiterhin sagt sie, die Tat sei aus reiner Habgier und auf heimtückische Weise begangen worden. „Es wurde ganz viel getrickst, getäuscht und geheuchelt.“ Staatsanwaltschaft und Nebenklage sind sich über das Strafmaß für Thomas und Ingo W. einig. Wegen Diebstahles mit schweren Folgen und vorsätzlicher Tötung sowie den vielen vorhergehenden Straftaten lautet die Forderung: Lebenslängliche Freiheitsstrafe.

Der Angeklagte Ralf K. muss sich wegen Anstiftung zum Diebstahl mit schweren Folgen und wegen Hehlerei vor dem Gericht verantworten. Außerdem hat man bei seiner Wohnungsdurchsuche feststellen können, dass er im Besitz unerlaubter Waffen war. Die Staatsanwaltschaft forderte daher für Ralf K. eine Gesamtstrafe von 9 Jahren.

Der Antiquitätenhändler Bernd K. sitzt ebenfalls wegen Hehlerei auf der Anklagebank. Er soll einen Teil des Diebesgutes weiterverkauft haben. Aufgrund der Schuldeinsicht, einer offiziellen Entschuldigung vor dem Gericht und seines straflosen Vorlebens sieht die Staatsanwaltschaft ein Strafmaß von einem Jahr und zehn Monaten Haft als angemessen. Am Mittwoch, den 16. März spricht das Landesgericht München sein Urteil.

Tourismus als K.O.-Kriterium

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Viele Gemeinden suchen immer noch händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber. Meist fällt die Wahl auf Traglufthallen – obwohl alternativ auch der Holzbau mit vielen Vorzügen punkten kann. Dennoch scheitert es an der Umsetzung: politisches Kalkül spielt dabei meist die entscheidende Rolle.

Bei einer Wohnanlage in Königsbrunn wurde auf Holzbauten gesetzt. Foto: Zolleis / Gumpp & Maier.

Bei einer Wohnanlage in Königsbrunn wurde auf Holzbauten gesetzt. Foto: Zolleis / Gumpp & Maier.

Sie sind schnell gebaut, energieeffizient und nachhaltig verwendbar: Holzhäuser. Gerade deshalb kommen sie auch als Unterbringungsmöglichkeit für Asylbewerber in Frage – und das nicht nur, weil sie sich besser als eine Traglufthalle in ihre Umgebung einfügen. Den Startschuss für die „Alterative Holzhaus“ gab die Münchner Gemeinde Gräfelfing. Mit den Wohnmodulen aus Holz, die als Unterkunft für Asylbewerber auf zehn Jahre errichtet wurden, macht man hier bisher gute Erfahrungen.

Auch eine Gemeinde im Landkreis Miesbach erwägt derzeit den Bau von Holzhäusern, um das ihm zugewiesene Kontingent an Asylbewerbern aufzunehmen. Auf dem Schaftlacher Buchkogl will die Gemeinde Waakirchen versuchen „bleibende Werte zu schaffen“, erklärt Andreas Hagleitner vom eigens dafür gegründeten Kommunalunternehmen. Acht Wohneinheiten mit jeweils rund 52 Quadratmetern für insgesamt 32 Asylbewerber sollen hier entstehen.

Im Gegensatz zum kurzweiligen Containerdorf, „wo das Geld dann einfach weg ist – für den Bürger aber nichts geschaffen wurde“, wäre ein Massivbau aus Ziegel oder auch ein Holzbau nachhaltiger, stellt Hagleitner klar. Der Clou: er soll hinterher regulär als gemeindlicher Wohnungsbau genutzt werden. Ein Prinzip, das gerade auch schon viele Privatinvestoren ins Auge fassen.

Zeit und Kosten sparen

Das Einholen von Angeboten seitens der Gemeinde Waakirchen ist aktuell beendet – ein Architektenteam prüft ab jetzt, welche Bauweise für die Waakirchner Zwecke am rentabelsten ist, wobei Holz- und Ziegelbau laut Hagleitner „preislich knapp beieinander“ liegen. „Die Bauzeit ist aber definitiv viel kürzer“, erklärt Hagleitner den großen Vorteil der Holzbauweise.

Obwohl ein Holzbau baurechtlich auch als „massiv“ gilt, ist er „weniger zeitintensiv“ als ein Ziegelbau, weiß auch der Zimmerer-Obermeister Jakob Bscheider von der Initiative „Schneller-Wohnraum“. Hier brauchen die verwendeten Materialien nicht so lange um auszutrocknen. Ideal also, wenn das Landratsamt einer Gemeinde im Nacken sitzt und in kürzester Zeit neue Asylbewerber aufgenommen werden müssen:

Wenn alle Genehmigungen, wie der Brandschutz, etc. vorliegen, ist ein Holzhaus schon innerhalb von zwei bis drei Monaten bezugsfertig (…) und kann auf gleicher Fläche die gleiche Zahl an Personen beherbergen wie eine Traglufthalle.

Doch der Dietramzeller Zimmerer, der sich in Sachen Holzbauten für Asylbewerber auch um den Landkreis Miesbach kümmert, weiß, dass gerade jetzt „Zeit im Verzug“ ist und jeder Tag zählt. Die Gemeinden hätten zu spät realisiert, dass sie Wohnraum für Asylbewerber bereitstellen müssen, sodass sich jetzt vielen nur noch die Möglichkeit der Traglufthalle biete, da selbst das Aufstellen von Holzbauten zu lange dauere.

Ein Unding für viele Experten, denn gerade die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern in kleineren Einheiten, wie sie auch Holzbauten bieten, verhüte Auseinandersetzungen. Außerdem wären Traglufthallen wahre Energiefresser und im Gefahrenfall schwer zu räumen, wie Bscheider weiß. In Containern hätte man oft mit Schimmel zu kämpfen. Im Gegensatz zu Traglufthallen und den inzwischen schon schwer lieferbaren Containern, würden bei Holzbauten auch ortsansässige Betriebe profitieren.

Aus den Augen, aus dem Sinn

Doch warum scheitert es dennoch – mal abgesehen vom Zeitproblem der Gemeinden – so oft an der Holzhausvariante? An den Baukosten kann es, wie man am Waakirchner Fall sieht, nicht liegen. Hier hat man sich für eine massive Bauweise – ob nun aus Ziegel oder Holz – entschieden, dessen Kosten sich über 20 Jahre refinanzieren sollen: zehn Jahre zahlt das Landratsamt die Miete der Asylbewerber und die darauffolgenden zehn Jahre rechnet die Gemeinde mit regulären Mieteinnahmen, erklärt Hagleitner das Vorhaben.

Warum viele Gemeinden oftmals doch zur Traglufthalle tendieren, ist eher eine „politische Geschichte“, wie Bscheider mittlerweile die Erfahrung gelehrt hat. Gerade Gemeinden mit viel Fremdenverkehr wollen später gar keine großen, sozialen Bauten haben, weiß er. Sobald die Asylbewerber „abgezogen“ sind, hat man auch keinen Ärger mehr mit der Unterkunft, denn eine Traglufthalle ist als „fliegender Bau“ schnell abgebaut.

Oft handelt es sich bei den Gründen, die Gemeinden gegen eine massive Bauweise angeben, um baurechtliche: die betroffenen Grundstücke dürfen meist baurechtlich noch nicht genutzt werden.

Auch Hagleitner sieht das „Politikum“ hinter den Traglufthallen. Er schätzt, dass hier „mit weniger Gegenwehr seitens der Bürger“ gerechnet werden kann. „Die Angst des Bürgers konnten wir jedoch ausräumen“, erklärt er. Im Waakirchner Vorhaben wurde „die Anschlussnutzung“ bereits vertraglich festgeschrieben: auf zehn Jahre wohnen hier Asylbewerber, in den darauffolgenden Jahren ist die Weiternutzung des Wohnraums im Mietvertrag auf dem Niveau sozialen Wohnens festgelegt.

Auch für den Fall, dass einige Asylbewerber dauerhaft anerkannt und daher in der Asylunterkunft als „Fehlbeleger“ gelten werden, hätte die Gemeinde einige Wohnungen in petto, die dann von anerkannten Flüchtlingen übergangsweise genutzt werden könnten. Die Angst einiger Bürger, dass der Schaftlacher Buchkogl also für Jahrzehnte von Asylbewerbern bewohnt sein wird, beschreibt Hagleitner als „unbegründet“. Ob nun aus Holz oder Ziegel, die Neubauten will Waakirchen auf jeden Fall nachhaltig planen, bauen und nutzen, um „bleibende Werte zu schaffen“. Schon im Frühjahr sollen die Bauarbeiten starten, damit die Unterkünfte im Herbst einzugsbereit sind.

Auto und LKW prallen aufeinander

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Am gestrigen Abend wurde die Kreuther Feuerwehr zu einem Einsatz jenseits der Grenze gerufen. Am Achenpass an der Abbiegung zum Sylvensteinspeicher prallten ein PKW und ein LKW zusammen. Die Kreuther halfen bei der Bergung der Verletzten.

Achenpass gesperrt

Am frühen Abend wurde die Kreuther Feuerwehr zu einem Einsatz jenseits der Grenze gerufen. Am Achenpass an der Abzweigung zum Sylvensteinspeicher waren ein LKW und ein PKW frontal gegeneinander geprallt.

Die Kreuther rückten mit vier Einsatzwägen und 24 Mann aus. Sie befreiten den PKW-Fahrer aus seinem völlig zerstörten Wagen. Danach übernahmen die Kollegen aus Achenkirch.

Eigentlich sind die Kreuther nicht für dieses Gebiet zuständig, doch die Tiroler Leiststelle hatte sie zur Unterstützung hinzugerufen. Die Bergung der Fahrzeuge zog sich gestern Abend einige Stunden hin. Während dieser Zeit war der Pass gesperrt.

Bräustüberl für Service ausgezeichnet

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Große Ehre für das Bräustüberl: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sowie Staatsministerin Ilse Aigner zeichneten den Betrieb für seine bayerische Gastlichkeit und Servicequalität aus. Damit ist das Bräustüberl der einzige Betrieb im gesamten Landkreis.

Staatsministerin Aigner und DEHOGA-Präsident Brandl ehren Bräustüberl-Wirt Peter Hubert und Catarina Hubert.

Staatsministerin Aigner und DEHOGA-Präsident Brandl ehren Bräustüberl-Wirt Peter Hubert und Caterina Hubert.

Staatsministerin Ilse Aigner und DEHOGA Präsident Ulrich N. Brandl haben gestern das Bräustüberl für seine bayerische Gastlichkeit und Servicequalität ausgezeichnet. Zusammen mit 58 anderen Betrieben aus Bayern wurden sie für ihre Verdienste um den Tourismus und Gastlichkeit geehrt.

„Das Gastgewerbe ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Tourismusbranche in Bayern hervorragend abschneidet“, stellt Aigner fest. Konkret wurde dem Bräustüberl der GastroManagementPass verliehen. Dieser wird verliehen, wenn Gastwirt und Mitarbeiter nachweislich Sachkenntnisse im Bereich Hygiene, Unternehmensführung, Recht und Servicequalität vorweisen können.

„Der Pass ermöglicht jedem Betrieb seine nachprüfbaren Leistungen sichtbar zu machen“, erklärt Brandl. Das Bräustüberl ist damit nun schon das zweite Mal in Folge ausgezeichnet worden und in heuer sogar der einzige Betrieb im gesamten Landkreis, der diese Ehrung für sich beanspruchen kann.


Wie kaputt sind unsere Brücken?

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Rund 2.500 Brücken in Deutschland müssen dringend repariert werden. Darunter auch welche am Tegernsee. „Wir wissen um den Sanierungsbedarf unserer Brücken im Landkreis“, sagt Helmut Brunner vom Staatlichen Bauamt Rosenheim. Ein Problem sieht er darin allerdings nicht.

Die Zeiselbachbrücke in Bad Wiessee ist eine von drei Brücken in Bad Wiessee, die saniert werden müssen.

Die Zeiselbachbrücke in Bad Wiessee ist eine von drei Brücken am Tegernsee, die saniert werden müssen.

Deutschland steht vor einem Brückenkollaps – Es sind drastische Worte, mit denen Journalisten von spiegel.online auf den maroden Zustand von Deutschlands Brücken auf Bundes- und Fernstraßenebene hinweisen. Es gäbe zu viel Verkehrsbelastung und zu wenig Geld für Sanierungen, so die Kritik. Die Rede ist bundesweit von 2500 Brücken, bei denen Experten akuten Handlungsbedarf sehen.

Auch Brücken am Tegernsee kommen laut der interaktiven Karte, die auf Angaben der Bundesregierung basiert, nicht gut weg. In Kreuth betrifft es die Brücke B 307 über den Kirchbach, in Bad Wiessee die B 318 über den Zeiselbach. Beide Örtlichkeiten haben ein nicht-ausreichend, Note 3, verpasst bekommen. Doch ist die Situation wirklich so ernst wie beschrieben? Müssen Passanten und Verkehrsteilnehmer mit dem Schlimmsten rechnen, wenn sie die Bauten überqueren? Die TS hat nachgefragt.

„Ein Problem sehen wir nicht“

Beim Staatlichen Baumamt Rosenheim sieht man die Angelegenheit pragmatisch: „Uns ist schon bewusst, dass es auch in unserem Zuständigkeitsbereich einen hohen Sanierungsbedarf gibt. Ein Problem sehen wir hier indes nicht“, sagt Helmut Brunner, stellvertretender Abteilungsleiter im konstruktiven Ingenieursbau.

Die Bevölkerung wird nicht gefährdet.

Trotz schlechter Notenvergabe kann er für beide Bauwerke Entwarnung geben. „Seit den 1960er-Jahren erfolgt für jede Brücke eine lückenlose Dokumentation in einem eigenen Bauwerksbuch. Dort lässt sich nachlesen, welche Maßnahmen wann zuletzt vorgenommen worden sind und wann die nächste wieder ansteht.“ Durchs Raster falle nichts.

Auch verhindere die engmaschige Überprüfung Sicherheitslecks, erklärt Brunner: „Zum einen lassen wir eine jährliche Sichtprüfung durch unseren Straßenmeister vornehmen. Daneben findet alle drei Jahre eine Nebenprüfung und alle sechs Jahre die Hauptprüfung statt. Ingenieure bewerten dann vor Ort die Verkehrssicherheit, Dauerhaftigkeit sowie den Allgemeinzustand der Brücke.“

„Das Tragwerk ist gut“

Im konkreten Fall in Kreuth sei man sich – unabhängig von den Rechercheergebnissen der Spiegel-Journalisten – schon seit geraumer Zeit über den Zustand der Brücke im Klaren und habe die entsprechende Sanierungsmaßnahme für Sommer 2016 angeordnet:

„Das Tragwerk der Brücke über den Kirchbach ist gut, der Gehweg aber schlecht. Das bedeutet, dass der Unterbau bestehen bleibt und nur von oben alles abgetragen wird. Danach wird neu abgedichtet. Neue Belege werden verlegt. Dabei sollen auch ein neues Gelände und ein neuer Gehweg entstehen“, sagt Helmut Brunner.

Die Brücke über die Weissach Richtung Wildbad Kreuth wurde schon 2013 erneuert. Jetzt sind auch zwei andere Brücken in Kreuth dran. / Archivbild

Die Brücke über die Weissach in Richtung Wildbad Kreuth wurde schon 2013 erneuert. Jetzt sind auch zwei andere Brücken dran. / Archivbild

Gleiches gilt für die Brücken, die über den Enterfelserbach in Kreuth und den Zeiselbach in Bad Wiessee führen. „Auch hier gilt, die Platte ist der tragende Faktor. Diese ist aber in beiden Fällen völlig in Ordnung.

Die Maßnahme lautet daher: von oben alles abräumen inklusive Geländer und Gehweg, neu verdichten und dann sanieren.“ Kurios: Die Brückenrenovierung über den Enterfelserbach fehlt auf der interaktiven Karte in Gänze. Es scheint, als sei die Recherche der Spiegel-Journalisten nicht ganz auf dem neuesten Stand.

Von Note vier auf zwei

Dass eine Nicht-Ausreichend-Bewertung nicht gerade für ein gutes Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung sorgt, kann der stellvertretende Abteilungsleiter nachvollziehen. Gleichzeitig macht er aber darauf aufmerksam, dass die Noten nur bedingt aussagekräftig sind.

„Ein Beispiel: In unserem Gebiet befinden sich Brücken, die außerorts noch nicht über die vorschriftsmäßige Schutzplanke verfügen. Obwohl das mit der Standsicherheit der Bauwerke nichts zu tun hat, sondern ausschließlich deren Verkehrssicherheit betrifft, haben diese Brücken mit Noten zwischen drei und vier recht schlecht abgeschnitten. Wird die Schutzplanke dann nachinstalliert, hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Gesamtzustandsnote. Diese Brücken haben eine zwei erhalten.“

Vorsicht, neue Fahrspur

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Die Baustelle am Gut Kaltenbrunn wächst weiter, damit der ehemalige Hof in neuem Glanz erstrahlen kann. Allerdings bedeutet das für die vorbeifahrenden Autofahrer ein neues Hindernis. Denn jetzt wird kurzfristig eine Baustellenfahrspur auf der Bundesstraße geschaffen.

Heute haben Bauarbeiter vor Kaltenbrunn eine neue Fahrspur installiert.

Heute haben Bauarbeiter vor Kaltenbrunn eine neue Fahrspur installiert.

Autofahrern bot sich heute vormittag ein kurioses Bild vor dem Gut Kaltenbrunn: Arbeiter marschierten auf der Bundesstraße und steckten eine neue Fahrspur ab. Der Grund: Der ehemalige Gutshof wird weiter aufwendig saniert.

Nun geht es mit dem Umbau des ehemaligen Pferdestalls voran. Da dafür auch neue Baukräne aufgestellt werden müssen, wird für wenige Wochen eine Fahrspur für Baufahrzeuge auf der Bundesstraße geschaffen.

Offiziell soll die Spur nur bis Ende März installiert bleiben – solange die Maßnahme in diesem Zeitraum abgeschlossen ist. Ansonsten müssen sich die Autofahrer noch weiter gedulden. Fußgänger und Radfahrer können den Weg jedoch weiterhin passieren.

„Asphaltwüste“ in Bad Wiessee

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Immer mehr Leerstände von Geschäften prägen das Ortsbild des einstigen Nobel-Kurortes Bad Wiessee. Zwar soll der Lindenplatz nun bald ein neues Gesicht bekommen, doch dem Verein „Aktive Wiesseer“ gehen die Planungen nicht weit genug. Sie fühlen sich von der Gemeinde im Stich gelassen.

Der Leerstand ist in Bad Wiessee algegenwärtig.

Der Leerstand ist in Bad Wiessee algegenwärtig.

Wer von der Spielbank in den Ortskern fährt, dem bietet sich ein ziemlich trostloses Bild. Auf beiden Seiten der Münchner Straße verwaiste Läden, die nicht zum Flanieren einladen. Etwa zehn Geschäfte stehen in Wiessee leer. Auch Neuansiedelungen sind meist schnell wieder weg. Es mangelt an Kunden, wie es auch der Verein „Aktive Wiesseer“ beklagt.

„Keine Verbindung zum Ortskern“

Dessen Vorsitzender Robert Kühn gegenüber der Tegernseer Stimme: „Wiessee krankt daran, dass zu wenig Gäste kommen und die Laufkundschaft fehlt. Früher hatten wir in Bad Wiessee mehr Modegeschäfte als Rottach. Aber mit den sinkenden Gästezahlen schwanden auch die Läden“.

Als eine der Ursachen dafür sieht Kühn die fehlenden Rahmenbedingungen, damit sich der Handel wieder niederlasse. „Auch wenn man den Ortskern aufhübschen will, so hat sich bislang noch nichts getan. Bis jetzt ist er einfach nicht einladend. Der Einzelhandel aber prägt das Bild des Ortes“.

Und der sei bis hoch in der Münchner Straße vertreten. Doch im Konzept des Ortsplaners Eberhard von Angerer, der nur die Umgestaltung des Lindenplatzes im Auge habe, komme dieser Bereich nicht vor. „Hier sind etliche Gewerbetreibenden zentriert, doch eine optische Verbindung zum Ortskern gibt es nicht“, beklagt Kühn.

Hochglanz-Magazin soll Kunden bringen

Hier fehle ein durchgängiges Konzept für ein Einkaufserlebnis links und rechts des Zentralparkplatzes. Breitere Gehwege etwas weiter weg von der Straße würden ebenso fehlen, wie Beete und kleine Bäume zur schöneren Gestaltung. „Wer geht schon an dieser Asphaltwüste gerne nach oben“, stellt Kühn ernüchternd fest, der dort selbst ein Geschäft betreibt.

Mehr Akzeptanz erhoffen sich die „Akiven Wiesseer“ von einer neuen Image-Broschüre im Frühjahr. „Mit diesem Hochglanz-Magazin wollen wir die Leute darauf hinweisen, dass sie in Wiessee noch von den Geschäfteinhabern beraten werden. Wir bieten die Kompetenz vor Ort, wird unser Motto sein, das dann hoffentlich eine bessere Besucherfrequenz bringt“, so Kühn.

Viele Gewerbeflächen stehen aktuell leer.

Viele Gewerbeflächen stehen aktuell leer.

Den Leerstand zu minimieren sei alleine Sache des Vermieters, zu welchen Bedingungen er seinen Laden zur Verfügung stellt, argumentiert dagegen Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block): „Es ist auch für kleinere Läden hier nicht einfach, das nötige Potenzial zu erreichen, um die Miete zu zahlen und davon leben zu können“

Vor allem im Textilbereich würden sich viele Kunden inzwischen über das Internet versorgen. Diese Entwicklung sei für den Einzelhandel schwierig. „Abfedern kann man dies vielleicht durch einen guten Service“, glaubt Höß. Helfen würde schon, glaubt der Rathauschef, wenn sich die Inhaber dazu „durchringen“ könnten, auch mittags die Geschäfte offen zu halten.

Höß hofft auf Drogerie-Markt

Ebenso wichtig wäre für den Ort ein Drogerie-Markt, nachdem eine Filiale der Schlecker-Kette geschlossen wurde. „Es muss das Ziel sein, einen Drogerie-Markt anzusiedeln, denn die Artikel braucht jeder Haushalt“, weiß Höß. So würden für die Kunden nur die beiden Läden in Rottach-Egern bleiben.“ Wenn die aber schon im Nachbarort sind, besorgen sie sich dann auch noch andere Artikel. Derzeit gibt es aber in Wiessee keine entsprechend großen Räumlichkeiten, wie es heute bei Drogerie-Märkten Standard ist“, so Höß.

Um dem Leerstand zu begegnen setzt der Bürgermeister ganz auf die geplanten Hotelneubauten an der Seepromende, auf dem Jodbad-Areal und der Hirschbergstraße. Damit könne auch das „entsprechende Klientel“ in den Ort kommen. Wiessee habe zwar schon potenzielle Gäste aus den Emiraten, aber für diese fehle das Angebot. „Es gibt Gäste im Medical-Park wie im Jägerwinkel, die aber wegen des nicht vorhandenen Exklusiv-Angebots bei Schuhen und Kleidung extra mit dem Taxi nach München fahren und dann in der Maximilianstraße shoppen“, sagt Höß. Rottach-Egern reiche diesen arabischen Gästen auch nicht.

Allein deren Begleitpersonen kaufen noch im Tal ein. Höß: „Aber die, die das Geld richtig ausgeben, fahren oft nach München“. Da das Angebot die Attraktivität eines Ortes bestimmt, werden deren Gäste als auch Bewohner wohl noch länger in München shoppen, denn noch tut sich in Wiessee nichts. Der erste Spatenstich für die „Sportsclinic“ auf dem Jodbad-Areal soll im Sommer dieses Jahres erfolgen. Mit einer Fertigstellung wird erst frühestens 2018 gerechnet. Die Gewerbetreibenden in Bad Wiessee haben also noch eine lange Durststrecke vor sich.

„Nährboden für Aggression“

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Asyl-Turnhalle in Tegernsee: Ein mittlerweile in Warngau lebender Somalier wollte etwas mehr Privatsphäre, doch seinen Nachbar gefiel das gar nicht. Es kam zur Rangelei, einer landete vor Gericht. Anwalt und Richter gaben den beengten Zuständen in der Tegernseer Sammelunterkunft jedoch eine Mitschuld an der Eskalation.

Nicht mehr lange, aber Zustände in Tegernseer Turnhalle sind „Nährboden für Aggression“.

Die beengten Zustände in der Tegernseer Turnhalle waren laut dem Richter ein „Nährboden für Aggression“.

Bis zu 200 Personen lebten und schliefen bis vor Kurzem in der Tegernseer Turnhalle auf engstem Raum. Drehe man sich im Schlaf um, berühre man schon fast seinen Nebenmann. So schilderte der Anwalt eines angeklagten Somaliers die Situation gestern vor dem Amtsgericht Miesbach, wie sie zum Tatzeitpunkt im Dezember geherrscht haben soll.

Der mittlerweile in Warngau wohnende 23-jährige Asylbewerber hatte versucht, mit einem Tuch seinen Schlafplatz zu seinen Nachbarn abzugrenzen, um sich ein wenig Privatsphäre zu schaffen. Ein Albaner und ein Syrer sahen sich dadurch selbst eingeschränkt. Es kam zu einem aggressiven, verbalen Austausch mit einem anschließenden Handgemenge.

Der junge Somalier wurde dabei wohl geschubst, stieß mit seinem Kopf und seiner Brille gegen die Stirn des Syrers. Beide trugen Verwundungen am Kopf davon. Der Syrer wurde daraufhin in Agatharied behandelt. Im verlesenen ärztlichen Befund ist von einer leichten Kopfverletzung und der Behandlung mit einem gängigen Schmerzmittel die Rede.

Somalier eher hilfsbereit

Die Vernehmung eines beteiligten Security-Mitarbeiters zeigte, dass es sich eher um eine leichte Rangelei gehandelt hatte. Der Mann lobte den Somalier ausdrücklich für seine ansonsten stete Hilfsbereitschaft, die er sogar während der Verhandlung unter Beweis stellte. Der 23-Jährige dolmetschte für den syrischen Zeugen, den der Somalier verletzt hatte, Formalitäten. Der somalische Dolmetscher bestätigte die Richtigkeit der Übersetzung.

Der Security-Mitarbeiter machte deutlich, dass er von dem Gewaltausbruch des angeklagten Somalier sehr überrascht war. Wer eigentlich angefangen hatte und wer wen geschlagen habe, könne er heute nicht mehr sagen.

Allerdings sei es nach Rückkehr des Syrers aus dem Krankenhaus zu einem erneuten Zwischenfall gekommen, bei dem nur sein persönliches Eingreifen Schlimmeres verhindert habe. Der Somalier habe den Syrer angreifen wollen. Der Security-Mitarbeiter habe die beiden getrennt. Den Angeklagten habe er an die frische Luft geschickt, um sich zu beruhigen:

Und jetza schleichst di.

Das habe der Somalier dann auch gemacht. Weil die Vorfälle in der Halle nicht eindeutig zu belegen waren, blieb letztendlich nur die versuchte Körperverletzung des Somaliers an seinem Mitbewohner, deren tatsächliche Ausführung durch den Sicherheitsmitarbeiter verhindert worden war.

Nährboden für Aggression

Staatsanwaltschaft und Verteidigung einigten sich auf Empfehlung des Richters Walter Leitner auf das Strafmaß. Der 23-jährige, der zurzeit in einem Container in Warngau wohnt, wurde zu 60 Tagessätzen à 10 Euro und zur Übernahme der Kosten des Verfahrens verurteilt. Er habe derzeit ein Einkommen von 320 Euro, von dem er auch Lebensmittel bezahlen muss.

Richter Leitner erläuterte, dass er beim Strafmaß berücksichtigt habe, dass der Somalier das erste Mal auffällig geworden und sonst eher hilfreich gewesen war. Auch sei die Situation in der Tegernseer Turnhalle „ein Nährboden für Aggression“. Richter Leitner erklärte aber auch weiter:

Das wissen aber auch alle. Da muss man sich zusammenreißen, sonst herrschen dort chaotische Zustände.

Hoffnung für die Seeperle?

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Seit 20 Jahren steht die Seeperle in Rottach-Egern leer. Noch ist sie zwar keine Ruine, doch weiterhin ungenutzt bleiben soll sie nicht. In den vergangenen Jahren hat sich nicht viel geändert – die Investoren fehlten. In der kommenden Gemeinderatssitzung soll es erneut um das „Sorgenkind“ gehen.

Die Seeperle in Rottach-Egern soll nicht weiterhin leer stehen. Dafür will die Gemeinde den Geltungszeitraum des Bebauungsplanes verlängern. / Archivbild

Die Seeperle in Rottach-Egern soll nicht weiterhin leer stehen. In der kommenden Gemeinderatssitzung wird erneut über das Areal gesprochen. / Archivbild

Seit rund zwei Jahrzehnten ist die Rottacher Seeperle ungenutzt. Seit 2008 ist sie im Besitz des Tegernseer Unternehmers Dr. Adreas Greither, dem auch das Hotel „Der Westerhof“ und das Stielerhaus gehören. Im Juli 2012 gründete dann unter anderem Rainer Leidecker für das Seeperlen-Areal die „Projektgesellschaft Seestraße 19-21 Rottach-Egern GmbH & Co. KG“.

Die Projektgesellschaft sicherte sich zwar mit einer Anzahlung an Greither eine Kaufoption, doch Ziel ist es, Investoren für die Seeperle zu finden. Zwar liegt seit einigen Jahren ein genehmigter Bebauungsplan vor, doch gab es während dieser Zeit keine geeigneten Investoren für das Areal. Die Planungen beinhalteten bisher ein Suitenhotel mit Restaurant, Wellnessbereich und Tiefgarage. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 25 Millionen Euro.

Neue Pläne für die Perle?

Der Rottacher Gemeinderat hat damals den vorhabenbezogenen Bebauungsplan an einen Durchführungsvertrag geknüpft, doch aufgrund der fehlenden Investoren liefen diese nun aus. Der Durchführungsvertrag wurde nun in einer nichtöffentlichen Sitzung bereits bis November 2017 verlängert. Kommenden Dienstag soll nun auch der Bebauungsplan erneut besprochen werden.

Wie Bürgermeister Christian Köck erklärt, werde es einige Neuerungen geben. Um welche Veränderungen es sich bei dem Bebauungsplan genau handelt, soll dann am Dienstag bekannt gegeben werden. Auch wird abgeklärt, wann die Gemeinde mit den Planungen und dem Baubeginn rechnen kann. Köck ist positiv gestimmt:

Wir als Gemeinde haben natürlich die Hoffnung, dass da bald was passiert. Aber bei solch einem großen Projekt müssen sehr viele Faktoren stimmen.

Weitere Themen der Rottacher Gemeinderatssitzung am 15. März sind unter anderem die Beratung und Verabschiedung des Haushaltsplanes für 2016 sowie der mittelfristigen Finanzplanung bis 2019. Außerdem entscheidet der Gemeinderat über den Antrag einer Veränderung des Bebauungsplanes für das Hotel „Malerwinkel“ bezüglich der Wintergarten-Erweiterung und den Anbau von Lagerräumen. Die Sitzung beginnt um 19:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

Neue Masche der Trickbetrüger

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Vorsicht Trickbetrüger: Die Polizei warnt aktuell vor einer neuen Masche der Diebe. Opfer sind meist wieder ältere Menschen. Diese werden direkt vor Banken oder Sparkassen angesprochen und um Geld gebeten. In den vergangenen Tagen konnten Täter schon über 800 Euro erbeuten.

Vorsicht vor dem "2-Euro-Wechseltrick".

Vorsicht vor dem „2-Euro-Wechseltrick“.

Die Polizei warnt aktuell wieder vor einer neuen Masche von Trickdieben, dem sogenannten „2-Euro-Wechseltrick“. Dabei werden die Opfer von den Betrügern meist auf der Straße angesprochen und um Geld zum Telefonieren gebeten. Dabei warten die Täter gezielt direkt vor Sparkassen oder Banken und halten einen Zettel hoch, auf dem eine Nummer und eine Zwei-Euro Münze abgebildet sind.

Zielgruppe der Täter sind dabei häufig ältere Menschen. Sobald diese ihre Geldbörse herausgeholt haben, werden die Betrüger laut Aussage der Opfer plötzlich sehr aktiv, fuchteln herum und zeigen in dem Münzfach auf verschiedene Geldstücke. Währenddessen reden Sie auch sehr viel und lenken die Opfer dabei zusätzlich ab.

In früheren Fällen wurde dann häufig der Zettel so über die Geldbörse gehalten, dass das Geldfach verdeckt wird und die Diebe unbemerkt an die Geldscheine gelangen konnten. Hat der Täter sein Zeil erreicht, hat er es plötzlich sehr eilig und verschwindet.

800 Euro bei zwei Fällen erbeutet

In den vergangenen Tagen wurden gleich drei Rentner Opfer dieses Tricks. Anders als bisher wurden diese jedoch in ihren Autos angesprochen und nicht auf der Straße. Ein Ehepaar in Wolfratshausen wurde von einem Mann gebeten zwei Euro zu wechseln. Im weiteren Verlauf der Tat lockte der Mann die 77- beziehungsweise 76-jährigen Rentner aus dem Wagen. Dabei gelang es ihm, insgesamt 300 Euro aus der Mittelkonsole des Fahrzeugs zu erbeuten.

Noch schlimmer erging es einem 86-jährigen Mann in Steingaden (Weilheim-Schongau). Auch er wurde von einem Mann durch das Beifahrerfenster gebeten eine 2-Euro-Münze zu wechseln und kam dem Wunsch nach. Erst zu Hause bemerkte er, dass über 500 Euro aus seinem Geldbeutel fehlten.

„Mut zur Unhöflichkeit“

Die Polizei befürchtet nun, dass Trickbetrüger eine ähnliche Masche auch im Landkreis Miesbach versuchen werden. Betroffenen rät die Polizei, wachsam zu sein, niemandem einen direkten Blick in die Geldbörse zu ermöglichen und diese schon gar nicht aus der Hand zu geben oder jemanden hinein greifen zu lassen.

Generell sollten Fremde auf Abstand gehalten werden. Hier rät die Polizei sich nicht bedrängen zu lassen und im Zweifelsfall dabei auch „Mut zur Unhöflichkeit“ zu beweisen. Sollte sogar ein konkreter Verdacht auf kriminelle Absichten der Personen bestehen, sollten die Opfer sich sofort bei der Polizei unter der Notrufnummer 110 melden.

„Es fehlt einfach an Parkplätzen“

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Die Straßen sind voll, aber keiner hält an und kauft in den Geschäften ein. Das war der Tenor der Veranstaltung, zu der die CSU-Gmund hauptsächlich die Geschäftsleute aus Gmund in den Neureuther Saal eingeladen hatte. Eifrig wurde nach Möglichkeiten gesucht, den Ort zu beleben. Vor allem der neue Rewe soll helfen.

Auch die neu Querungshilfe am Maximilian wurde kritisiert ...

Auch die neu Querungshilfe am Maximilian wurde kritisiert …

Über den Grund hierfür war man sich allerdings nicht einig: „Die meisten Geschäfte sind zu unattraktiv“, meinte ein Teilnehmer. Dem widersprachen die Geschäftsleute: „Es fehlt einfach an Parkplätzen, deshalb fahren alle weiter.“ Und wenn keine Kunden kommen sei es zudem schwer, neue attraktive Geschäfte anzusiedeln. Doch hier sei guter Rat teuer, um diesen Kreislauf zu durchbrechen.

Die Belebung und Ausweitung der Geschäftswelt wäre auch deshalb wichtig, um der Bevölkerung und hier insbesondere Jugendlichen, die Möglichkeit zu bieten, ortsnah Arbeit zu finden und so der Gemeinde erhalten zu bleiben. Ansonsten würden junge Menschen wegziehen und die bereits hohe Zahl der Pendler noch weiter steigen, was nicht positiv für das Ortsleben wäre.

Attraktive Geschäfte gesucht

Eigentlich sollten die Geschäftsleute, so die CSU-Ortsverbandsvorsitzende Regina Resch, allgemein Wünsche zur ihrer Situation äußern. Doch konzentrierte sich das Thema fast ausschließlich auf die Verkehrssituation. Untersucht werden sollte erst einmal, forderte ein Teilnehmer, was Geschäfte anbieten müssten, damit Autofahrer überhaupt anhalten. Und die müssten gezielt angeworben werden. So wie die Firma Lantenhammer mit den Erlebnisdestillerien in Hausham und Slyrs in Neuhaus. Diese seien so interessant, dass die Leute auch ohne großes Parkangebot dort hin wollen.

Wichtiger wäre es auch, so ein Vorschlag, das neue Maximilian und den Rewe-Markt mit der Einkaufsstraße am Ludwig-Erhard-Platz zu verbinden. So könne die Besucherfrequenz dort auch für die anderen Geschäfte genutzt werden. Dies könne durch eine attraktive Straßengestaltung und breite Bürgersteige über die Brücke hinweg geschehen.

Wer erst einmal in der Tiefgarage des Supermarktes steht und nicht darauf gestoßen wird, dass es auch noch andere Geschäfte gibt, die er zu Fuß erreichen kann, der fährt weg und parkt nicht an einer anderen Stelle im Gmund und ist somit für den Ort verloren, war man sich einig. Kritisiert wurde in diesem Zusammenhang, dass die Straße und die Überquerungshilfe vor dem Maximilian völlig lieblos gebaut wurden. Wie es schöner ginge, könne man in Tegernsee vor dem Rathaus sehen.

Volksfestplatz schlimmer als ein Hinterhof

Auch der Weg über den Volksfestplatz und die Fußgängerbrücke am See in den Ortskern müsste wesentlich attraktiver gestaltet werden, so die Vorschläge. Jetzt sei der Volksfestplatz „schlimmer als ein Hinterhof.“ Dort könnte beispielsweise ein spezieller Parkplatz mit Servicestation für Ausflügler entstehen, die mit dem Fahrrad ankommen und dann in Gmund zu Touren starten. Auch das Bahnhofsareal böte großes Entwicklungspotential. Doch scheinen die Planungen hierfür noch in so weiter Ferne zu liegen, dass dies nicht weiter diskutiert wurde.

Einem neuen Verkehrsgutachten standen die meisten Teilnehmer kritisch gegenüber. Gutachten würden hauptsächlich die gegenwärtige Situation beleuchten. Doch wie sich der Verkehr in 15 bis 20 Jahren entwickeln werde, könne heute niemand voraus sagen.

Stauessen gegen Autoschlangen

Was andere Gemeinden ausprobieren, die in einer ähnlichen Situation sind, schilderte Alexander Schmid, Geschäftsführer der Standortmarketing Gesellschaft (SMG) des Landkreises Miesbach. So bietet Schliersee demnächst sogenannte „Stauessen“ an.

Entlang der Durchgangsstraßen werde darauf aufmerksam gemacht, dass man die Heimfahrt lieber etwas verschieben solle, um in einer der Gaststätten einzukehren. So bräuchte man nicht im Stau zu stehen und käme anschließend umso schneller nach Hause. Ob dieses für Gmund machbar sei, wurde allerdings mit Skepsis aufgenommen. Zudem seien hierfür weniger die Geschäftsleute, als die Tourismusorganisation TTT zuständig.


„Wir sind dann mal weg“

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Bildung mal anders. Das nehmen sich die Schüler des Tegernseer Gymnasiums für ihr P-Seminar vor. Im Rahmen der Fächer katholische Religion und Spanisch setzten die Schüler auf eine etwas andere Unterrichtsart. Im Mai soll es zu Fuß auf dem Jakobsweg von Portugal nach Spanien gehen.

Im Rahmen ihres Projekt-Seminars geht es für diese Schüler im Mai auf Pilgerreise.

Im Rahmen ihres Projekt-Seminars geht es für diese Schüler im Mai auf Pilgerreise.

Pilgern gilt heutzutage vielleicht als Trendsportart, doch bekannte Pilgerwege wie beispielsweise der Jakobsweg oder die berühmte Almer Wallfahrt zur Kirche St. Bartholomä finden immer größerer Beliebtheit. Früher galt ein Pilger als eine Person, die sich aus religiösen Gründen in die Fremde begibt. Ziel ist oftmals ein besonderer Ort mit symbolischer Bedeutung, wie eine Kirche.

Von Portugal nach Spanien

Auch die Schüler des Tegernseer Gymnasiums haben das Pilgern für sich entdeckt. Schon bald soll es losgehen. Das P-Seminar einer elften Klasse des Tegernseer Gymnasiums lautet „Wir sind dann mal weg“. Unter diesem Motto organisieren die Schüler zusammen mit den verantwortlichen Lehrkräften eine Pilgerreise von Porto (Portugal) bis ins spanische Santiago de Compostela.

Das Projekt entsteht im Rahmen der beiden Leitfächer katholische Religionslehre und Spanisch. In der Vorbereitungszeit setzen sich die elf Schülerinnen und Schüler mit der Reiseplanung und den kulturellen und religiösen Aspekten des Jakobsweges auseinander.

Dabei ist ein Aufgabenbereich das Suchen von Sponsoren. Die Reise findet vom 10. Mai bis zum 21. Mai 2016 statt. Bis dahin laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und auf den ein oder anderen Spendengeber wird noch gehofft.

Missglücktes Baggermanöver

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Heute Mittag gegen 13 Uhr beschädigte ein Baggerfahrer mit seiner Schaufel eine Gasleitung. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren sofort zur Stelle. Durch das missglückte Manöver entstand ein Schaden von rund 1000 Euro.

Heute Mittag passierte das Missgeschick. Gegen 13 Uhr beschädigte ein 68-jähriger Baggerfahrer den Gas-Hausanschluss einer Doppelhaushälfte im Waakirchner Ortsteil Schaftlach. Durch die Baggerschaufel wurde ein kleines Loch in die Leitung gerissen, so dass dort Gas austrat.

Anzeige gegen Bagerfahrer

Durch die integrierte Leitstelle des Rettungsdienstes wurden sofort die Feuerwehr Schaftlach, der Rettungsdienst, die Schnelleinsatzgruppe des BRK sowie die Polizei alarmiert. Die Feuerwehr war dabei mit einem Großaufgebot vor Ort.

Nachdem das Absperrventil der Gasleitung durch die Feuerwehr und Erdgas Südbayern geschlossen wurde, hat man das restliche Gas kontrolliert aus der Leitung gelassen.

Mitarbeiter von Erdgas Südbayern begannen anschließend mit der Reparatur. Der Schaden beträgt rund 1000 Euro. Der Baggerfahrer muss mit einer Anzeige wegen Baugefährdung rechnen.

Zwei Medaillen für zwei starke Frauen

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Gestern war der internationale Weltfrauentag, doch vor allem heute gab es für zwei Frauen aus dem Tegernseer Tal Grund zur Freude: Ihre jahrelangen Leistungen und ihr Engagement wurden mit einer besonderen Auszeichnung gewürdigt – und das im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck.

Landrat Rzehak zeichnete heute Margarete Krones und Karin Buchberger für ihre außergewöhnlichen Leistungen aus.

Landrat Rzehak zeichnete heute Margarete Krones und Karin Buchberger für ihre außergewöhnlichen Leistungen aus.

Eine junge Tochter, schwer krank seit der Geburt und pflegebedürftig – so sieht der Alltag für Karin Buchberger aus Tegernsee seit 1996 aus. Ihre Tochter Stefanie Anna leidet an spastischen Lähmungen und musste in den vergangenen Jahren immer wieder Operationen über sich ergehen lassen.

Ihre Mutter muss nicht nur die ständige Sorge um sie ertragen, sondern kümmert sich auch um die gesamte Versorgung, die Körperpflege und begleitet ihre Tochter durch ihren Alltag. Stefanie sitzt aufgrund ihrer Krankheit zwar im Rollstuhl, doch wenn es ihr Gesundheitszustand zulässt, besucht die junge Frau mit einer Schulbegleiterin die Bayerische Landesschule für Körperbehinderte.

Mutter und Kind sind auf Hilfe angewiesen

Auch Margarete Krones aus Bad Wiessee leistet seit Jahren sehr viel für ihre Familie: Nachdem ihre Mutter im Jahr 2002 eine Oberschenkelfraktur erlitt und seitdem im Rollstuhl sitzt, übernahm Krones ihre Pflege. In den Jahren kamen bei ihrer Mutter noch Hautkrebs und Demenz als Erkrankungen hinzu. Der Zustand der mittlerweile 99-Jährigen hat sich zunehmend verschlechtert, seit einiger Zeit ist sie ans Bett gefesselt. Krones kümmert sich seither um die Rundumpflege ihrer Mutter.

Doch nicht nur ihre Mutter braucht Unterstützung. Krones Tochter leidet unter einer psychiatrischen Erkrankung und benötigt daher viel Betreuung. Zwar arbeitet sie seit zirka drei Jahren in der Oberlandwerkstätte für Menschen mit Behinderung, doch braucht sie bei der Bewältigung ihres Alltag Hilfe. All das leistet Krones Tag für Tag.

Heute wurden die beiden Frauen aus dem Tegernseer Tal daher mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Für ihr jahrelanges und liebevolles Engagement für die Familie überreichte Landrat Wolfgang Rzehak im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck den beiden Frauen heute die besondere Medaille. Auch Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn und Wiesseer Bürgermeister Peter Höß gratulierten. Bei einem gemütlichen Mittagessen im Feichtner Hof wurde die Verleihung gefeiert.

Kreuther in Drogengeschäfte verwickelt

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Drogen sind nicht nur in Großstädten dieser Welt ein Problem – auch hier auf dem Land gibt es immer wieder Vorfälle, bei denen Drogen im Spiel sind. Bereits im vergangenen Jahr konnte die Polizei drei Drogen-Dealer, die den Landkreis unter anderem mit LSD und Ecstasy versorgte, festnehmen. Auch heute wurde ein weiterer Fall vor dem Amtsgericht behandelt: ein junger Mann aus Kreuth wurde verurteilt.

Ein 26-jähriger Kreuther musste sich für Drogengeschäfte vor Gericht verantworten. / Archivbild

Ein 26-jähriger Kreuther musste sich für Drogengeschäfte vor Gericht verantworten. / Archivbild

Das Landeskriminalamt Tirol ermittelte seit einiger Zeit gegen einen Drogen-Ring im Raum Innsbruck. Dieser soll Ecstasy und Marihuana im großen Stil verkauft haben. Ihre Geschäfte weiteten sich bis ins Tegernseer Tal aus. Heute musste sich daher ein 26-jähriger Kreuther wegen Mittäterschaft im Handel mit Betäubungsmitteln vor dem Amtsgericht Miesbach verantworten.

Ende 2013 soll der junge Mann mit einem Freund an einer Tankstelle in Rottach-Egern zehn Gramm Gras verkauft haben. Anfang 2014 tauschten die Beiden im österreichischen Jenbach 20 Ecstasy-Tabletten gegen Marihuana ein. Die Innbrucker Beamten stießen durch die Telefonüberwachung der österreichischen Verdächtigen auf den Dealer aus Kreuth. Einer der Drogenhändler hätte den 26-Jährigen dann auch auf einem Foto identifiziert.

Der Kreuther habe laut Aussage seines Anwalts das Rauschgift nicht selbst verkauft, sondern nur Telefonnummern weitergegeben. Sein Kumpane muss sich währenddessen in einem eigenen Strafverfahren verantworten. Amtsgerichtsdirektor Klaus Jürgen Schmid erhoffte sich eine Aufklärung des Falls durch einen 21-jährigen Rottacher und Bekannten des Angeklagten, der selbst schon wegen Drogenkonsums vor Gericht war.

Schon das zweite Mal auf der Anklagebank

Der 21-Jährige erklärte jedoch, er wäre damals eigentlich dauernd zugedröhnt gewesen und habe zu der Zeit selbst Gras besorgt, gelagert und konsumiert. Er gab jedoch zu, Kontakt zu österreichischen Dealern gehabt zu haben. Diese hätten ihm jedoch 900 Euro durch einen vorgetäuschten Handel geklaut. Trotz mehrmaliger Aufforderung blieb er bei seiner Aussage und äußerte sich nicht dazu, ob der Angeklagte bei dem Geschäft in Rottach dabei war.

Der Anwalt des Kreuther Verdächtigen, Walter Holderle, schlug die Einladung weiterer Zeugen vor. Doch aufgrund der ungenauen Zeitangaben der beteiligten Personen, die zu der Zeit meist selbst wiederholt unter Drogen standen, wurde der Vorschlag abgelehnt. Nach einer längeren Beratung einigten sich die Prozessbeteiligten.

Der junge Mann wurde wegen Beihilfe zum Handel mit Betäubungsmittel von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Nach einem Geständnis über das Weitergeben von Kontaktdaten wurde er zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Holderle und der Kreuther waren mit der Strafe zufrieden. Denn der Angeklagte habe erst kürzlich eine Haftstrafe abgesessen, „dieses Verfahren hat ihn zu einer Zeit ereilt, in der er sein Leben bereits wieder in die richtigen Bahnen gelenkt hat.“

Straftaten: Landkreis rückt nach rechts

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Rechtsruck in Oberbayern: Wie aus einer Anfrage der FWG bei der Staatsregierung hervorgeht, ist in Oberbayern eine Bewegung hin zu rechtsextremen Parteien zu beobachten. Zudem nehmen die Straftaten mit fremdenfeindlichem Hintergrund deutlich zu – auch im Landkreis Miesbach.

Gewalt gegen Flüchtlingsheim gab es im Landkreis Miesbach bisher noch nicht. Dafür nehmen fremdenfeindliche Straftaten zu.

Gewalt gegen Flüchtlingsheime gab es im Landkreis Miesbach bisher noch nicht. Dafür nehmen fremdenfeindliche Straftaten zu.

Es ist eine Tendenz, wie sie in ganz Deutschland momentan zu beobachten ist: Ein politischer Rechtsruck. Dieser wurde auf Anfrage der Freien Wähler nun auch von dem bayerischen Staatssekretär des Innern, Gerhard Eck, für Oberbayern festgestellt. Demnach gebe es in der rechtsextremen Szene eine Bewegung hin zu rechtsextremen Parteien.

Mit der Partei „Der Dritte Weg“ und „Die Rechte“ scheinen sich nun auch in Oberbayern, neben der NPD, zwei neue rechtsextreme Parteien daran zu machen, umfassendere Strukturen aufzubauen, konstatiert Florian Streibl, der parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler.

Im Landkreis hatte zuletzt die AfD auf sich aufmerksam gemacht. Mario Buchner, Kreisvorsitzender der AfD Oberbayern-Süd, hatte vor allem die Unterbringung der Asylbewerber in Turnhallen kritisiert. „Das werden täglich Gesetze gebrochen“, so Buchner gegenüber der TS. Eine Meinung, die die hiesigen Bürgermeister jedoch zurückwiesen. Kritik dürfe jeder anbringen, sie müsse jedoch fundiert sein, so Johannes Hagn aus Tegernsee.

Mehr fremdenfeindliche Straftaten im Landkreis

Allerdings sind das nicht die einzigen Daten, die zur Besorgnis anregen. Denn auch die Gewalt mit fremdenfeindlichem Hintergrund nimmt zu – auch im Landkreis Miesbach. Während es in den vergangenen Jahren keine einzige Straftat in diesem Bereich gegeben hat, wurden 2015 gleich drei Straftaten registriert.

Im Vergleich zum Nachbarlandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen schnitt Miesbach aber noch verhältnismäßig gut ab. Dort wurden 2015 sechs fremdenfeindliche Straftaten registriert. Zudem gab es zwei Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte. Diese blieben in Miesbach bisher komplett aus.

„Nicht besorgniserregend“

Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd versucht trotz der steigenden Zahlen im Landkreis zu beruhigen. Er könne keinen generellen Trend bestätigen. Nicht einmal, dass sich die Zahlen im kompletten Bereich Oberbayern Süd verschlechtert hätten. „In manchen Regionen sind es weniger geworden, bei anderen blieb es konstant“, so Sonntag.

Zudem merkt der Beamte an, dass sich die Zahlen trotz des Anstiegs noch auf einem niedrigen Niveau bewegen. „Das ist noch nicht besorgniserregend“, meint der Experte. Man müsse unterscheiden zwischen fremdenfeindlichen Schmierereien und einem Angriff auf ein Asylbewerberheim.

Wir nehmen diese Fälle natürlich Ernst und gehen den Hinweisen nach. Aber ein Anschlag auf eine Asylunterkunft hat eine ganz andere Qualität.

Diese wirklich großen Fälle von Straftaten gegen Ausländer sind im Landkreis bisher ausgeblieben. Allerdings könne er aktuell auch nicht genau sagen, worum es sich bei den Straftaten gehandelt habe. Die Wiesseer Polizei versichert jedoch, dass die Straftaten nicht im Tegernseer Tal stattgefunden hätten.

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