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Hoffnung gegen den Verkehrskollaps

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Es ist geschafft: Die Ortsumfahrungen Waakirchen und Gmund sind in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden. Damit ist eine wichtige Hürde genommen. Vor allem die Waakirchner müssen sich jetzt aber entscheiden: Wo sollen die Trassen verlaufen?

Erfolg für Waakirchen: LKW im Ortskern könnten schon bald der Vergangenhiet angehören.

Erfolg für Waakirchen: LKW im Ortskern könnten schon bald der Vergangenheit angehören.

14.000 Fahrzeuge pro Tag und damit knapp fünf Millionen im Jahr wälzen sich am Löwendenkmal vorbei mitten durch Waakirchen. Der Ort hat ein echtes Verkehrsproblem. Vor allem deshalb, weil es an der einzigen Ost-West-Verkehrsachse südlich von München liegt. Sie ist von überregionaler Bedeutung, da sie sowohl Wirtschaftsräume als auch die Autobahnen A8 (Salzburg) und A95 (Garmisch) verbindet.

Schon seit über 30 Jahren wünschen sich die Waakirchner daher eine Entlastung für ihren Ort. Passiert ist bislang noch nichts. Doch jetzt gibt es einen ersten Lichtblick. Denn die Ortsumfahung Waakirchen ist in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrsministeriums aufgenommen worden.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt stellte den Entwurf heute der Öffentlichkeit vor. Der genannte Plan dient als Investitionsvorlage für den Bund. In ihm sind alle Verkehrsvorhaben enthalten, die in den kommenden 15 Jahren umgesetzt und vor allem finanziert werden sollen. Damit ist der Plan eine wichtige Hürde für jedes große Bauvorhaben im Straßenverkehr.

Trassenführung bereitet Probleme

Jetzt muss sich die Gemeinde allerdings dringend über die konkrete Trassenführung einig werden. Im Gespräch sind sowohl eine Nord- als auch eine Südspange. Doch bei beiden gibt es Probleme. Vor allem die Landwirte haben Vorbehalte gegen die Umfahrungen. Schließlich würden diese direkt durch ihre Felder führen.

Einen Schritt weiter sind da schon die Gmunder. Ihre Trasse würde von der B318 zwischen Moosrain und Dürnbach über die angrenzenden Felder in Richtung Bad Wiessee abzweigen. Auch ihre Umgehung ist in den vordringlichen Bedarf mit aufgenommen worden.

Auf der Strecke zwischen Moosrain und Dürnbach soll die Trasse in RIchtung Wiessee abbiegen.

Auf der Strecke zwischen Moosrain und Dürnbach soll die Trasse in RIchtung Wiessee abbiegen.

Allerdings gibt es auch hier noch einiges Hürden zu nehmen. Denn auch wenn der Gmunder Stachus damit nicht mehr die Hauptlast des Verkehrs tragen müsste, würden die Wiesseer durch die geplante Trasse deutlich mehr belastet. Eine Tatsache, die weder dem Bürgermeister noch seinen Bürgern gefällt. Bei diesem Punkt kam es bereits häufiger zu Streit zwischen den Gmund und Wiessee.

Doch selbst wenn sich all diese Probleme lösen ließen, liegt die tatsächliche Umsetzung der beiden Vorhaben auch trotz der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan noch in weiter Ferne. Grund ist die chronische Unterfinanzierung des Plans. Nur etwa 10 Prozent der Vorhaben im vordringlichen Bedarf werden überhaupt gebaut.


„Servicewüste“ Sparkasse

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Nach der Filiale in Bad Wiessee wird nun auch bei der Sparkasse in Tegernsee der Schalter durch einen Automaten ersetzt. Künftig müssen also sowohl Privat- als auch Geschäftskunden ihre Geldein- und -auszahlungen ohne einen Mitarbeiter ausführen. Anders als von der Kreissparkasse erwartet sorgt das bei Vielen für Unmut.

Lange Schlangen am Geldautomaten. Kunde Gerhard Brugger macht seinen Unmut deutlich: "Auf dem Foto zeige ich Ihnen übrigens nicht den Vogel, sondern ich gebe mir die Kugel."

Lange Schlangen am Geldautomaten. Kunde Gerhard Brugger macht seinen Unmut deutlich: „Auf dem Foto zeige ich Ihnen übrigens nicht den Vogel, sondern ich gebe mir die Kugel.“

Ein Unternehmer fährt zur Sparkasse, um das wöchentliche Bargeld auf das Geschäftskonto zu zahlen. Eine lange Schlange erwartet ihn vor dem einzigen Automaten der Filiale. Nach 15-minütigem Warten ist er endlich dran, doch der Automat streikt: Er hat zuvor die Karte eines anderen Kunden geschluckt und gibt sie nicht mehr her. Die ganze Warterei umsonst? Vor diesem Szenario dürften sich einige Tegernseer künftig fürchten.

Denn ab dem 18. April wird in der Sparkassen-Filiale in Tegernsee die Bargeldein- und -auszahlung von dem Schalter auf einen Automaten verlegt. Damit folgt Tegernsee mit der Umstrukturierung auf Bad Wiessee. Damit sollen Personalkosten gespart werden, um den Service in der Fläche aufrechtzuerhalten – das bedeutet, es werden zwar keine Filialen geschlossen, doch es wird immer mehr auf Elektronik gesetzt.

Doch nicht alle Sparkassen-Kunden sind mit dieser Neuerung zufrieden. Unter anderem der Wiesseer Kunde Gerhard Brugger beschwerte sich beim Vorstand der Kreissparkasse. Er selbst musste bereits bei einer Geldeinzahlung über eine viertel Stunde warten, das sei einfach lästig:

Dort stehen die Kunden Schlange und das Personal dreht Däumchen, da sie keine Einzahlungen mehr vornehmen können.

Doch meist bleibe es ja nicht nur bei der Geldeinzahlung, sondern man müsse eventuell noch zusätzlich an den Schalter und womöglich noch Kontoauszüge holen. „Dort kann ich dann überall von Vorne anfangen“, meint Brugger. Außerdem sei ein einziger Automat für die Bargeldeinzahlung zu wenig.

Auch Birgit Scheingraber von der Goldschmiede Thomas Scheingraber in Wiessee, findet den Automaten gewöhnungsbedürftig. „An sich ist die Umstellung kein Problem, doch der Automat funktioniert oft nicht und wenn ich termingerecht das Geld einzahlen möchte, ist das natürlich ärgerlich.“ So musste sie schon von Bad Wiessee nach Tegernsee fahren, um pünktlich das Geld einzuzahlen und zu überweisen, doch das wird nun in Zukunft auch keine Option mehr sein. „Es geht einfach nicht, dass man sich dann darauf nicht verlassen kann.“

Elektronik ersetzt Mensch

Ursula Bertele von der Tegernseer Familien-Goldschmiede hat für die Veränderung deutlichere Worte: „Das ist typisch Servicewüste Deutschland – das alles geschieht auf Kosten der Kunden.“ Sie zahle zwar damit keine Gebühren mehr am Schalter, doch es sei dennoch gewöhnungsbedürftig. „Ganz schlimm finde ich es für unsere älteren Mitbürger, die sich mit der Technik vielleicht nicht so gut auskennen.“ Aber auch für Ausländer werde es schwer, das System zu verstehen.

Robert Kühn, Besitzer des gleichnamigen Wiesseer Schuhgeschäfts, sieht das anders: „Ich find die Umstellung an sich eigentlich sogar gut.“ Seiner Erfahrung nach ginge es am Automaten schneller als am Schalter. Auch für Gabi Hauser von der Bäckerei Hauser sei es kein Weltuntergang. Einzig das Kleingeld zu erhalten sei ein wenig schwieriger als sonst. Doch es sei nicht schlimm, wenn es wirklich mal ein bisschen länger dauere. „Schließlich ist der Andrang in Wiessee nicht so groß.“

Knöllchen für den Kapitän?

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Parkplätze sind im Tegernseer Tal Mangelware. Ärgerlich, wenn so manche Parkfläche von Dauerparkern belegt ist. Noch ärgerlicher aber, wenn auf der Parkfläche längerfristig ein Boot steht, das dort eigentlich nicht hingehört, wie vor kurzem an der Popperwiese in Rottach. Was erwartet den Eigentümer.

Boot Popperwiese

Über eine Woche stand das Boot auf dem Parkplatz an der Popperwiese. Jetzt hat es der Eigentümer weggeschafft.

Über Wochen stand auf dem Parkplatz an der Popperwiese ein Boot. Geparkt und abgedeckt schien es, als ob der Besitzer es dort für längeren Zeitraum platzieren wollte. Doch so einfach geht das nicht, wie Gerhard Hofmann, Geschäftsleiter der Gemeinde Rottach weiß: „Generell braucht man eine Erlaubnis, um ein privates Fahrzeug auf einem öffentlichen Parkplatz abzustellen.“

Langfristiges Parken auf öffentlichen Plätzen verboten

In Ausnahmefällen, wie beispielsweise beim Parken aufgrund von Umbauarbeiten, könne man das mit der Gemeinde regeln, so der Geschäftsleiter weiter. „Über die Wintermonate ist das dann eigentlich kein Problem, solange es mit der Gemeinde abgesprochen ist. Aber in den Sommermonaten würden wir das nicht dulden.“

Im vorliegenden Fall hat die Gemeinde den Eigentümer des Bootes verständigt mit der Aufforderung sein Boot von der öffentlichen Parkfläche zu entfernen. Zum jetzigen Zeitpunkt steht das Boot nicht mehr auf der Parkfläche der Popperwiese. Die Gemeinde Rottach habe den Eigentümer angeschrieben, worauf hin er sein Boot abgeholt hat.

Doch welche „Parkregeln“ gelten für Besitzer von Wasserfahrzeugen? Hofmann kann diese Frage eindeutig beantworten: „Man darf seine Privatfahrzeuge nicht längerfristig auf öffentlichem Gelände parken. Hierfür kann auch keine Genehmigung beantragt werden.“

„So können Sie diese Stadt nicht führen!“

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Masochisten-Robbie, weniger Friede als im Gazastreifen und ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde: In der gestrigen Rede des Bruder Barnabas beim Starkbieranstich kamen die hiesigen Politikvertreter oft nicht gut weg. Doch auch die Sehnsucht nach den alten Streithähnen und stürmischen Zeiten war bezeichnend: „Sonst können wir bald zusperren.“

Politikvertreter, „das sind die, die immer so komisch in die Kamera schauen, wenn sie im Text vorkommen.“ Gestern hatte Bruder Barnabas alias Nico Schifferer im Bräustüberl wieder seinen großen Auftritt. Mit scharfer Zunge richtete er in seiner Rede vor den „Freunden des Starkbieres und der starken Worte“ über die Geschehnisse des vergangenen Jahres.

Solidarität so wahrscheinlich wie Maria Heiß im Playboy

Enttäuscht zeigte er sich dabei von dem Wirken des Tegernseer Bürgermeisters Johannes Hagn: „Wenn ich gewusst hätte, was Sie für ein Bürgermeister geworden wären, hätte ich Ihren Vorgänger nicht so hart rangenommen.“ Das fange schon bei der Sitzordnung an. Jahrelang sei es Tradition gewesen, dass die Bürgermeister an einem eigenen Tisch sitzen. „Jetzt wollen Sie lieber bei Ihrem Stadtrat sitzen“, sagt Barnabas und betont:

Ihr Vorgänger wusste nicht einmal, wie die Stadträte hießen!

Wenn er etwas zu entscheiden habe, dann informiere er alle Beteiligten – vorher. Das sei der gemeine Tegernseer nicht gewöhnt. „Sie nehmen mit dieser Art der Politik sämtlichen Leuten den streitbaren Wind aus den Segeln des Konfliktes, die nur noch wie lächerliche Lumpen der Erinnerung in der Flaute des städtischen Friedens hängen.“

Nur ein einziges Mal sei Hagn fast narrisch geworden: Beim Streit um die Spielbankabgabe. „So stelle ich mir die Solidarität im Tal nicht vor“, habe Hagn gesagt. Doch in diesem Fall musste Schifferer alias Barnabas einmal eine Unterweisung in Realitätssinn geben. „Der Peter Höß ist gelernter Banker. Wenn Sie von einem Banker Solidarität erwarten, dann können Sie lieber darauf warten, dass sich die Frau Heiß im Playboy fotografieren lässt.“

Was hat Maria Heiß mit dem Playboy zu tun?

Auch Maria Heiß durfte gestern mit am Bürgermeistertisch sitzen – Schließlich gilt sie als heimliche Bürgermeisterin

Dankbar war er daher für die Protagonisten am West- und Nordufer. Für einen Fastenprediger aus Tegernsee seien Bad Wiessee oder Gmund wie das gelobte Land. „Gegen Bad Wiessee ist ja der Gaza-Streifen noch friedlich. Man hat jetzt einen offiziellen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für den harmonielosesten Ort Europas.“

Da gebe es zum Beispiel den Masochisten-Robbie, mit bürgerlichem Namen Robert Huber, den zweiten Bürgermeister. Da habe der Peter Höß zwei Stapel Akten auf dem Schreibtisch. Einen für ihn selbst und einen für den Robbie. Da werde dann abgewägt. Kommunalunternehmen, endlose Sitzungen, viel Arbeit, wenig gute Presse zu erwarten: „Kriegt der Robbie.“ Vorstellung Matteo-Thun-Projekt, eigenes Jodbad, gute Presse zu erwarten, „ach, das mach ich selber.“

Und dann, nach zwei Jahren Streit mit Kommunalaufsicht und CSU, werde der Robbie endlich zum Aufseher über die 200 Gemeindewohnungen ernannt. Und dann sagt er: „Ich denke, auch die CSU wird in Zukunft konstruktiv mitarbeiten und gute Vorschläge einreichen.“ In dem Moment seien die beiden Sareiters kollabiert. „Die wussten gar nicht, dass sie so kooperativ sind.“

Auf die Protagonisten am Westufer ist Verlass.

„Masochisten-Robbie“ und sein Chef.

Erfolgreich habe man sich in Wiessee dann aber gegen die Live-Übertragung von Gemeinderatssitzungen gewehrt. Aber nicht wegen der Kosten oder des Datenschutzes: „Die hatten Angst den Bambi für die beste Polit-Soap verliehen zu bekommen.“ Ob zahlreicher Streitigkeiten munkelt man auch schon, der Posten für Anwaltskosten im Wiesseer Haushalt sei höher als für den Kindergarten. Aber man habe schließlich einen Ruf zu verlieren. Frei nach dem Motto:

Schone stets das eigne Hirn, hol Hilfe dir in gutem Zwirn.

Im Dauerstreit mit Gmund hatten die Nachbarn jüngst auch Angst vor dem steigenden Verkehr durch die Wiesseer Hotelprojekte. Da könne sich Barnabas den Preysing Georg schon vorstellen, wie er künftig in seinem Mauthäuschen sitzt und sagt: „Reisende nach Bad Wiessee: 6,50 Euro. Alle anderen Gemeinden: freie Durchfahrt.“

Neben einem kurzen Abstecher nach Kreuth („Die wachen nur aus dem Winterschlaf auf, wenn sie eine Tafel aufstellen müssen, weil die Vicky Rebensburg wieder was gewonnen hat“) und einem nachdenklichen Teil über die Flüchtlingskrise war Barnabas während der Rede aber auch deutlich anzumerken, wie sehr er die vergangene Zeit voller Streitigkeiten vermisst: „Hagn statt Janssen, Rzehak statt Kreidl, Mihalovits statt Bromme: Wenn das so weiter geht, dann können wir hier bald zusperren.“

Hier noch einige Eindrücke von gestern:

Starkbieranstich Braeu 2016 9

Starkbieranstich Braeu 2016 8

Starkbieranstich Braeu 2016 2

Starkbieranstich Braeu 2016 5

Starkbieranstich Braeu 2016 10

Zum Verwechseln ähnlich

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Das Tegernseer Brauhaus hat etwas gegen das Klosterseer Bier, weil es gar nicht vom Klostersee stammt. Auch die Ähnlichkeit der Etiketten sei auffällig. Deshalb klagten die Tegernseer gegen die Grafinger Brauerei Wildbräu. Heute fiel die Entscheidung.

Das Klosterseer-Bier hat tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Tegernseer

Heute kam es im Oberlandesgericht in München zur Verhandlung

Der Streit gärt schon seit eineinhalb Jahren. Die Tegernseer befürchteten eine Irreführung der Verbraucher, weil diese im Glauben seien, ein Klosterseer Bier werde in einem Kloster gebraut und stamme vom gleichnamigen See. Das sei ein unlauterer Wettbewerb und ein Verstoß gegen den Verbraucherschutz in Verbindung mit „lebensmittelrechtlichen Irreführungstatbeständen“. Dies stand im Mittelpunkt der Berufungsverhandlung vor dem Münchner Oberlandesgericht.

Denn im Juli vergangenen Jahres hatte bereits das Landgericht die Klage der Tegernseer gegen den Bierkonkurrenten in erster Instanz abgewiesen. Doch auch heute folgte Richter Cossardt nicht der Unterlassungsklage des Herzoglichen Brauhauses. Klosterseen gebe es in Deutschland etwa zwei Dutzend und wer eine Bekleidung der Marke Windsor kaufe, erwarte auch nicht, dass diese aus dem Haus des Adelsgeschlechts Windsor stamme.

Er sehe auch keine Irreführung der Verbraucher, denn „in einem Kloster wird Bier schon lange nicht mehr gebraut“, so der Richter. Den Mönch, mit dem die Paulaner Brauerei werbe, gebe es auch schon seit 200 Jahren nicht mehr. Bier sei ein Alltagsgut ohne große Kosten. Der Verbraucher würde keine Überlegung anstellen, ob das Brauhaus an einem See liege und klösterliche Braukunst spiele schon lange keine Rolle mehr, so die Urteilbegründung.

Zwei Biere, ähnliche Etiketten

Zuvor versuchte es der Anwalt des Tegernseer Brauhauses nochmals auf das täuschend ähnliche Etikett des Bierkonkurrenten aus Grafing abzuheben und dieses zu verbieten, denn die Herkunftsbezeichnung beeinflusse die Verbraucherentscheidung. Die beklagte Partei konterte, die Marke Tegernseer Bier müsse doch gar nicht für den See als Domizil der Reichen und Schönen stehen, schließlich heiße die Stadt auch Tegernsee.

Die Bezeichnung lehne sich nicht an den Klostersee in der Nachbarschaft an, argumentierte der Anwalt der Grafinger Brauerei, sondern an den bekannten Grafinger Eishockeyclub EHC Klostersee. Dessen Stadion liege in unmittelbarere Nachbarschaft zur Brauerei. Obendrein kaufe ein Verbraucher wegen der Vorstellung, eine Brauerei liege an einem bestimmten See, keine Kiste Bier mehr oder weniger.

Zum Verwechseln ähnlich?

Zum Verwechseln ähnlich?

Das Gericht folgte der Argumentation. Da keine Täuschung der Verbraucher gegeben sei, wies es die Klage des Herzoglichen Brauhauses Tegernsee ab. Der Streitwert wurde auf 100.000 Euro festgesetzt. Angesichts des Urteils wird es vermutlich noch länger in der Tegernseer Brauerei gären. Umso mehr, als es in der anschließenden Verhandlung vor dem Oberlandesgericht im gleichen Sitzungssaal nochmals um eine Biermarke ging, um das Chiemseer.

Hier entschied das Gericht anders und erkannte den Namen Chiemseer ab, da das Bier in Rosenheim gebraut werde und es nur einen Chiemsee gebe. Geklagt hatte die Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs. Pech für die Tegernseer, dass es mehrere Klosterseen gibt.

Neue Hoffnung für Tengelmann-Mitarbeiter

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Peter Ministerentscheid hat sich Sigmar Gabriel heute über das Kartellamt hinweggesetzt und die Erlaubnis zur Fusion von Edeka und Tengelmann gegeben. Im Zentrum der Entscheidung stehen Arbeitsplätze wie in Dürnbach, Rottach-Egern und Wiessee. Die Konkurrenz protestiert, doch die Mitarbeiter hoffen auf eine „verlässliche Zukunftsperspektive“.

Die Arbeitsplätze im Holzkirchner Tengelmann sind vorerst sicher.

Arbeitsplätze in Holzkirchen wohl vorerst sicher: Ohne Fusion drohen bei Tengelmann Entlassungen im großen Stil.

Aus Berlin kündet es froh: Edeka darf Tengelmann übernehmen. So dürften das zumindest die Mitarbeiter der Supermarktkette unter Kaiser’s Flagge sehen, denn durch die geplante Fusion könnten tausende Arbeitsplätze gerettet werden. Wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel am Donnerstag mitteilte, wurde die Übernahme per Ministerentscheidung genehmigt. Damit setzt sich der Vizekanzler über die Einschätzung des Kartellamts hinweg, das die Fusion letztes Jahr untersagte.

Doch Gabriel stellt strenge Bedingungen: Fast alle der 16.000 Beschäftigten müsse Edeka übernehmen, in Bayern wären es rund 5.500. Dies soll mit entsprechenden Tarifverträgen abgesichert werden, zudem dürfen die 451 Märkte fünf Jahr lang nur in Eigenregie betrieben und nicht veräußert werden. Der Minister begründete die Entscheidung laut Reuters mit den Worten:

Es geht um Menschen, die jedenfalls nicht zu den Gutverdienenden gehören.

Lob für den Schritt gab es prompt von der bayerischen Staatsregierung in Person von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner: „Die Ministererlaubnis für eine Zusammenlegung der Firmen Edeka und Kaiser´s Tengelmann sichert Arbeitsplätze. Sie trägt dazu bei, die wohnortnahe Versorgungsstruktur zu erhalten.“ Und Arbeitsministerin Emilia Müller legt nach: „Der Erhalt von 5.500 Arbeitsplätzen in Bayern hat oberste Priorität, auch im Hinblick auf die vielen Frauenarbeitsplätze.“

Kritik gab es hingegen umgehend von der nach Edeka zweitgrößten deutschen Supermarktkette REWE. Der Lebensmittelhändler will juristische Schritte gegen die Ministererlaubnis einleiten. Doch Gabriel gibt sich selbstbewusst: Er gehe bei eventuellen Rechtsstreitigkeiten davon aus, „dass wir sie gewinnen.“

Die 16.000 Tengelmann-Mitarbeiter bangen schon seit Monaten um ihre Arbeitsplätze. Der Fortschritt bei den Übernahmeplänen dürfte nun auch dort Erleichterung hervorrufen. Denn Karl-Erivan Haub, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Tengelmann, erklärt in einer Mitteilung vom Donnerstag: „Dies ist ein guter Tag für unsere Beschäftigten. Nach einer 17-monatigen Wartezeit haben sie nun endlich eine verlässliche Zukunftsperspektive unter dem Dach von EDEKA.“ Erste Gespräche zu Tarifverträgen sollen in Kürze angesetzt werden.

Ursprünglicher Artikel vom 14. Januar 2016 mit der Überschrift: „Sicherheit für Tengelmann-Mitarbeiter?“

Werden die drei Tengelmann-Filialen im Tal künftig unter Edeka-Flagge geführt? Möglich wäre es. Denn: Die Pläne für eine mögliche Übernahme sind ein Stück weit näher gerückt. Und die Mitarbeiter können sich über die Entscheidung auch freuen.

Ministerbeschluss: Edeka und Tengelmann könnten fusionieren.

Ministererlaubnis: Edeka und Tengelmann könnten fusionieren.

Der Bundeswirtschaftsminister hat ein Machtwort gesprochen. Wie verschiedene Medien berichteten, soll Sigmar Gabriel in Berlin grünes Licht gegeben haben für eine Übernahme der 450 Kaiser’s Tengelmann Filialen durch den Handelsriesen Edeka. Damit widersetzt sich der Minister der Einschätzung von Kartellamt und Monopolkommission. Nach Angaben des „Handelsblatt“ werde Gabriel die Sondergenehmigung noch im Januar mit Auflagen genehmigen.

Kartellamt lehnt Übernahme ab

Die Diskussion um eine Übernahme des angeschlagenen Tengelmann-Konzerns ist nicht neu und stieß bei den Vorständen der Superketten auf beiderseitiges Einverständnis. Einen Strich durch die Rechnung machten den Vertragshändlern im April 2015 zwei Behörden. Kartellamt und Monopolkommission lehnten eine Fusion aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ab.

Die Ministerentscheidung hebelt das Veto nun aus. Ob es aber tatsächlich zu einer Übernahme kommen wird, ist mehr als fraglich. Die Bedingungen sind hart und seien kaum umsetzbar, heißt es von Branchenkennern. Gabriel fordere den Erhalt der rund 16.000 Tengelmann-Arbeitsplätze sowie rechtssichere Tarifverträge für die Beschäftigten.

Klage gegen Sondergenehmigung?

Außerdem sollen die übernommenen Filialen in den nächsten fünf Jahren nur mit der Zustimmung der Gewerkschaft Verdi an selbstständige Einzelhändler übergeben werden dürfen. Und auch, wenn Verdi Ja sagt, müsse Edeka garantieren, dass es mindestens 24 Monate lang zu keinen betriebsbedingten Kündigungen komme.

Für die Tengelmann-Angestellten im Tal sind das gute Nachrichten. Sie müssten im Falle einer Übernahme nicht um ihre Arbeitsplätze zittern. Damit hat die nun schon Monate anhaltende Zitterpartie ein Ende.

Wie die Konzernspitzen von Tengelmann und Edeka den Ministerbeschluss dagegen finden, wird die Zukunft zeigen. Und auch die Kartellbehörde hat noch Mitspracherecht: Sie kann gegen die Sondergenehmigung Klage einlegen. Die Marktleiter wollten sich zu dem Thema gegenüber der TS nicht äußern.

Asyl-Villa: Nur Familien erwünscht

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Seit Jahren herrscht ein Disput zwischen der Gemeinde Gmund und dem Rechtsanwalt Peter Horst, der in seinem Haus Flüchtlinge unterbringen will. Die nie enden wollenden Verhandlungen gehen nun in eine neue Runde. Die Gemeinde ist weiterhin gegen eine Gemeinschaftsunterkunft – um sie zu verhindern, wurde eine Änderungssperre verhängt.

Die Nutzung des Hauses des Gmunder Rechtsanwalts Peter Horst sorgt seit 2013 immer wieder für Diskussionsstoff.

Die Nutzung des Hauses des Gmunder Rechtsanwalts Peter Horst sorgt seit 2013 immer wieder für Diskussionsstoff.

Häuser und Wohnungen werden derzeit dringend gebraucht – nicht nur, um Wohnraum für Einheimische zu schaffen, sondern gerade um Asylbewerber unterzubringen. Das Landratsamt Miesbach ist seit mehreren Monaten mit vielen Privatbesitzern in Gesprächen. Einer davon ist der Gmunder Rechtsanwalt Peter Horst, der sein Haus in Dürnbach als Unterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung stellen will.

Zwischen Horst und den Behörden laufen schon seit 2013 Verhandlungen um sein Haus in der Mühlthalstraße. Sogar das Verwaltungsgericht München war mit dem Fall beschäftigt. Horst bot an, 20 Asylbewerber in seiner Villa unterzubringen – der Widerstand der Nachbarn war jedoch groß. In der Zwischenzeit begann der Hausbesitzer bereits mit Umbaumaßnahmen. Die Gemeinde verhängte deshalb eine erste Veränderungssperre.

Veränderungssperre soll Zeit schaffen

Im Gmunder Ortsplanungsausschuss ging es am vergangenen Dienstag erneut um das Grundstück. Die Mitglieder entschlossen sich, vorerst eine weitere Veränderungssperre zu verhängen, da die alte nicht mehr gültig ist: „So können die momentan laufenden Bebauungsplanänderungen abgesichert werden“, erklärte Bürgermeister Georg von Preysing. Man könne innerhalb dieser Sperre zwar Ausnahmen genehmigen, sie werde aber für die kommenden zwei Jahre gültig sein.

Bauamtsleiterin Christine Lang erklärt: „Der Gemeinde liegt derzeit ein neuer Bauantrag für die Nutzungsänderung des Einfamilienhauses in eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber vor.“ Durch die Änderungssperre kann die Gemeinde Zeit gewinnen, das laufende Verfahren durchzuführen. Die Anwesenden des Ortsplanungsausschuss waren sich einig: Das Gebiet an der Mühlthalstraße soll ein Wohngebiet sein. Lang erklärt:

Wir sind gegen eine Gemeinschaftsunterkunft für Einzelpersonen.

Jedoch habe man nichts dagegen, wenn dort Familien wohnen. Im Rahmen der derzeitigen Nutzung als Einfamilienhaus „wäre eine Unterbringung von maximal acht Asylbewerbern pro Wohnung möglich“, so Nemitz. Da es sich um zwei Wohnungen handelt, könnten dort also bis zu 16 Flüchtlinge unterkommen.

Never ending story

2014 hatte es sogar einen Rechtsstreit um die Villa gegeben. Denn bei den Umbaumaßnahmen in seinem leerstehenden Anwesen ließ Horst damals ohne Genehmigung beträchtliche Abgrabungen vornehmen, um den Keller bewohnbar zu machen. Das Landratsamt schob den Maßnahmen jedoch schnell den Riegel vor. Bei einem Gerichtstermin vor Ort einigten sich die Parteien.

Nachdem schon der Unmut der Nachbarn über eine mögliche Unterbringung von Asylbewerbern offensichtlich war, beschloss der Gmunder Ausschuss nun, das Gebiet rund um die Mühlthalstraße als reines Wohngebiet zu deklarieren – die Unterbringung von Asylbewerbern wäre damit nur in kleinem Umfang möglich. Im November letzten Jahres stellte sich jedoch heraus, dass unter anderem der Standort der Industrieanlagen von Giesicke & Devrient dagegen sprechen, ein reines Wohngebiet umzusetzen.

Die Gemeinde legte deshalb fest, dass grundsätzlich Nutzungen für soziale Zwecke ausgeschlossen sind. Dass Asylbewerber in Horsts Haus wohnen ist nur möglich, sofern die Flüchtlinge dort selbstständig ohne Betreuung und Versorgung leben.

Fahndung nach Tegernseer Flüchtling

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Ein 22-jähriger Flüchtling wurde bei seiner Ankunft medizinisch untersucht. Nachdem sich der Verdacht auf eine Infektion nicht bestätigte, brachte das Landratsamt den Mann in der Tegernseer Turnhalle unter. Doch nun suchen die Behörden aufgrund des Gesundheitszustandes nach dem Mann – und können ihn seit Monaten nicht finden.

Der 22-jährige Mann war in der Tegernseer Turnhalle untergebracht.

Der 22-Jährige, nach dem die Behörden derzeit suchen, war in der Tegernseer Turnhalle untergebracht.

„Ich vertraue bei der Beurteilung dieser Situation voll und ganz auf das medizinische Knowhow der Ärzte unseres Gesundheitsamtes“, versichert der Landrat Wolfgang Rzehak in einer Mitteilung. Bei dieser Situation handelt es sich um eine Fahndung nach einem 22-jährigen Flüchtling aus Eritrea, der dringend medizinisch untersucht werden muss.

Dieser wurde bei seiner Ankunft im Dezember 2015 nach den gesetzlichen Vorgaben in München untersucht. Der Brustkorb des jungen Mannes wurde aufgrund eines Verdachts auf eine Infektion geröntgt. Da es keinen eindeutigen Befund gab und weitere Untersuchungen keine infektiöse Krankheit bestätigten, wurde er nach Tegernsee in die Turnhalle verlegt.

Aufenthaltsort des Flüchtlings nicht bekannt

Im Januar forderte das Gesundheitsamt Miesbach den Mann mehrfach dazu auf, zu einer Untersuchung und zur Beobachtung zu erscheinen. Doch der Flüchtling tauchte nicht auf. Die Behörden wissen nicht, wo er sich aufhält: „Er hat die Leistungen bisher nicht in Anspruch genommen, sprich er war bereits im Januar bei der Geldauszahlung nicht da“, so Pressesprecher des Landratsamts Miesbach Birger Nemitz.

Das Landratsamt informierte die Bundespolizei. Der Asylbewerber sei zwar laut den Ärzten des Gesundheitsamtes nicht infektiös, dennoch wurde eine Fahndung nach ihm eingeleitet. Sein Gesundheitszustand soll dringend untersucht werden, um eine potentielle Gesundheitsgefährdung für ihn selbst auszuschließen. Rzehak erklärt:

Zwar könnte von Manchem unsere Informationsvermittlung als übertrieben kritisiert werden, aber mir ist sehr wichtig, dass die Öffentlichkeit hier mit größtmöglicher Transparenz informiert wird.

Sollte der Mann von der Polizei verhaftet oder bei der Kasse, dem Sicherheitsdienst, dem Landratsamt Miesbach oder der Stadt Tegernsee vorstellig werden, könnte eine Untersuchung auch unter Zwang vorgenommen werden.


Schmerzmittel Marke Eigenanbau

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Ein beinamputierter Kreuther mit chronischen Schmerzen wollte Cannabis zur Linderung züchten. Trotz amateurhaftem Anbau hatte der Mann 50 Pflanzen auf seinem Balkon – ein Passant rief die Polizei. Jetzt wurde der „Drogengärtner“ mit dem grünen Daumen in Miesbach zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Und teuer wird das ganze auch.

Illegales Schmerzmittel aus dem eigenen Anbau: Ein Kreuther wurde dafür jetzt bestraft. (Bild: FreeImages.com/Mateusz Atroszko)

Illegales Schmerzmittel aus dem eigenen Anbau: Ein Kreuther wurde dafür jetzt bestraft. (Bild: FreeImages.com/Mateusz Atroszko)

Cannabis-Pflanzen sehen zwar hübsch aus, als Balkon-Pflanzen eignen sie sich aber trotzdem nicht. Denn zum einen sind es eher empfindliche Pflanze, zum anderen stellt ihr Anbau natürlich einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz dar.

Ein Kreuther hatte es im letzten Jahr trotzdem mit einigem Ernte-Erfolg versucht. Der brachte ihn jedoch heute Vormittag vor das Amtsgericht in Miesbach. Bei dem Angeklagten handelte es sich um einen Selbständigen, Mitte 50. Der gebürtige Münchner erlitt 2013 einen Forstunfall, bei dem ein Bein stark verletzt und gequetscht wurde.

Aufgrund dieses Unfalls musste ein Unterschenkel amputiert werden. Der Angeklagte litt in der Folge unter wiederkehrenden Schmerzattacken. Ärzte verschrieben ihm starke Schmerzmittel, zu denen dann auch noch Medikamente kamen, die den Magen resistent machen sollten. Irgendwann wurde es dem Kreuther zu viel. Freunde rieten ihm dazu, Cannabis zu versuchen und besorgten ihm die entsprechenden Pflanzensamen.

Amateurhafter Anbau, umfangreiche Ernte

Im März 2015 fing der Kreuther nach eigenen Angaben an, die Pflanzen auszusäen. Dank seines grünen Daumens und dem Super-Sommer im vergangenen Jahr konnten die Pflanzen im Juni auf den Balkon wechseln. Im August wurde geerntet. Dann kam die Polizei.

Richter Walter Leitner befragte den Angeklagten eingehend bezüglich dessen Anbau-Methoden. Dabei wurde deutlich, dass der Kreuther tatsächlich in keiner Weise professionell gearbeitet hatte. Weder besondere Lampen noch Belüftungseinrichtungen waren zum Einsatz gekommen.

Dass trotz dieser amateurhaften Vorgehensweise 50 Pflanzen prächtig gediehen und bereits mehr als 800 Gramm geerntet werden konnten, war daher wohl wirklich nur dem Wetter und dem gärtnerischen Talent des Kreuther anzulasten.

Rauch für die Bienen

Nach seinem Konsumverhalten befragt, erklärte der Angeklagte das Cannabis zum Teil als Tee getrunken und zwei bis drei Joints pro Woche geraucht zu haben. Reste habe er zum Smoken bei der Arbeit an seinem Bienenstock verbrannt. Auf Nachfrage erklärte er, dass die Bienen den Rauch ja nicht aufnähmen und daher nichts in den Honig gelange.

Der Angeklagte gab an, der Konsum habe seine Schmerzen gelindert. Richter Leitner hatte aufgrund des geringen THC (Tetrahydrocannabinol)-Gehaltes seine Zweifel:

1,5%? Das soll gut sein? Das soll helfen?

In der Regel liegt der THC-Gehalt bei 2-20 %, wobei Werte um 8% bei Haschisch am häufigsten angetroffen werden. Der Angeklagte erklärte immer wieder, dass er den Anbau nur zur Schmerzlinderung und nicht zum Rausch betrieben habe. Auf die Frage, woher er denn von der schmerzlindernden Wirkung erfahren habe, erklärte er, dass er davon aus Presse und dem Internet erfahren habe. Unterstrichen von den Worten: „Leb ja ned hinterm Mond, na?“

Die Polizei bestätigte jedenfalls, dass sie in der Wohnung des Angeklagten keinerlei Instrumente zum professionellen Anbau gefunden habe, aber die Pflanzen ordentlich aufgereiht auf dem Balkon gestanden hätten. Dort hatte ein Passant sie gesehen und der Polizei gemeldet.

Gericht muss sich an Gesetzeslage halten

Die Staatsanwaltschaft forderte elf Monate Freiheitsentzug auf Bewährung und 1.200 Euro Geldstrafe, zahlbar an eine gemeinnützige Organisation. Die Verteidigung bemerkte, dass in einem ähnlichen Fall – dem Cannabis-Anbau als Schmerzmittel – durch ein Gericht in Karlsruhe ein Freispruch erfolgte und ersuchte um eine reine Geldstrafe.

Richter Walter Leitner berücksichtigte das Geständnis des Kreuthers, glaubte ihm auch, dass er den Anbau nur zum Eigenkonsum und als Schmerzmittel betrieben habe. Auch sehe er die derzeitige Diskussion zur Legalisierung weicher Drogen. Allerdings sei er an die heutigen Gesetze gebunden, alles andere wäre „Zukunftsmusik“. Erschwerend sei, dass der Ertrag sehr hoch war, mehr als der Angeklagte hätte je konsumieren können. Damit sei die Gefahr gegeben gewesen, dass das Cannabis in falsche Hände gelangt.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten daher zu acht Monaten auf Bewährung, 1.200 Euro Strafe, zahlbar an die Caritas Suchtberatung Miesbach sowie zur Übernahme der Gerichtskosten. Der Kreuther wurde damit zum ersten Mal straffällig. Richter Leitner:

Ein Versuch, wenig davon gehabt, voll reingetappt.

Mittlerweile befindet sich der Angeklagte in Behandlung bei einem Tölzer Schmerztherapeuten. Die neue Medikation schlage gut an, so der Mann.

Wenn Diskriminierung zum Alltag wird

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Die Stadtbücherei reagierte im Februar auf die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Tegernsee: Eine kleine Asylothek soll den Männern ein Bildungsangebot bieten. Bücher über die Deutsche Geschichte, Sprache und Rechtssystem stehen ihnen dort zur Verfügung. Doch nicht jeder ist von diesem Projekt begeistert – Touristen wie auch Einheimische beschweren sich.

Die Flüchtlinge halten sich gerne in der Tegernsee Asylothek auf - doch da sind sie nicht bei allen Willkommen

Die Flüchtlinge halten sich gerne in der Tegernsee Asylothek auf – doch da sind sie nicht bei allen Willkommen

„Sie haben ein Recht, sich dort aufzuhalten“, verteidigt Bürgermeister Johannes Hagn die Asylbewerber aus der Tegernseer Turnhalle. Explizit geht es um ihren Aufenthalt in der für sie eingerichteten Asylothek im Rathaus.

Maria-Luise und Franziska Mazuhn von der Tegernseer Stadtbücherei St. Quirinus stellen den Asylbewerbern mit diesem Projekt Romane und Lehrbücher kostenlos zur Verfügung. So wollen sie die Flüchtlinge beim Deutschlernen unterstützen. „Ein paar Männer kommen wirklich regelmäßig hierher, aber es sind auch immer wieder Neue mit dabei“, erzählt Mazuhn. Das Angebot werde gut angenommen, auch wenn es nicht immer leicht sei. „Manche können ja noch nicht mal richtig Englisch.“

Gestank und Unruhe durch Flüchtlinge

Doch nicht jeder findet die neue Situation so erfreulich. Hagn habe bereits Beschwerden per Mail von Touristen, aber auch persönliche Beschwerden von Tegernseern erhalten. „Sie sagen, man könne sich dort nicht mehr aufhalten und sie fühlen sich gestört“, berichtet der Bürgermeister. Unter anderem sei der angebliche Gestank im Lesesaal daran Schuld.

Auch vor Ort machte Mazuhn ähnliche Erfahrungen. Es gebe zwar sehr viele freundliche Leute, „aber oft kommen Besucher rein und sind direkt geschockt, dass sich Asylbewerber in der Bücherei aufhalten.“ Oft werden die Betreiberinnen gefragt, ob das so bleibt. Es sei widersinnig, dass Menschen, denen es wirklich gut gehe, es den Flüchtlingen nicht gönnen im Lesesaal zu sitzen und sich zu informieren. Mazuhn tut sich schwer, das zu verstehen:

Wir sind nicht glücklich über die Situation – wir wollten ja nur helfen. Aber wir werden uns auf keinen Fall einschüchtern lassen.

Sie nennt die Beschwerden „Stimmungsmache“ und als diese will sie sie auch weiterhin sehen. „Wir bleiben dran“, versichert Mazuhn. Denn die Betreiberinnen der Asylothek wollen nicht nur die Asylbewerber beim Lernen und Informieren unterstützen. Unter anderem mit Büchern über das Asylrecht „versuchen wir, zur Aufklärung beizutragen, damit man in der Gesellschaft qualifiziert über das Thema sprechen kann.“

Mazuhn hofft, dass sich das durch die Renovierungsarbeiten und die damit verbundene vorübergehende Schließung der Bücherei beruhigt. „Vielleicht wird die Situation ja damit entzerrt.“ Wann genau und wie lange die Stadtbücherei geschlossen ist, wisse sie jedoch noch nicht. Doch auch nach der Renovierung werde sie an der Asylothek festhalten: „Wir lassen uns nicht unterkriegen.“ Auch Andreas Obermüller, FWG-Fraktionssprecher im Stadtrat, ist von dem Projekt überzeugt:

Ich unterstütze ausdrücklich das Vorhaben, den Asylbewerbern hier einen Platz zur Verfügung zu stellen. Die Veränderungen zum sonstigen Betrieb sind angesichts des Nutzens völlig akzeptabel.

Auch Hagn versucht die Wogen zu glätten. „Wenn ein Teil der Asylbewerber im Bastenhaus einzieht, sind sie ja von der Straße weg.“ Dort haben die Flüchtlinge dann Wohnungen. Das heißt, sie sind nicht mehr mit knapp 200 anderen Personen in der Turnhalle untergebracht und weichen auf andere Orte aus. Das Projekt Asylothek wird also trotz Beschwerden weiter fortgeführt.

Die Schoko-Hasen sind los!

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Ostern steht vor der Tür und die Tegernseer Stimme hat sich eine besondere Aktion ausgedacht. Bis zum Ostersonntag haben Sie die Chance ein Mountainbike im Wert von 2.000 Euro zu gewinnen. Einfach die talweit versteckten Schoko-Hasen finden, fotografieren und absahnen!

Die Schokohasen der Osteraktion – eigens angefertigt von der Kreuther Confiserie Hagn.

Die Schoko-Hasen der Osteraktion – eigens angefertigt von der Kreuther Confiserie Hagn.

Nehmen Sie am TS-Ostergewinnspiel teil! Wir haben fleißig Schoko-Hasen in Geschäften im Tegernseer Tal verteilt – nun sind Sie gefragt: Fotografieren Sie die versteckten Hasen und laden Sie sie auf der Facebookseite der Tegernseer Stimme hoch oder schicken Sie es an die info@tegernseerstimme.de.

So nehmen Sie an unserem Gewinnspiel teil und können ein Mountainbike im Wert von 2.000 Euro von Fun Sports in Bad Wiessee gewinnen. Achten Sie auf die Osterhasen auf den aktuellen Werbebannern auf der Tegernseer Stimme. Erkennen Sie die teilnehmenden Geschäfte und finden so heraus, wo sich die Hasen befinden.

Am Ostermontag wird schließlich unsere kleine Glücksfee Lara unter allen Fotoeinsendungen den Gewinner eines Mountainbikes im Wert von 2.000 Euro ziehen. Je mehr Fotos Sie also von den verschiedenen Hasen hochladen, desto höher ist Ihre Chance zu gewinnen. Somit heißt es noch bis Ostersonntag: Knipsen, was das Zeug hält!

Hier haben wir einige Hasen erwischt, erkennen Sie ihre Verstecke?

heimatschoen

Westerhof

tegernseh

Neptun

funsports

Soldarität mit Hintergedanken

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Braucht die Rottacher Feuerwehr wirklich eine neue Drehleiter, obwohl die Tegernseer schon eine haben? Der Wiesseer Gemeinderat ist geteilter Meinung. Auch über eine mögliche Bezuschussung der 700.000 Euro teuren Leiter wurde gestern hitzig debattiert.

Die Tegernseer haben schon seit 2012 eine neue Drehleiter - Jetzt wollen auch die Rottacher eine neue anschaffen

Die Tegernseer haben schon seit 2012 eine neue Drehleiter – Jetzt wollen auch die Rottacher ein Upgrade.

Die Feuerwehren im Tal arbeiten eng zusammen. Jede der fünf Gemeinden verfügt über eine andere Ausstattung. Die Freiwillige Feuerwehr Gmund kann mit einem mobilen Auffangbecken helfen. Das dient als Wasserspeicher, falls die vorhandenen Vorräte nicht ausreichen.

Sollten sich im Tal Unfälle mit gefährlichen Chemikalien ereignen, dann ist die Freiwillige Feuerwehr Tegernsee an Ort und Stelle. Denn sie haben als einzige Einheit besondere Schutzkleidung. Auch eine große Drehleiter gehört seit 2012 zum Fuhrpark der Stadt. Damals haben alle Talgemeinden die teure Anschaffung mitfinanziert. Nur Rottach entschied sich gegen die Unterstützung. Der Grund: Hier hat man schon eine eigene Leiter.

Jetzt wollen die Rottacher Feuerwehrler eine neue Drehleiter. 700.000 Euro soll die Neuanschaffung kosten. Auch sie wünschen sich die solidarische Unterstützung der Nachbargemeinden. Darüber entbrannte in der gestrigen Gemeinderatssitzung in Wiessee eine hitzige Diskussion. Der Vorschlag: Man steuert 15.000 Euro als Solidaritätsbekundung bei. Robert Huber (SPD) positionierte sich gleich zu Beginn:

Ist es wirklich nötig, dass man so Solidarität beweist? Dem werde ich nicht zustimmen.

Man habe vor einigen Jahren schon die Tegernseer unterstützt. Außerdem halte er absolut nichts von dieser Geld-hin-und-her-schieberei. „Es gibt Sachen, bei denen man Solidarität zeigen kann und bei großen Dingen arbeiten wir ja auch zusammen“, betont er. Auch das Thema Badepark wurde zum Argument. Wenn man dieses irgendwann mal als Talprojekt sehe, könne man wieder von Solidarität sprechen.

Bernd Kuntze-Fechner (SPD) stimmt dem zu. Auch er sieht die Notwendigkeit nicht, da man Tegernsee bereits unterstützt habe. „Ob die jetzt von Valepp in Rottach oder von Tegernsee anfahren, macht für mich keinen Unterschied.“

Diese Argumente stoßen am Ratstisch auf Gegenwind: „Für mich ist es keine Frage, dass wir die Rottacher unterstützen. Ich beantrage sogar eine Aufstockung auf 20.000 Euro“, so Florian Sareiter (CSU). Bad Wiessee bekomme in den kommenden Jahren viele große Projekte. Da werde eine solche Drehleiter bei einem Brand immer wichtiger. Auch sein Parteikollege Kurt Sareiter (CSU) betonte:

Hier geht es um die Sicherheit der Bürger, da sollte man diesem relativ kleinen Betrag zustimmen.

Außerdem ist er der Meinung, dass es hierbei um eine Signalwirkung gehe und der Badepark so vielleicht doch noch ein Talbad werden könne. „Das ist für die Zusammenarbeit wichtig.“ Auch Bürgermeister Höß ist der Meinung, dass man sich im angemessenen Rahmen beteiligen solle.

Trotzdem merkt er an: „Bei der Verschuldung von Wiessee kann man ruhig mal sparsam sein.“ Am Ende stand sein Vize Huber dann doch alleine da: Der Gemeinderat beschloss mit 13 zu eins die Bezuschussung in Höhe von 15.000 Euro.

Fachkräftemangel belastet Oberland

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Im Oberland herrscht akuter Fachkräftemangel. Trotz Beschäftigungsrekord klagen viele Betriebe über das Fehlen qualifizierter Mitarbeiter. Lösungen bieten Förderprogramme – und regionale Online-Jobportale.

Der Fachkräftemangel hat einen strukturellen Ursprung – in zahlreichen Branchen sind qualifizierte Mitarbeiter gesucht.

Der Fachkräftemangel hat auch einen strukturellen Ursprung – in zahlreichen Branchen fehlt Nachwuchs.

Dass in Bayern in manchen Bereichen seit Jahren akuter Fachkräftemangel besteht, ist allgemein bekannt. Davon bleibt auch das Bayerische Oberland nicht verschont. Nach aktuellen Angaben der IHK fehlen in den vier Oberland-Kreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau dieses Jahr 4.000 Fachkräfte – und das trotz des aktuellen Beschäftigungsrekords.

Betroffen sind alle Branchen. Dabei werden besonders qualifizierte Fachkräfte, wie beispielsweise Industriekaufleute, Anlagenführer oder Köche gesucht. Eberhard Sasse, Präsident des Handelsverbands für München und Oberbayern betont:

Der Fachkräftemangel bremst die Wirtschaft im Oberland deutlich

Eine IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn habe ergeben, dass 41 Prozent der Betriebe in der Region die fehlenden Fachkräfte als Geschäftsrisiko ansehen. Problematisch sei für die Betriebe laut Sasse, dass viele Nachwuchskräfte eine akademische Laufbahn bevorzugen. Meister und Fachwirte seien jedoch Mangelware und das, obwohl sie aufgrund ihrer Praxiserfahrung im Oberland gute Jobchancen hätten.

Regionale Jobsuche immer wichtiger

Um dem entgegenzuwirken, verabschiedete der Bundesrat kürzlich eine Reform beim Meister-BAföG. Zukünftig soll die finanzielle Unterstützung auch für Bachelor-Absolventen verfügbar sein, um die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu verbessern.

Doch für jedes Problem gibt es eine Lösung. Wer gute Fachkräfte sucht, muss als Unternehmen auf sich aufmerksam machen. Die optimale Gelegenheit dazu bietet im Oberland seit eineinhalb Jahren die regionale Online-Plattform Oberland-Jobs.de. Gerade im Bereich der besonders gefragten Fachkräfte können Arbeitgeber dort aus einem großen Potential an Stellensuchenden ausschöpfen.

Immer aktuell: Oberland-jobs.de

Immer aktuell: oberland-jobs.de

Mittlerweile vertrauen über 80 regionale Unternehmen mit ihren vielfältigen Stellenangeboten dem Portal Oberland-Jobs.de. Darunter sind Größen wie das Rottacher Seehotel Überfahrt, der Lanserhof in Marienstein, das Landratsamt Miesbach, die Kreissparkasse oder die Asklepios Kliniken.

Diese Unternehmen setzen auf das Modell der Flatrate, mit dem gerade für schwierig zu besetzende Positionen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit der passende Mitarbeiter gefunden werden kann. Und das ohne finanzielles Risiko. Die Flatrate bietet den Firmen die Möglichkeit, mit einem auf ihre Unternehmensgröße zugeschnittenen Preismodell alle offenen Stellen 365 Tage lang auszuschreiben.

Bei einem Einstiegspreis von 390 Euro für die ein Jahr gültige Flatrate, lohnt sich das auch für kleine Unternehmen, die beispielsweise nur eine Stelle ausschreiben. Da das Stellenangebot immer wieder neu verlängert werden kann, ohne dass es zu Mehrkosten kommt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit den richtigen Bewerber zu finden. Dabei müssen die Firmen sich nicht, wie bei bisherigen Modellen in Zeitungen, bei Länge und Dauer der Schaltung nach den Kosten richten.

Neue Vorteile: Unternehmen als Top-Arbeitgeber

Dafür bieten Plattformen wie Oberland-Jobs.de, Münchner-Jobs.de, aber auch das mittlerweile seit über fünf Jahren bestehende Rosenheim-Jobs für regionale Unternehmen das optimale Angebot an. Und für die Leser eine ständig verfügbare Online-Plattform, die schon auf den ersten Blick alle wichtigen Informationen zur Stellenanzeige und dem Unternehmen bereit hält.

Im Oberland wird dieses regionale Potenzial ab dem 7. April weiter aufgewertet. Dann haben Arbeitgeber, die auf der Suche nach Zuwachs sind, mit dem runderneuerten Portal bei Oberland-jobs.de noch bessere Chancen, geeignete Mitarbeiter zu finden und sich beispielsweise als Top-Arbeitgeber in der Region zu präsentieren, so wie es auf den Partner-Portalen bereits möglich ist.

In nur wenigen Minuten können Stellenanzeigen selbst geschaltet werden – dank Anzeigen-Flat unbegrenzt. Vom Auszubildenden über den Mini-Jobber bis zum Abteilungsleiter sind alle offenen Jobs übersichtlich vertreten. So finden Unternehmen die Mitarbeiter, die zum Job und der Firma passen. Damit der Fachkräftemangel ein für allemal der Vergangenheit angehört.

Letzte Chance für Champagner-Dieb

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Zigaretten, Schmuck und Champagner gehören zu seinem Diebesgut: Der 46-Jährige, der unter anderem inWiessee beim Klauen erwischt wurde, hat einige Vorstrafen. Dennoch war es für das Amtsgericht eine knifflige Entscheidung: Gibt’s ein letztes Mal Bewährung?

Auf frischer Tat in Bad Wiessee erwischt: Ein Kleinkrimineller musste sich vor dem Amtsgericht in Miesbach verantworten.

Auf frischer Tat in Bad Wiessee erwischt: Ein Kleinkrimineller musste sich vor dem Amtsgericht in Miesbach verantworten.

Eine große Nummer war Florin S. nicht, eher der klassische Kleinkriminelle. Acht Verurteilungen hatte er schon hinter sich, nun stand der 46-Jährige wegen dreier Diebstahldelikte in Miesbach vor Gericht. Seit 1993 wurde er immer wieder gefasst und verurteilt. Seine „Spezialität“ war klassischer Ladendiebstahl: eine Digitalkamera, Zigaretten, Schmuck, Alkohol, eine Autobatterie, Parfum.

Supermarkt-Mitarbeiter schnappen den Dieb

Zuletzt wurde der Münchner im Edeka Bad Wiessee beim Diebstahl von Champagner-Flaschen im Wert von über 390 Euro von zwei Mitarbeitern erwischt und aufgehalten. Die Polizei fand in seinem Auto dann weiteres Diebesgut: Auch in Tölz ließ er offenbar Champagner mitgehen, zudem warf ihm die Staatsanwaltschaft Handel mit gestohlener Ware vor. Dabei ging es um Jacken, die der Mann aus einem Outlet-Center in Bernau am Chiemsee entwendet hatte – immerhin im Wert von fast 1.200 Euro.

Gleich am Anfang gestand Florin S. alle Taten. Er räumte sogar ein, die Jacken selbst gestohlen und nicht nur angekauft zu haben. Auch die Ausflüchte, die er gegenüber der Polizei bei der Festnahme in Bad Wiessee gemacht hatte, korrigierte der Angeklagte. Er wolle reinen Tisch machen und neu anfangen, so sein Anwalt. Dazu habe er auch selbständig einen Therapieplatz gefunden und die erste Sitzung bereits hinter sich gebracht.

Spielsucht und Depressionen: Rückfall nach Schicksalsschlägen

Bis 2009 litt der Angeklagte unter Spielsucht und Depressionen, die in Rumänien stationär und danach in Deutschland ambulant erfolgreich behandelt worden waren. Der Angeklagte erklärte seinen erneuten Rückfall mit schwierigen Lebensumständen. Nach einem Unfall habe er im Koma gelegen, jetzt könne er nur noch halbtags als Friseur arbeiten. Seine Frau lebt von ihm getrennt. Am schlimmsten sei jedoch, dass seine Tochter an Leukämie erkrankt sei.

Die Staatsanwaltschaft nahm das zur Kenntnis, forderte aber aufgrund der Vorstrafen eine Gesamtstrafe von 10 Monaten Freiheitsentzug ohne Bewährung. Florin S.‘ Anwalt machte hingegen das volle Geständnis und die begonnene Therapie geltend und forderte eine Gefängnisstrafe von sieben Monaten auf Bewährung. Auch Richter Walter Leitner meinte, dass es sich beim Strafmaß hauptsächlich um die Frage handele, ob erneut eine Bewährung bewilligt werden sollte. 10 Monate Freiheitsentzug mit vier Jahren auf Bewährung lautete letztendlich das Urteil.

Leitner hatte sich entschieden, dem Angeklagten noch eine allerletzte Chance zu geben. In der Urteilsbegründung erklärte er, dass mit dem „überschießenden Geständnis“ – einem Geständnis also, das die Anklage übertreffe – und der gezeigten Reue deutlich geworden sei, dass der Kriminelle es mit seinem Willen zum Wandel seines Lebensstils ernst meine. Dazu kamen die besonderen Lebensumstände, die eigene Krankheit und die der Tochter, die den Angeklagten belasteten. Dafür habe er nun die Therapie angefangen, deren Durchführung eine der Bewährungsauflagen wurde.

Deutliche Warnung: Das war das letzte Mal

Zum Ende sprach der Richter den Angeklagten noch einmal direkt an und erklärte, dass er aber vor allem Glück gehabt habe. Bei der vorhergehenden Verurteilung sei nur eine erhöhte Geldstrafe ausgesprochen worden. Richter Leitner erklärte: „Der Sprung von Geldstrafe zu Freiheitsstrafe ohne Bewährung ist dem Gericht zu hoch. Daher erfolgt jetzt die Freiheitsstrafe mit langer Bewährungszeit.“

Er machte dem Dieb aber auch klar, dass ihm beim nächsten Mal nichts mehr helfe: „Dann wollen Sie es wissen und dann werden Sie es auch erfahren.“

Hier entsteht der neue Zotzn

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Die Puzzlearbeit kann beginnen. Die Einzelteile des ehemaligen „Voitl-Hofes“ aus Brixlegg sind nun in Rottach-Egern angekommenden. Die Wiedergeburt des über 450 Jahre alten Bauernhauses soll nächste Woche beginnen. So entsteht der neue Zotzn.

Die letzten Bilder des einstigen Voitl-Hofes.

Die letzten Bilder des einstigen Voitl-Hofes.

Noch stapeln sich Balken, Fenster- und Türrahmen des Hofes aus dem Jahr 1532 gegenüber der ehemaligen Gsotthaberstuben. Heute will Josef Bogner jun. nochmals ins Unterinntal nach Brixlegg, um auch die letzten verwertbaren Teile für seinen neuen Zotzn zu holen. Etwa 3.000 Holzteile hat er dann ausgesondert, nummeriert, zusammengeschnitten und transportfertig gemacht.

Alles könne hier neben dem neu erstehenden Café im Kutschenmuseum gar nicht lagern, denn das Areal neben den Tennisplätzen gleicht derzeit eher einer Großbaustelle. „Einen Teil des alten Hofes haben wir auch in der Tuften gelagert, wir brauchen hier jetzt die Teile, mit denen wir Mitte nächster Woche anfangen wollen“, verrät der umtriebige Bogner, „zunächst müssen wir die Balken noch waschen“.

Ein Blick auf die uralten Hölzer verrät auch etwas über die einstige Baukunst. Vielfach sind noch große Holznägel zu sehen und große Flechten Moos, das zur Abdichtung zwischen den Ritzen verwendet wurde. Deutlich sind auch die verschränkten Balken der Blockhüttenbauweise zu erkennen. Dies soll alles möglichst erhalten werden.

„Voitl-Hof“ wird zum Zotzn

In etwa zweiwöchiger Arbeit wurde das alte Bauernhaus aus der späten Renaissance Stück für Stück behutsam abgetragen. „Voitl-Hof“ war zuletzt sein Hofname am Zimmermoos hoch über Brixlegg. Urkundlich erwähnt wird er bereits 1532 mit dem Hofnamen „Obererlbach“. Einst gehörten 3771 „Klafter Äcker und Wiesn“ zum Hof, den viele Besitzerfamilien im Laufe der Jahrhunderte bewirtschafteten.

1893 kaufte dann ein Matthias Rendl den „Voitl-Hof“. Er war Tischlermeister, Mühlenbauer und einige Zeit Volksschullehrer in Zimmermoos. Zuletzt ging der Hof dann an zwei Männer, die den Holzbau ziemlich verkommen ließen. Einer der beiden verstarb inzwischen, der andere Hofbauer lebt nun mit 95 Jahren in einem Altenheim. „Er hat schon angekündigt, dass er seinen Hof dann in Rottach noch einmal sehen will“, erzählt Bogner.

Der einstige Vorbesitzer wird ihn vermutlich nicht mehr wiedererkennen. Sein „Voitl-Hof“ ist dann der neue Zotzn. Nur dessen Äußeres, die Hülle aus den alten Balken, erinnert noch an den einstigen Tiroler-Hof. Zwar will Bogner die Patina der sonnenverbrannten Balken erhalten, doch insgesamt wird er in etlichen Details verfeinert und etwas breiter aufgestellt. Für Anfang Dezember plant die Wirtsfamilie Bogner die Eröffnung ihres neuen Zotzn im Tiroler Gebälk.

Hier noch einige Eindrücke vom Abbau und dem Stand in Rottach:

Beim Abtragen des Hofes.

Beim Abtragen des „Voitl-Hofes“.

Abtragen des "Voitl-Hofes.

Beim Abtragen des „Voitl-Hofes“.

Gestapelte Balken aus dem 16. Jahrhundert mit Fensterrahmen

Gestapelte Balken aus dem 16. Jahrhundert mit Fensterrahmen

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Holznägel hielten den Bauernhof zusammen.

Gestapelte Balken aus dem 16. Jahrhundert.

Gestapelte Balken aus dem 16. Jahrhundert.

Josef Bogner Junior beim Abladen.

Josef Bogner Junior beim Abladen.

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Der Asyl-Tourist aus Thüringen

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Dieter Lauinger macht eher ungewöhnliches Sightseeing: Am Freitagnachmittag informierte sich der Thüringer Migrationsminister über die Unterbringung von Asylbewerbern im Tegernseer Tal. Sein Fazit: Angela Merkel hat vielleicht doch recht.

Leerstehenden Wohnraum sanieren und wieder zur Verfügung stellen – das sind die Pläne der Thüringischen Landesregierung zur Unterbringung von Asylbewerbern. Mit dem Landkreis Miesbach hat das wenig gemein. Wohnraum im Überangebot? Fehlanzeige. Dafür gibt es zwei Traglufthallen für insgesamt 440 Personen, Container, Turnhallen. Und hin und wieder Flüchtlinge, die in echten Wohnungen leben.

Dennoch verfolgt Dieter Lauinger (Grüne) das Treiben in der Rottacher Sammelunterkunft am Birkenmoos mit großem Interesse. Der thüringische Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz lässt sich von Landratsamtsprecher Birger Nemitz durch die Halle führen und stellt eifrig Fragen.

Ratschläge, Überraschungen und ein Witz

Im persönlichen Gespräch mit dem 19-jährigen Afghanen Rashab Ali Sachida erfährt er auf Englisch und Deutsch mehr über die Bewohner der Unterkunft. Und betont: Die Landessprache zu lernen ist besonders wichtig. In der Traglufthalle wohnen derzeit ausschließlich Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren, die vorwiegend aus Afghanistan kommen, einige zudem aus afrikanischen Ländern. FWG-Gemeinderätin und Helferin Gabriele Schultes-Jaskolla beschreibt die Asylbewerber als durchweg höflich und angenehm, rechnet jedoch langfristig mit Konflikten. Man wolle aber den Ball flach halten.

Überrascht ist der Minister, als man ihm die Kochzeilen mit den Worten „die kochen selber“ zeigt: „Echt? Und sie haben die entsprechenden Mittel, um selber einzukaufen und zu kochen?“ Birger Nemitz klärt auf: 141,85 Euro gibt es vom Staat für Nahrungsmittel, zudem können die Asylbewerber frei über 143 Euro Taschengeld verfügen. Manchmal legen sie auch zusammen. Für Lauinger die Vorlage für einen Witz – siehe Video.

Doch Lauinger kann neben Zuhören auch eigene Erfahrungen teilen: Im Thüringer Handwerk gebe es ganze 5.000 unbesetzte Ausbildungsplätze. Warum er gerade in diesen Landkreis gekommen ist? Nun, einen Landrat aus der eigenen Partei findet ein Grüner nicht alle Tage in Bayern. Im Gespräch mit der TS hat der grüne Minister dann auch noch einen Seitenhieb auf Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer parat:

Dieser berühmte Satz der Bundeskanzlerin – wir schaffen das – wenn ich mir das hier so anschaue, hab ich eher das Gefühl, man schafft es.

Das Frühlings-ABC für’s Tal

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Dunkle Tage, kalte Nasen, Schneegestöber und trockene Heizungsluft – damit ist spätestens seit heute Schluss: Der kalenderarische Frühling ist da. Und seit einigen Tagen ist er mit milden Temperaturen und Vogelgezwitscher auch in „echt“ am Tegernsee angekommen. Hier ein Frühlings-ABC, mit allen wichtigen Infos rund um die Jahreszeit.

Sprießende Blumen statt Schneedecke - der Frühling kündigt sich an.

Sprießende Blumen statt Schneedecke – der Frühling kündigt sich an.

Die Tage werden länger, die Temperaturen milder. Der Schnee schmilzt, die Wiesen werden grün und die ersten Blumen blühen – während des Frühlings entsteht überall neues Leben. Die dunkle und kalte Jahreszeit ist vorbei, die Leute füllen Straßencafés und gehen raus in die Natur. Die TS hat ein Frühlings-ABC aufgestellt, mit allen wichtigen Infos zum Frühling. Los geht’s natürlich mit…

A: Der Frühling ist wie gemacht für Ausflüge in die Natur. Ob eine Wandertour auf eine der Berghütten, ein gemütlicher Spaziergang an der Weissach oder am See – im Frühling gibt es einige Möglichkeiten, das Wochenende zu gestalten.

B: Ähnlich wie die Blumen erwachen langsam auch die Biergärten aus ihrem Winterschlaf. Unter anderem im Bräustüberl in Tegernsee kann man an diesem Wochenende sein erstes Bier und eine g’scheide Brotzeit im Biergarten genießen.

C: Mit den steigenden Temperaturen steigt auch das Verlangen nach Crema Gelato. Die Eisdiele Cristallo in Rottach oder das Eiscafé Allegria in Tegernsee machen mit ihren verschiedenen Sorten Lust auf Sommer.

Freizeit im Freien

D: Der eiskalte Wind und die frostigen Temperaturen im Winter lassen es selten zu, für eine Weile im Freien zu sitzen. Hingegen im Frühling wärmen die ersten Sonnenstrahlen, die Frühlingsluft lockt und die Zeit beginnt, in der man wieder draußen sitzen kann – und falls es einen doch einmal fröstelt, kann man sich gemütlich in eine Decke kuscheln.

E: Die Sonne gibt den Pflanzen Energie, doch auch wir Menschen können diese nutzen: Durch Solarzellen können wir die Sonnenenergie in Strom umwandeln. Oder wird lassen einfach mal den Lichtschalter aus und genießen das natürliche Licht der Sonne.

F: Sobald der Schnee geschmolzen ist, können die Fahrräder wieder aus dem Keller geholt werden. Denn bei schönem Wetter ist eine Radtour um den See der ideale Ausflug, um die milde Frühlingsluft und die schönen Aussichten zu genießen.

G: Nach den Wintermonaten erwacht die Natur zu neuem Leben. Die Zeit kann wieder im eigenen Garten verbracht werden, wo bereits die ersten Blumen blühen. Narzissen, Tulpen und Hyazinthen bringen die ersten Farbtupfer in die sonst noch eher triste Umgebung.

Sommerfigur in Arbeit

H: Ha.. Haa.. Haaatschi! Mit dem Frühling und dem damit verbundenen Aufblühen der Natur beginnt auch die Heuschnupfen-Saison. Ein bewährtes Hausmittel ist ein Dampfbad mit Eukalyptusöl.

I: Vögel haben es gut: Sie fliegen über die kalten Wintermonate einfach dorthin, wo es warm ist. Andere Tiere wie Fledermäuse, Siebenschläfer oder Murmeltiere halten dafür Winterschlaf. Auch der Igel verbringt die kalte Jahreszeit in heimischen Gärten mit „Schlafen“. Sie atmen dann statt 50 Mal nur noch ein bis zweimal pro Minute. Im Frühling fahren sie ihren Kreislauf wieder hoch und starten fit und ausgeruht ins neue Jahr.

J: Die kühle, frische Luft im Frühling lockt viele Sportler nach draußen. Vor allem Joggen ist zu dieser Jahreszeit sehr beliebt. Ein weiterer Vorteil: Es ist nicht nur gesund, sondern hilft auch beim Loswerden der überschüssigen Pfunde.

K: Pulli, Mütze, Schal, Stiefel und eine dicke Daunenjacke – das ist nun vorbei. Im Frühling kann endlich die Garderobe gewechselt und der Kleiderschrank ausgemistet werden.

Ostern steht vor der Tür

L:Love is in the air … Im Frühling werden auch die ersten Frühlingsgefühle wach. Also ab und draußen und flirten was das Zeug hält. Oder mal wieder mit den Liebsten was tolles unternehmen.

M: Der Frühling, das Wetter und der Ausblick auf Sommer löst bei Vielen einen Motivationsschub aus. Man geht gut gelaunt in den Tag und genießt mit ein wenig Glück nach Feierabend noch die letzten Sonnenstrahlen.

N: Nudelsalat – Pasta mal wieder anders. Denn die macht glücklich. Hier ein paar Rezept-Ideen.

Ostern steht vor der Tür.

Ostern steht vor der Tür.

O: Kommende Woche beginnt die Osterzeit. Auch heute am Palmsonntag kann man sich bereits auf die Feiertage einstimmen. Der katholische Frauenbund veranstaltet heute von 10:00 bis 16:00 Uhr einen Ostermarkt im Pfarrsaal in Rottach. Am Vormittag Frühshoppen, Mittags Brotzeit und später mit Kaffee und Kuchen. Zeitgleich findet ein Flohmarkt in der Gemeindebücherei statt.

P: Eine große Decke, ein Korb mit Essen und Getränken, schönes Wetter und ein ruhiges Plätzchen in der Natur: Fertig ist das Frühlings-Picknick.

Q:Quatsch … Mach mal wieder was richtig Verrücktes. Lass dich einfach treiben und genieß die freie Zeit.

R: Wer sich künftig morgens über Krach und lautes Knattern ärgert, der weiß, dass mit dem schönen Wetter und dem Aufblühen der Natur auch die Rasenmäher wieder in Aktion sind.

Temperaturen steigen – Laune steigt

S: Sonne satt. Das macht richtig glücklich. Also einfach den Liegestuhl schnappen und chillen.

T: Ab jetzt sieht man wieder gerne auf das Thermometer. Keine Minus-Grade mehr, sondern immer höher kletternde Temperaturen – und die Laune steigt gleich mit. Für Tegernsee sind heute bis zu 12 Grad angesagt.

U: Trotz Freude über die ersten wärmenden Sonnenstrahlen, sollten diese nicht unterschätzt werden. Gerade nach den Wintermonaten ist unsere Haut noch sehr empfindlich und die März-Sonne hat es in sich. Also lieber vorsichtig sein, mit Sonnencreme einschmieren und sich vor UV-Strahlen und Sonnenbrand schützen.

V: Mit dem Frühling kehren auch die Vögel zurück. Und was gibt es schöneres als morgens dem Vogelgezwitscher zu lauschen?

Winter hinter, Sommer vor

W: Vom Winterspeck zu Frühlingsrollen – das muss nicht sein. Ob in der Natur oder im Fitnessstudio, zum Beispiel im Medius in Tegernsee oder im Life in Weissach, kann man seine Pfunde vor dem Sommer loswerden.

X: Satz mit X, das war wohl nix. Wenn Sie überhaupt soweit gekommen sind, müssen wir Sie leider enttäuschen. An dieser Stelle ist der Redaktion nichts mehr eingefallen. 😉

Y: Durch das schöne Wetter fahren wieder zahlreiche Yuppies aus München an den Tegernsee. Einheimische können sich deshalb wieder auf Kilometer lange Staus einstellen.

Z: Am 27. März werden die Tage durch die Zeitumstellung wieder länger – zumindest kommt einem das so vor. In der Nacht von Sonntag auf Montag werden die Zeiger eine Stunde vorgedreht.

Sie haben uns ein Denkmal gesetzt …

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Seit Kurzem darf sich Wiessee über drei Gebäude freuen, die das Denkmalamt als schützenswert eingestuft hat. Nicht nur schöne Bauten sollen dabei erhalten werden, auch die ganz einfachen, die als Zeitzeugen dienen. So wie ein 165 Jahre alter Getreidekasten in Abwinkel.

Das Gebäude der Wiesseer Grundschule ist schützenswert - sagen Denkmalschutzamt und Peter Höß.

Das Gebäude der Wiesseer Grundschule ist schützenswert – sagen Denkmalschutzamt und Peter Höß.

Über 40 denkmalgeschützte Gebäude gibt es in Bad Wiessee. Allen bekannt ist sicherlich die Wandelhalle mit Konzert- und Theatersaal des Jodschwefelbades. Die wurde schon zwischen 1933 und 1935 von Bruno Biehler im strengen Heimatstiel erbaut.

Ein ganz besonderer, fast schon mystischer Ort ist die kleine Kapelle „Auf der Leiten“ in Bad Wiessee. Sie diente der Familie Miller als Gedächtniskapelle. Noch heute kann man jeden Abend kleine Lichtlein in dem Waldstück oberhalb des Sportplatzes brennen sehen. Auch die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist auf der Liste der geschützten Gebäude zu finden. Sie wurde zwischen 1924 und 1926 erbaut und schmückt auf einem Hügel prangend das Ortsbild.

Zeitzeugen vergangener Tage

Doch seit Kurzem darf sich Wiessee über drei neue Gebäude freuen, die das Denkmalamt als schützenswert eingestuft hat. Darunter sind ganze einfache Bauten, die als Zeitzeugen vergangener Tage dienen. So auch ein Getreidekasten in der Sterneggerstraße in Abwinkl.

Der kastenförmige Bau, der sich im Obergeschoss eines größeren Stadels befindet, wurde bereits 1850 erbaut. Mittlerweile werde der Raum aber nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, sondern diene eher als Abstellkammer. Für den Besitzer bedeutet die Einstufung als Denkmal allerdings nicht nur Freude. Egal, was man macht, man müsse drumherum bauen, so der Wiesseer gegenüber der TS.

Der Getreidekasten befindet sich im Obergeschoss eines größeren Stadels. Von außen ist er nicht einsehbar.

Der Getreidekasten befindet sich im Obergeschoss eines größeren Stadels. Von außen ist er nicht einsehbar.

Auch die Forstdiensthütte am Breitenbach soll künftig geschützt sein. Hier handelt es sich um einen zweigeschossigen Flachsatteldachbau in Blockbauweise mit Außentreppe. Erbaut wurde die Hütte 1912.

„Die Schule ist etwas besonderes“

Interessant ist vor allem die Aufnahme des Grundschul-Gebäudes sowie des angrenzenden ehemaligen Feuerwehrhauses. „Die hatten sie ja schon immer im Auge“, so Bürgermeister Peter Höß auf der letzten Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag.

Die zweiflüglige rechtwinklige Anlage im alpenländischen Heimatstil wurde im Jahr 1935 erbaut. Durch die Hallen der Schule sind also schon mehrere Wiesseer Generationen gewandelt. Höß betont:

Die Schule ist etwas besonderes und die wollen wir auch so behalten.

Außerdem gebe es jetzt vielleicht sogar Bezuschussungen bei Umbauarbeiten. Gerade in Gegenden wie dem Tegernseer Tal, in dem die Art der Gebäude und die Bauweise den Charme der Region ausmachen, spielt Denkmalschutz eine große Rolle. Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass Denkmäler dauerhaft erhalten und nicht verfälscht, beschädigt, beeinträchtigt oder zerstört werden.

Vom Leben in einer Turnhalle

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35 Asylbewerber – eine alte Turnhalle. Stockbetten nur mit Vorhängen und Laken voneinander getrennt. Von Privatsphäre keine Spur. Trotzdem wirkt die Atmosphäre bei meinem Besuch in der Gmunder Flüchtlingsunterkunft relativ entspannt. Ein Bericht vom Leben in einer Turnhalle.

Die Asylbewerber müssen sich in ihrer Untkerkunft selbst organisieren und auch putzen

Die Asylbewerber müssen sich in ihrer Unterkunft selbst organisieren und auch putzen.

Ich stehe an einem Gartenzaun vor einem in die Jahre gekommenen Gebäude. Eine große Eisentreppe an der Vorderseite sticht ins Auge. Ein Fluchtweg führt aus dem Fenster. Zwei Gebäude sind mit einem kleinen Holzdach provisorisch verbunden. Immer wieder gehen junge Männer hin und her. Sie telefonieren, sprechen miteinander. Einer trägt einen Putzeimer, ein zweiter eine Pfanne.

Andere spielen Fußball im weitläufigen Garten oder fahren mit dem Rad umher. Es ist ein Kommen und Gehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht ein villenartiges Haus mit gepflegtem Garten. Das Gefühl ist: hier treffen Gegensätze aufeinander.

In der alten Turnhalle am Gmunder Seeufer sind aktuell 35 Asylsuchende untergebracht. Eine Familie und junge Männer Anfang 20 aus insgesamt sechs verschiedenen Ländern. Die Meisten schlafen in einem großen Gemeinschaftsraum. Als ich die Halle betrete, strömt mir Parfümduft entgegen. Einer der Bewohner läuft mit Zahnbürste in Richtung Bad. Die Männer scheinen sich nicht durch die rund 15 versammelten Personen stören zu lassen, die am Freitag in ihre Unterkunft kommen, um sich „das Ganze mal anzusehen.“

Zu Besuch in der Halle

Anlass ist der Besuch von Dieter Lauinger, Thüringer Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz. Mit dabei sind Landrat Wolfgang Rzehak, der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing und andere Verwaltungsmitarbeiter. Man wolle sich ein Bild von beispielhaften Unterkünften machen. Zuvor war Lauingers` Begleittrupp schon zu Besuch in der Rottacher Traglufthalle.

Rund eine Stunde wird im Kreis stehend über Asylverfahren, Abschiebung und bürokratische Hürden debattiert, während der Leiter des Helferkreises Hajo Fritz versucht, den Anwesenden sein Konzept zu vermitteln. Bürgermeister von Preysing scheint bereits einen engeren Bezug zu „seinen“ Asylbewerbern aufgebaut zu haben – einige kennt er beim Namen.

So sehen die kleinen abgetrennten Schlafplätze in der Halle aus

So sehen die kleinen abgetrennten Schlafplätze in der Halle aus

Brhane Tadese und Kibrom Welday sind schon rund ein Jahr in Gmund. Ihnen gefällt es gut hier. Sie verstehen sich mit den Leuten, egal ob Mitbewohner oder Helfer. Auch über die Unterkunft verlieren sie kein schlechtes Wort.

Doch das sehen nicht alle so. Christia Mwankwo kommt aus Nigeria. Er ist nicht glücklich. Er arbeitet bei Schober in Gmund. Wenn er von der Arbeit kommt, wünscht er sich ein bisschen Ruhe, die er in der Halle nicht findet. Oft könne er nicht schlafen, weil es so laut sei.

In der Halle gibt es Stockbetten, die mit Spinden und Vorhängen kleine „Zimmer“ abtrennen sollen. Doch viele Bewohner haben ihre Betten mit Laken abgehängt, um sich zusätzlich ein wenig Privatsphäre zu verschaffen. In der Mitte stehen Bierbänke. Hier kann gegessen werden. Die Küche befindet sich im gegenüberliegenden Anbau.

„Der Ärger hat sich gelegt“

Aus den ehemaligen Umkleiden wurde provisorisch ein Untersuchungszimmer für den pensionierten Gmunder Arzt Dr. Ottmar Strassmüller eingerichtet. Jeden Freitag gibt er eine Sprechstunde und erklärt: „Die Männer kommen mit Bauchschmerzen, Erkältungen oder anderen Kleinigkeiten zu mir“. Das Klima zwischen den Bewohnern findet Strassmüller mittlerweile gut. Anfangs habe es Ärger zwischen den Nigerianern und Senegalesen gegeben. Doch das habe sich mittlerweile gelegt.

Ephrem wünscht sich irgendwann ein sicheres Zuhause und eine Familie

Ephrem wünscht sich irgendwann ein sicheres Zuhause und eine Familie

Ephrem Mahar ist erst vor drei Monaten von Eritrea nach Deutschland gekommen. Er findet den Tegernsee und die Region toll. Ephrem ist froh hier zu sein. Trotzdem belastet auch ihn die Situation in der Turnhalle. „Wir haben alle andere Kulturen und Religionen. Das ist schwierig“, meint er und betont gleichzeitig, dass er die Situation nicht ändern kann. „I live“ – das scheint im Moment die Hauptsache. Für die Zukunft wünscht sich Ephrem ein sicheres Zuhause, und vielleicht eine Familie.

Die acht Senegalesen, die in der Halle wohnen, werden wohl kein Asyl in Deutschland bekommen, da ihr Land als sicher gilt. Zwei von ihnen haben bereits einen Abschiebebescheid erhalten. Sie müssen zurück in ihre Ankunftsländer Italien und Frankreich. Auch bei einem Teil der 16 Nigerianer rechnet Hajo Fritz mit der Abschiebung. Bisher sind vier Asylbewerber aus der Unterkunft anerkannt. Und auch für die 15 Eritreer und die fünfköpfige syrische Familie sieht es gut aus.

Ein kurzes Gefühl wie im Zoo

Alle haben mich an diesem Nachmittag nett begrüßt und mit mir gesprochen. Die Atmosphäre ist offen und freundlich. Keiner wirkt hier abweisend oder genervt. Ganz im Gegenteil: Die jungen Männern scheinen fast froh, mit neuen Menschen in Kontakt treten zu können. Und die Hemmschwelle, die auch ich am Anfang des Besuchs überwinden musste, ist gar nicht so groß, wie man zuerst denkt.

Mein Fazit des Besuchs: Kontaktaufnahme und Offenheit sind wichtig – das öffentliche Beschauen durch Politiker, bei denen selbst ich mich gefühlt habe wie im Zoo, ist dagegen eher unpassend.

Einige Eindrücke aus der Gmunder Unterkunft:

fühlen sich wohl in Gmund

Kibrom Welday und Brhane Tadese fühlen sich wohl in Gmund

Asylhelfer Hajo Fritz mit Bürgermeister Georg von Preysing

Asylhelfer Hajo Fritz mit Bürgermeister Georg von Preysing

Hier schlafen, leben und essen die 35 Bewohner der Turnhalle

Hier schlafen, leben und essen die 35 Bewohner der Turnhalle

Asylunterkunft Gmund 8

Die beiden Häuser sind durch ein Holzdach verbunden, um auch im Winter trocken vom Wohnhaus zur Küche zu gelangen

Halle und Container sind durch ein Holzdach verbunden, um trocken vom Wohnhaus zur Küche zu gelangen.

Max Niedermeier und Dr. Thomas Straßmüller vor dem Behandlungsraum in der Unterkunft

Integrationsbeauftragter Max Niedermeier und Dr. Ottmar Strassmüller vor dem Behandlungsraum in der Unterkunft

Die Umkleiden, die zum Behandlungsraum umfunktioniert wurden

Die Umkleiden, die zum Behandlungsraum umfunktioniert wurden

Es gibt viele Sportangebote für die 35 Asylbewerber

Es gibt viele Sportangebote für die 35 Asylbewerber

Vicky siegt in ihrer Paradedisziplin

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Letztes Rennen der Saison, letzter Sieg. Viktoria Rebensburg hat ihre Paradedisziplin gewonnen. Beim Riesenslalom in St. Moritz fuhr die 26-Jährige nach einem schwachen ersten Durchgang noch auf den 1. Platz. Für den ganz großen Sieg fehlten ihr am Ende zwei Punkte.

Bei der Siegerehrung zur Riesenslalom-Wertung. Von links: Viktoria Rebensburg. Eva-Maria Brem und Lara Gut.

Bei der Siegerehrung zur Riesenslalom-Wertung. Von links: Viktoria Rebensburg. Eva-Maria Brem und Lara Gut.

Trotz ihres insgesamt 13. Weltcupsieges – alleine drei Siege in dieser Saison – hat Viktoria Rebensburg die kleine Kristallkugel im Riesenslalom verpasst. Die Kreutherin belegte nach dem ersten Durchgang in St. Moritz den achten Rang. Im zweiten Lauf schaffte die 26-Jährige dann durch eine beherzte Fahrt den Sprung auf das Siegerpodest.

Eine knappe halbe Sekunde Vorsprung hatte Rebensburg auf Taina Barioz aus Frankreich. Dritte wurde Lara Gut, die gleichzeitig den Gesamtweltcup gewann. Eva-Maria Brem, die als Führende in den finalen Lauf gegangenen war, hatte am Ende 1,16 Sekunden Rückstand – und belegte mit dieser Zeit den für Sie so wichtigen vierten Platz.

Brem sicherte sich damit die kleine Kristallkugel in der Riesenslalom-Wertung. Sie lag am Ende allerdings nur zwei Punkte vor Rebensburg, die neben dem zweiten Platz in der Disziplinwertung auch den dritten Platz im Gesamtweltcup belegte.

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