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Strelows Hilferuf

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Am Ostermontag schließt das einzige Kino am Tegernsee endgültig die Pforten. Doch bis dahin zeige man noch ein volles Programm, betont Julia Strelow gegenüber der TS. Und entgegnet damit Gerüchten, der Vorhang sei bereits gefallen. Dabei gibt es am letzten Tag noch eine echte Attraktion.

Das Kino in Weissach hat noch eine gute Woche geöffnet. Doch danach ist Schluss.

Das Kino in Weissach hat noch eine gute Woche geöffnet. Doch danach ist Schluss.

Zwar hat sich die Betreiberin von ihrem treuesten Publikum bereits verabschiedet, doch viele Talbewohner nehmen dies offenbar zu wörtlich und haben das Kino in Weißach bereits abgeschrieben.

Nur so ist der Hilferuf von Strelow zu verstehen, dass ihr Lichtspielhaus bis Ostermontag „noch ein wenig lebt“ und es schön wäre, wenn die Talbewohner das noch ausnutzen würden – „und den Touristen nicht gesagt wird, dass das Kino schon geschlossen hat“.

Strelow befürchtet, dass die Baustelle für das Ärztezentrum bereits potenzielle Besucher abschreckt, im Glauben, das Kino gebe es nicht mehr. Sie habe mit „Spotlight“ auch noch einen Oscar-Preisträger im Programm, sowie vier weitere Filme, „die eigentlich viele Geschmäcker treffen müssten“.

Mangelnder Zuspruch

Nach dem Ostermontag macht die Hamburgerin dann Schluss, ihr Kampf für den Erhalt des talweit einzigen Kinos war vergebens. Zuletzt verweigerten die Talbürgermeister ihr die Gefolgschaft bei der Forderung nach öffentlichen Mitteln. Ein Kino sei ein Gewerbebetrieb und daher nicht förderungswürdig, hieß es unisono aus allen Rathäusern.

Allerdings hatten die Bürgermeister neben rechtlichen Bedenken auch das mangelnde wirtschaftliche Konzept ins Feld geführt. Strelow räumt auch ein, dass das Ende nicht nur aufgrund der mangelnden Unterstützung der Gemeinden zustande kam. „Ich gebe auf wegen totaler Erschöpfung und fehlender Perspektive“, so die Kino-Chefin. Sie sei einfach gegen so viele Widrigkeiten nicht angekommen und vom Publikum habe sie nicht den erhofften Zuspruch erfahren.

Kinoflair für Zuhause

„Auf Dauer für einen Stundenlohn von drei Euro sieben Tage die Woche arbeiten“, schrieb Sie ihren Treuesten sei „doch absurd.“ Ein technischer Defekt, eine längere Krankheit „wäre sofort ein Rutsch ins Minus“.

Lange habe sie darauf gehofft, es komme irgendwann der Silberstreif am Horizont, „aber diesen Silberstreif gibt es nicht“. Dass ihre monatlichen Fixkosten von 6.000 Euro schwer einzuspielen seien, war ihr von Anfang an klar. So vertraute Strelow auf zusätzliche Galavorstellungen, Matineen, und „Zugpferden“ wie Gerhard Polt. Doch letztlich mangelte es an Besuchern an den übrigen Tagen. So auch nun, kurz vor dem Aus.

Deswegen wohl Strelows Appell, sie in den letzten Tagen nicht ganz alleine zu lassen. Zudem hätte sich nach dem letzten Vorhang auch noch eine kleine Attraktion: „Den Ausverkauf des Kinos“. Vielleicht kommt mit dem Verkauf des Inventars so noch etwas Geld in die knappe Kasse. Verdient hätte Sie es.


Zwischen Winter und Frühling

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Noch ziemlich verschlafen reckt der Frühling seine müden Glieder und hält die Märzsonne vor allem morgens hinter Dunstschleiern versteckt. So legen sich ihre Strahlen nur langsam übers Tal und den mit vier Grad kalten Tegernsee und rühren kaum an den Schneeresten in den schattigen Lagen.

Unverdrossen hingegen verabschieden die Vögel den beharrlichen Winter und zwitschern von warmen Temperaturen, aufblühenden Sträuchern und Ostern in herrlichem Sonnenschein. Und wenn sie recht behalten, könnte es heuer sogar sein, dass wir die Schokoeier zur Abwechlsung mal nicht vor Frostschäden, sondern vor dem Dahinschmelzen bewahren müssen! 😉

Überrollen Trucks das Tal?

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Lkw reiht sich an Lkw: Kann es sein, dass der Schwerverkehr im Tal zugenommen hat? Eine Vermutung, die einen bei der Einfahrt nach Gmund leicht überkommt. Nur schleppend ging es in letzten Tagen voran. Als Schuldige werden stets die vielen Trucks ausgemacht. Zu recht? Die TS hat nachgefragt.

Dicht an dicht reihen sich die Lkws am Gmunder Berg. Zufall oder Ergebnis einer stetigen Zunahme?

Dicht an dicht reihen sich die Lkws am Gmunder Berg. Zufall oder Ergebnis einer stetigen Zunahme?

Sie werden als Krachmacher, Luftverpester und Sicherheitsrisiko dargestellt. Seit jeher haben Lkw mit einem großen Negativimage zu kämpfen. Auch im Tal werden die Giganten der Straßen kritisch beäugt. In einer Ferienregion, die mit Schlagworten wie Ruhe und Ländlichkeit wirbt, gehören Trucks eher zu den Störenfrieden.

Und wenn dann auch noch mehrere Lkw-Züge hintereinander gesichtet werden, fühlt man sich schnell in der Annahme bestätigt, dass der Schwerverkehr zugenommen habe. Doch was ist dran an der Vermutung? Keine Frage, das Thema ist sensibel und eines bei dem Verstand und Gefühl nicht immer konform gehen.

Nur mit Sondergenehmigung ins Tal

Bei der Polizeiinspektion Bad Wiessee, die von Berufs wegen ein Auge auf die Brummifahrer haben sollte, ist der Standpunkt klar: „Einen signifikanten Anstieg in der letzten Zeit haben wir nicht beobachtet und können wir daher auch nicht bestätigen“, sagt der neue stellvertretende Dienststellenleiter Roman Hörfurter. Er könne es sich auch nicht vorstellen, da der Schwerverkehr gesetzlich geregelt sei.

Für Lkw über 7,5 Tonnen gilt: Sie sind nur mit Sondergenehmigung berechtigt ins Tal zu fahren.

Zur Erinnerung: Für Lkw über 7,5 Tonnen gibt es ein grundsätzliches Fahrverbot in beiden Fahrtrichtungen. Das betrifft sowohl Fahrer für die Süd-Nord-Route aus Holzkirchen kommend ab Kreuzstraße als auch für die Nord-Süd-Verbindung aus Achenkirch kommend mit Fahrtziel Tegernsee. Ausgenommen ist von 6 bis 22 Uhr der Lieferverkehr. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Nachtfahrverbot besteht für alle Lkw, ein grundsätzliches Fahrverbot für den Transitverkehr.

Steigerung nicht nachzuweisen

Weitere Ausnahmen – wenn auch nicht in großer Zahl – werden durchaus erteilt. Laut Landratsamt umfasse das gegenwärtig rund zwölf Fahrzeuge. „Diese dürfen dann aber auch nur an bestimmten Tagen und Zeiten in den Nachtstunden fahren, beispielsweise montags schon ab vier Uhr in der Früh“, teilt Landratsamt-Sprecher Birger Nemitz mit.  

Im zuständigen Fachbereich Straßenbau ebenso wie in der Gemeinde Gmund wissen man jedenfalls nichts von einer Zunahme des Lkw-Verkehrs. „Für Mitte des Jahres werden die Ergebnisse der offiziellen Straßenverkehrszählungen erwartet, die diesbezüglich eine repräsentative Aussage treffen können“, so Nemitz weiter.

Doch bereits die Zahlen aus dem vergangenen Jahr können laut Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn eine Steigerung der Verkehrsbelastung durch Schwerlastverkehr nicht nachweisen. Demnach fuhren 2015 300 Lkw am Tag durch die Stadt, während es 2010 374, beziehungsweise 2005 301 Lkw waren. Doch woher kommt dann der Eindruck, es würden in letzter Zeit mehr LKW durch das Tal fahren?

Vermutung: Binnenverkehr

Eine Vermutung hat Anton Grafwallner, ein in Verkehrsangelegenheiten engagierter Bürger aus Gmund. Er beobachtet durchaus einen regen Lkw-Verkehr durch seinen Ort und spricht in dem Zusammenhang von „hausgemachten Problemen“. Was er damit meint: „Es handelt sich meines Erachtens um Binnenverkehr.“ Die vielen Bautätigkeiten rund um den See hätten das ausgelöst.

Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Lkw zu den Baustellen unterwegs ist.

Auch der Gmunder Spediteur Andreas Schubert ist der Ansicht, dass nur Lkw mit Anliegen und Erlaubnis im Tal unterwegs sind. „Das Tegernseer Tal als Schleichweg zu benutzen, ist aus meiner Sicht völlig unwirtschaftlich. Ich selbst bin mindestens eine halbe Stunde schneller, wenn ich die Route über die Inntal-Autobahn nehme, anstatt mich über die Berge zu quälen.“

Und auch der umgekehrte Weg über den Achenpass sei für ihn keine Option. „Lieber stehe ich zehn Minuten beim Grenzübergang in Kiefersfelden im Stau. Dafür bin ich in der Summe schneller und habe einen geringeren Dieselverbrauch.“

„Unsere Heimat ist ein Kunstwerk“

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Die Sonne geht hinter den Kreuther Bergen unter und taucht die letzten Gipfel in goldenes Licht. Das ist der Moment in dem Hansi Heckmair auf den Auslöser drückt. Die Leidenschaft des Fotografen: Sehnsuchtsorte in seiner Heimat finden und für immer festhalten.

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Hansi Heckmair ist Fotograf aus Leidenschaft. Seine Motive findet er überall. „Wenn’s Wetter passt, pack ich meine Kamera und geh nach draußen“. Meist zieht es ihn in die Berge oder an einen See, denn der Hansi ist nicht nur Fotograf, sondern auch Sportler mit Leib und Seele. Es muss aber nicht immer ein majestätischer Gebirgszug sein, der ihn fasziniert:

Die Aufmerksamkeit steckt im Detail und so kann auch ein Baum oder ein Grashalm aus verschiedenen Perspektiven seinen Zauber entfalten.

Mit seinen Bildern hält Heckmair damit unserer Heimat auf ganz besondere Weise fest. Den ganze Artikel finden Sie auf der Holzkirchner Stimme.

Siegeszug im Herzen des „Tegernseer“

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Grafinger Burschen Tegernsee Klostersee

Tradition, Heimat und Bier: Burschenvereine haben vieles, das den Mitgliedern besonders am Herzen liegt. Daher haben es die Grafinger Burschen auch nicht besonders gut aufgenommen, dass die Tegernseer Brauerei ihr heimisches Bier verklagt hat. Die Schadenfreude über das Urteil war dementsprechend groß – und wurde demonstrativ am Tegernsee gefeiert.

„Heimat und Bier gehören zusammen“, findet zumindest die Brauerei Tegernsee und verklagte den kleineren Konkurrenten Grafinger Wildbräu GmbH wegen der Verwendung des Namens „Klosterseer“, obwohl das entsprechende Bier gar nicht am Klostersee gebraut werde. Doch der Richter am Oberlandesgericht München folgte der Argumentation der Tegernseer nicht: Die Klage wurde abgewiesen.

Burschen finden Klage unverständlich

Entsprechend groß war die Schadenfreude in der Grafinger Heimat des Klosterseers. Mit knapp 15 Mann reisten die Mitglieder des Grafinger Burschenvereins am gestrigen Sonntag demonstrativ an den Tegernsee – und feierte den Sieg „ihrer Brauerei“ mit mehreren Kästen des heimischen Brauguts.

„Mit unserer Aktion wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir uns über das Gerichtsurteil zu Gunsten des Biernamens ‚Klosterseer‘ freuen“, machen die Burschen in einer Mitteilung deutlich. Man habe nichts gegen den Ort, die Einheimischen oder den See selbst. Die Aktion richte sich einzig gegen die Klage des Herzoglichen Brauhauses.

„Wir finden es unverständlich, dass eine größere Brauerei mit wesentlich mehr Bierabsatz eine kleinere mit derartigen Klagen schwächen will“, so die Burschen, die auch das Starkbierfest in Grafing ausrichten. „Leben und Leben lassen“: ihr Vereinsmotto sollte auch im Wettbewerb gelten, meinen die Burschen. Eine jede Brauerei solle sich auf die Produktion ihres eigenen Bieres konzentrieren und am Ende entscheide der Verbraucher.

Positives Feedback

Der spontane „Siegeszug“ in Tegernsee sei im Prinzip aus einer Bierlaune heraus entstanden, berichtet der 2. Vorstand Fabian Lankus. Man wollte den Unmut über die Klage zum Ausdruck bringen und sei dann einfach an den Tegernsee gefahren. Dabei hat der Ausflug aber vielleicht auch etwas zum Frieden zwischen den beiden Orten beigetragen.

Auch viele Anwohner, mit denen sie gesprochen hätten, drückten ihr Unverständnis über die Klage aus, berichten die Burschen. Und so hatten die Grafinger auf ihrer Rückfahrt nur Positives zu berichten: „Wir hatten einen sehr schönen Ausflug und werden auch gerne wieder in die Region fahren.“

„Den Verlust ins Leben integrieren“

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Menschen in Trauer fühlen sich häufig alleine, unverstanden und einsam.
Deshalb bietet der Hospizkreis Miesbach e.V. als neues Angebot jeweils einmal im Monat eine offene Trauergruppe an. Er soll helfen, neuen Lebensmut zu finden.

Neuer Lebensplan

Trauernde Menschen werden dabei von qualifizierten Mitarbeiterinnen in ihrer individuellen Trauer begleitet und unterstützt. Sie finden die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen in ähnlichen Situationen auszutauschen.

Beim Tod eines Menschen geht es nach Aussage der Verantwortlichen weniger darum, den Verstorbenen „loszulassen“, sondern vielmehr darum, den Verlust des geliebten Menschen ins eigene veränderte Leben zu integrieren und dem Verstorbenen einen neuen Platz zu geben. „Damit kann ein neuer Lebensplan entworfen und gelebt werden.“

Das erste Treffen findet am 19. April um 18 Uhr im St. Anna Haus, Krankenhausstraße 10 in Holzkirchen statt. Petra Obermüller, Trauertherapeutin im Hospizkreis Miesbach, bittet um vorherige Anmeldung unter 08024/477 98 55 oder unter info@hospizkreis.de.

Wiessees kahle Stelle

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Seit wenigen Tagen herrscht wieder buntes Treiben auf dem Grundstück des ehemaligen Hotel Edelweiß in Bad Wiessee. Und auch hinter den Kulissen ist Bewegung. SeniVita, Bauamt und Gemeinderat müssen sich auf das spätere Aussehen des Gebäudes einigen – denn die ursprünglichen Pläne sind wohl unbrauchbar.

Nach dem Abriss des ehemaligen Hotel Edelweiß ist auf dem Grundstück in Wiessee nur ein tiefes Loch zu sehen.

Nach dem Abriss des ehemaligen Hotel Edelweiß ist auf dem Grundstück in Wiessee jetzt ein tiefes Loch zu sehen.

Seit wenigen Tagen ist wieder Bewegung auf dem Grundstück des ehemaligen Grundstück des Hotel Edelweiß. Nachdem die SeniVita Unternehmensgruppe im vergangenen Dezember den Abriss des über 100-jährigen Gebäudes in die Wege leitete und damit das Startsignal für die angekündigte Seniorenresidenz gab, war lange Zeit Ruhe. Doch jetzt sind dort wieder Arbeiter, Bagger und LKW zu sehen. Sie haben auf der Fläche ein großes quadratisches Loch ausgehoben.

Erteilte Baugenehmigung wohl wertlos

„Wir werden den Neubau realisieren“, stellt SeniVita Vorstandsmitglied Uwe Seifen klar. Nur wann – darüber hüllt sich Seifen in Schweigen. „Der Zeitpunkt des Baubeginns ist offen. Wir befinden uns jedoch in Abstimmungsgesprächen mit der Gemeinde.“ Von der bereits erteilten Baugenehmigung an SeniVitas Vorgänger, – einer Leipziger Investorenfirma –, werde und könne man aller Voraussicht nach aber nicht Gebrauch machen.

Denn: „Hierbei handelt es sich um eine Baugenehmigung, die auf Planungen unserer Vorgänger beruht. Um die zu übernehmen müssen wir uns in einem bestimmten Planungsfenster bewegen und dürften mit unserem Konzept nicht all zu sehr vom Original-Entwurf abweichen“, erklärt Seifen den Hintergrund.

Auf Balkone verzichten?

Tatsächlich gebe es über Gestalt und Aussehen des Neubaus, dessen Dienstleistungen die Bayreuther Unternehmensgruppe als AltenPflege 5.0 bewirbt, noch Gesprächsbedarf – insbesondere mit der Gemeinde Bad Wiessee. Auf nicht allzu viel Gegenliebe stieß dort beispielsweise der Vorschlag, auf Balkone am Gebäude komplett zu verzichten. Vergleiche man das mit dem Erscheinungsbild und Aussehen oberbayerischer Dörfer, sei das wohl keine optimale Lösung, meint Wiessees Bauamtsleiter Helmut Köckeis.

Allerdings gibt der Bauamtsleiter neben der nicht unwichtigen Optik und dem harmonischen Zusammenspiel mit den anderen im Ort befindlichen Bauten auch folgendes zu bedenken: „Der Neubau ist in erster Linie ein Zweckbau. Das bedeutet, dass sich das Gebäude nach den Bedürfnissen seiner Bewohner richten muss. Durch diese Voraussetzungen ist ein bestimmter Grundriss erforderlich.“

Gut möglich, dass das Thema Balkone und Außengestaltung den Wiesseer Gemeinderat noch etwas länger beschäftigen wird. Denn Seifens Meinung zu dem Thema ist klar: „Unsere Bewohner sind in ihrer Mobilität meist eingeschränkt. In der Regel verzichten wir bei unseren Bauten auf Balkone.“ Einzige Ausnahme würden französische Balkone an der Hausfassade bilden. Darunter sind Edelstahlgitter zu verstehen, die als Schutz vor langen Bodenfenstern angebracht werden.

Kritiker bedauern Abriss der ursprünglichen Fassade

Bleibt die Frage, ob die Bad Wiesseer mit diesem Kompromiss leben können. Bereits der Totalabriss des Edelweiß hatte bei der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal für Unmut gesorgt. Deren Vorsitzende, Angela Brogsitter-Finck, warnte angesichts der Mentalität, Altes durch Hochmodernes zu ersetzen, vor immer charakterloser werdenden Orten.

Und auch die Netzgemeinde steht dem Bauboom gespalten gegenüber. „Schad drum, um die Fassade, hoffentlich entwickelt sich Wiessee architektonisch nicht wie die Münchner Vororte Ottobrunn, Taufkirchen und Unterhaching“, lautete die Reaktion eines Lesers.

Männer mit Sexvideo erpresst

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Perfide Masche der Internetbetrüger: Über Facebook suchen sie sich ihre meist männlichen Opfer aus. Dann werden über Skype sexuelle Handlungen ausgetauscht. Am Ende fordern die Erpresser ihre Opfer zur Herausgabe einer hohen Geldsumme auf – oder ein Videomitschnitt wird veröffentlicht. Jetzt tauchen auch in unserer Region die ersten Fälle auf. Doch die Dunkelziffer ist hoch.

Vorsicht bei der Internetnutzung: Vor allem junge Männer wurden zuletzt Opfer von Erpressern.

Vorsicht bei der Internetnutzung: Vor allem junge Männer wurden zuletzt Opfer von Erpressern.

Öffentlich an den Pranger gestellt – und zwar nackt und in eindeutiger Position: Womit die Erpresser ihren Opfern drohen, ist wohl der Alptraum eines jeden Internetnutzers. Jetzt warnt die Polizei auch die Bürger im Raum Tegernseer Tal und Umgebung wachsam zu sein.

Ausgesucht werden die meist männlichen Opfer zumeist zufällig über Facebook. Nach dem ersten Kennenlernen kommen schnell eindeutige Angebote. Nacktfotos oder Videos werden ausgetauscht, zum Teil werden auch bei Skype-Konferenzen sexuelle Handlungen ausgetauscht. Doch laut Polizei dauert es dann nicht lange, bis die Täter ihr wahres Gesicht zeigen. Denn das ist nur der Auftakt zu einer heimtückischen Erpressermasche.

Dunkelziffer ist hoch

„Das hinterhältige Spiel mit den Gefühlen der gutgläubigen Opfer einerseits und der offene Umgang mit personenbezogenen Daten andererseits kann einen hohen Preis haben“, heißt es von der Polizei. Denn die Erpresser drohen den Opfern damit, die Fotos oder Videomitschnitte zu veröffentlichen, sollten diese nicht Geldsummen zwischen hunderten oder sogar tausenden Euros überweisen.

Aktuell sind die Täter besonders im südlichen Oberbayern aktiv. Im Landkreis Traunstein wurden 2015 neun Fälle zur Anzeige gebracht, in Rosenheim drei. Zuletzt hatte es einen 24-Jährigen aus Bad Aibling erwischt. Doch laut der Polizei dürfte die Dunkelziffer weit höher liegen: „Aus Scham oder Furcht vor Konsequenzen im persönlichen Umfeld wird oftmals Stillschweigen bewahrt.“

Bei derartigen Fällen warnt die Polizei jedoch davor auf die Forderungen der Erpresser einzugehen. Stattdessen sollte die nächste Polizeidienststelle informiert werden. Zudem sollten Chatverläufe und Screenshots gesichert und der Kontakt zu den Erpressern abgebrochen werden. Die Kriminalpolizei wird dann die Ermittlungen aufnehmen.


Waakirchen: Gasgeben statt träumen

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Durchfahrtsverkehr, Temposünder, Unfälle – eine Ortsumfahrung für Waakirchen muss her. Jetzt stellt der Bund dafür Millionen in Aussicht und die Gemeinde ist gezwungen Farbe zu bekennen. Bürgermeister Hartl fordert: das Thema müsse auf die politische Agenda.

Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl will jetzt nicht anfangen zu "träumen", sondern an konkreten Maßnahmen tüfteln. /Archivbild

Sepp Hartl will jetzt nicht anfangen zu träumen, sondern an konkreten Maßnahmen tüfteln / Archivbild

Waakirchen hat ein echtes Verkehrsproblem: bald fünf Millionen Fahrzeuge fahren im Jahr mitten durch den kleinen Ort. Die Waakirchner können deshalb von vielerlei Gefahrenquellen und Unfällen berichten und wünschen sich schon seit Jahrzehnten Entlastung auf ihrer Durchfahrtsstraße. Seit vergangener Woche gibt es für sie erstmals ein Licht am Ende des Tunnels: der Bund sieht eine Ortsumfahrung für Waakirchen im „vordringlichen Bedarf“ des aktuellen Bundesverkehrswegeplans.

Zum ersten Mal bietet das Bundesverkehrsministerium auch die Möglichkeit, dass sich die Öffentlichkeit am Entwurf des Bedarfsplans beteiligt. Ab heute kann man sechs Wochen lang nicht nur als Einzelperson, sondern auch als Unternehmen oder Organisation schriftlich oder online Stellung zum Entwurf beziehen. In Waakirchen will man sich jedoch erst einmal auf sich besinnen.

Nicht zu früh freuen

„Wir sind froh, dass die zuständigen Stellen die Probleme endlich sehen“, erklärt Rainer Küppers von der Bürgerinitiative „Verkehr in der Gemeinde Waakirchen“. Fakt sei nun einmal, dass es so einfach nicht mehr weitergehe: LKWs, die von der Straße abkommen und in Privatgrundstücken landen. PKW-Fahrer, denen das gleiche passiert, und die dabei zu Tode gekommen sind oder schwer verletzt werden. So hat Küppers für das erste Einsehen des Bundesverkehrsministeriums auch mehr Respekt als Freude übrig:

Der Bund – als Eigentümer und Betreiber der Ortsdurchfahrt – hat schließlich darauf zu achten, dass hier alles geregelt ist und ohne Unfälle abläuft.

Die südlich von Waakirchen verlaufende Trasse, die das Straßenbauamt Rosenheim für die Aufnahme in den Verkehrswegeplan eingereicht hat, ist nur ein Entwurf. Für die veranschlagte 2,1 Kilometer lange Modell-Trasse schätzt der Bund die Investitionskosten auf 6,6 Millionen Euro – nun gilt es eine geeignete Trasse zu finden, die auch realisiert werden kann. Daher bleibt Küppers realistisch: „Bis zum Spatenstich werden noch viele Jahre vergehen.“

„Erst im Frühjahr 2017 wissen wir überhaupt, ob wir wirklich dabei sind oder nicht“, erklärt auch Bürgermeister Sepp Hartl. Er plädiert daher dafür, nicht davon zu „träumen“, was in bis zu 15 Jahren Realität sein könnte, sondern „jetzt Gas zu geben“. Sowohl die Bürger als auch das Rathaus samt Gemeinderat hätten jetzt die Gelegenheit auszutüfteln, was konkret zu tun sei. Vorstellbar wäre es laut Hartl ein Ingenieursbüro zu beauftragen, das mögliche Trassen erarbeiten und prüfen könne.


Ich bin froh, dass uns der Bund so hoch priorisiert hat – es ist ein Zeichen für uns, endlich Farbe zu bekennen und Nägel mit Köpfen zu machen.

Schon bald sollen Gespräche mit den Bürgermeistern aus der ganzen Region stattfinden, denn Hartl glaubt vor allem an eine überregionale Lösung des Verkehrsproblems. Langfristig bringe weder Waakirchen, noch beispielsweise Bad Tölz oder Holzkirchen eine alleinige Umfahrung etwas – „das gehört alles miteinander gemacht“, betont Hartl.

Der Bürger solle sich durch die Trasse, die aktuell für Waakirchen im Verkehrswegeplan angedacht sei, nicht irritieren lassen. „Weder die südliche noch die nördliche Variante ist im Moment schon fest geplant“, stellt Hartl klar. Es sei auf langfristige Sicht sehr hilfreich im Verkehrswegeplan beinhaltet zu sein. Kurzfristig müsse bis dahin in Form von Überquerungshilfen und Geschwindigkeitstrichtern aber schon eine spürbare Verkehrsberuhigung geschaffen werden, erklärt der Rathauschef. Das sei man dem Bürger schuldig.

Im Kampf gegen Raser

Hierin sieht auch Küppers als Sprecher seiner Bürgerinitiative die Möglichkeit sowohl die Bevölkerung als auch die Verkehrsteilnehmer in Waakirchen zu schützen: „Die Zeit bis zu einer etwaigen Umgehung überbrücken wir am besten mit kurzfristigen Maßnahmen, die die überhöhten Geschwindigkeiten innerorts drosseln.“

Insgesamt bleibt der Küppers geduldig. Die Bürgerinitiative sei zu einem frühen Zeitpunkt auf die Politik zugegangen und habe ihre Analysen immer sachlich vorgestellt. „Jetzt hoffen wird, dass Waakirchen im Bundesverkehrswegeplan auch wirklich dabei sein wird“, meint er. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde komme sicherlich „etwas Gutes dabei heraus“, um dem Durchfahrtsverkehr in Waakirchen Herr zu werden – erst auf kurzfristige und dann auch auf langfristige Sicht.

Kein Heilsbringer für die Energiewende

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Zwei große Wasserkraftwerke gibt es im Tal, ausgestattet mit modernster Technik. Doch die Hoffnung auf die Energiewende sind diese Kraftwerke nicht. „Das Potenzial ist ausgeschöpft“, weiß E-Werk Chef Dr. Norbert Kruschwitz. Neue Kraftwerke würden den wirtschaftlichen Rahmen sprengen.

Über eine Fischtreppe können die Fische auf dem Weg zum Laichen das Kraftwerk umgehen.

Über eine Fischtreppe können die Fische auf dem Weg zum Laichen das Kraftwerk in der Weissach umgehen.

Die Energiewende soll auch im Tal voran getrieben werden. Ein Faktor dafür könnte die Wasserkraft sein. Denn bereits jetzt gibt es am Ausfluss des Tegernsee zahlreiche Kleinkraftwerke, die ihre Energie aus den Fluten der Mangfall beziehen.

Zudem hat der Kreuther Siegfried Strillinger das Kraftwerk des ehemaligen Hotels zur Post wieder zum Laufen gebracht und erzeugt jetzt Strom, der für etwa 60 Haushalte reicht. Und das schon seit über 20 Jahren.

Zwei Kraftwerke, zwei Funktionsweisen

Zweifellos die größten Stromerzeuger aus Wasserkraft sind jedoch die zwei Kraftwerke des E-Werks Tegernsee. Eins steht an der Weissach, dass andere am Söllbach. Beide Kraftwerke sind dabei völlig unterschiedlich konstruiert. „Aber die Technik ist auf dem neuesten Stand“, kann E-Werk-Chef Dr. Norbert Kruschwitz stolz berichten.

In dem Weissach-Kraftwerk kommt eine sogenannte Dive-Turbine zum Einsatz, welche den Bayrischen Umweltpreis gewonnen und 310.000 Euro gekostet hat. Die gesamte Anlage wird vom Wasser umspült, ist also quasi unsichtbar. Dabei sind sowohl Generator als auch Laufrad direkt miteinander verbunden, sodass möglichst wenig Energieverlust entsteht.

Die Turbine sitz in dem Kanal, in welchem das Wasser aus der Weissach in das Kraftwerk geleitet wird. Direkt unter ihr ist ein Loch, in welches das Wasser rund sechs Meter senkrecht nach unten fällt. Die dabei entstehende Sogwirkung treibt die Turbine an. Dabei wird Strom für etwa 290 Haushalte erzeugt.

Dieses Modell zeigt die Funktionsweise der Dive-Turbin im Wasserkraftwerk in der Weissach.

Dieses Modell zeigt die Funktionsweise der Dive-Turbine im Wasserkraftwerk in der Weissach. / Quelle: E-Werk Tegernsee

Als die Turbine im Jahr 2011 installiert wurde, mussten die Verantwortlichen allerdings auch einen ökologischen Ausgleich schaffen, wie es bei jedem neuen Kraftwerk mittlerweile Standard ist. Das Resultat ist eine sogenannte Fischtreppe, die um das Kraftwerk herum führt. Diese ermöglicht den Fischen problemlos in den oberen Lauf der Weissach zu gelangen, wo sie ihre Eier ablegen können. Dazu Kruschwitz:

Diese Maßnahme war notwendig, da ihnen sonst der Weg zu den oberen Laichplätzen verwehrt war. Spätestens bei der Turbine hätten wir Sushi gehabt. Der Bau der Treppe hat uns viel Geld gekostet, aber das sind uns der Tegernsee und seine Fische natürlich Wert.

Das Kraftwerk am Söllbach wiederum funktioniert nach einem gänzlich anderen Prinzip. Hier wird im oberen Lauf des Söllbachs Wasser entnommen und über einen Stollen zum sogenannten „Wasserschloss“ geleitet, was etwa auf Höhe der Söllbachklause liegt. Von dort aus wird das Wasser über ein Druckrohr zum eigentlichen Kraftwerk geleitet.

Auf einer Strecke von 250 Metern überwindet das Wasser einen Höhenunterschied von fast 40 Metern. Es entsteht ein Druck von über vier Bar. Unten angekommen treibt dieses Wasser dann eine Turbine an, die die Energie in Strom für etwa 420 Haushalte umsetzt.

Kein Heilsbringer für die Energiewende

Verantwortlich für die Stromerzeugung ist bei beiden Kraftwerken das Gefälle. Ohne dieses Gefälle ist es laut den Kruschwitz nicht möglich effizient Strom zu erzeugen. Daher bringe es einem Privatmann auch nicht viel, einfach ein Rad in den nahegelegenen Bach zu stellen und einen Dynamo anzuschließen. „Wenn das möglich wäre, hätte ich das bei mir zu Hause schon längst getan. Aber die erzeugte Energie reicht höchstens aus, um eine Energiesparlampe leuchten zu lassen“, so Kruschwitz.

Das ist auch der Grund, warum das Potenzial an Energie aus Wasserkraft im Tal schon nahezu gänzlich ausgeschöpft ist. Die Experten im E-Werk hätten schon verschiedene Standorte durchgerechnet, auch bei einem bekannten Hotel im Tal. Ergebnis: Sie wären wirtschaftlich niemals rentabel. „Die Alten waren damals schon nicht dumm. Sie haben die beiden stärksten Zuflüsse genommen, die wir im Tal haben“, so Kruschwitz.

Allerdings würde sich auch diese Kraftwerke nicht rentieren, müsste das E-Werk sie komplett neu bauen. Aktuell fallen die Wasserkraftwerke unter das Erneuerbare Energien Gesetz. Das bedeutet, dass der Strom aus den beiden Kraftwerke für einen garantierten Preis von 12,7 Cent pro Kilowattstunde verkauft werden kann – und zwar für 20 Jahre.

Der Herr der Wasserkraft: E-Werk-Chef Norbert Kruschwitz ist sich sicher, dass das Potenzial bereits ausgeschöpft ist.

Der Herr der Wasserkraft: E-Werk-Chef Norbert Kruschwitz ist sich sicher, dass das Potenzial bereits ausgeschöpft ist.

„Doch bei den Investitionen für ein neues Kraftwerk würden wir niemals schwarze Zahlen sehen“, meint der E-Werk-Chef. Dennoch sei man froh, dass man diese Kraftwerke habe. Die Wasserkraft sei technisch ausgereift und hätte ihren Platz unter den erneuerbaren Energien. Zudem wäre sie unter ihnen noch die verlässlichste Energiequelle, beispielsweise im Vergleich zur Windkraft.

Allerdings ist die Stromerzeugung trotzdem natürlichen Schwankungen unterworfen. Durch den langen trockenen Sommer im vergangenen Jahr sei beispielsweise weniger Strom erzeugt worden als in anderen Jahren. Generell jedoch ist der Anteil des Stroms, der aus der Wasserkraft generiert wird, sehr gering. „Die Kraftwerke decken etwa 2,5 Prozent des Stromverbrauchs im Tal ab – wenn es gut läuft.“ Der Hauptgrund, warum die Wasserkraft nicht als Heilsbringer für die Energiewende im Tal taugt.

Wiessees „unbekannter“ Wildbach

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Man sieht ihn kaum und doch ist er nun im Weg: der Heissenbach. Er fließt durch die Ortsmitte von Bad Wiessee – allerdings unterirdisch in Rohren. Da er aber durch Haslbergers Besitz führt, soll er jetzt wieder ans Tageslicht kommen.

In der Nähe des Eisplatzes verschwindet der Heissenbach unter der Erde...

In der Nähe des Eisplatzes verschwindet der Heissenbach unter der Erde…

Der Freisinger Baustoffunternehmer Franz Josef Haslberger will das Gebäude mit den Niederstubn in der Ortsmitte von Grund auf sanieren, mit größeren Toilettenräumen im Untergeschoß. Doch dafür ist ihm nun der Heissenbach im Weg, der in Rohren durch seine Immobilie fließt.

Und dies schon seit über 60 Jahren, wie Bauamtsleiter Helmut Köckeis erklärt. „Bei dem Bauantrag von Herrn Haslberger zur Umgestaltung des Gebäudekomplexes mit der Wirtschaft hat sich herausgestellt, dass darunter seit vielen Jahren der Heissenbach verläuft“, so Köckeis. Da auch die Gemeinde Anfang Mai mit der Umgestaltung des Lindenplatzes beginne, werde im Zuge dieser Baumaßnahme der unterirdische Heissenbach aus dem privaten Grund von Herrn Haslberger herausgenommen und in die öffentliche Verkehrsfläche umverlegt.

„Ausgebauter Wildbach“ in Rohren

Vieles soll sich am Lindenplatz demnächst ändern, darunter ist auch eine Fahrbahnteilung mit einer Querungshilfe für Fußgänger. Nicht nur eine optische Verschönerung des Ortskerns soll mit diesen Baumaßnahmen erreicht werden, sondern auch eine Verbesserung des Verkehrsflusses: Weniger Stau und optimaler Verkehr sind die Ziele.

Die Umgestaltung des Ortskerns wird die Gemeinde rund eine Millionen Euro kosten. Bereits im November 2014 hatte der Gemeinderat gemeinsam mit Ortsplaner Eberhard von Angerer die Aufnahme in das Städteförderungsprogramm beantragt. Damals wurden Kosten in Höhe von rund 800.000 Euro für die Neugestaltung und eine Verschönerung des Geländes rund um den Zeiselbach veranschlagt.

Bei der vergangenen Gemeinderatssitzung verwies Bürgermeister Peter Höß dann auch auf die Verlegung des Heissenbachs, der vielen im Ort kein Begriff ist. Seinen Ursprung hat er am Semmelberg und plätschert parallel zur Freihausstraße dahin, durchquert einige Grundstücke, bis er dann kurz vor dem Natureisplatz vor dem Hotel Wilhelmy im Untergrund verschwindet.

... und kommt kurz hinter dem Bürgerstüberl wieder zum Vorschein.

… und kommt kurz hinter dem Bürgerstüberl wieder zum Vorschein.

In einem dicken Rohr läuft der Bach am Hotel Post vorbei, unterhalb des Heissenwegs, und mündet dann in den Zeiselbach. Aber der Heissenbach ist offenbar kein Unbekannter. Das Bayerische Umweltministerium führt ihn als „ausgebauten Wildbach“. Viel ist allerdings von seiner Natürlichkeit nicht zu sehen. Vielleicht ändert sich das im Mai, wenn er bei den Bauarbeiten ans Tageslicht kommt.

Erst die Pflicht, dann die Kür?

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Es ist wieder soweit: Kommenden September steht in Kreuth die Wahl zum Bürgermeister an. Schon seit 18 Jahren hat dieses Amt Josef Bierschneider inne. Und auch heuer möchte der CSU-Politiker wiedergewählt werden. Im TS-Interview erklärt der 43-Jährige, was die Aufgabe für ihn so reizvoll macht und wie es um seine Ambitionen auf den Landratsposten aussieht.

Bürgermeister Josef Bierschneider will heuer wiedergewählt werden.

Bürgermeister Josef Bierschneider will heuer wiedergewählt werden.

Tegernseer Stimme: Herr Bierschneider, Sie wollen in Kreuth wieder zur Bürgermeisterwahl antreten. Warum?
Josef Bierschneider: Das ist eine sehr tolle Aufgabe die mir wahnsinnig viel Spaß macht. Generell ist das Amt des Bürgermeisters sehr vielfältig und man hat viel mit Menschen zu tun. Zudem kann man, soweit uns das möglich ist, zusammen mit dem Gemeinderat den Ort gestalten.

Was ist das Besondere daran, der Bürgermeister von Kreuth zu sein?

Bierschneider: Kreuth ist natürlich ein landschaftlich sehr schöner Ort. Da hat man als Bürgermeister auch die Verantwortung, diese Landschaft zu erhalten. Aber wir sind auch ein Tourismus-Ort, das heißt wir müssen für Touristen attraktiv bleiben und entsprechende Angebote schaffen. Gleichzeitig muss man aber ebenso für die Bürger attraktiv bleiben und etwas für die einheimischen Familien tun.

Was hat sich denn in den 18 Jahren ihrer Amtszeit in Kreuth verändert?

Josef Bierschneider: Wir haben viele Projekte umgesetzt. So hat zum Beispiel der Kindergarten jetzt drei statt zwei Gruppen und eine zusätzliche Hortgruppe. Viel hat sich auch in der Infrastruktur getan. Wir haben ein Einheimischenprogramm umgesetzt und ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen. Es hat sich also einiges getan.

Und für Sie persönlich?

Die Arbeit als Bürgermeister hat sich sehr verändert. Es ist alles viel schneller geworden. Früher, als ich vor 18 Jahren angefangen habe, wurde noch vieles per Brief erledigt. Heute wird man hingegen mit E-Mails bombardiert. Das dauert, bis man sich da überhaupt einmal durchgearbeitet hat.

Gesetz den Fall Sie werden im September wiedergewählt: Was soll sich denn in Kreuth verändern?

Josef Bierschneider: Es geht nicht darum etwas zu verändern, sondern sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. So steht in den kommenden Jahren der Breitbandausbau in der Gemeinde an. Außerdem müssen Zukunftsflächen für Gewerbetreibende gefunden werden, sodass einheimische Betriebe auch erweitern können. Darüber hinaus sind wir auf der Suche nach weiteren Flächen, auf denen wir Wohnungen für Normalverdiener schaffen können.

Und warum glauben Sie, dass Sie diese Aufgaben besser bewältigen können als jemand anderes?

Josef Bierschneider: Ich denke, dass ich den vergangenen 18 Jahren eine gute Arbeit geleistet und immer ein vertrauensvolles Miteinander zu den verschiedenen Gemeinderäten gepflegt habe. Dieses Wissen und die Erfahrung kann ich einbringen. Zudem stand ich immer in einem offenen Dialog mit den Bürgern, wenn diese ein Problem hatten.

Im Jahr 2020 steht ja auch die Wahl zum Landrat an, für die auch die CSU noch einen Kandidaten sucht. Stünden Sie dafür zur Verfügung?

Josef Bierschneider: Das steht im Moment gar nicht zur Debatte. Auch bei der CSU nicht. Das wird man zu gegebener Zeit entscheiden. Für mich steht jetzt aber ganz klar die Wahl in Kreuth im Vordergrund.

Tegernseer Tal goes online

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High-Speed-Surfen auf dem Land – Fehlanzeige? Schnelles Internet ist gerade in ländlichen Regionen keine Selbstverständlichkeit und ein viel diskutiertes Thema. Doch im Tegernseer Tal tut sich was und die Gemeinden rüsten mit Breitband auf. Ganz vorne mit dabei: ein Ort, dem man das nicht zutrauen würde.

Schnelles Internet für das Tal: Die Gemeinden rüsten für die Zukunft.

Schnelles Internet für das Tal: Die Gemeinden rüsten für die Zukunft.

Viele Ortsteile im Tal verfügen noch immer nicht über „schnelles Internet“. „Schnell“ bedeutet, die Kunden sollten mit einer Geschwindigkeit von mindestens 30 MBit pro Sekunde surfen können. Das allerdings ist in vielen Ortschaften immer noch nicht gegeben. Doch die Gemeinden im Tal nehmen das Problem ernst und spornen sich nun gegenseitig an, den Breitbandausbau in Angriff zu nehmen.

So haben die vier Talgemeinden Kreuth, Bad Wiessee, Rottach-Egern und Tegernsee gemeinsam eine Bestandsanalyse und Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese Studie ist der erste Schritt, um in das Förderprogramm des Freistaates einsteigen zu können. Hierbei unterstützt der Staat die Gemeinden beim Breitbandausbau mit einem finanziellen Zuschuss.

Das Ergebnis der Studie: In vielen Bereichen weist das Telekom-Netz noch nicht die erforderliche Geschwindigkeit auf. Allerdings ist in zahlreichen Bereichen der Netzanbieter Vodafone schon jetzt vertreten und bietet den Bürgern Breitband (über 30 MBit) über das Kabel-Netz an.

High-Speed auch für Kreuth

Die Telekom hat nun mitgeteilt, dass sie den Breitbandausbau für Kreuth in den nächsten drei Jahren geplant hat, was heißt, dass dann weite Teile der Gemeinde ebenfalls mit schnellem Internet abgedeckt sind. Laut der Gemeinde ist der Ausbau auch schon sehr weit fortgeschritten. Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider verkündete auf der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag: „Das heißt, in relativ kurzer Zeit wird dieser Bereich ausgebaut. Wir sind sehr, sehr gut dabei“.

Allerdings kommen nicht alle Bereiche von Kreuth in den Plänen der Telekom vor. So kann der Ortsteil Ringsee sowie Teile von Weissach, Reitrain, Oberhof und Bayerwald nicht mit einer entsprechenden Abdeckung durch die Telekom rechnen. Diese Bereiche möchte die Gemeinde mithilfe von Fördermitteln selbst ausbauen. Die dafür entstehenden Kosten werden gerade von der Firma Corwese, die auch die Bestandsanalyse der Gemeinde übernommen hat, ermittelt.

Laut der Firma wären die Kosten aber überschaubar, weil in allen betroffenen Bereichen ein Glasfaserkabel bereits die Gebiete tangiert und nur noch Anschlusspunkte geschaffen werden müssten. Laut Bierschneider könne der Ausbau aber voraussichtlich erst 2017 erfolgen „da wir die entsprechenden Mittel erst in den Haushalt einstellen müssten“.

Abdeckung in Bad Wiessee „nicht schlecht“

Auch in Bad Wiessee ist der Ausbau von schnellem Internet in vollem Gange. So ist die Ermittlung des „Ist-Zustandes“ bereits abgeschlossen und man geht in den nächsten Schritt. Geschäftsleiter Michael Herrmann erklärt:

Die derzeitige Abdeckung ist für ländliche Bereiche in Bad Wiessee nicht schlecht, wir möchten aber natürlich auch High-Speed Internet anbieten.

Wann genau mit einem Breitbandausbau zu rechnen ist, könne er allerdings noch nicht sagen. „Die Planungsphase ist abgeschlossen und jetzt geht es um die Maßnahmen für den Ausbau“, so Herrmann. Diese sollen in der Gemeinderatssitzung Ende März/Anfang April besprochen werden. Die Bürger könnten sich aber schon bald auf schnelles Internet freuen, macht Herrmann Hoffnung.

Gmund ganz vorne mit dabei

Am meisten profitieren aktuell allerdings die Bürger in Gmund. Hier ist man nicht einmal auf ein Förderprogramm des Staates angewiesen. Ein nicht genannter Telekommunikations-Anbieter wird laut Geschäftsleiter Florian Ruml große Gebiete im Ort eigenwirtschaftlich ausbauen. Damit sind Finsterwald, die kompletten Seebereiche und alle Siedlungsbereiche gemeint.

Momentan befindet sich der Ausbau noch in der Planungsphase, soll aber bis spätestens im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein. Die Pläne des Anbieters beschreibt Ruml zwar als „sehr ambitioniert“. Doch er weiß auch:

Die Gemeinde Gmund hat früh angefangen und ist nun wirklich gut dabei.

Außerdem fange die Gemeinde mit dem Breitbandausbau nicht bei Null an, sondern beschäftige sich schon seit 2008 mit dem Thema. So gab es schon vor einigen Jahren Vorüberlegungen, Beratungen und Bürgerumfragen sowie mehrere Auswahl- und Markterkundungsverfahren.

Zudem will Gmund sich auch um die Außenbereiche kümmern. Hierbei ermittelt man, wie viele Anschlussnehmer es in Grenzbereichen, heißt abseits liegende Bauernhöfe und Häuser gibt und wie hoch die Baukosten für einen dortigen Breitbandausbau wären. Aus diesem Zweck hat sich die Gemeinde mit den Nachbarortschaften Hausham und Miesbach sowie der „Breitbandberatung Bayern GmbH“ und dem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung getroffen.

Besprochen wurde die weitere Vorgehensweise im Bereich der Gemeindegrenzen und abgewägt, welche Maßnahmen sinnvoll wären. „Irgendwann kommt man an den Punkt, wo es sinnvoll wird, sich mit den Nachbarn abzusprechen“, findet Ruml. So gebe es Maßnahmen, von denen auch eine Nachbargemeinde profitieren kann. Ziel sei es ganz klar, hier eine Synergie zu erzielen, meint Ruml. Es geht also was voran im Tal.

Jetzt hilft er anderen Krebspatienten

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Der ehemals krebskranke Nicolas Kutter gilt heute als geheilt. Dank einer landkreisweiten Spendenaktion konnte Nici in den USA behandelt werden. Jetzt erzählt er seine Geschichte in der Tagesschau – und hilft anderen krebskranken Patienten.

Nici erzählt seine Geschichte in der Tagesschau. Um den ganzen Beitrag zu sehen, einfach auf das Bild klicken. / Quelle: Facebook Tagesschau

Nici erzählt seine Geschichte in der Tagesschau. Um den ganzen Beitrag zu sehen, einfach auf das Bild klicken / Quelle: Facebook Tagesschau

Nach langer Krankheit gilt Nici heute als geheilt. Eine Spendenaktion machte es möglich. Nun kann Nici auch anderen Menschen helfen. Denn er ist Teil einer großangelegten Studie. 15 Jahre lang wird sein Blut dafür in die USA geschickt. Auf diese Weise könnte das Mittel, das Nici geheilt hat, auch in Deutschland zugelassen werden.

Die ganze Geschichte gibt es im aktuellen Beitrag der Tagesschau.

Land in Sicht

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Volle Kraft voraus: Kaltenbrunn bekommt eine Anlegestelle für große Schiffe. Der bisherige Steg war um einiges kleiner und nicht für große Gastro-Schiffe geeignet. Mit dem Ausbau geht nun ein großer Wunsch für Käfer in Erfüllung.

Holzplatten werden hin und her getragen, lautes Bohren ertönt, hier und dort werden Schrauben festgezogen, Nägel reingehämmert und Pfosten mit der Säge bearbeitet: Die Bauarbeiten zum neuen Steg bei Kaltenbrunn sind in vollem Gange und schreiten in großen Schritten voran.

Lorenz Höß, Betriebsleiter der Tegernseer Seenschifffahrt ist zuversichtlich: „Der neue Steg sollte bis Ende April fertig sein“.

Besucher können mit Schiff vorfahren

Das dürfte vorallem den Münchner Kaltenbrunn-Betreiber Michael Käfer und seine Biergarten-Gäste freuen. Bisher war der Steg zu klein, um großen Gastro-Schiffen das Anlegen zu ermöglichen. Um das zu ändern, wird nun die neue Anlegestelle gebaut. Sie wird 37 Meter lang und soll über eine Fläche von 102 Quadratmeter verfügen. So können Touristen und auch Einheimische, die nach Kaltenbrunn wollen, schon diesen Sommer über den See schippern. Ein großer Wunsch der Kaltenbrunn-Verantwortlichen geht damit nach der ersten Saison in Erfüllung.

Der Anlegesteg an sich steht bereits. Derzeit sind die Arbeiter noch mit dem Steganbau beschäftigt, der die Schiffsanlegestelle mit dem Ufer verbindet. Dazu wurden mittlerweile die Pfähle im Boden befestigt. Für den kompletten Neubau rechnet Höß mit Kosten von circa 90.000 Euro.


Audi kracht mit 18 Tonner zusammen

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Eine Tegernseerin fällt in den Sekundenschlaf und gerät auf die Gegenfahrbahn – dort kommt ihr ein 18 Tonnen schwerer LKW entgegen. Es kommt zum Zusammenstoß. Doch die Tegernseerin hat zahlreiche Schutzengel im Auto.

Tegernseerin überlebt unverletzt

Heute Nachmittag gegen 14 Uhr fuhr eine 54-Jährige aus dem Tegernseer Tal mit ihrem Audi A6 über die Kreuzstraße in Richtung Gmund. Laut Angaben der Polizei fällt sie dabei vermutlich in einen Sekundenschlaf und gerät auf die Gegenfahrbahn.

Gleichzeitig kommt ihr ein 38-jährige Feilnbacher mit seinem 18 Tonnen schweren LKW entgegen, der zu diesem Zeitpunkt voll mit Erde beladen war. Der Fuhrunternehmer ist in Richtung Holzkirchen unterwegs. Er sieht die Dame zwar noch, kann aber nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Die beiden prallen aufeinander, sodass der Audi in den angrenzenden Grünstreifen geschleudert wird.

Der PKW ist nach dem Unfall ein Totalschaden, der LKW wurde an der Hinterachse stark beschädigt. Der Gesamtschaden wird auf etwa 35.000 Euro geschätzt, die Personen bleiben aber unverletzt. Die Polizeiinspektion Bad Wiessee ermittelt nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs. Zusätzlich weisen die Beamten darauf hin, wie gefährlich es ist, sich in übermüdetem Zustand hinter das Lenkrad eines Fahrzeugs zu setzen.

Ciao Carrera

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In Rottach-Egern geht wohl die nächste Ära zu Ende: Nach neuesten Plänen der Eigentümer soll das Hotel Carrera an der südlichen Hauptstraße abgerissen werden. Grund könnte der desolate Zustand des Gebäudes sein.

Das Hotel Carrera in Rottach soll abgerissen werden.

Das Hotel Carrera in Rottach soll abgerissen werden.

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit verschwindet wieder ein altehrwürdiges Haus von der Bildfläche: Das Hotel Carrera in Rottach soll abgerissen werden. So steht es in den Sitzungsunterlagen des Rottacher Ortsplanungsausschusses. In der morgigen Sitzung wird man vielleicht mehr erfahren, warum die Eigentümerin der Immobilie, die Max Bachmair am See KG, in einer Bauvoranfrage das Hotel aufgeben und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzen will.

„Wir haben auch erst letzte Woche von den Plänen der Familie Bachmair erfahren“, sagt bedauernd die Frau des Betreibers Ottavio Carrera. Sie räumt allerdings ein, dass am Hotel viel zu machen sei. Dies aber obliege der Eigentümerin Karin Rauh. Statt in eine Renovierung zu investieren, wolle Rauh wohl lieber Eigentumswohnungen bauen. Noch aber laufe der Pachtvertrag, so Carrera.

Von der Eigentümerin Rauh ist allein ihr Enkel, Laurentius Herrmann, neuer Geschäftsführer des Hotels Bachmair am See, ans Telefon zu bekommen. Doch zu dem Bauvorhaben will er nichts sagen. Damit habe er nichts am Hut, das mache seine Oma. „Mich beschäftigt derzeit, Neues in das Hotel Bachmair am See reinzubringen. Hier gibt es so viele Sachen, die man jetzt verändern muss. Mein Ziel ist es, dass wir das Hotel wieder hochbekommen“, so Herrmann.

Herbe Gästekritik

Ein Indiz für den Abriss des Hotels mit zehn Doppelzimmern, zwei Einzelzimmern und einer Suite könnte sein, dass es wohl sehr in die Jahre gekommen ist. Zwar wirbt das Hotel mit Zimmern, die „fast alle einen herrlichen Panoramablick auf den Wallberg“ hätten und neu renovierten Bädern. Doch ein Blick auf jüngste Gästebewertungen offenbart das Dilemma des Hauses, das sich mit „herzlicher italienischer Gastlichkeit“ auf der Homepage darstellt.

Die Realität sieht offenbar anders aus. „Unfassbar“, schreibt Irina am 11. März 2016, die Zimmer seien schmutzig und abgewohnt. Zwei Tage zuvor urteilt Michael vernichtend: Die Möbel seien alle Sperrmüll und mindestens 50 Jahre alt und die abgewetzten Teppichböden voller Flecken und abgeschnittener Hand- und Fußnägel. Allerdings sei das Frühstück in Ordnung und der Kaffee sehr lecker gewesen. Die Liste der negativen Gästebewertungen ließe sich endlos fortsetzen.

Kuwaiti ohne Fahrerlaubnis gestoppt

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Eigentlich konnte ein 26-jähriger Kuwaiti bei einer Kontrolle den nötigen ausländischen Führerschein vorzeigen. Doch die Fahrerlaubnis fehlte ihm trotzdem. Grund: der Mann hält sich bereits seit Monaten am Tegernsee auf.

Gegen 16 Uhr am Dienstagnachmittag wurde der Mann durch Beamte der Wiesseer Polizeiinspektion angehalten. Auf Verlangen händigte er seine ausländische Fahrerlaubnis aus und gab an sich seit Oktober 2015 am Tegernsee und zuvor in München aufzuhalten. Die Beamten errechneten dadurch einen Gesamtaufenthalt in Deutschland von mindestens sieben Monaten.

Zwar sei die ausländische Fahrerlaubnis nicht abgelaufen. Und auch für den Mietwagen, den der Mann zum Zeitpunkt der Kontrolle fuhr, sei diese ausreichend. Dennoch ermittelt nun die Polizei wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Nach deutschem Recht gelten ausländische Führerscheine, die nicht in einem Mitgliedsstaat der EU erteilt wurden, in Deutschland lediglich sechs Monate. Hält sich eine Person länger in Deutschland auf, muss die Fahrerlaubnis umgeschrieben werden. Das hatte der Mann versäumt.

Tegernseer Almdorf auf der Zielgeraden

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Das Almdorf-Projekt am Fuß der Neureuth musste viele Hürden nehmen und suchte lange einen Geldgeber. Nun scheint er gefunden zu sein. Rainer Leidecker von der Ernst Tengelmann GmbH, die das Projekt mit sieben Almhütten entwickelt hat, bestätigt auf Nachfrage der TS, mit einem Investor in Abschlussgesprächen zu stehen. Es könnte bald Ernst werden.

Noch steht das Grundstück leer - doch schon bald soll hier das Almdorf entstehen ...

Noch steht auf dem Grundstück die Bergschwalbe – doch schon bald soll hier das Almdorf entstehen …

„Wir gehen davon aus, dass die Vertragswerke im Laufe des April 2016 unterzeichnet werden“, erklärt Rainer Leidecker auf Nachfrage. Es sei aber bis zur Unterzeichnung absolutes Stillschweigen vereinbart worden. Nach Informationen der Tegernseer Stimme wollte Leidecker bereits im Januar die neue Entwicklung verkünden, doch Probleme bei den Vertragsverhandlungen hätten dies noch verhindert. Jetzt sei die Zeit reif.

Dennoch bittet er um Verständnis, dass er bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine näheren Informationen geben könne. Er werde die Öffentlichkeit umgehend informieren, „sobald die Unterzeichnung erfolgt ist“. Bis dahin war es ein steiniger Weg zum Almdorf. Bereits im August 2012 hatte sich der Tegernseer Stadtrat nahezu einstimmig für die 76-Betten-Hotelanlage ausgesprochen. Dazu gehören sieben Almhütten, zwei Höfe und Restaurants sowie eine Tiefgarage.

„Heidi-Land“

Kritik am „Heidi-Land“ hagelte es vor allem von SPD-Sprecher Thomas Mandl und der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT), weil die 4500 Quadratmeter große Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden musste. Der Umweltausschuss des Kreistages hatte keine Bedenken und stimmte zu. Doch die Gegner der Monsteranlage legten nach und bemühten den Landtag mit einer Petition – allerdings vergebens.

Dennoch witterte der Stadtrat auch die Gefahr, dass aus dem Almdorf eines Tages eine Eigentumswohnanlage werden könnte. Leidecker musste einen Durchführungsvertrag unterzeichnen, der sogar eine Konventionalstrafe vorsieht, falls Gäste länger als sechs Wochen bleiben. Für den vorhabenbezogenen Bebauungs- und Erschließungsplan musste die Ernst Tengelmann GmbH etliche Anforderungen erfüllen.

Zuletzt ging es im Bauausschuss im vergangenen Jahr nur noch um kleinere Details wie Dachüberstände an Balkonen und sogenannte Katzenlauben. Im Untergeschoß war noch die Vergrößerung des Pelletbunkers geplant. Alle hofften damals, dass Leidecker dann im Herbst 2015 auch einen Investor präsentieren könnte. Vergeblich, erst ein halbes Jahr später ist es nun offenbar so weit.

Abschied vom gemeinsamen Betreiber für Almdorf und Seeperle?

Nichts verlauten ließ Leidecker zu seinem ursprünglichen Plan, eine Betreibergesellschaft zu finden, die parallel das Tegernseer Almdorf und die Seeperle in Rottach-Egern bewirtschaftet. Sein einstiges Motto: „Urlaub am See und am Berg“. Da er aber für die Seeperle derzeit weder Investor noch Betreiber nennen könne, bekam seine Ernst Tengelmann GmbH jetzt nochmals vom Gemeinderat eine Fristverlängerung für den Baubeginn bis November 2017.

In diesem Sommer noch wollen Leidecker und Ernst Tengelmann konkrete Pläne für das Seeperlen-Gelände vorstellen, versicherten beide dem Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung. Er sei optimistisch, dass dann etwas passiere, wird Bürgermeister Christian Köck zitiert, „denn auf Dauer ist die Seeperle keine Zierde“.

Köcks Unmut ist nachvollziehbar, denn der Komplex gegenüber dem Kurpark ist ein über 20 Jahre währendes Desaster. Ein Nürnberger Teppichhändler hatte das Anwesen einst errichtet. Genutzt wurde es nie. Immer wieder gab es neue Pläne, doch nichts davon wurde realisiert. Vielleicht gelingt Leidecker nun mit der Seeperle und dem Almdorf der große Wurf. Man darf gespannt sein – wieder einmal.

Neue(r)s Traumhaus steht

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Lange musste Bayern-Torwart Manuel Neuer auf sein Traumhaus in Tegernsee warten. Immer wieder kam es zu Problemen mit seinem Bauvorhaben am Leeberg. Doch jetzt ist es bald soweit: Den Sommer könnte der Fußballstar schon am See verbringen.

Beträchtliche Baufortschritte: Bald kann Manuel Neuer sein Haus am Leeberg beziehen.

Beträchtliche Baufortschritte: Bald kann Manuel Neuer sein Haus am Leeberg beziehen.

2014 wurde bekannt, dass ein weiterer Promi an den Tegernsee zieht. Manuel Neuer träumt von einer Villa in der Ellingerstraße in direkter Nähe zum Leeberghof in Tegernsee. Neben dem drei-stöckigen Haus sollen ein Pool, ein Gartenhaus und eine Tiefgarage entstehen. Lange war unklar, ob das überhaupt möglich ist.

Denn aufgrund der steilen Hanglage des Leebergs mussten die Behörden zunächst prüfen, ob Neuers Baupläne realisierbar sind. Ende 2014 gab das Landratsamt dann grünes Licht: Das Landesamt für Umwelt erteilte die Zustimmung.

Neuer nach der EM in Tegernsee?

Im vergangenen Jahr begannen die Bauarbeiten auf dem Hanggrundstück. Lange wird es auch nicht mehr dauern, bis Neuers Traumhaus beziehbar ist: „Im Sommer soll alles fertig sein“, bestätigt Architekt Andreas Erlacher. Es fehle nur noch der Innenausbau.

Wann Neuer einzieht und ob seine Partnerin, die 22-jährige Studentin Nina, mit an den Tegernsee kommt, ist derzeit noch unklar. Vielleicht erholt sich der Welttorhüter ja schon im Sommer von der Europameisterschaft, die Mitte Juni in Frankreich startet, in seinem neuen Zuhause. Mit Neuer zieht dann schon der dritte Bayern-Star an den Tegernsee.

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