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Klappe zu, Affe tot

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Ein Angebot am Publikum vorbei, die Nachfrage kurz über dem Gefrierpunkt: Das aktuelle Gejammer zahlreicher Talbewohner über die Schließung des letzten Kinos im Tal ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten, findet unser Kommentator Robin Schenkewitz – und sieht Parallelen zum Riesenfingertier.

Fingertier und Kino in Rottach-Egern: Beide ein Auslaufmodell.

Fingertier und Kino in Kreuth: Beide ein Auslaufmodell. / Quelle: creative commons, Tom Junek

Ein Kommentar von Robin Schenkewitz

Das Riesenfingertier war 14 Kilo schwer und 60 Zentimeter groß – ein Lemur (für Biologienieten: ein Affe) auf der fernen Insel Madagaskar. Lange Zeit lebte der größere Bruder des heutigen Fingertiers friedlich vor sich hin, quasi ein Kreuther. Dann kam der Mensch. Die Zeit des Affen ging zu Ende. Heute ist er nur eine Notiz in der Liste der ausgestorbenen Tierarten.

Ähnlich ergeht es nun wohl auch dem letzten Kino im Tegernseer Tal. Wenn auch unter verdrehten Voraussetzungen. Statt dass Menschen kommen, bleiben sie weg. Das Resultat ist dasselbe: Wenn der letzte Wegweiser in Kreuth abmontiert ist, wird sich keiner mehr an das ehemalige Kino an der Weissach erinnern.

Scheinheilige Jammerwelle

Vorher rollt aber noch die obligatorische Jammerwelle heran: „Hätten wir doch, könnten wir nicht, das ist ja sooooooo schade.“ Gepaart wird das Ganze dann auch noch mit einem lauten Ruf nach dem Staat: „Da hätte die Gemeinde doch helfen müssen!“

Abwegiger Gedanke: Selbst mal das Kino besuchen, als es noch möglich war. Denn auf Nachfrage kommt die Wahrheit schnell zutage. Die „eigenen“ Filme hätte das Kino nie gezeigt, daher sei man immer nach Tölz oder Hausham gefahren. Wichtig war nur, dass das Kino da war. „Ich könnte ja, wenn ich wollte.“

Das aktuelle Gejammer in den Kommentaren der TS, auf Facebook wie auch bei der Straßenumfrage ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Solidarität hätte jeder von uns an der Kinokasse beweisen können. Haben wir nicht. Macht dann aber auch nix. Ab damit auf die Liste der ausgestorbenen Kinos. Klappe zu, Affe tot – wie beim Riesenfingertier.


Der Kampf gegen den Lagerkoller

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Die Traglufthalle in Rottach nähert sich ihrer Belastungsgrenze. Während anderorts Asylbewerber in den Hunger-Streik treten, scheint die Stimmung in der Sammelunterkunft am Tegernsee bisher gut. Wie die Helfer einem Lagerkoller entgegenwirken.

In der Asylbewerber-Unterkunft im Schatten des Wallbergs herrscht trotz Fülle gute Stimmung. Dafür sorgt auch das gemeinsame Kochen.

In der Asylbewerber-Unterkunft im Schatten des Wallbergs herrscht trotz Fülle gute Stimmung.

In der letzten Februar Woche wurde die Traglufthalle im Rottacher Birkenmoos für die ersten Asylbewerber bezugsfertig. Am Ortsrand zwischen Gewerbegebiet und Sportplatz fällt die große Halle gar nicht weiter auf. Sie wirkt wie eine Ergänzung zum großen Fußballfeld. Auch auf den Straßen Rottachs sieht man nur wenig von den zusätzlichen Fremden, die nicht als Touristen gekommen sind, sondern aus ihrer Heimat flüchten mussten.

Ende März ist die Halle schon zu fast 90 Prozent gefüllt. Auf 36 x 36 Metern leben jetzt 105, bald 120 Asylbewerber. Die von der Firma Paranet errichtete Halle wurde vom Landkreis Miesbach gemietet. Mit der großen Sammelunterkunft soll die Unterbringungssituation deutlich entschärft und zum Beispiel die Tegernseer Turnhalle wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden. Zurzeit leben in der Traglufthalle ausschließlich Männer. Sie stammen aus Afghanistan, Iran, Mali, Sierra Leone, Somalia, Türkei und Uganda. Ihnen steht neben dem Hauptzelt ein Kochcontainer mit 15 Kochstellen zur Verfügung, an denen die Bewohner eigene Mahlzeiten zubereiten können.

Das Landratsamt Miesbach zeigt sich mit der Gesamtsituation sehr zufrieden. Man habe die Halle nach und nach gefühlt, damit sich Strukturen bilden könnten. Besonders hilfreich sei die Unterstützung durch den Helferkreis in Rottach-Egern. Rund 70 Freiwillige helfen ständig bei der Versorgung der Asylbewerber. Sie organisieren den Deutschunterricht, regeln Fahrdienste, helfen bei der Arztsuche im Krankheitsfall und unterstützen beim Umgang mit Behörden, Anträgen und Formularen. So sagt Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamts Miesbach:

Für die sehr positive Stimmung in der Halle ist vor allem auch der Helferkreis verantwortlich.

Gabriele Schultes-Jaskolla, 3. Bürgermeisterin in Rottach-Egern und Organisatorin im Helferkreis bestätigt die gute Stimmung in der Unterkunft. Zurzeit sei man seitens des Helferkreises dabei, weitere Deutsch-Kurse zu organisieren. Den ersten 60 Asylbewerbern biete man heute schon vier Mal pro Woche 90 Minuten Unterricht. Für die nächsten 50 richte man jetzt neue Kurse ein, denn die Flüchtlinge zeigten sich außerordentlich interessiert. Da man nur mit Ehrenamtlichen arbeite, sei die Organisation ein echtes Puzzle-Spiel.

Klare Kommunikation steht im Fokus

Während es in Karlsfeld bei Dachau in einer ähnlichen, wenn auch viel größeren Unterkunft zu Hungerstreiks kam, scheint es Rottach bisher friedlich zuzugehen. Während in Karlsfeld bis zu 300 Personen in der Traglufthalle untergebracht sind, wohnen in der Rottacher Unterkunft maximal 120. In Karlsfeld macht man die fehlende Transparenz in der Kommunikation für die Eskalation mitverantwortlich. Asylbewerber waren von einer kürzeren Unterbringungszeit ausgegangen.

Seitens des Landratsamtes heißt es für die Asylbewerber in Rottach ganz klar: Unterbringung in der Traglufthalle bis zum Abschluss des Asylbewerbungsverfahrens. Nemitz stellt aber klar, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bereits mehre Maßnahmen zur Beschleunigung der Verfahren angekündigt und zum Teil durchgeführt habe. Auch der Helferkreis geht davon aus, dass die Asylbewerber durchaus mindestens sechs bis neun Monate in der Unterkunft verbleiben.

Die Rottacher Asylbewerber müssen sich selbst versorgen, gehen einkaufen und kochen

Die Rottacher Asylbewerber müssen sich selbst versorgen, gehen einkaufen und kochen

Als etwas besonderes wird von allen die spezielle Situation zur Verköstigung der Bewohner betrachtet. Denn die Immigranten können in der Unterkunft selbst kochen und sie tun das mit Freude und Elan. Es sei auffällig wie sauber und ordentlich der Kochbereich sei und mit welcher Wertschätzung und Pflege das Eigentum des Landkreises behandelt werde. Schultes-Jaskolla meint:

Das bietet Beschäftigung, strukturiert den Alltag und schafft ein Gemeinschaftsgefühl.

Und die heimatlichen Lebensmittel gäbe es mittlerweile auch schon in deutschen Supermärkten. Auch das Landratsamt trägt einen Teil zur Stimmung in der Halle bei. „Insgesamt sind eine Vielzahl von Maßnahmen zur Integration der Asylbewerber von uns getroffen worden“, erklärt Nemitz, „Sei es durch die Asylsozialarbeiter des Bayerischen Sozialministeriums, durch unsere eigene Asylsozialberaterin, durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fachbereichs, durch den Hallenmanager oder die zahlreichen Helferinnen und Helfer.“

Wia a Schwaiberl wenns blitzt

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Autofahrer aufgepasst, es wird wieder geblitzt – und zwar im ganz großen Stil. Ab morgen heißt es also runter vom Gas. Wir verraten wo.

Hier heißt es ab morgen: Fuß vom Gas...

Hier heißt es ab morgen: Fuß vom Gas…

Startschuss ist morgen: Auf der B472 zwischen Bad Heilbrunn und Waakirchen  sowie der B2 ab dem Autobahnende der A95 bei Eschenlohe bis zum Ortsende von Mittenwald geht es Rasern an den Kragen. In einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd heißt es:

Auf beiden Strecken kam es in der Vergangenheit wiederholt zu Unfällen, bei denen auch die Unfallursache „Geschwindigkeit“ eine Rolle spielte

Ziel des Projekts ist deswegen, das Unfallrisiko auf den genannten Strecken zu senken und die Rasanz dauerhaft zu reduzieren. Dafür wird die Verkehrspolizei zusammen mit dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland für mehrere Monate an den Gefahrenpunkten verstärkt und gezielt Geschwindigkeitskontrollen durchführen.

Raser ausbremsen mit System

Das Neue an dem Pilotprojekt: Erstmals werden die Messdaten und Unfallstatistiken der Polizei mit den Daten aus der kommunalen Verkehrsüberwachung verknüpft und mit einer Spezialsoftware ausgewertet. Durch die breitere Datenbasis lassen sich Gefahrenpunkte so schneller identifizieren und Zusatzinformationen, wie zum Beispiel die Tageszeiten, mit den höchsten Unfallrisiken gewinnen.

Die Ergebnisse der Kontrollen werden laufend mit aktuellen Unfalldaten der Polizei verknüpft, die Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens ausgewertet und die Verkehrsüberwachung entsprechend angepasst.

„Das war nicht alles im Sinne von Gott“

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Vor rund 100 Gästen referierte Gönül Yerli in Gmund über den Islam. Eine Religion die mittlerweile auch in Deutschland verbreitet ist. Ein Einblick in einen Glauben, der gerade durch den Flüchtlingsstrom auch hier im Tal an Bedeutung gewinnt.

Gönül Yarli (li.) und der Sprecher des Helferkreises Asyl in Gmund, Hajo Fritz.

Gönül Yarli (li.) und der Sprecher des Helferkreises Asyl in Gmund, Hajo Fritz.

Ein schwarzes Kopftuch, das auch den Hals bedeckt, ein kaftanartiger Rock aus schwerem schwarzen Stoff fast bis zu den Knöcheln: Äußerlich scheint Gönül Yerli nach den Regeln des traditionellen islamischen Frauenbilds zu leben. Doch der Islam, den sie auf dem gestrigen Informationsabend in Gmund präsentierte, weicht in einigen zentralen Punkten von den herkömmlichen Vorstellungen ab.

„Laien können den Koran nicht verstehen“

Zunächst skizzierte Vizedirektorin des Islamischen Forums in Penzberg die Figur des Religionsgründers Mohammed und erklärte die wichtigsten Grundsätze und Lebensregeln des Islam: Das Glaubensbekenntnis, das Gebet, Fasten, Mildtätigkeit und die Pilgerfahrt nach Mekka.

Doch schon am Beispiel des Gebets machte sie deutlich, wie schwierig es ist, aus der wichtigsten Grundlage des Islam, dem Koran, eindeutige Regeln für die Lebenspraxis herauszulesen. Denn nirgends stehe, wie gebetet werden soll. Ohne Interpretation, so Yerli, gehe es nicht. „Laien können den Koran nicht verstehen.“

Auch die „Hadithe“ genannten Überlieferungen aus dem Leben des Propheten sind problematisch. 150 000 angebliche Aussprüche Mohammeds müsse man als spätere Erfindungen einstufen, das seien 30 Prozent des überlieferten Gesamtbestandes. Auch die vier Rechtsschulen zum Islam sieht sie kritisch. Denn seit dem 11. Jahrhundert habe es in der instabilen islamischen Welt keine Entwicklung mehr gegeben.

Modernes Verständnis des Islam

„Unter uns: Eigentlich müsste eine neue Rechtsschule begründet werden“, sagt Yerli. Ein Fortschritt sei es, dass es seit fünf Jahren in Deutschland Lehrstühle für islamische Theologie gebe. Dort werde eine moderne Auslegung des Islams vermittelt. „60 Prozent der Studenten sind Frauen.“ Das wolle Gönül Yerli aber nicht zu laut sagen, denn „ich möchte die Muslime ja nicht aufscheuchen“.

Auch gegenüber dem nicht-islamischen Publikum ist die Referentin darauf bedacht, das Verbindende zu betonen und Bruchlinien einzuebnen. „Gott wollte in der Vielfältigkeit Eintracht“, sagt sie zur Existenz unterschiedlicher Religionen auf der Welt. Wie sei dann die Differenzierung zwischen Gläubigen und Ungläubigen zu verstehen, lautet eine Frage aus dem Publikum. „Unglauben kann es nicht geben“, antwortet Yerli. Besser sei es, von Nicht-Glauben zu sprechen.

Menschen sind die Macher der Religion. Ich denke, das war nicht alles im Sinne von Gott.

Dem modernen Religionsverständnis des Publikums kommt Yerli mit solchen Aussagen zweifellos entgegen. Doch wie reagiert die islamische Welt auf solche Thesen? Gönül Yerli ist optimistisch. Sie ist überzeugt, dass eine Mehrheit der rund viereinhalb Millionen Muslime in Deutschland sich eine modernisierte islamische Theologie wünscht. Auch weltweit gebe es viele moderate Muslime. Freilich: „Eine Geschichte von 1400 Jahren kann man nicht von heute auf morgen umdeuten. Die Muslime sind gefordert“.

„Wie ein kleines Italien“

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Cremig, fruchtig, spritzig – Ein Eis an einem sonnigen Tag ist für Viele ein Genuss. Die Eisdielen rund ums Tal profitieren derzeit von dem schönen Frühlingswetter. Auch eine neue Eisdiele in Rottach startete in ihre erste Saison. Hier gibt es Bella Italia zum anfassen und etwas, das wohl niemand in einer Eisdiele erwarten würde.

Die neue Eisdiele "Dolce" erinnert an das gute, alte Bella Italia.

Die neue Eisdiele „Dolce“ erinnert an das gute, alte Bella Italia.

Die Sonne lacht, Temperaturen klettern über 20 Grad und langsam darf man sich auf den Sommer freuen. Und zu einem perfekten Sommer gehört auch eine süße Sünde, auf die kaum jemand verzichten möchte: Cremiges Gelato. Am schönen Osterwochenenden strömten die Besucher bereits in die Eisdielen rund ums Tal. Und auch heute, am wärmsten Tag der Woche, genießen einige ein kühles Eis in der Frühlingssonne.

Das Eiscafé Cristallo in Rottach-Egern hat bereits einen großen Zustrom. Daher eröffnete der Besitzer Seppi vergangenen Freitag eine weitere, kleinere Eisdiele am Ortseingang an der Kreuzung zur Seestraße. Der Name: Eis Dolce. „Wir wollen zwei Topeisdielen in Rottach schaffen“, sagt Seppi stolz. Dabei soll es nicht eine „deutsche“ Eisdiele werden, sondern typisch Italienisch:

Unsere Eisdiele ist wie ein kleines, süßes Italien. Es erinnert an die guten, alten Zeiten.

So wird das Eis zum Beispiel nicht wie sonst in Deutschland üblich in Kugeln serviert, sondern mit einer Art Spachtel in den Becher gestrichen. Vor allem das typisch italienische Gelato Variegato sei besonders gut. Dabei wird eine Eissorte mit einer weiteren Zutat verfeinert: Zum Beispiel hausgemachtes Joghurteis mit frischen Erdbeeren und deren Saft.

„Die Eissorten sind natürlich alle selbst gemacht“, versichert Seppi. Er wolle auf Topqualität achten, selbst der Keks neben dem Kaffee sei hausgemacht. „Wir nehmen nichts von anderen.“ Neben dem Eis und dem Kaffee werden demnächst Crêpes, Waffeln, Smoothies und Milchshakes angeboten. Besonders stolz ist Seppi auf deren Fruchteis. „Es wird ganz ohne Chemikalien hergestellt und hat 60 Prozent Fruchtgehalt – das gibt es so gut wie nie.“

Süße Sünden das ganze Jahre

Durch das schöne Wetter am vergangenen Osterwochenende sei der Start der Eisdiele ein voller Erfolg gewesen: „Die Leute sind zufrieden, wir sind glücklich.“ Es habe ein hervorragendes Feedback gegeben und Seppi weiß: „Wir haben für Rottach etwas Gutes getan.“

Doch die Eisdiele soll sich nicht nur auf die Sommermonate beschränken. „Wir wollen das ganze Jahr geöffnet haben.“ Im Winter wolle man sich dann auf die italienische Pâtisserie und Geschenkboxen konzentrieren. Auch für das Eiscafé Cristallo hat Seppi noch einige Neuerungen vor: „Wir wollen eine neue Terrasse bauen, auch Innen soll renoviert werden und es wird einen neuen Namen geben.“

Wer kauft die „Tegernsee Villen“?

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Die Bagger sind schon angerollt: In Kürze soll der Bau der „Tegernsee Villen“ in Bad Wiessee beginnen. Die Nachfrage ist groß, ganz im Gegensatz zum Vorgängerprojekt „Brenner Park“. Dabei bedienen die bisherigen Käufer ein altes Klischee.

Wenn alles nach Plan läuft, stehen zwischen Anspruch und Wirklichkeit der "Tegernsee Villen" noch mindestens anderthalb Jahre. / Bild: Tegernsee Villen/Montage.

Wenn alles nach Plan läuft, stehen auf der aktuellen Baustelle bald Häuser wie die Villa Ringberg. / Quelle: Tegernsee Villen, Montage.

Zwölf verkaufte Wohnungen in fünf Monaten – das Zwischenfazit von Thomas Hofer ist durchweg positiv. „Unser Konzept mit exklusiver Bau-und Ausstattungsqualität und umfangreichen Serviceleistungen auf individuellen Wunsch kommt gut an, die Anfragen kommen aus der ganzen Bundesrepublik, wobei sowohl kleinere Einheiten als auch große Wohnungen Interesse finden“, berichtet der Geschäftsführer des Bauträgers planquadrat.

Dabei hat der Bau der „Tegernsee Villen“ noch gar nicht begonnen. Erst vor kurzem seien die Bagger angerollt, sagt Mark Petrisch von der zuständigen Kommunikationsagentur in Salzburg. Im Mai ist offizieller Baustart, fertig soll das Areal frühestens Ende 2017 sein. Doch der Bauträger verspürt offenbar keinen Druck, die Wohnungen möglichst schnell zu verkaufen.

„Bei der Größenordnung des Projekts muss man einen längeren Vermarktungszeitraum einplanen – hier sind es rund zwei Jahre“, erklärt Petrisch. Während der Anfangszeit und der Phase des Baubeginns seien noch alle Preiskategorien und Geschosse verfügbar. Doch je mehr Wohnungen verkauft werden, desto geringer ist natürlich die Auswahl für Interessenten. Oder bildlich gesprochen:

Es ist nicht mehr die ganze Speisekarte da. Wenn dann jemand noch ein Penthouse sucht, sind vielleicht schon alle verkauft. Gegen Ende könnte es also länger dauern, bis alle Wohnunen verkauft sind.

Zwischen 650.000 und 3,6 Millionen Euro kosten die 34 individuell gestaltbaren Wohnungen, die Platzspanne geht von 75 bis 370 Quadratmeter. Das günstigste Objekt ist bereits vom Markt, das teuerste Penthouse hingegen noch zu haben. Insgesamt wurden vier Wohnungen der obersten Preiskategorie verkauft, acht weitere Käufer fanden sich für etwas günstigere Garten- und Balkonwohnungen.

Für die übrigen Objekte ist die Nachfrage laut Petrisch erfreulich hoch: Rund 570 Interessenten aus ganz Deutschland haben sich bislang gemeldet, allein über Ostern kamen 50 Anfragen hinzu. Man betreibe da keine Schönfärberei: Die Anfragen seien allesamt ernsthaft.

Das stellt sogar die Marketingabteilung vor eine Herausforderung. Normalerweise habe man eine feste Zielgruppe, bei den Tegernsee Villen sei das Feld der Interessenten hingegen „total gemischt“, so Petrisch. Auch zwei Gesellschafter des Bauträgers planquadrat haben sich bereits je eine Wohnung gegönnt – die Prophezeiung des „Brenner Park“-Partners Felix Radmer hat sich also erfüllt.

Die meisten Käufer kommen aus München

Auf Nachfrage der TS wird deutlich, dass die bisherigen Käufer ein altes Klischee bestätigen: Im Schwerpunkt haben sich nämlich finanzstarke Münchner die Wohnungen gesichert. Erst an zweiter Stelle stehen Käufer aus der Region Tegernsee. Je einer der zukünftigen Wohnungsbesitzer kommt aus Köln und Hamburg. Doch laut Mark Petrisch haben einigen Anrainer des 15.000 Quadratmeter großen Areals Interesse bekundet – weitere Vertragsunterschriften stehen offenbar bevor.

Mit dem neuen Konzept der „Tegernsee Villen“ wurden viele Ideen des gescheiterten Brenner Parks verworfen. Der Service-Alltag im künftigen Wiesseer Luxus-Areal soll das Motto „alles kann, nichts muss“ haben. Der Kundschaft gefällt’s bis jetzt, doch erst nach Baubeginn wird sich zeigen, ob dem Projekt genügend Millionäre vertrauen.

Tegernsee wird „leider geil“

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Er spricht von einer „Prachtimmobilie mit viel Potenzial“. Gemeint ist das ehemalige Hotel Guggemos an der Hauptstraße. Ein Hamburger Geschäftsmann möchte dem Gebäude neues Leben einhauchen – als Sauna-Club.

Wird es hier wirklich einen Sauna-Club geben?

Wird es hier wirklich einen Sauna-Club geben?

Wird am ehemaligen Hotel Guggemos in Tegernsee schon bald eine rote Laterne hängen? Keine ganz abwegige Vorstellung. Nach dem jüngsten Bericht der TS über Hotel-Leerstand in Tegernsee hat ein Hamburger Geschäftsmann sein Interesse an der Immobilie, die sich in Besitz des Herzoglichen Brauhauses befindet, signalisiert.

Im Tal jodelt schon lange nichts mehr aus der Lederhose – zumindest nicht gewerbsmäßig. Eine Marktlücke? Der Hamburger Geschäftsmann Carlo L. Ude will die Weiternutzung des ehemaligen Hotels in eine Art Beherbergungsbetrieb samt Zimmervermietung und Wohlfühl-Relax-Angebot überführen – diplomatisch ausgedrückt. Denn Carlo L. Ude ist kein Hotelier im klassischen Sinne. Statt auf den üblichen Service mit Frühstück oder Halbpension setzt er im hohen Norden auf körperbetonte Unterhaltung unter Einsatz von Metallstangen. Die drei von ihm betriebenen Läden auf der Reeperbahn – „Wandas wilde Locke“, „Stieletto“ und „Vibrations“ sind einschlägig bekannte Top-Adresse auf der Hamburger Amüsiermeile.

Seinen Vorschlag der Weiterführung des Hotels als Sauna-Club hat der 50-Jährige Brauhaus und Rathausverwaltung bereits unterbreitet. Letztere sei nach eigenen Angaben allerdings nicht ganz glücklich darüber, dass die „noch nicht in Gänze durchdachten Pläne von Ude.“ zum jetzigen Zeitpunkt durchgesickert sind und wollte das Vorhaben daher unkommentiert lassen.

Gästeklientel am See vorhanden

Auskunftsfreudiger gab sich jedoch der Hamburger Entrepreneur, der bereits mehrfach in der vergangenen Woche in einem weißen S Klasse Benz auf dem rückwärtigen Parkplatz des Hotels gesichtet worden ist und damit die Gerüchteküche angeheizt hatte. „Ja, die Vertragsverhandlungen laufen“, bestätigte er der TS während seines Kuraufenthalts in Bad Wiessee. „Ich finde es geradezu unverständlich, dass ein Schuppen wie dieser leer steht, wo er doch so viel Potenzial bietet.“

Er selbst habe eine schnelle Marktanalyse gemacht und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass erstens die entsprechende Gästeklientel am See vorhanden sei („reich, alt und allein – da geht immer was“)und zweitens – anders als auf dem Kiez – keine Konkurrenzsituation vorherrsche. „Die Rahmenbedingungen hier sind echt super. Sollten die Gäste dennoch ausbleiben, was ich aber nicht glaube, kann man noch etwas am Konzept feilen. Ins Blaue gesagt: Von einer Abokarte bis hin zu einer Kooperation mit dem Monte Mare ist alles denkbar. Zudem plane er perspektivisch ein „japanisches Gästehaus mit Geishaservice“ und eine Champagnerlounge. Arbeitstitel: „Mei liaba Scholli!

„Deutschlands südlichster Kiez?“

Dass sein Projekt möglicherweise auf nicht allzu viel Gegenliebe stößt, kann er sich so gar nicht vorstellen. „Warum auch? Das ist doch eine absolute Win-Win-Situation für die Stadt. Sie ist einen Schandfleck los, kann sich zudem noch über Einnahmen aus der Gewerbesteuer freuen.“ Auch trage sein Betrieb dazu bei, die rückläufige Zahl an Gästebetten zu stoppen. „Ich prophezeie schon jetzt, dass der Sauna-Club ein wahrer Segen wird. Tegernsees heimische Wirtschaft wird angekurbelt. Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel – sie alle werden profitieren. Das wird eine Premium Destination, ich schwör.“ Er rechnet zudem mit erheblichen Tagesverkehr jener „Hungerleider“, die im Lanserhof in jeder Hinsicht auf Diät gesetzt werden.

Neue Wege wolle er selbst übrigens in Sachen Gestaltung der Außenfassade gehen. „Ein Blink-Blink-Tempel à la Kiez passt optisch nicht hierher.“ Lieber setze er auf alt Bewährtes und wolle die gut bürgerliche Tradition des Guggemos fortführen. „Ich sag mal so: Das Spießig-Konservative, wie man es hier überall in Oberbayern vorfindet, hat schon seinen Charme. Ich denke, unter dem Slogan „Deutschlands südlichstes Tal der Lust“ wird sich der Tegernsee mit diesem Recreation-Segment bundesweit sehr gut vermarkten lassen.“

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum

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Ein Verein für Musik, Musiker und Musikliebhaber: Der „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ unterstützt Nachwuchstalente am Anfang ihrer Karriere und bietet ihnen eine Plattform. Ein besonderes Highlight steht bevor – mitten in Tegernsee.

Pianist und "Jungstar" Yojo Christen kommt am 02. April für einen Klavierabend nach Tegernsee.

Pianist und „Jungstar“ Yojo Christen kommt am 02. April für einen Klavierabend nach Tegernsee.

„Ein Engagement über einen derartig langen Zeitraum aufrecht zu erhalten, erfordert Kraft, Zeit und viel Enthusiasmus“, lobt Johannes Hagn, Bürgermeister von Tegernsee, im Vereinsheft des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“.

Schon seit 30 Jahren unterstützt der Verein junge Musiktalente am Anfang ihrer Karriere und bietet ihnen Auftrittsmöglichkeiten im Tegernseer Barocksaal. Ziel ist es, begabte Künstler aus der Klassik, wie Pianisten, Duos und Streichquartette zu fördern und zugleich Musikfreunden im Tal eine anspruchsvolle und neue Konzertreihe anzubieten.

Regionalität mit Internationalität verbinden

Dabei übernimmt Angelika Wißmüller seit 2015 die künstlerische Leitung und kümmert sich von der Suche nach neuen Talenten, der Organisation der Konzerte, der Buchung des Barocksaals bis hin zu allgemeinen Verwaltungsaufgaben, um das Grundkonzept des Vereins. Sie selbst war jahrelang als Liedbegleiterin und Dozentin am Richard Strauss Konservatorium tätig und Lehrbeauftragte an der Staatlichen Hochschule für Musik in München.

Auf der Suche nach Stars von morgen besucht Wißmüller unter anderem wichtige Wettbewerbe und Festivals wie den ARD-Wettbewerb, das Münchner Klavierpodium oder der Schubertiade Hohenems/Schwarzenberg. Wißmüller erklärt:

Gefördert werden sollen in erster Linie junge Talente aus unserer Region, die es schon etwas weiter gebracht haben, wie zum Beispiel an einer Hochschule studiert oder einen Musikwettbewerb gewonnen haben.

So wolle sie „Internationalität mit Regionalität verbinden“. Der Freundeskreis veranstaltet acht Konzerte, verteilt über das ganze Jahr. Durch die Auftritte im herrschaftlichem Barocksaal des Tegernseers Gymnasiums, bekommen die jungen Musiker die Chance, sich einem breiten Publikum vorzustellen, Auftrittserfahrungen zu sammeln und somit ihren Bekanntheitsgrad zu steigern.

Im Gegenzug dazu, können Musikliebhaber vor Ort ohne größeren Aufwand und Weg hochkarätige Konzerte besuchen. Ein festes Kartenkontingent pro Konzert geht an die Schüler des Gymnasiums und die Musikschule Tegernseer Tal. Denn auch junges Publikum soll gefördert werden. Sozusagen eine „Win-win-Situation“ für alle Beteiligten.

Finanziert wird der Verein durch Spenden, Eintrittsgelder und die Jahresbeiträge der Mitglieder. Der Freundeskreis sei aber ein gemeinnütziger Verein, bei dem „ausschließlich der Fördergedanke zählt“, betont Wißmüller.

Beethoven, Chopin und ein Youngstar für den Tegernsee

Für alle Interessierten, Mitglieder und solche die es werden wollen, findet am 02. April um 19:30 Uhr im Barocksaal ein Klavierabend mit Yojo Christen statt. Der 19-jährige Pianist und Komponist zählt heute schon zu den Ausnahmeerscheinungen der jungen Musikergarde. Auf dem Konzert am Tegernsee spielt Yojo Stücke von Ludwig van Beethoven, Frédérik Chopin und selbstkomponierte Lieder.

Schon im Alter von acht Jahren gestaltete der junge Musiker abendfüllende Konzerte. Neben klassischer und romantischer Klavierliteratur umfasst Yojos Programm vorallem auch selbst komponierte Stücke, wie die Trauermusik für die Opfer der Fukushima-Katastrophe, die der junge Pianist 2011 bei einem Benefizkonzert in Füssen uraufführte. Derzeit komponiert Yojo eine Oper über Kemal Atatürk.


Köhl macht Schluss

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Nicht einmal die 100 Tage hat er überstanden: TTT-Chef Stephan Köhl tritt nach nur drei Monaten wieder ab, meldet der Tourismusverband. Ein Hoax?

Stephan Köhl, Nachfolger von Georg Overs als Geschäftsführer der TTT, hört auf - heißt es zumindest in einer Pressemitteilung.

Stephan Köhl, Nachfolger von Georg Overs als Geschäftsführer der TTT, hört auf – heißt es zumindest in einer Pressemitteilung.

Stephan Köhl hatte erst zum Jahresende seinen Posten als Geschäftsführer der Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT) aufgegeben und war an den Tegernsee gezogen. Peter Höß, Bürgermeister von Bad Wiessee und Sprecher der Gesellschafter der TTT, bedauert es sehr, dass es nun so gekommen ist, aber die ersten 100 Tage im Amt seien auch dafür da, zu prüfen, ob es für beide Seiten passt. Höß:

Das hat es leider letztlich nicht, da es unterschiedliche Ansichten über die strategische Ausrichtung gab. Aus diesem Grund hat man sich darauf verständigt, dass man sich in beiderseitigem Einvernehmen trennt.

Christian Kausch übernimmt mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres wieder als Interimsgeschäftsführer. Die Stelle wird nicht sofort ausgeschrieben, damit die Gesellschafter ausreichend Zeit erhalten, sich zu ordnen und wieder nachhaltig auf die eigentliche Arbeit am Gast und im Marketing zu konzentrieren.

Auf ernsthafte Nachfrage der TS sagt Claudia Mach von der TTT: „Das ist kein Aprilscherz. Es ist eine offizielle Pressemitteilung und wir haben noch nie einen Aprilscherz rausgeschickt.“ Auch Höß bestätigt die Nachricht: „Das TTT-Team und Köhl haben nicht so gut harmoniert, wie wir uns das gewünscht haben.“ Man werde sich unter der Leitung von Kausch zunächst wieder mehr auf den Gast und auch weiter auf das Marketing konzentrieren.

Höß bleibt weiter diplomatisch und erklärt: „Ich bedaure es natürlich, dass Köhl geht“, aber es habe in verschiedenen Bereichen nicht gepasst. „Und auch wenn die Entscheidung jetzt überrascht und vielleicht sogar weh tut, ist es für alle Beteiligten das Beste.“

Arbeit, die den wahren Talenten entspricht

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Kreativ kochen, Schokoladenspezialitäten anfertigen, beim preisgekrönten Meister lernen – diese und viele weitere Möglichkeiten eröffnen sich durch die Jobs der Woche. Wer auf der Suche nach einer Stelle ist, kann hier seine Talente verwirklichen.

Auch die Schokoladenquelle Eybel in Waakirchen sucht neue Mitarbeiter

Auch die Schokoladenquelle Eybel in Waakirchen sucht neue Mitarbeiter.

Süße Verführungen

Ein Traum aus Trüffel, Pralinen und anderen Spezialitäten erwartet einen bei der Eybel Schokoladenquelle in Waakirchen. In erlesener Handarbeit werden hier kulinarische Köstlichkeiten von höchster Qualität gefertigt. Nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Hersteller ist es ein besonderer Ort.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt werden nun Fachverkäufer (m/w) mit Erfahrung im Verkauf von hochwertigen Lebensmitteln gesucht. Alle, die gerne in einem dynamischen Team arbeiten und Teil des erfolgreichen Unternehmens sein möchten sowie Spielraum für eigene Kreativität wünschen, sind hier richtig.

Traditionsreiche Geschichte mit medizinischem Hintergrund

Am Marktplatz im Herzen von Holzkirchen befindet sich die Marien-Apotheke. Schon seit 1854 gehen dort Kunden ein und aus. Die große Auswahl und Verfügbarkeit an Medikamenten sowie das Verleihangebot von Milchpumpen, Babywaagen oder Inhalationsgeräten spielt dabei sicher eine große Rolle.

Ab sofort wird dort ein pharmazeutisch-technischer Assistent (m/w), kurz PTA für eine 30 – 40 Stunden Woche gesucht. Schließen Sie sich dem sympathischen Team an.

Gesund kochen

Viel Wert auf Ernährung wird in der Klinik im Alpenpark gelegt. Ausgewogene Kost und ein hoher Frischeanteil spielen dabei eine große Rolle. Dass das Essensbudget sehr hoch ist, schmeckt man dabei auch.

Ab sofort wird ein Koch (m/w) gesucht, der dazu beiträgt, dass die Patienten weiterhin so gesund essen und sich unter anderem dadurch so gut und schnell erholen. Zur Vollzeit-Stelle geht’s hier.

Lehrstelle gesucht?

Die Firma Fußboden Zehetmair in Miesbach ist seit 1977 Meisterbetrieb für Parkett und Fussbodentechnik (damals noch als Einzelunternehmen Klaus Zehetmair). Seitdem hat sich die Firma fast jährlich weiterentwickelt. In den letzten 10 Jahren konnte die Firma sechs Kammersieger, fünf Landessieger, fünf Bundessieger, einen Europameister sowie einen Bronze-Sieger vorweisen.

2012 wurde außerdem die Auszeichnung „Parkett Star 2012“ in der Kategorie Beste Mitarbeiter-Qualifizierung im Handwerk gewonnen. Ab dem 01.09.2016 werden motivierte Auszubildende zum Parkettleger (m/w) gesucht. Auch Lust, eine Auszeichnung zu gewinnen? Hier geht es zur Stelle.

Ein guter Start in den Tag

Traumhafte Aussicht auf die Tegernseer Bergwelt, Nostalgie in einem modernen und zeitgemäßen Ambiente… das ist der Leeberghof in Tegernsee. Neben dem Restaurant und der legendären Sassa-Bar finden die Gäste in 15 Zimmern und Suiten Erholung.

Es wird ein Mitarbeiter (m/w) für den Frühstücksservice gesucht, der an 5 Tagen die Woche von 6.30 Uhr – 12.00 Uhr die Zügel in die Hand nimmt und den Gästen so einen guten Start in den Tag ermöglicht. Das Vorbereiten des Frühstücksbüffets gehört ebenso dazu wie der Check-Out und das Verabschieden der Gäste an der Rezeption. Selbstständiges Arbeiten sollte Sie auszeichnen, denn am Morgen sind Sie der Gastgeber in unserem Haus. Interessiert?

Keine interessante Stelle dabei? Keine Sorge – das war nur ein kleiner Auszug aus einer großen Auswahl an aktuellen Jobs. Auf Oberland-Jobs.de warten aktuell rund 140 Jobs. Zudem kommen täglich neue Angebote rein. Zimmer wieder vorbeischauen und keine Chance mehr verpassen. Jobs in der Nähe, nur einen Klick entfernt.

Das Köhl-Intermezzo

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Plötzlich ist er weg: Wie berichtet verlässt Geschäftsführer Stephan Köhl die TTT mit sofortiger Wirkung. Doch die Verantwortlichen machen auf Nachfrage komplett dicht – alles deutet daraufhin, dass die Entscheidung über Köhls Abgang kurzfristig fiel.

Da war die Stimmung noch gut. Peter Rie (TTT, 2.v.l.), Stephan Köhl (TTT, Mitte) und Peter Höß (Bürgermeister Bad Wiessee, rechts)

Da war die Stimmung noch gut. Peter Rie (TTT, 2.v.l.), Stephan Köhl (TTT, Mitte) und Peter Höß (Bürgermeister Bad Wiessee, rechts) bei der Präsentation der Montgolfiade im Januar.

Komm, hör auf. Das muss ein Aprilscherz sein. Mitnichten. Am Vormittag läßt die Tegernseer Tal Tourismus GmbH die Bombe platzen, verschickt eine Mitteilung mit einer hochbrisanten Personalie. Geht Stephan Köhl wirklich nach nur drei Monaten als Geschäftsführer der TTT?

Doch die Verantwortlichen bleiben bei der Geschichte: Es habe einfach nicht gepasst zwischen dem Team der Tourismusorganisation und dem 51-jährigen Oberbayern, der so sorgfältig von den Talbürgermeistern ausgesucht worden war.

Peter Höß, Bürgermeister von Bad Wiessee und Sprecher der Gesellschafter, hält sich mit den Abschiedsworten deutlich zurück. Das Ende des Arbeitsverhältnisses sei „in beiderseitigem Einvernehmen“ beschlossen worden. Heißt konkret: Von den Bürgermeistern Preysing, Köck, Hagn, Höß, Bierschneider – und Stephan Köhl. Doch ist das die ganze Wahrheit?

Entscheidung „juristisch korrekt“ – mehr nicht?

Nicht in die Entscheidung involviert war der Beirat der TTT. Dementsprechend überrascht ist auch dessen Vorsitzender Bernhard Kaiser. Den Beirat nicht hinzuzuziehen sei zumindest „juristisch korrekt“ gewesen – mehr sagt der Wiesseer Hotelier gegenüber der Tegernseer Stimme nicht.

Wie auch bei Vorgänger Georg Overs „bedauert“ er den Abschied des Mannes, der das Tal als Marke noch populärer machen sollte und für eine Digitaloffensive stand. Bei einer Klausurtagung vor wenigen Wochen habe man noch einen regen Austausch „mit guten Ideen“ gehabt, so Kaiser. Sein Eindruck von Köhl war „sehr positiv“.

Überraschend komme der Abgang vor allem deshalb, „weil die Bürgermeister im Vorfeld lange überlegt haben“, wer TTT-Chef werden soll. Unter Betrachtung der Fakten entsteht daher der Eindruck, dass die Entscheidung kurzfristig fiel – vieles deutet auf einen Rauswurf Köhls hin.

Mitarbeiter schockiert und überrascht

Doch die TTT, insbesondere in Person des erneuten Interimschefs Christian Kausch, macht auf Nachfrage der TS dicht. Viel mehr als die Mitteilung, die die Touristiker ausgerechnet am 1. April verschicken, ist nicht zu bekommen. Das Datum ist jedoch ein Hinweis darauf, dass die Entscheidung kurzfristig und wohl auch unter Termindruck fiel. Denn Stephan Köhl war bis zum gestrigen Tag genau drei Monate im Amt – anderswo nennt man so etwas Probezeit.

Auch die Tatsache, dass der Beirat kein Wort mitzureden hatte, was wiederum nicht dem Geist der neuen Satzung entspricht, lässt aufhorchen. Schon bei der Suche nach dem neuen Geschäftsführer habe es Misstöne gegeben, bestätigen Eingeweihte. Zudem gilt die zweite Führungsebene der TTT als nicht einfach zu leiten. Einige bezeichnen den Chefposten gar als Schleudersitz.

Das Team der TTT jedenfalls ist offenbar nicht der alleinige Grund für die Trennung. Mitarbeiter zeigen sich im Gespräch mit der TS überrascht und schockiert von dem plötzlichen Schritt. Man müsse das erstmal sacken lassen. Öffentlich äußern will und darf sich allerdings auch hier keiner. Dem Vernehmen nach gab es mit der Mehrheit der Angestellten keinerlei Missstimmung oder Ärger. Eher deuten die Zeichen auf Unmut in der zweiten Führungsebene hin. Mit Köhl wurden langjährige Manager der TTT „übergangen“. Liegt hier der wahre Grund?

Personalchaos folgt auf neun Jahre Kontinuität

Stephan Köhl selbst ist weiterhin nicht zu erreichen, will nicht mit der Presse sprechen. Sein früher Abschied ist ein Negativrekord in der Geschichte der Tourismusorganisation. Nach der Gründung Ende 2001 hieß der erste Geschäftsführer Michael Zezulle – der Niedersachse bliebe jedoch nur von Mai 2002 bis Dezember 2003.

Der frühere Tegernseer Bürgermeister Gotthard Luschner sprang ein und übergab 2004 an den Österreicher Heinz Peter Schwendiger. Doch auch dieser blieb nur zwei Jahre. Kontinuität brachte endlich Georg Overs, der 2006 aus Bad Tölz herüberwechselte. Ihm gelang auch die Fusion der fünf Tourist-Infos im Tal. Nach neun Jahren Overs hielt sich Köhl nur drei Monate auf dem Posten – der Takt vom Anfang scheint mit diesem Intermezzo wieder hergestellt.

Tegernseer Teufelsrad

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Fehlende Chemie? Putsch der zweiten TTT-Reihe? Oder passte der Bürgermeister-Truppe der Neue nicht? Am Ende ist es egal: Wer will sich als Tourismus-Profi zukünftig dieses Himmelfahrtskommando antun?

Stephan Köhl hielt es nur 3 Monate auf der Position des TTT-Geschäftsführers aus. Dann musste er gehen.

Stephan Köhl saß nur drei Monate auf dem Chefsessel der TTT. Dann musste er gehen.

Ein Kommentar von Peter Posztos
Ein Klassiker. Du kommst von außen, hast Erfolge vorzuweisen und übernimmst eine Führungsposition. Das mag das Fußvolk freuen, aber jene in der zweiten Reihe, die schon immer da waren, die aber wieder einmal übergangen wurden, ballen ihre Faust in der Tasche. Schlimmstenfalls warten sie auf Fehler von dir, maulen hinter vorgehaltener Hand. Zwei Möglichkeiten: Entlassen oder einbinden.

Stand der bisherige TTT-Chef vor dieser Entscheidung? Passte die Chemie nicht? Oder hat Stephan Köhl alle einfach nur genervt mit seiner „Digitalisierungs-Offensive“? Bislang wird gemauert. Die Beteiligten schweigen, wollen offiziell keinen Schaden anrichten. Haben sie aber schon.

Knapp hundert Tage durfte es Köhl auf dem Schleudersitz der TTT probieren. Dann wurde er eher unschön weggemacht. Die Fünfertruppe der Bürgermeister hat es nach Gutsherrenart gelöst. Kann man machen, wenn einem die öffentliche Wirkung egal ist. Sollte man aber vermeiden, wenn man in Zukunft noch professionelle und ambitionierte Kräfte ins Tal ziehen will.

Schon Vorgänger Georg Overs war vor Heckenschützen aus verschiedenen Richtungen nicht gefeit, zog aber rechtzeitig den Rettungsschirm und schwebte ab nach Kärnten. Momentan wirkt die Position auf Außenstehende wie das Teufelsrad auf der Wiesn. Ständig versucht jemand dich wegzutreten. Bei Stephan Köhl hat das offensichtlich schnell funktioniert.

Villa am See vor dem Verkauf

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Die Fährhütte in Rottach-Egern hat der Unternehmer Klaus Hurler bereits verpachtet. Verkaufen dagegen will er nun sein Hotel Villa am See in Tegernsee. Dies bestätigt seine Frau der Tegernseer Stimme.

Offensichtlich zieht sich der Unternehmer Klaus Hurler immer mehr von seinen Gastronomie- und Hotel-Betrieben im Tegernseer Tal zurück. War es Ende 2013 die traditionsreiche Fährhütte, die zur Pacht an ein Unternehmen der Althoff-Hotelgruppe ging, so sollen jetzt auch seine Tage als Eigentümer des Hotels Villa am See in Tegernsee gezählt sein.

„Wir wollen es in andere Hände geben“, erklärt Gabrielle Hurler auf Nachfrage der TS, „wir sind jetzt in einem gewissen Alter, wo man etwas nicht mehr betreiben und etwas loswerden will“. Völlig überrascht von der Entwicklung zeigt sich auch Sternekoch Erich Schwingshackl, der sowohl das Restaurant wie auch das Hotel als Pächter betreibt. Schwingshackl wusste offenbar bislang von nichts vom neuen Vorhaben Hurlers. Das Hotel beherbergt neben sieben Doppelzimmern und fünf Suiten den Gastronomie-Bereich samt idyllisch gelegenem Seepavillon.

„Der Verkauf ist angedacht“

Wenn diese Verkaufsabsichten auch jetzt bekannt werden, so eilt es Hurler offenbar mit der Veräußerung des Hotels nicht sonderlich. Seine Frau hält sich einen Zeitpunkt jedenfalls noch offen: Der Verkauf sei angedacht, „er muss nicht sein, aber er könnte sein“.

Seit Januar 2013 betreiben nun Katharina Krauß und Erich Schwingshackl das Gourmet-Restaurant und das Vier-Sterne-Hotel. Ihr gemeinsames berufliches Ziel sei es, wie sie in einem Interview zitiert werden, ein Komplettangebot mit Hotel und Restaurant anzubieten.

Wenn Gäste aus einer Hand betreut werden und man da eine klare Handschrift erkennt, dann ist das eine runde Sache.

Vom Betrieb der Fährhütte in Rottach-Egern hatte sich Klaus Hurler im April 2014 getrennt. Seitdem wird sie mit einem neuen gastronomischen Konzept vom Hotelier Klaus Althoff geführt, der eine „Collection“ von sieben „Luxus“-Häusern betreibt. Darunter ist auch das Fünf-Sterne-Seehotel Überfahrt. Eigentümer des Hauses aber ist die Jost und Josefine Hurler Seehotel Überfahrt GmbH & Co. KG.

Zu der Villa am See gehört auch eine Bar sowie eine Art Bistroschiff.

Zu der Villa am See gehört auch eine Bar sowie eine Art Bistroschiff.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte Klaus Hurler für die Villa am See noch Umbaupläne. Das Pavillondach auf der Terrasse sollte vergrößert, Eingang und Lobby neu gestaltet werden. Ob und wann damit begonnen wird, ist nun fraglich geworden.

Vier Pfoten für ein Halleluja!

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Angst, Panikanfälle und Depressionen bestimmen ihren Alltag: Die 29-jährige Veronika Stanglmayr aus Kreuth leidet an posttraumatischer Belastungsstörung. Doch nach einer Spendenaktion auf der TS kann Sie sich jetzt ihren Traum erfüllen.

Ein echtes Dream-Team: Veronika Stanglmayr und der zehn Monate alte Hund Finn. / Archivbild

Ein echtes Dream-Team: Veronika Stanglmayr und der zehn Monate alte Hund Finn.

„Mir bedeutet das sehr viel“. Veronika Stanglmayr ist sichtlich erleichtert, als Sie über die positive Resonanz auf die Spendenaktion der Tegernseer Stimme zu sprechen kommt. Das Geld könne ihr helfen, ihren schwierigen Alltag in Zukunft leichter zu bewältigen.

Denn die Kreutherin kämpft jeden Tag: Die 29-Jährige leidet seit Jahren an Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Panikanfälle, Alpträume und Depressionen sind mittlerweile fester Bestandteil ihres Lebens.

Ein Superhund als Superheld

Seit ihrer Diagnose im Jahr 2011 ist Stanglmayr nicht mehr arbeitsfähig und auf Medikamente angewiesen. Bereits mehrere Krankenhausaufenthalte hat die junge Frau hinter sich. Doch besser als jede Medizin und Therapie kann ihr nur einer helfen – ein zehn Monate alter Hund namens Finn. Der soll künftig ihr Alltagsheld sein und ihr tatkräftig zur Seite stehen.

Denn Finn könnte zu einem PTBS-Assistenzhund ausgebildet werden, doch dazu braucht es eine Spezialausbildung. Für die benötigte Stanglmayr finanzielle Unterstützung und wendete sich Anfang des Jahres an die TS. Mit einem Spendenaufruf sollte ihr Traum von einem tierischen Begleiter unterstützt werden. Doch die junge Kreutherin hatte zunächst Bedenken:

Ich war am Anfang sehr unsicher und hatte Angst, welche Reaktionen kommen, nachdem ich mit meiner Krankheit an die Öffentlichkeit gegangen bin.

Diese Angst konnte sie jedoch schnell hinter sich lassen, nachdem sie das positive Feedback der Leser und anderer Menschen aus ihrer Umgebung erfahren hat. Viele hätten sich persönlich bei ihr gemeldet und ihr Mut gemacht. Für die Spendenaktion wurde damals eine eigene Seite und ein Konto bei der Sparkasse eingerichtet.

Insgesamt 5.500 Euro kamen so für Finns Ausbildung zusammen. Einen Teil der restlichen Summe bekäme Sie dann unter anderem von ihrer Oma, die zu ihrem Geburtstag gesammelt hat. Ein kleiner Teil sei noch offen. Doch Stanglmayr ist erleichtert: „Die Hundetrainerin beginnt bereits langsam mit dem Training für Finn.“ Bis Anfang nächsten Jahres dürfte die Ausbildung dann abgeschlossen sein. Stanglmayr und Finn – wie wir finden, ein echtes Kämpfer-Team.

„Die werden geschossen, wo sie gehen und stehen“

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Schon im Vorfeld der Miesbacher Hegeschau schlugen die Wellen hoch. Vor allem der Gams gehe es an den Kragen. Deren Bestand sei desolat, da der ganze „Mittelbau“ weggeschossen werde. Eine Wildbiologin sprach bei der gestrigen Hegeschau sogar von „Kindermord“.

Dr. Christine Miller und Herzogin Helene in Bayern - beide vom Verein "Wildes Bayern".

Dr. Christine Miller und Herzogin Helene in Bayern – beide vom Verein „Wildes Bayern“.

Sprach man bei der Trophäenschau im vergangenen Jahr an gleicher Stelle in der Oberlandhalle von einem „wildbiologischen Offenbarungseid“, so ist die Zustandsbeschreibung in diesem Jahr nicht weniger dramatisch, wie die beherzte Anwältin des Wildes, Dr. Christine Miller aus Rottach-Egern, schildert.

Als Mitstreiterin in ihrem Verein „Wildes Bayern“ hat sie Herzogin Helene in Bayern an ihrer Seite, die Zeugin der drastischen Schilderungen bei der Hegeschau mit etwa 1.000 Trophäen wurde. Nicht nur die Rehböcke werden bereits im Jugendalter erlegt, vor allem beim Gamswild erlebe sie einen „Kindermord“, schildert Miller gegenüber der Tegernseer Stimme. Deshalb seien Altersangaben auf den Trophäenanhängern so wichtig, um mehr über die körperliche Verfassung des Wildes und die strukturellen Entwicklung der Wildbestände zu erfahren.

Genaue Altersangabe Fehlanzeige

Doch diese Angaben verweigern die Bayerischen Staatsforsten in ihren Revieren. Zuletzt bei der Hegeschau in Garmisch-Partenkirchen wurden die Altersangaben bei den Böcken sogar geschwärzt. Von der Tegernseer Stimme damit konfrontiert, meinte Rudolf Plochmann von den Staatsforsten, das Alter einer erlegten Gams lasse sich auch an der Krücke durch das Abzählen des jährlich erfolgten Wachstums bestimmen. „Insofern kann man das Alter einer Gams nicht verbergen“, so Plochmann.

Der kämpferischen Wildbiologin Miller reicht das jedoch nicht. Sie bemängelt, dass die geschossenen Gamsböcke der Bayerischen Staatsforsten bei der Miesbacher Hegeschau nur in zwei Altersgruppen eingeteilt werden. Klasse zwei sei das Alter zwei bis sieben Jahre, Klasse eins stehe für ein Alter über acht Jahre. „Bei den Geißen ist bei der Abschussplanung keine Klassifizierung vorgesehen. Ihr Alter in Jahren steht auf keinem dieser Zettel“, deutet Miller auf eines dieser vielen Krucken.

Geschossene Gamsen immer jünger

Im Jagdgesetz stehe aber für die Hegeschau, dass diese der Information der Bevölkerung diene. Diese soll mehr über die Erfüllung der Abschusspläne, der körperlichen Verfassung des Wildes und der strukturellen Entwicklung der Wildbestände erfahren. „Dafür muss ich unbedingt das Alter der Geißen wissen“, erklärt die Wildbiologin.

Es sei nun die fünfte Hegeschau, die sie sieht, sagt Miller, „aber so dramatisch, wie in dieser Hegeschau in Miesbach ist es nirgendwo. Denn die Tiere hier werden geschossen, wo sie gehen und stehen. Von einer Tierart wie der Gämse, die ein natürliches Lebensalter von 16 Jahren und mehr hat, sehen wir hier vielleicht nur noch zwei oder drei Prozent, die mehr als acht Jahre erreichen“. Dies beklage zwar auch der Jagdverband, doch jetzt müssen den Worten auch mal Taten folgen.

Gamskrucken ohne genaue Altersangaben.

Gamskrucken ohne genaue Altersangaben.

Damit rennt Miller bei der Kreisgruppe Miesbach des Jagdverbandes offensichtlich offene Türen ein. Denn deren Vorsitzender, Martin Weinzierl, bedauert ebenfalls, dass „sich der Freistaat Bayern bei diesen Daten so wegduckt.“ In Österreich sei es dagegen Pflicht, das Alter der Gämsen anzugeben. „Wenn man bei uns so viel in der „Mittelklasse“, der Altersgruppe von drei bis sieben Jahren wegschießt“, so Weinzierl auf Nachfrage, dann gebe es bei den Gamsbeständen keine stabilen Verhältnisse mehr.

Da werde zu stark in die Jugendklasse eingegriffen, so der Tenor seit Jahren. Doch geändert hat sich nichts, „die geschossenen Gämsen werden immer jünger“, mahnt Weinzierl, daher wäre es wichtig zu erfahren, wie viele zwei-, drei-, vierjährige Tiere geschossen werden, „um den Bestand des Gamswildes dokumentieren und um dessen Entwicklung abschätzen zu können“.

„Wild ist ein Stück Heimat“

Wenn es nach dem scheidenden stellvertretenden Revierleiter vom Forstbetrieb Schliersee, Gerhart Zwirglmaier, geht, sei es entscheidend, „dass wir nach wildbiologischen Maßstäben jagen“. Denn Wild, so Zwirglmaier, „ist ein Stück Heimat“.

Den Gamsgeißen wird offenbar zum Verhängnis, dass ihre Krucken auch begehrte Jagdtrophäen sind, wie es der Tiroler Veterinär Dr. Christian Messner in seinem Gastvortrag bei der gestrigen Hegeschau formulierte. Insgesamt wurden 488 Gämsen im vergangenen Jahr im Landkreis geschossen. Im Jahr zuvor waren es noch 567 Tiere.

Ein ZDF-Team drehte bei der gestrigen Hegeschau.

Ein ZDF-Team drehte bei der gestrigen Hegeschau.

Gämsen liegen im Trend, sie werden im Landkreis „weiterhin sehr intensiv bejagt“, so das Klagelied der für den Jagdschutz Verantwortlichen. Vermutlich sei auch für das nächste Jahr keine Besserung in Sicht, ist von Teilnehmern der Trophäenschau zu hören.

Ein Kamerateam des ZDF drehte auf der Hegeschau für die Produktion „Wem gehört die Natur?“. Ausgestrahlt werden soll die 90 Minuten lange Dokumentation im nächsten Jahr zunächst auf ARTE. Das TV-Team bekam offenbar genügend Anschauungsmaterial in Miesbach, es filmte unentwegt.


Hitler soll kein Ehrenbürger sein

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Adolf Hitler: Ist er oder ist er nicht Ehrenbürger der Stadt Tegernsee? Mit einer Antwort tut man sich schwer. Doch weil die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft bislang ausblieb, will der Stadtrat das am kommenden Dienstag nachholen – fast genau 71 Jahre nach Hitlers Tod.

Adolf Hitler scheint noch immer Ehrenbürger der Stadt Tegernsee zu sein / Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-1990-048-29A / CC-BY-SA 3.0

Adolf Hitler scheint noch immer Ehrenbürger der Stadt Tegernsee zu sein / Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-1990-048-29A / CC-BY-SA 3.0

Wenn es nach dem Tegernseer Bürgermeister Johnannes Hagn geht, soll die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft ein rein formeller Akt werden. Wie Mitte März exklusiv berichtet, will der Tegernseer Stadtrat nun über die Angelegenheit beraten. Wobei Hagn nicht davon ausgeht, dass es zu großen Diskussionen kommen wird. So betonte er vor drei Wochen:

Unabhängig von der politischen Couleur hat keiner der Politiker ein Interesse, in eine bestimmte Ecke gedrängt zu werden.

Am kommenden Dienstag ist es soweit. Eingebettet zwischen dem zweiten Tagesordnungspunkt „Projektbericht und Allgemeines“ sowie Tagesordnungspunkt 4 „Bebauungsplan Hotel Basten“ soll über die „Aberkennung der Ehrenbürgerwürden von Paul von Hindenburg und Adolf Hitler“ entschieden werden.

Das ganze sei zwar „nur“ ein symbolischer Akt ohne juristische Basis. Aber trotzdem einer, von dem ein wichtiges Zeichen ausgehe – davon ist Hagn überzeugt. Über die Entscheidung des Stadtrates berichtet die TS am Mittwoch.

Ursprünglicher Artikel vom 14. März 2016:
Adolf Hitler ist seit über 70 Jahren tot, doch sein Schatten reicht weit. Und das ist nicht nur in einem historisch-moralischen Kontext zu verstehen. Ganz konkret muss und will sich jetzt die Stadt Tegernsee in einer ihrer nächsten Stadtratssitzungen mit den 1933 an den ehemaligen NS-Reichskanzler Adolf Hitler sowie Reichspräsidenten Paul von Hindenburg verliehenen Ehrenbürgerschaften beschäftigen.

Eine symbolische Aberkennung, jener Art der Distanzierung, wie sie mittlerweile viele Kommunen durchgeführt haben, sei bislang versäumt worden. Eine Anfrage des Journalisten Franz-Josef Rigo – jenem Mann, der auch in Bad Wiessee nachgehakt hatte – brachte den Anstoß für Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn, in eine Zeit zurückzugehen, die er und viele andere Menschen nur vom Hörensagen kennen.

Für gerichtlich Verurteilte gab es eine automatische Aberkennung

Hagns Recherche hat folgendes zutage gefördert: 1933 habe die Stadt Tegernsee Adolf Hitler und Paul von Hindenburg die Ehrenbürgerschaft verliehen – und seitdem nicht mehr ausdrücklich aberkannt. Weil man es schlichtweg vergessen hat. Weil seitdem viel Zeit vergangen ist. Weil man sich über mögliche Konsequenzen nicht bewusst gewesen ist. Es gibt viele Gründe. Hagn will nicht spekulieren. Sein Anliegen: Er will Versäumtes nachholen.

Dass eine verliehene Ehrenbürgerschaft an Hitler und Hindenburg nicht gerade etwas Rühmliches für eine Gemeinde ist, versteht sich von selbst. Allerdings ist das damals kein ungewöhnlicher Schritt gewesen. Rund 4.000 Kommunen haben es in Zeiten der NS-Diktatur Tegernsee gleich getan und darüber hinaus häufig noch weiteren bekannten NS-Parteigrößen die Ehrenbürgerschaft zugesprochen. Der Tegernseer Rathauschef erklärt:

Nach dem Krieg erfolgte dann der automatische Verlust der Ehrenbürgerschaft für alle rechtmäßig verurteilten Kriegsverbrecher. Das hatte eine Direktive des Alliierten Kontrollrats in Deutschland so festgelegt. Mangels gerichtlicher Verurteilung galt das aber nicht für Hitler und Hindenburg.

Das wiederum bedeutete, dass viele Gemeinden ihren prominenten Ehrenbürgern die Auszeichnung posthum in einem formellen Akt entzogen haben. So geschehen beispielsweise in Gmund. „Dort ist das bereits in der ersten Gemeinderatssitzung nach dem Krieg vorgenommen worden“, sagt Gmunds Geschäftsführer Florian Ruml. Andere Gemeinden zogen nach, die einen früher, die anderen später.

Es gab aber auch etliche, die gar nicht reagiert haben. Warum Tegernsee zu Letzteren gehört, ist auch für den jetzigen Bürgermeister unklar. „Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass die Sache erledigt sei“, so Hagn. Die alten Unterlagen hätten nämlich offenbart, dass sich Tegernsee nach dem Krieg sehr wohl seiner Vergangenheit gestellt hatte und um Aufarbeitung bemüht gewesen ist.

Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte

Als Beispiel nennt Hagn die Zweiteilung der nach Hindenburg und Hitler benannten Hauptstraße. „1933 trug der Straßenabschnitt vom Rathaus zur Point den Namen des Reichspräsidenten, der Bereich Rathaus Richtung Gmund den des Reichskanzlers. Während die faktische Aufhebung von der Verwaltung schon 1945 vollzogen wurde, fand die formelle bei der ersten Stadtratssitzung 1947 statt. Warum man parallel dazu nicht auch die Ehrenbürgerschaften aufhob, entzieht sich meiner Kenntnis.“

Jahrzehnte vergingen so ins Land. Die Ehrenbürgerschaften gerieten überall zunehmend in Vergessenheit. Gestört hatte es anscheinend kaum jemanden. Erst in den letzten Jahren entflammte die Diskussion um die zweifelhaften Auszeichnungen für Nazi-Größen neu – meist deshalb, weil interessierte Hobby-Historiker entsprechende Nachforschungen betrieben oder die Verwaltungen selbst hellhörig wurden, wenn die Nachbargemeinde ins Kreuzfeuer der Kritik geriet.

Symbolischer Akt als doppelte Absicherung

Dabei hätten es sich die Tegernseer auch einfach machen können. Wie andere Gemeinden könnte sich die Stadt ebenfalls auf den Bayrischen Gemeindetag beziehen, der die Rechtsauffassung vertritt, dass eine Ehrenbürgerschaft nur auf Lebenszeit gelte und daher mit dem Tode erlischt. Laut dieser Logik müsse man nicht auf die Forderung nach einer Aberkennung der Ehrenbürgerschaft eingehen.

Dass das vielen Gemeinden dann aber doch zu heikel war, zeigt, dass ein Großteil von ihnen die Aberkennung in einem symbolischen Akt vorgenommen hat. So handhabten es beispielsweise vor wenigen Jahren die Kreuther: „Dann kann auch keiner hinterher etwas sagen“, bringt es Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider auf den Punkt. Den Vorgang bezeichnet Bierschneider als „doppelte Absicherung“, mit der in erster Linie die Kritiker keinen zusätzlichen Diskussionsstoff erhalten sollten.

Die Straße vom Tegernseer Rathaus in Richtung Gmund war einst nach Hitler benannt

Die Straße vom Tegernseer Rathaus in Richtung Gmund war einst nach Hitler benannt.

Auch der Tegernseer Bürgermeister kennt die Argumentation, dass eine Ehrenbürgerschaft nach dem Tod erlischt. Aus juristischer Sicht zufriedenstellend findet er diesen Standpunkt aber nicht. „Nehmen Sie das Beispiel Rosa Luxemburg. Die Stadt Berlin hat sie posthum zur Ehrenbürgerin ernannt. Die Ehrenbürgerschaft auf Lebenszeit trifft hier mitnichten zu. Wenn auch Tote diese Auszeichnung erhalten können, haben wir es mittlerweile mit einer geänderten Rechtsauffassung zu tun“, schlussfolgert Hagn.

Als Bürgermeister und oberster Repräsentant von Tegernsee wünscht er sich daher klare Verhältnisse – und eine juristisch eindeutige Antwort, die eben nicht Spielraum für unterschiedliche Interpretationen zulasse: „Wenn nur der Hauch eines Zweifels über die Ehrenbürgerschaften besteht, muss man handeln“.

86-Jährige fällt in tiefen Schacht

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Ein falscher Schritt, der böse hätte enden können. Nach einem Vier-Meter-Sturz in einen Schacht musste eine 86-jährige Rottacherin gestern Abend ins Krankenhaus gebracht werden.

Am Samstagabend kam es zu dem Einsatz an einer Baustelle in Rottach-Egern / Bild: Feuerwehr Rottach-Egern

Am Samstagabend kam es zu dem Einsatz an einer Baustelle in Rottach-Egern / Bild: Feuerwehr Rottach-Egern

Der Sturz ereignete sich gegen 19:30 Uhr am Samstagabend auf einer Baustelle in der Sonnenmoosstraße. Eine 86-jährige Frau hatte nach Polizeiangaben offensichtlich einen Schacht, der zu einer Tiefgarage führt, übersehen. Die Rottacher Feuerwehr musste die Rottacherin mithilfe einer Trage und der Drehleiter aus der Baugrube befreien.

Dazu waren 20 Mann vor Ort. Mit im Einsatz war auch das BRK. Die Helfer brachten die Seniorin nach der geglückten Bergung ins Krankenhaus Agatharied. Der Verdacht: Schulterverletzung und Rippenfraktur.

Es liegt was in der Luft

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Weit gereist ist er, bis er hier die Sicht vernebelt: der Saharastaub, der gerne mehrmals im Jahr bei uns zu Gast ist. Am Samstag war es wieder soweit – doch der Frühling ließ sich auch davon nicht aufhalten.

kalenderblatt fruehling 2016

Kleinste Mineralstaubpartikel wirbeln in höheren Lagen über das Tal und ziehen Feuchtigkeit an, die sich dann in Tropfen um sie legt und schließlich als sandfarbene Schleierwolken den bayrisch blauen Himmel überzieht. Die Sonne blinzelt dann nur noch getrübt durch den dichten Dunst, doch die Temperaturen kletterten trotzdem auf angenehme 17 Grad.

Und so liegt auch in den nächsten Tagen unaufhaltsam der Frühling in der Luft: mit kitzelnden Pollen von Birke und Erle, mit süßen Duftschwaden von Hyazinthen, Narzissen und Magnolien und mit der Musik verschiedenster Singvögel, die die derzeit noch kahlen Uferpromenaden in vielstimmige Konzerthallen verwandeln.

Mitsprache? Fehlanzeige!

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Vor einem Jahr wurden die privaten Gesellschafter – darunter Tal-Hoteliers und Vermieter – aus der TTT hinauskomplimentiert. Nun hat sich zum ersten Mal gezeigt, wie wenig Einfluss sie über den Beirat mittlerweile haben. Viele sind verärgert.

Bernhard Kaiser ist Vorsitzender des TTT-Beirates und Wiesseer Hotelbetreiber / Archivbild

Bernhard Kaiser ist Vorsitzender des TTT-Beirates und Wiesseer Hotelbetreiber / Archivbild

Bernhard Kaiser ist am Freitagnachmittag alles andere als begeistert. Von der Entscheidung sich von TTT-Chef Stephan Köhl zu trennen, hat er erst wenige Stunden zuvor erfahren. Eine Entscheidung, die ihm – das merkt man Kaiser am Telefon an – überhaupt nicht schmeckt.

Zwar ist der Wiesseer Hotelbetreiber, Vorsitzender des im letzten Jahr neugegründeten Beirates der Tegernseer Tal Tourismus GmbH. Doch er und seine Kollegen wurden von den Bürgermeistern beim wahrscheinlichen Rauswurf Köhls übergangen. Den Beirat nicht hinzuzuziehen sei zumindest „juristisch korrekt“ gewesen – mehr will Kaiser nicht sagen. Nur soviel: er bedauere den Abschied Köhls. Man habe einen „regen Austausch mit guten Ideen“ gehabt.

Der Beirat als Notlösung

Dass der neue TTT-Beirat defakto keine Macht besitzt, das ahnten Eingeweihte schon lange. Bereits bei der Suche nach einem Nachfolger für den früheren TTT-Geschäftsführer Georg Overs hatte es geknirscht. Am Ende einigte man sich darauf, Anastasia Stadler als Mitglied des Beirates in das Gremium, das aus den fünf Talbürgermeistern, besteht, aufzunehmen.

Dabei hatten die Vermieter bis vor einem Jahr deutlich mehr Mitsprache in der TTT, die im Endeffekt ja auch für und durch sie arbeitet. Als private Anbieter waren sie an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt. Sie waren gemeinsam mit den fünf Talgemeinden Gesellschafter der TTT, hatten ein aktives Stimmrecht. So konnten sie über finanzielle und strategische Fragen mit abstimmen. Zwischen vier und sechs Mal im Jahr kamen alle Beteiligten zusammen, brachten unter anderem die Tegernsee Card gemeinsam auf den Weg.

Kritik aus den Reihen der Vermieter

Anfang des vergangenen Jahres dann die große Umstellung. So durfte die TTT als GmbH nach geltendem Recht keine privaten Gesellschafter mehr in ihren Reihen haben und änderte daraufhin die Struktur. Die Hoteliers und Vermieter mussten raus aus der Gesellschaft und verloren damit auch ihr Stimmrecht. So entstand die Idee zum Beirat für gewerbliche Vermieter und Hoteliers. Dort sollten diese dann Vorschläge unterbreiten, dürften selbst aber keine endgültigen Entscheidungen mehr fällen.

Dass dies der Sargnagel für jegliche Mitsprache der Vermieter sei, ahnte damals unter anderem Heinz Waldenmaier vom Gästehaus Ludwig Thoma in Tegernsee.

Dass die Privaten keine Mitsprache mehr haben, sollte immer verhindert werden. Nun wird es Realität.

Laut Waldenmaier sei die Konsequenz, dass vor allem der Einfluss derjenigen sinkt, die am nächsten an den Gästen dran sind und so über die größte Erfahrung verfügen. Und auch Bernhard Kaiser äußerte sich damals sehr zurückhaltend zu der Entscheidung. „Wir bedauern das sehr, tragen diese Vorgabe aber zwangsläufig mit“.

Köhls Abgang – ein Affront für die Vermieter

Wie wenig mittlerweile die privaten Vermieter in der TTT zu sagen haben, hat spätestens die Situation um den plötzlichen Abgang von Stephan Köhl gezeigt. Nach nur drei Monaten schassten die Tal-Bürgermeister den 51-Jährigen in einer Nacht-und-Nebelaktion – ohne den Beirat zu konsultieren oder zu informieren.

Das sei zwar „formal korrekt“, aber es sei eben auch immer zugesichert worden, dass der Beirat nach wie vor bei wichtigen Entscheidungen mitreden darf. So macht Kaiser persönlich die Angelegenheit um Köhl zum Hauptthema der nächsten Wiesseer Vermieterversammlung am kommenden Dienstag um 20 Uhr. Und er betont:

Die spärliche Informationspolitik der Gesellschafter der TTT stellt weder den Beirat der TTT, noch unsere Ansprüche als Teil der Standesvertretung der Vermieterschaft im Tegernseer Tal zufrieden.

Leider, so Kaiser weiter, werden durch die Diskussion andere wichtige Themen zur anlaufenden Urlaubssaison überlagert. Doch man komme nicht umhin, die Vertragsauflösung zu thematisieren, da „nicht nur bei uns sehr viele Fragen offen geblieben“ sind.

Asyl-Haus: Peter Horst klagt erneut

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Seit Jahren schwelt der Streit zwischen den Behörden und Peter Horst. Der Gmunder Rechtsanwalt will in seinem Haus Flüchtlinge unterbringen. Doch Landratsamt und Gemeinde Gmund lehnen ab. Nun geht das ganze in eine neue Runde: denn Horst klagt vor dem Verwaltungsgericht – mal wieder.

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Was wird aus dem Einfamilienhaus in Dürnbach? / Archivbild

Häuser und Wohnungen werden dringend gebraucht – nicht nur, um Wohnraum für Einheimische zu schaffen, sondern gerade um Asylbewerber unterzubringen. Das Landratsamt Miesbach ist daher mit vielen Privatbesitzern in Gesprächen. Einer davon ist der Gmunder Rechtsanwalt Peter Horst, der sein Haus in Dürnbach als Unterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung stellen will.

Bereits seit 2013 laufen zwischen Horst und den Behörden die Verhandlungen um dessen Anwesen in der Mühlthalstraße. Sogar das Verwaltungsgericht München war mit dem Fall beschäftigt. Horst bot an, 20 Asylbewerber in seiner Villa unterzubringen – der Widerstand der Nachbarn war jedoch groß. In der Zwischenzeit begann der Hausbesitzer bereits mit Umbaumaßnahmen. Die Gemeinde verhängte deshalb eine Veränderungssperre, die im März erneut verlängert wurde.

Flüchtlinge ja, nur nicht wie Horst es will

Zur Begründung erklärte Bauamtsleiterin Christine Lang: „Wir sind gegen eine Gemeinschaftsunterkunft für Einzelpersonen.“ Jedoch habe man nichts dagegen, wenn dort Familien wohnen. Und Birger Nemitz, Pressesprecher des Miesbacher Landratsamtes erklärte, dass im Rahmen der derzeitigen Nutzung als Einfamilienhaus „eine Unterbringung von maximal acht Asylbewerbern pro Wohnung möglich wäre“. Da es sich um zwei Wohnungen handelt, könnten dort also bis zu 16 Flüchtlinge unterkommen.

Die Gemeinde legte daraufhin vor knapp drei Wochen fest, dass eine grundsätzlich Nutzung für soziale Zwecke ausgeschlossen ist. Dass Asylbewerber in Horsts Haus wohnen ist damit nur möglich, sofern die Flüchtlinge dort selbstständig ohne Betreuung und Versorgung leben.

Doch damit möchte sich der Gmunder nicht abfinden. Am Mittwoch, den 20. April, kommt es zu einer Verhandlung vor dem Münchner Verwaltungsgericht. Dabei dreht sich der Streit im Kern um drei Fragen: Darf Peter Horst sein Haus so umbauen, wie er es möchte? Darf er Asylbewerber darin unterbringen? Und falls ja, wie viele?

Never ending story

Vor allem am Umbau scheiden sich die Geister. Horst möchte die Räume im Untergeschoss des Hauses seit Jahren mit Lichtschächten bewohnbar machen. Den Behörden jedoch gehen diese Maßnahmen zu weit. So erklärte das Miesbacher Landratsamt vor einem Jahr auf TS-Nachfrage, dass solche Abgrabungen unzulässig seien. Die Gemeinde Gmund hatte einer Satzungsabweichung in diesem Fall nicht zugestimmt. Daran sei auch das Landratsamt gebunden und könne somit ein derartiges Vorhaben nicht genehmigen.

Doch Peter Horst sieht das anders. Gegenüber dem Merkur erklärt er die Gestaltungssatzung der Gemeinde Gmund für unwirksam und betont: „Ich kann zig Gegenbeispiele nennen, wo im großen Stil abgegraben wurde (…) zum Beispiel Kaltenbrunn.“ Laut Horst gebe es darüberhinaus keinerlei Gesprächsbereitschaft vonseiten der Behörden. Die einzige Möglichkeit, die er nun sieht, ist die erneute Klage.

Dabei hatte es bereits einen Rechtsstreit um die Villa gegeben. Bei den Umbaumaßnahmen in seinem leerstehenden Anwesen hatte Horst im Jahr 2014 ohne Genehmigung beträchtliche Abgrabungen vornehmen lassen, um den Keller bewohnbar zu machen. Das Landratsamt schob dem jedoch schnell den Riegel vor. Bei dem anschließenden Gerichtstermin im Mai 2015 einigten sich die Parteien eigentlich darauf, eine Außentreppe als zweiten Fluchtweg zu errichten. Dafür sollte Horst das Gelände wieder aufschütten. Passiert ist seither nichts. Nun kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen – vor Gericht.

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