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Scheener werd’s ned!

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Die Gemeinde Bad Wiessee sprach im vergangenen Jahr noch in hohen Tönen von den Vorhaben an der Seepromenade. Doch getan hat sich seitdem nicht viel – und das scheint auch so zu bleiben. Über kleine Highlights dürfen sich die Bürger trotzdem freuen.

Die Wiesseer Seepromenade wirkte gestern trist und unbelebt.

Mit diesem Bild wird man sich wohl auch in diesem Jahr begnügen müssen.

Trist und menschenleer war es gestern Nachmittag an der Wiesseer Seepromenade. Nur vereinzelt begegnete man Spaziergängern. Bis auf ein paar Sitzbänke und dem Bootsanlegesteg ist nicht viel geboten. Das wollte die Gemeinde eigentlich schon vor einem Jahr ändern. Die Pergola und der Kiosk sollten erneuert werden. Doch Geschäftsführer Herrmann gibt einen trüben Ausblick:

Der Haushalt sieht für die Erneuerung der Seepromenade in diesem Jahr keine größeren Investitionen vor.

Die Frage nach einer Sanierung der Pergola warf auch Florian Sareiter (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf. Doch die Kosten hierfür sind im Haushaltsplan nicht mehr aufgeführt. „In diesem Jahr können lediglich kleinere Kosmetikarbeiten“ durchgeführt werden“, erklärt Geschäftsleiter Michael Herrmann. Demnach sollen beispielsweise im Sommer Sitzsäcke an der Seepromenade aufgestellt werden.

Immerhin habe man dort den Anlegesteg für die Bayerische Seenschifffahrt erneuert oder erst kürzlich einen Strahler für die alte Weide am Seeufer installieren lassen. Doch größere Investitionen sind wohl nicht drin. Denn Priorität hat der Lindenplatz. Geplant sind für die Bauvorhaben in der Ortsmitte immerhin mehr als eine Millionen Euro.

Gestaltung des Ortsbilds soll einheitlich sein

Warum man die Gestaltung der Seepromenade verschiebt, begründet Herrmann so: „Wir wollen abwarten, bis man den Lindenplatz fertiggestellt hat. Dann wollen wir beispielsweise den Bodenbelag für die Seepromenade daran anpassen.“ Schließlich müsse das Ortsbild einheitlich gestaltet werden, so Herrmann weiter.

Der Strahler an der Seepromenade beleuchtet seit xy die Weide.

Der Strahler an der Seepromenade beleuchtet seit vergangenem Jahr die Weide.

Außerdem beeinflussen auch die Entwicklungen auf dem Strüngmann-Areal die Neugestaltung der Seepromenade. Solange Unternehmer Thomas Strüngmann seine Hotelpläne an der Seepromenade nicht verwirkliche, habe man das Thema zurückgestellt, teilte Kämmerer Franz Ströbel mit. Wichtig sei es, ein einheitliches Ortsbild zu gestalten. Da die Bereiche Lindenplatz, Seepromenade und das anliegende Strüngmann-Areal ineinander über gehen,  könne hier nicht einfach willkürlich gebaut werden, bestätigt auch Herrmann.

Einheimische scheinen die Zustände an der Seepromenade nicht so schlimm zu finden, wie eine Frau aus Bad Wiessee berichtet: „Ich finde es hier eigentlich sehr schön. Die Promenade ist ideal, um mit meinem Hund spazieren zu gehen und den Seeblick zu genießen.“ Wie ein anderer Passant berichtet, könne man durchaus zufrieden sein. „Klar, schöner geht immer. Aber alles, was man braucht, gibt es bereits.“ Für Verbesserungsvorschläge solle man sich an den umliegenden Nachbarseen umschauen, was dort geboten ist, schlägt er vor.


Über Müll zur Integration

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Zehn Asylbewerber haben gestern die Rottacher Helfer bei der jährlichen Ramadama-Aktion unterstützt. Es sei ein voller Erfolg gewesen, sagt Marja Schwartz vom Helferkreis „Rottach-Egern hilft“. Integration übers Müllsammeln – selten, aber effektiv.

Bei der gestrigen Müllsammel-Aktion kamen viele Freiwillige vom Helferkreis und aus der Asylunterkunft zusammen. Bilder: Marja Schwartz

Bei der gestrigen Müllsammel-Aktion kamen viele Freiwillige vom Helferkreis und aus der Asylunterkunft zusammen.

Zur Völkerverständigung über den Müll kam es am Freitagnachmittag an den „Abfall-Brennpunkten“ von Rottach-Egern. Jedes Jahr helfen vor allem Jugendliche aus den Vereinen, ihren Ort wieder auf Hochglanz zu bringen. Diesmal bekamen sie Unterstützung aus der Traglufthalle, die mit 104 Bewohnern derzeit noch nicht ganz voll belegt ist.

„Zehn Asylbewerber haben sofort spontan zugesagt, mitzumachen“, erklärt der Koordinator des Helferkreises, Hubert Hörterer. Angeschlagen war die Müllaktion in der Unterkunft. „Leider nur in deutsch“, bedauert Hörterer. Dennoch habe man das Pensum bewältigt. Neben Hörterer und Marja Schwartz packten von der Gemeinde auch noch die 3. Bürgermeisterin Gabriele Schultes- Jaskolla und Geschäftsleiter Gerhard Hofmann an.

Integration mit schmutzigen Händen

Müll-Brennpunkte waren auch in diesem Jahr wieder die Popperwiese am Seeufer, die Rottach- und Weißach-Dammwege, der Höhenweg von der Wallberg-Talstation nach Enterrottach, der Parkplatz dort und die Zufahrt zum Recyclinghof. Die Hinweise auf die Müllablagerungen kamen vom Bauhof. Jeden Helfer habe man, so Hörterer, mit Handschuhen, einer Greifzange und Abfallbeuteln ausgestattet. Und er resümierte:

Es ist erstaunlich, was alles weggeworfen wird, von Bierflaschen bis Kaffeebechern.

Damit füllten die Helfer 15 dicke Müllsäcke. „Als wir dann fertig waren, gingen die zehn Flüchtlinge zu ihrer Traglufthalle und sammelten dort auch noch den rumliegenden Müll“.

Die Müll-Aktion der sechs Helfergruppen dauerte etwa drei Stunden. Danach spendierte die Gemeinde den Freiwilligen eine gemeinsame Brotzeit im Sportheim. Hörterers Fazit: „Das war eine tolle Integrations-Aktion, bei der auch die Asylbewerber begeistert mitgemacht haben“. Alle Helfer warem engagiert dabei.

Ein paar Eindrücke vom gestrigen Ramadama in Rottach-Egern:

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ramadama asylbewerber rottach

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„Geklautes“ iPad in Kreuth geortet

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Ein Diebstahl auf der BAUMA, der bei der Wiesseer Polizei landet. Dazu ein iPad, das in Kreuth geortet wird. Und eine überraschende Wende am Ende. Lesenswerte Aktion.

Ein iPad kann auch nach einem Diebstahl geortet werden.

Ein iPad kann auch nach einem Diebstahl geortet werden.

Die kuriose Geschichte nahm ihren Anfang am Freitagabend gegen 20:30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt erschien ein 33-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfale in Begleitung seines Kollegen auf der Wiesseer Dienststelle.

Dabei gab er an, als Verkäufer eines deutschen Baumaschinenherstellers auf der BAUMA – der weltgrößten Baumaschinen-Messe in München – tätig zu sein. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit hatte genügt, so die Aussage des Mannes, und seine auf einem Bagger abgelegte Schreibmappe mit persönlichen Unterlagen und einem rund 800 Euro teuren iPad war plötzlich verschwunden.

iPad in Kreuth geortet

Weil die Firmenmitarbeiter glücklicherweise zuvor die von Apple eingebaute Verlustfunktion aktiviert hatten, konnte das Gerät von den Männern selbst geortet und schließlich in Begleitung der Wiesseer Polizei in einem Auto in Kreuth lokalisiert werden.

Wie sich kurz darauf herausstellte, war der Mann nicht das Opfer eines Diebstahls geworden. Seine Chefin hatte am Messestand in München versehentlich die Mappe des Kollegen mit der eigenen verwechselt, und mit in ihre Unterkunft am Tegernsee genommen. So kamen die Mitarbeiternoch in den Genuss einer abendlichen Spazierfahrt durch das schöne Oberland. Ihr eigenes Hotel liegt in München.

Grünes „Minenfeld“ in Gmund

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Seit über einem Jahr währt der Streit um eine beantragte Blockhütte an der B307 in St. Quirin. Sie liegt im Außenbereich und wurde zum Zankapfel zwischen Landratsamt und Gemeinde. Die Gmunder haben nun einen Schlussstrich gezogen und die Hütte zwar genehmigt – aber in deutlich geringerem Umfang.

Diese Blockhütte am See sorgt für juristisches Tauziehen

Diese Blockhütte am See sorgt für juristisches Tauziehen

Streitpunkt war die Errichtung einer sechs mal zwölf Meter großen Blockhütte in Uferlage in St. Quirin, westlich der Bundesstraße. Ein altes Bootshaus ist bereits auf dem bewaldeten Grundstück vorhanden, an dem der Grumbach in den Tegernsee fließt. Früher befand sich hier die Anlegestelle für die Schifffahrt.

Nach einhelliger Meinung liegt dieses Grundstück im Außenbereich, deshalb sei eine Bebauung in der gewünschten Größe nicht möglich. Sollte dem Vorhaben dennoch zugestimmt werden, erklärte Bauamtsleiterin Christine Lang die komplizierte Rechtslage, „dann bräuchten wir eine Bauleitplanung. Dort gibt es dann die Möglichkeiten von einer Außenbereichs-, einer Innenbereichssatzung oder eines Bebauungsplanes“.

Die Außenbereichssatzung scheide aus, weil die Hütte nicht Wohnzwecken diene. „Die Innen- oder Ergänzungssatzung kann ich nur heranziehen, wenn man einzelne Grundstücke einbeziehen will“, so Lang in ihrem schwer eingängigen Vortrag. Maßgebend sei hier die umliegende Bebauung mit Wohnhäusern. Eines davon sei ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus. Dies diene dann als Richtschnur für eine künftige Bebauung des Grundstücks mit der Blockhütte und ziehe somit auch keine weiteren Bauten am See nach sich.

Blockhütte als Präzedenzfall

Wenn man einen Bebauungsplan aufstelle, würde es „ganz“ schwierig werden. Denn dagegen spreche der Regionalplan und die vielen Konflikte, die sich dann auftun würden, sei es Natur-, Hochwasser- und Immissionsschutz. Diese Klärung falle dann in die Zuständigkeit der Gemeinde. Als Beispiel nannte Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) Schallschutzfenster, die dann die Gemeinde zahlen müsste, weil dem Bauherrn die Bundesstraße zu laut ist und Gmund ihm ein Baurecht verschafft habe. Der Rathauschef erklärt weiter:

Niemand von uns hätte etwas dagegen, wenn die Antragsteller dort eine kleinere Hütte bauen würden. Das wurde uns auch vom Landratsamt geraten.

Damit käme es dann auch zu keinen Folgen für Gmund. Ihm pflichtete sein Vize Georg Rabl (FWG) bei: „Wenn man den ganzen Schriftverkehr in dieser Sache liest, dann begibt man sich da auf ein Minenfeld. Wir sollten uns da raushalten, weil wir das gar nicht im Griff haben“.

Die Gemeinde hatte sich auch anwaltlich beraten lassen. Die Kanzlei kam zu der Ansicht, dass sich das Grundstück klar im Außenbereich befinde, da die B 307 eine trennende Wirkung habe. Durch diese Zäsur sei das Grundstück nicht mehr dem Innenbereich zuzuordnen, der östlich der Bundestraße vorhanden ist.

Das Landratsamt würde daher grundsätzlich für ein kleines Vorhaben eine Genehmigung erteilen, quasi für einen Abstellraum von etwa drei mal sechs Metern. Dafür war auch der Ortsplanungsausschuss einstimmig zu haben und lehnte die doppelte so groß beantragte Blockhütte ab. Sichtlich erleichtert war darüber Preysing: „Damit können wir uns viele Nerven sparen“.

Für Rottachs Riesenprojekt läuft’s rund

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Rund 346.000 Euro – Diese Summe soll den Schulen in zwei Talgemeinden zur Förderung ihrer Kleinsten zu Gute kommen. Die finanziell größte Unterstützung erhält dabei der Rottacher Schulverband für ein besonderes Projekt.

Im November vergangenen Jahres konnte die Rottacher  Turnhalle eingeweiht werden (links: Bürgermeister Christian Köck). Auch der Freistaat Bayern unterstützt das Riesenprojekt. / Archivbild

Im November vergangenen Jahres konnte die Rottacher Turnhalle eingeweiht werden (links: Bürgermeister Christian Köck). Auch der Freistaat Bayern unterstützt das Riesenprojekt. / Archivbild

„Ich freue mich, dass wir als Freistaat dabei ein verlässlicher Partner unserer Kommunen sein können“, stellt Ilse Aigner zufrieden fest. Die CSU-Politikerin meint damit die Unterstützung der Landesregierung bei der Förderung der Schulen und Kindergärten in verschiedenen bayerischen Gemeinden.

Aigner betont: „Gerade beim Bau und Erhalt unserer Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sind unsere Kommunen darauf angewiesen, dass uns der Freistaat hier unterstützt.“ Insgesamt belaufen sich die Fördermittel auf knapp 430 Millionen Euro – 1,23 Millionen Euro allein für den Landkreis Miesbach.

Gefördert würden vor allem der Bau und die Sanierung von Schulen, schulische Sportanlagen und Kindertageseinrichtungen. „Der von den Kommunen angemeldete Bedarf kann auch in diesem Jahr wieder in vollem Umfang gedeckt werden.“

Freistaat bezuschusst Rottach und Tegernsee

Auch zwei Talgemeinden profitieren von der Förderung des Freistaats. Die Grundschule in Tegernsee erhält 45.000 Euro für den Brandschutz sowie die Barrierefreiheit im Gebäude. Ein Zuschuss von über 301.000 Euro ist für Rottachs Riesenprojekt eingeplant: Die Turnhalle samt Außenanlage und Tiefgarage.

Allein die Gemeinde ließ sich den Bau der Halle knapp fünf Millionen Euro kosten. Im September vergangenen Jahres wurde die neue Heimat der Sportler nach rund 18 Monaten Bauzeit dann endlich eröffnet.

Laut Aigner müsse gerade bei der Kinderbildung und -betreuung flächendeckend die Infrastruktur gegeben sein. „Dazu werden natürlich Mittel für Neubaukosten und Sanierung benötigt.“ Der Freistaat sei dabei ein verlässlicher Partner.

Frühlingsstreif am Horiziont

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Selbst in die noch kühle Kargheit der Berge schickt der Frühling inzwischen seine Boten: Leberblümchen, Buschwindröschen und Veilchen entfalten auch in den höheren Regionen ihre Farbenfreude. Duftig zarte Pracht inmitten von verwelktem Winterbraun.

kalenderblatt kreuth nadja

Es ist das Geheimnis der alles zum Leben erweckenden Jahreszeit, prunkvolle Blüten und verheißungsvolle Knospen in die kahle Winterlandschaft zu streuen und die Wiesen mit einem quietschgrünen Anstrich zu versehen.

Ein Luxus, der sich ohne zu fragen Bahn bricht, ohne Rücksicht auf Zögerlichkeit und kümmernde Artgenossen. Der stattdessen von den schier unendlichen und unglaublichen Möglichkeiten der Lebendigkeit kündet und uns augenzwinkernd ermuntert, es ihm gleich zu tun – und einfach aufzublühen!

Das aktuelle Kalenderblatt mit einem Bild der TS-Redakteurin Nadja Weber.

Günstig wohnen: Mit Kindern punkten

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„Wohnraum muss bezahlbar sein!“ – eine wiederkehrende politische Forderung, die zuverlässig auf viel Beifall trifft. Doch im Tal wird es für Normal-Verdiener häufig eng. Die Gemeinden tun einiges, um auch für Arbeiter und Angestellte die Mieten erträglich zu halten. Wie man an die günstigen Wohnungen kommt? Wir haben uns umgehört.

Hinter dem Bauhof in Gmund werden 14 neue Wohnungen entstehen.

Hinter dem Bauhof in Gmund werden 14 neue Wohnungen entstehen.

Auch am Tegernsee, einer Region mit einer hohen Milliardärs-Dichte, herrschen für den Immobilien- und damit für den Mietwohnungsmarkt die Gesetze von Angebot und Nachfrage.

Aber die Region lebt vor allem von den vielen im Tourismus oder den Kliniken beschäftigten Arbeitern und Angestellten. Branchen, in denen nicht die höchsten Löhne und Gehälter gezahlt werden. Trotzdem muss bezahlbarer Wohnraum da sein.

Bezahlbare Wohnungen

Alle Gemeinden im Tal sind Eigentümer von Wohnungen, die sie für Normal-Verdiener und finanzschwächere Bürger reservieren. Wer einziehen darf, wird dabei nach sozialen Gesichtspunkten entschieden. Gemeinden geben bei der Vergabe von günstigem Wohnraum beispielsweise Punkte für Familien mit Kindern.

Denn vor allem Familien müssen die Möglichkeit haben, nahe am Arbeitsplatz zu leben. Die Pendlerei zwischen Arbeitsstelle, Wohnung, Hort und Schule ist sonst logistisch meist nicht zu schaffen. Kinderlose Singles haben schlechtere Chancen auf eine Gemeindewohnung. Doch ganz allgemein gilt: Die oft sehr günstigen Gemeinden-Wohnungen sind alle vermietet und die Wartelisten lang.

Rühriges Gmund

Obwohl es kein umfassendes Programm zur Sicherung von bezahlbarem Wohnraum gibt, so ist die nördlichste der Talgemeinden doch sehr aktiv. Mehr als 100 Wohnungen sind im Eigentum der Gemeinde beziehungsweise des angeschlossenen Kommunalunternehmens.

Nicht direkt am See, aber idyllisch gelegen: Auch dieses Objekt gehört der Gemeinde Gmund.

Nicht direkt am See, aber idyllisch gelegen: Auch dieses Objekt gehört der Gemeinde Gmund.

Während die Mieten auf dem freien Markt bei über 8,70 Euro pro m² liegen, zahlen die Bewohner der gemeindeeigenen Wohnungen zwischen drei und sieben Euro. „Die Gemeinde sieht sich in einer sozialen Verpflichtung“, erklärt Florian Ruml, Geschäftsleiter in Gmund. So werde auch ständig in die Wohnungen investiert und saniert.

Auch mit ihrem Einheimischen-Programm war die Gemeinde Gmund sehr erfolgreich. Von 2013 bis 2015 wurden am Landbaderfeld Grundstücke zur Verfügung gestellt, die sehr begehrt waren. Ein anderes Programm scheiterte am Widerspruch des Kreisrates. Der hätte ein Landschaftsschutzgebiet im Flächennutzungsplan zur Bebauung freigeben müssen.

Sehr ruhige Wohnlage in Gmund und das Rathaus als Nachbarn

Sehr ruhige Wohnlage in Gmund und das Rathaus als Nachbarn

Aber der Gemeinderat ließ sich nicht entmutigen und hat nun am 12. April ein neues Objekt beschlossen. Entstehen sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils sieben Wohnungen. Dabei hat man auch die Asylbewerber im Blick. Spätestens wenn einige der Flüchtlinge vom Staat offiziell anerkannt werden, ist die Gemeinde in der Pflicht.

Tegernsee hat es nicht einfach

Jedes Jahr investiert die Stadt Tegernsee rund 200.000 Euro in ihre Wohnungen. 153 davon gibt es und es sollen noch mehr werden. Zwischen 6,50 und 7,50 Euro pro Quadratmeter zahlt man hier für eine städtische Wohnung. Die Vergleichspreise auf dem freien Markt liegen mit über 10,50 Euro deutlich drüber. Doch auch hier ist die Warteliste lang und wird immer länger.

In Tegernsee arbeitet man mit einem System, bei dem es Punkte für die Kinder in der Familie gibt. So kann man gegebenenfalls schneller an eine Wohnung der Stadt kommen. Aber auch bedürftige Rentner haben eine gute Chance auf eine günstige Wohnung.

2, 11 Millionen hat die Stadt Tegernsee 2015 in das Objekt investiert.

2,11 Millionen hat die Stadt Tegernsee 2015 in ein Objekt in der Neureuthstraße investiert.

Auf dem alten Krankenhaus-Areal sollen nun weitere günstige Wohnungen entstehen. Johannes Hagn (CSU), 1. Bürgermeister der Stadt Tegernsee, setzt dabei auf Nachhaltigkeit und Konsequenz. So sei es wichtig, keine Kompromisse zu machen, die zum Beispiel das Park-Problem in der Stadt verschärfen würden. Ein Einheimischen-Programm plant man in Tegernsee nicht. Dafür fehlen aufgrund der Hanglage verfügbare Bauflächen.

Rottach-Egern will sanieren

Die Gemeinde hat derzeit 130 Wohnungen die vermietet werden. 88 Wohnungen hält die Baugenossenschaft Lenggries vor. Die Wohnungen sind gemischt vermietet. Die Gemeinde entscheidet bei der Vergabe der Wohnung nach Bedürftigkeit und der finanziellen Situation der Bewerber. Die Wohnungen werden an Sozialschwache, aber auch an Normal-Verdiener vergeben. Auch die Dauer des Aufenthaltes in Rottach-Egern ist ein Kriterium. Je nach Größe der Wohnungen sind Familien, Paare oder Einzelpersonen untergebracht.

Fast ein Wassergrundstück in Rottach-Egern, aber nicht am See.

Fast ein Wassergrundstück in Rottach-Egern, aber nicht am See.

Da die Gemeinde den Bau ihrer Wohnungen frei finanziert hat, ist die Vergabe nicht an der Vorlage eines Wohnberechtigungsscheines gebunden. Leerstand gibt es nur in Einzelfällen, wenn die Wohnung saniert werden muss. Die Mieten liegen zwischen 3,50 Euro (Holzheizung) und 7,00 Euro pro Quadratmeter. Gerhard Hofmann, Geschäftsleiter der Gemeinde erklärt:

Ziel der Gemeinde ist es, die vorhandenen Wohnungen zu erhalten, zu sanieren und sie auch energetisch auf einen neueren Stand zu bringen.

Idylle in Rottach-Egern auch für Normal-Verdiener

Idylle in Rottach-Egern auch für Normal-Verdiener

Kreuth will es wissen

Die Gemeinde Kreuth hat den Plan in absehbarer Zukunft zusätzlichen, auch für Normalverdiener bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. So soll beispielsweise wenn möglich das Geländes der ehemaligen Dr-May-Klinik erworben werden. Derzeit hat die Gemeinde 35 Gemeindewohnungen sowie zusätzlich eine derzeit nicht belegte Obdachlosenunterkunft und ein Haus, in dem acht Asylbewerber untergebracht sind.

Es gibt eine Warteliste, in die sich Mietinteressenten einschreiben können Wenn eine Wohnung frei wird, entscheidet der Gemeinderat über die Vergabe. Dabei werden Bewerber, die eine Wohnberechtigungsbescheinigung des Landratsamtes haben, mit einer höheren Gewichtung bei der Vergabeentscheidung berücksichtigt. Darüber hinaus hat die Gemeinde vor Jahren ein Grundstück auf Erbbaurecht an eine Wohnungsbaugenossenschaft vergeben, die darauf ein Neun-Familien-Wohnhaus errichtet hat. Auf deren Belegung hat der Kreuther Gemeinderat Einfluss.

Wohnen zwischen Weissach und Kreuther Kurpark

Wohnen zwischen Weissach und Kreuther Kurpark

Die Wohnungsmieten liegen zwischen 3,90 Euro und 7,50 Euro je Quadratmeter. Die günstigste Miete ist unter anderem in einem Haus, das noch keine Zentralheizung, sondern nur Ölofenheizung hat. Auch ein Einheimischen-Programm soll es geben. Bürgermeister Josef Bierschneider:

Wenn sich eine Gelegenheit bietet, ein Grundstück mit Anbindung an eine bestehende Bebauung zu einem vernünftigen Preis kaufen zu können, besteht seitens der Gemeinde immer Interesse, wieder einmal ein Einheimischen-Programm aufzulegen.

Grad noch in Kreuth, fast schon in Rottach-Egern liegen die Wohnungen in diesem Haus.

Grad noch in Kreuth, fast schon in Rottach-Egern liegen die Wohnungen in diesem Haus.

Bad Wiessee: Kein Einheimischen-Programm

2014 wurde das Kommunalunternehmen Bad Wiessee AdöR gegründet. Dessen Aufgabe ist die Verwaltung und Bewirtschaftung der gemeindlichen Mietwohngebäude, die Bereitstellung von Wohnraum zu sozialverträglichen Konditionen. Die Gemeinde verfügt über knapp 200 Wohnungen. Dabeu sind alle voll belegt.

Zum Teil unterliegen die Wohnungen noch der öffentlichen Bindung und werden an Bewerber mit einem Wohnungsberechtigungsschein vermietet. Im Bereich der öffentlich geförderten Wohnungen liegen die Mieten bei rund fünf Euro pro Quadratmeter, im frei finanzierten Bereich werden Wohnungen zur Zeit je nach Ausstattung zwischen acht und elf Euro pro Quadratmeter neu vermietet.

Auch ein besonderes Projekt wird es zukünftig in Bad Wiessee geben. Michael Herrmann, Geschäftsleiter der Gemeindeverwaltung in Bad Wiessee:

Das Kommunalunternehmen plant einen Neubau in der Dr. Scheid-Straße. Dort soll ein Objekt realisiert werden, bei dem die Gedanken des Mehrgenerationenwohnens aufgegriffen werden.

Für ein Einheimischen-Programm gäbe es laut Herrmann derzeit keine Planungen. Denn im Zuge der Ausschreibungen der preiswerten Grundstücke am Quercherfeld hat man in Bad Wiessee festgestellt, dass die Nachfrage einheimischer Bewerber äußerst gering war.

In Bad Wiessee wohnt man direkt am Wald und Sportplatz.

In Bad Wiessee wohnt man direkt am Wald und Sportplatz.

Ein Haus in der Ringberg-Siedlung in Bad Wiessee

Ein Haus in der Ringberg-Siedlung in Bad Wiessee

Hier noch einmal alle Adressen im Überblick:

Vandalismus in Rottach

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In der Nacht vom 16. auf den 17. April hatten es Vandalen in Rottach-Egern auf Autos, Schilder und Blumentöpfe abgesehen. Den Schaden beziffert die Polizei auf über 1.000 Euro.

Im Bereich Ringbergweg / Weißachdamm kam es zu den Sachbeschädigungen. Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter zerschlugen dabei Blumentöpfe, schmissen Parkbänke um, rissen Straßenschilder aus und beschädigten die Heckscheibenwischer zweier Autos.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Bad Wiessee unter der 08022/9878-0 entgegen.


Point-Klinik auf dem Prüfstand

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Vor einem halben Jahr wurde der neue Entwurf für den umstrittenen Klinik-Neubau auf der Point vorgestellt. Seitdem ist es ruhig geworden. Doch der Schein trügt. Derzeit werde an einem aufwändigen Eckpunktepapier gearbeitet, versichert Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) gegenüber der TS.

Die neuen Planungen der Orthopädischen Klinik in Tegernsee.

Über die Planungen der Orthopädischen Klinik wird in Tegernsee derzeit intensiv verhandelt / Quelle: DRV

Wer im Oktober geglaubt hatte, mit der Präsentation der verringerten Kubaturen der Orthopädischen Klinik Tegernsee (OKT), sei bereits eine wesentliche Hürde genommen, sieht sich nun getäuscht. Denn der Teufel steckt im Detail. Jetzt geht es für den Neubau um den städtebaulichen Vertrag der DRV mit der Stadt, wie Johannes Hagn den derzeitigen Stand beschreibt. Für die Umsetzung des dreistufigen Plans müssten Grundstücksbewertungen vorgenommen werden.

Wir sind erst in der Grobabstimmung, bei der es sich noch lange nicht um eine endgültige Fassung handelt.

Bislang sei es mehr eine Art Stoffsammlung, die im Lauf der verschiedenen Schritte noch „erweitert, geändert, angepasst und abgearbeitet wird“, so Hagn.

Von der „Stoffsammlung“ zum Bebauungsplan

Als Grundzüge sieht der Rathaus-Chef die Erstellung einer Präambel zur Definition der Ziele des Vertrages. Dazu würden, so Hagn, die Sicherung des Standortes, die Sicherung des Sportheims und des Sportplatzes gehören. Dazu gehören auch unter anderem die dauerhafte Sicherung der bisherigen Nutzung, die möglichen Grundstücksfragen sowie die Festschreibung der gesetzlichen Mindestabstände.

Auf dem Tisch liegt auch die Forderung nach einem Immissions-Gutachten. Es muss allen Belastungen für das Bettenhaus, dem neuen Sportheim, der bestehenden Klinik, dem Sportplatz, dem Parkplatz und dem Stielerhaus gerecht werden. Schon im Oktober war bei der Vorstellung des abgeänderten Krankenhaus-Modells aus dem Jahr 2014 klar, dass nun wieder ein ganz normales Verfahren beginne, mit Anhörung bis hin zum Bebauungsplan.

Zeitplan „analog dem Krankenhausgrundstück“

Für Hagn ist klar, dass „die Ziele und Rechte der Stadt und der Bürger geschützt und festgeschrieben werden müssen.“ Die öffentliche Behandlung erfolge erst, sobald alle Punkte entsprechend vorbereitet seien.

So haben wir für den Durchführungsvertrag beim Krankenhausgrundstück etwa ein Jahr benötigt um alle Ziele der Stadt festzuschreiben und auch abzusichern. Bei der OKT wird sich das in ähnlichem zeitlichen Rahmen bewegen.

In der ersten Bauphase soll im denkmalgeschützten Haus Wedelstaedt der Speisesaal vergrößert und die Terrasse verglast werden. Dort wird ein neuer Speisesaal untergebracht. Diese Maßnahme sei mit dem Denkmalschutz bereits abgesprochen.

Die Orthopädische Klinik in Tegernsee will erweitern. Dafür muss das Sportheim weichen.

Das denkmalgeschützte Haus Wedelstaedt (rechts) bleibt. Das Sportheim muss weichen.

In der Phase zwei sind vor dem Seeflügel der Klinik ebenerdige Therapieräume geplant. Sie sollen in Leichtbauweise auf der Tiefgarage entstehen, mit 1.200 Quadratmetern Nutzfläche. Die dritte Phase sieht am Standort des derzeitigen Sportheims einen dreigeschossigen Bettenbau mit einer Nutzfläche von 1.650 Quadratmetern vor. Dieser ersetzt das Haus Schönblick.

Das Sportheim muss dafür weichen. Die Sportler bekommen einen Neubau, der auf dem Platz des jetzigen Geräteschuppens entstehen soll. Hagn versichert, „dass wir die Planungen und den Bau der OKT mit derselben Offenheit begleiten, wie wir das bereits beim Krankenhausgrundstück getan haben“.

Der ein oder andere Anlieger hat nach TS-Informationen da so seine Zweifel.

Null Zinsen, aber sonst kassieren

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Viele Bank-Kunden sind enttäuscht. Eine Münchner Tageszeitung titelte „0% Zinsen, Münchner geschockt“. Keine Zinsen mehr auf Sparguthaben, weniger Filialen, weniger Zweigstellen. Selbst Geldeinzahlungen laufen häufig über den Automaten. Was bieten die Banken im Tal eigentlich noch?

Was bieten die Banken im Oberland ihren Kunden eigentlich noch?

Was bieten die Banken im Oberland ihren Kunden eigentlich noch?

Das Bankensystem ist im Umbruch. Die internationale Niedrigzins-Politik macht das einfache Geschäftsmodell der Banken zunichte. Einlagen niedrig verzinsen, Kredite teurer verzinsen, funktioniert heute nicht mehr. Spricht man mit manchen Bank-Mitarbeitern sehen die Banken nur noch als „Security“-Firmen, bei denen man sein Geld Diebstahl sicher parken kann und dafür dann auch noch Gebühren zahlen muss.

Die Leistungen werden immer schlechter, Kunden sprechen von einer „Servicewüste“. Die TS hat sich bei einigen Banken mit Niederlassungen im Oberland umgehört, wie sie es mit den kostenlosen Girokonten halten und ob sie Sorge haben, dass ihnen bei weiteren Gebühren-Erhöhungen Kunden verloren gehen.

Commerzbank gewinnt an Kunden

Bei dem Girokonto der Commerzbank sind Überweisungen am SB-Terminal und beim Online-Banking weiterhin kostenlos. Diese Regelung gilt für alle Filialen bundesweit und damit auch im Landkreis Miesbach. Eine Abwanderung von Kunden befürchtet die Commerzbank derzeit nicht – ganz im Gegenteil.

„Seit der Neuausrichtung unseres Geschäftsmodells vor gut drei Jahren gewinnen wir Kunden von unseren Wettbewerbern.“, sagt Hans-Peter Rudolph, Pressesprecher der Commerzbank AG. „Seit Ende 2012 sind wir bundesweit um 820.000 Kunden gewachsen. Das ist mehr, als eine Großstadt wie Frankfurt am Main Einwohner hat.“

Allein in der Niederlassung München, zu denen auch die Standorte Miesbach, Bad Tölz und Rottach-Egern zählen, hat die Commerzbank im vergangenen Jahr rund 9.150 neue Kunden gewonnen und betreut jetzt 336.000 Privat- und Geschäftskunden. Rudolph erklärt weiter:

Unabhängig davon gilt: Alle Sparkassen und Banken müssen auf das niedrige Zinsniveau und steigende Kosten reagieren. Deshalb schauen wir uns natürlich auch die Gebühren an. Aber wir werden hier keine unüberlegte Veränderung vornehmen, um unseren Wachstumskurs nicht zu gefährden.

Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärt, das bei dem Geldhaus aktuell keine Preiserhöhungen geplant seien. Die Gebühren sind aber auch derzeit schon nicht ohne: Die Deutsche Bank bietet unterschiedliche Kontenpakete an. Von der Ausgestaltung des jeweiligen Kontopakets hängt auch der monatliche Grundpreis ab.

Das Angebot reicht dabei von fünf Euro zum Beispiel für Kunden, die ihre täglichen Bankgeschäfte weitgehend online oder über die Bankingterminals erledigen möchten, bis hin zum Konto für zehn Euro mit „zusätzlichen Komfortleistungen“. Das Junge Konto der Deutschen Bank ist kostenfrei und richtet sich exklusiv an Schüler, Auszubildende, Studenten und Bundesfreiwilligendienstleistende bis einschließlich 30 Jahre. Ein monatlicher Mindest-Gehaltseingang ist nicht erforderlich.

Überweisungen per Belegleser am Bankingterminal sind für alle Kontenmodelle kostenfrei. Überweisungen am Schalter in der Filiale kosten dagegen bis zu 1,50 Euro.

„Qualität hat ihren Preis“

Die Sparkasse hat schon lange Gebühren, nur für Kinder und Jugendliche sind Girokonten kostenlos. Mit S-Giro Classic, S-Giro Prestige und S-Giro Guthaben bietet die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee unterschiedliche Pakete mit entsprechendem Leistungen. Auch bei der Kreissparkasse gilt in den anderen Instituten – wer mehr Leistung beansprucht, muss auch mehr zahlen.

Denn: Girokonten kosten Geld. Wenn sie kostenlos angeboten werden, habe die Bank die Hoffnung, auf einem anderen Gebiet mit dem Kunden Geld zu verdienen, heißt es seitens der Kreissparkasse. Angesichts der niedrigen Zinsen sei dies aber schwerer geworden. Der Sprecher der Kreissparkasse Peter Friedrich Sieben betont:

Wir bieten Qualität an. Und Qualität hat ihren Preis.

Die Herausforderung der Niedrigzinsen betrifft die gesamte Branche. Während die Postbank beispielsweise durch die Erträge aus der Anlage der Sichteinlagen ihre Girokonten früher kostenlos für die Kunden und dennoch kostendeckend anbieten konnte, zahlt sie mittlerweile bei der EZB Verwahrgebühren.

Auch die Postbank beschäftigt sich daher mit der Frage, wie sie ihre Produkte kostendeckend anbieten kann. Hinter Bankdienstleistungen steht eine Leistung, sie haben einen Wert und sie haben dementsprechend auch einen Preis. Es gibt derzeit keine konkreten Entscheidungen in Bezug auf die künftige Preisgestaltung. „Es ist aber auch klar,“ so Sprecherin Iris Laduch-Reichelt, „dass die Postbank ihre Dienstleistungen und Produkte dauerhaft nicht grundsätzlich kostenlos anbieten kann.“

Bei der Raiffeisenbank Gmund gibt es kostenlose Girokonten nur noch für Schüler und Studenten. Auch hier führt man das rückläufige Zinsniveau zur Begründung an. Es führe zu geringeren Einnahmen bei gleichen Kosten für zum Beispiel den Unterhalt der Bankgeschäftsstellen und der EDV-Systeme. Man reduziere daher EDV-Kosten und habe verursachergerechte Preise für die Kontoführung eingeführt, abhängig von Art und Umfang der jeweiligen Kontonutzung.

Einbrechern keine Chance geben

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Ein Einbruch pro Woche im Landkreis. So lassen sich die 46 Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr nüchtern runterbrechen. Die Zahl ist zwar rückläufig. Entwarnung kann trotzdem nicht gegeben werden. Wir geben Tipps für mehr Sicherheit.

Hier wurden heute Bilder im Wert von 50.000 Euro gestohlen

In der Galerie Walentowski wurden im Dezember Bilder im Wert von 50.000 Euro gestohlen

Dieser Einbruch hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt: Im Dezember 2015 stehlen Diebe 19 Bilder renommierter Künstler aus einer Galerie in der Seestraße in Rottach.

Wie sie das angestellt hatten, die teils sehr großformatigen Bilder und dazu in dieser Stückzahl unentdeckt zu entwenden, bleibt bis heute ein Rätsel. Einzig weiß man, dass sich die Kunsträuber Zutritt durch ein Fenster an der Rückseite des Hauses verschafft haben müssen.

Niedrige Aufklärungsquote

Ausspionieren, zuschlagen und leider kaum verwertbare Spuren hinterlassen. Fälle wie diese zeigen, wie professionell und strukturiert die Täter bei ihrer „Arbeit“ vorgehen. Nicht mehr Einzelwissen ist gefragt, sondern meist das Know-how einer ganzen Bande. Ihnen auf die Schliche zu kommen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das belegt auch die niedrige Aufklärungsquote der Polizei. „Sie liegt bei 13 Prozent“, sagt Andreas Guske, Pressesprecher Polizeipräsidium Oberbayern Süd.

Doch es gibt auch gute Nachrichten in dem Zusammenhang: „Die Anzahl der Wohnungseinbrüche im Landkreis Miesbach ist im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig“, berichtet Guske weiter. Wurden in 2014 noch 51 Einbrüche registriert, sank die Zahl 2015 auf 46 Delikte. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Eine Tendenz lässt sich hier aber nicht abzeichnen“, so der Pressesprecher.

Ist das Tal gefährdeter?

Fakt sei jedoch, dass die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bürgern durch bestimmte Aktionen intensiviert worden ist. „Der Appell, in Verdachtsmomenten die 110 zu wählen, ist in der Bevölkerung angekommen. Auf diese Weise konnten wir bereits Diebe auf frischer Tat fassen und so weitere Straftaten verhindern.“

Die zweite gute Nachricht: „Das Tal ist nicht gefährdeter als die anderen Ortschaften im Landkreis“, betont Andreas Guske. Heißt: Die Vermutung, dass es Einbrecher eher auf die „Reichenviertel“ in Rottach oder Tegernsee abgesehen hätten, lässt sich laut Kriminalitätsstatistik nicht belegen.

Es gibt keinen herausragenden Ort. Die Einbrüche fanden im gesamten Landkreis verteilt statt.

Dass das Bauchgefühl einem vielleicht etwas andere suggeriere, habe schlicht damit zu tun, dass beispielsweise Rottach-Egern mehrfach Schauplatz aufsehnerregender Einbrüche und Überfälle gewesen ist. Zuletzt – wie berichtet – im Dezember 2015.

„Einbrecher suchen das schwächste Glied in der Kette“

Wenn potenziell jeder Bürger mit Eigentum zur Zielscheibe von Wohnungseinbrechern werden kann, stellt sich die Frage, wie man sich schützen kann, um gar nicht erst von den Dieben auserkoren zu werden. „Eine Wohnung oder ein Haus lassen sich nicht zu hundert Prozent sichern. Aber alles, was es den Tätern schwerer macht und damit den Prozess des Einbrechens verzögert, ist ein Gewinn“, erklärt der Polizeipressesprecher.

Gerade das Türschloss  bietet Einbrechern oft viele Möglichkeiten, um in das Haus zu kommen.

Gerade das Türschloss bietet Einbrechern oft viele Möglichkeiten, um in das Haus oder die Wohnung zu kommen.

Für welche Sicherheitsmaßnahme man sich letztendlich entscheidet, bleibt einem natürlich selbst überlassen. Doch nicht immer müssen es die ganz schweren Geschütze wie Kameraüberwachung oder ein meterhoher Zaun sein, die eine abschreckende Wirkung auf Einbrecher ausüben. „Es fängt mit Grundsätzlichem an. Einbrecher suchen sich immer das schwächste Glied in der Kette. Das heißt, wer sein Haus verlässt, sollte darauf achten, die Fenster zu schließen und sie auf gar keinen Fall gekippt stehen lassen.“ Laut Guske sei es auch empfehlenswert die Terrassentür speziell mit Schließmechanismen zu sichern.

Unverzichtbar: eine gute Nachbarschaft

Thomas Gmeinder, Sicherheitsexperte aus Gmund, rät ebenfalls zu einer elementaren Grundsicherung. „Sie ist leicht an allen Türen, Fenstern und Kellerschächten anzubringen und zudem vergleichsweise kostengünstig.“ Zum Thema Videoüberwachung gibt er allerdings folgendes zu bedenken: „Als Einbruchsschutz zählt sie nicht. Sie zeigt nur im Nachhinein, was passiert ist und trägt somit zur Aufklärung bei.“

Wer seinen Besitz schützen oder vielleicht einfach auch nur sein Sicherheitsempfinden stärken will, für den führt wohl kein Weg an diesen Präventivvorkehrungen vorbei. Doch allen technischen Finessen zum Trotz: Manchmal sind die einfachsten – und nebenbei kostengünstigsten – Maßnahmen die effektivsten. „Die beste Alarmanlage ist immer noch eine intakte Nachbarschaft“, erklärt Polizeipressesprecher Guske abschließend.

Sexueller Übergriff auf Party aufgeklärt

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Im vergangenen Juni war es auf der Mexican Night in Sachsenkam zu einem sexuellen Übergriff auf eine 18-Jährige gekommen. Nach der zehnmonatigen Fahndung konnte die Kripo nun einen Tatverdächtigen festnehmen.

In der Nacht von Samstag, 13. Juni, auf Sonntag, den 14. Juni war es im Umfeld der Mexican Night in Sachsenkam zu einem sexuellen Übergriff auf eine 18-jährige Frau aus dem östlichen Landkreis Starnberg gekommen. Die Polizei suchte direkt im Anschluss nach einem 20- bis 25-Jähriger mit kräftiger Statur.

Das Opfer hatte den Täter auf dem Festgelände kennengerlernt. Im weiteren Verlauf entfernten sich die beiden mehrere hundert Meter in südlicher Richtung vom Veranstaltungsort. Dort sei es dann nach Polizeiangaben in einem Gebüsch um kurz vor 1 Uhr nachts – gegen den Willen der Frau – zu sexuellen Handlungen gekommen.

Besonderes Interesse zeigten die Ermittler im Nachgang an Foto- und Videomaterial von der Veranstaltung. Die intensive Fahndung der Kripo in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin in München, führte nun zur Aufklärung des Falles. Aufgrund von DNA-Spuren wurde ein Mann aus dem Landkreis Straubing-Bogen als Tatverdächtiger ermittelt und festgenommen. Der 26-Jährige hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Brauen wie die Mönche

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Das höchste Gebot der Bayern? Das Reinheitsgebot beim Bierbrauen. Und dieses Gebot gibt es nun schon seit 500 Jahren. Zum feierlichen Anlass hat sich das Herzogliche Brauhaus etwas Besonderes einfallen lassen.

Bierbrauen wie früher bei den Mönchen - Am 23. April kann man das alte Brauhandwerk im Bräustüberl erleben.

Bierbrauen wie früher bei den Mönchen – Am 23. April kann man das alte Brauhandwerk im Bräustüberl erleben.

Am 23. April 2016 besteht das Bayerische Reinheitsgebots für Bier nun schon seit 500 Jahren. Aus diesem Grund wird am kommenden Samstag vor dem Bräustüberl Bier gebraut – und zwar so, wie es einst die Mönche taten. Mitglieder des Irschenberger Vereins „Brauen wie anno dazumal“ kommen nach Tegernsee und zeigen das Brauereihandwerk.

Während das Bier mit heißen Steinen im Holzbottich reift, sind die Besucher ganz nah dran am offenen Feuer und können den Geruch von süßem Malzgeruch und das herbe Aroma des Hopfens genießen. Wer mag, lässt sich den Vorgang des „Brauens wie anno dazumal“ von den Fachleuten erklären. Zum Ausschank kommt eine Rarität: Unfiltriertes Max I. Josef aus dem Herzoglichen Brauhaus. Los geht’s ab etwa 10 Uhr vormittags.

Köhl-Nachfolger gefordert

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Das Chaos um den Abgang von TTT-Chef Stephan Köhl ist noch nicht ausgestanden. Die Touristiker haben zwar einen Interims-Geschäftsführer, doch der will eigentlich nicht für immer auf der Position bleiben. Nun fordert der eigentlich entmachtete Beirat, dass die Führungslosigkeit bis Ende des Jahres beendet sein muss.

Bernhard Kaiser ist Vorsitzender des TTT-Beirates und Wiesseer Hotelbetreiber / Archivbild

Bernhard Kaiser ist Vorsitzender des TTT-Beirates und Wiesseer Hotelbetreiber / Archivbild

Vor etwas mehr als zwei Wochen erreichte die Nachricht über den plötzlichen Weggang von TTT-Chef Stephan Köhl das Tegernseer Tal. Im darauffolgenden Kommunikations-Chaos stellte sich nicht nur die Tegernseer Tal Tourismus GmbH als führungslos heraus. Auch die fünf Tal-Bürgermeister als Gesellschafter machten unter ihrem Sprecher Peter Höß keine allzu gute Figur.

Vor allem die Kommunikation nach innen aber auch nach außen wurde massiv kritisiert. Quasi als Notlösung übernahm erneut Christian Kausch die Geschäfte der Tourismus-Organisation. Dass das allerdings keine langfristige Lösung sein kann, hat Kausch intern immer wieder klar gemacht. Er sei, so ist aus Insiderkreisen zu hören, nie „scharf“ gewesen auf den Job des TTT-Geschäftsführers.

Dabei klang Peter Höß vor einer Woche noch so, dass Christian Kausch für die Gesellschafter möglicherweise sogar eine langfristige Lösung an der TTT-Spitze darstellen könnte:

Wir haben hier eine wirklich gute Mannschaft. Es wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, innerhalb des TTT-Teams Aufgaben neu zu verteilen und nur bei Bedarf einen externen Berater hinzuzuziehen.

Vielleicht sei das, so Höß weiter, die entscheidende Erkenntnis, das man durch die ganze Angelegenheit gewonnen haben. Laut dem Wiesseer Bürgermeister könnte man mit Kausch als dauerhaftem TTT-Geschäftsführer sogar Geld sparen. Dass Höß seine Worte, gefallen in einem unveröffentlichten Zeitungs-Interview, vorab nicht mit seinen Bürgermeisterkollegen abgestimmt hatte, kam intern nicht sehr gut an. Nur ist er als Sprecher angezählt. Seine Zukunft ungewiss.

Kaiser stellt Forderungen

Bernhard Kaiser als Vorsitzender des Tourismus-Beirats kommt nun aus der Deckung und betont, dass die TTT bis spätestens Ende des Jahres unbedingt einen neuen Geschäftsführer brauche. Diese Forderung hatte der im Vorfeld der Köhl-Demission gemiedene Beirat bei einem Treffen mit den Tal-Bürgermeistern am vergangenen Freitag klar formuliert.

Der Anlass für das Treffen im Gmunder Rathaus sei die Verärgerung der Beiratsmitglieder gewesen. So habe man klar machen wollen, dass die Vertreter der privaten Vermieter auch weiterhin eine gewichtige Rolle im Gesellschafterkreis der TTT spielen wollen. Nun zeigen sich die Vertreter des Beirates zumindest erfreut darüber, dass es kurzfristig zu einem klärenden Gespräch gekommen sei. Gegenüber dem Merkur betont Kaiser, dass die TTT nun unbedingt einen neuen Chef brauche: „Und zwar einen mit klaren Zielen.“

Langfristiger Schulsport garantiert

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Die Traglufthallen in Rottach-Egern und Holzkirchen stehen. Jetzt macht sich Hoffnung breit, dass die Tegernseer Turnhalle wieder von Schülern und Vereinen genutzt werden kann. Doch kann der Schulsport in der Halle langfristig gesichert werden, wenn die Zahl der Asylbewerber erneut steigen sollte?  

Derzeit ist die Halle noch belegt. Doch nach Pfingsten sollen hier wieder der Sportunterricht stattfinden.

Derzeit ist die Turnhalle noch belegt. Nach Pfingsten soll hier wieder der Sportunterricht stattfinden.

Seit August 2015 sind in der Tegernseer Dreifachturnhalle Asylbewerber untergebracht. Mit zeitweise mehr als 200 Menschen, war die Kapazität der Halle schnell erreicht. Noch vor einigen Monaten stand die Frage im Raum, ob die Turnhalle als langfristige Unterkunft dienen muss. Doch mit der Errichtung der Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach-Egern gab die Behörde Entwarnung.

Letzte Räumungsetappe beginnt

Seit der Fertigstellung der Rottacher Traglufthalle sind bereits viele Flüchtlinge aus der Tegernseer Turnhalle umgesiedelt. Jetzt gibt das Landratsamt den endgültigen Räumungszeitplan bekannt. In den kommenden Wochen sollen die restlichen Tegernseer Asylbewerber umgesiedelt werden. Bis zu 50 Personen werden am Mittwoch, den 27. April in die Otterfinger Asylunterkunft am Pitzarweg verlegt.

Weitere 20 Personen werden nach Holzkirchen umgesiedelt, so Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes. Vom 9. Bis 13. Mai sollen weitere 40 Personen aus Tegernsee in die Holzkirchner Traglufthalle umziehen. Die letzte Räumungsetappe dürfte nach dem 17. Mai abgeschlossen sein, so Nemitz. Die letzten Asylbewerber will man dann in Rottach aufnehmen.

Sanierung während der Pfingstferien

Nemitz erklärt weiter, dass anschließend eine Begehung der Tegernseer Turnhalle stattfinden wird, um festzustellen, welche Bereiche saniert werden müssen. Schließlich soll die Turnhalle nach den Pfingstferien wieder den Vereinen und Schülern zur Verfügung stehen. Wie bereits berichtet, wird die Stadt dennoch bis zu 60 Asylbewerber aufnehmen. Als alternative Unterkunft dient dann das Hotel Bastenhaus. Der Hotelpächter möchte seinen Vertrag nicht verlängern, daher können ab 1. Juni 2016 Flüchtlinge in dem Haus wohnen.

Eddy Biyogho kümmert sich als Sozialbeauftrager um die Asylbewerber in der Tegernseer Turnhalle. Zwar bestätigt er, dass sich die Zahl der Neuankömmlinge stabilisiert hat, Entwarnung will er jedoch keine geben:

Ich glaube, dass sich im Sommer wieder mehr Flüchtlinge auf den Weg nach Deutschland machen und damit vielleicht auch hier bei uns der Bedarf an Unterkünften wieder steigt.

Auch das Landratsamt ist auf eine erneute Flüchtlingswelle vorbereitet, bestätigt Pressesprecher Nemitz. Sollten im Sommer viele Asylbewerber im Landkreis ankommen, gäbe es aber Alternativen. „Als Unterkunft steht uns die Turnhalle der Berufsschule Miesbach zur Verfügung. In den benachbarten Containern können die Flüchtlinge die Sanitäranlagen nutzen. Außerdem stellt das THW notfalls 240 Betten zur Verfügung. Zusammen mit den bereitgestellten 60 Betten im Essenszelt kann man 300 Asylbewerbern kurzfristig eine Unterkunft bieten.“

Sollten alle Stricke reisen, will man eventuell noch auf die kleine Turnhalle in Tegernsee zurückgreifen. Aber nicht mehr auf die Dreifachturnhalle.


Käfers Almdorf könnte im Herbst starten

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Ein enormes Medienecho hat der Exklusiv-Bericht der TS vom 24. März ausgelöst. Nach Abendschau, TZ und der Abendzeitung berichtet nun auch das BR-Kulturmagazin Capriccio über die Almdorf-Pläne des Gastronomen Michael Käfer. Der glaubt, in etwa vier Wochen den Zuschlag zu erhalten.

Das BR-Team (Ralf Zipperlen, Laura Beck und Marion Pietz) mit Bürgermeister Johannes Hagn.

Das BR-Team (Ralf Zipperlen, Laura Beck und Marion Pietz) mit Bürgermeister Johannes Hagn.

Das Magazin Capriccio nimmt für sich in Anspruch, die „Herausforderung des Kulturgeschehens in Bayern“ widerzuspiegeln. Am Donnerstagabend stellt es sich dem Tegernseer Almdorf, das die Ratsmitglieder seit Jahren herausfordert und jetzt womöglich ein Ende findet.

Mit dem TS-Bericht von Ende März wurde klar, dass der Münchner Gastronom Michael Käfer als Investor und Betreiber seinen Ring in den Hut wirft. Eine Lösung ist damit in Sicht, die auch einer Mehrheit im Rathaus gefallen dürfte. Davor hat sich auch das Kamerateam des BR positioniert. Bei dem Arbeitstitel „Wo gehts hin mit dem alten Land?“ dreht es sich nicht nur um passende Bilder, die Reporterin Laura Beck versucht auch Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) aus der Reserve zu locken.

Doch vermutlich hat er Beck nichts anderes erzählt, als vor knapp drei Wochen der Abendschau: „Das Almdorf ist sehr stark mit Pro und Contra abgewogen worden. Man hat sich letztlich dafür entschieden, weil dies der geeignete Ort sei, sich dort bereits eine Bebauung am Rande befindet und die Lage sehr gut geeignet sei“.

Hochpreisiges Schickimicki?

Im gleichen Beitrag begründete SPD-Stadtrat Thomas Mandl seine Kritik. Er glaube nach wie vor an ein kitschiges Heidi-Land, das da entstehen würde.

Es sind unheimlich viele Erdbewegungen notwendig. Es ist eine aufwändige Bauweise mit 76 Betten. Das kann nicht das Familienhotel sein, wie es uns verkauft wurde. Das wird etwas Hochpreisiges, Schickimickihaftes. Damit wird nach außen signalisiert: Wenn ein Investor mit viel Geld kommt, dann wird unsere Heimat verkauft.

Ähnlich dürfte sich in ihrem Interview gegenüber Capriccio auch Angela Brogsitter-Finck von der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal geäußert haben. Sie war schon immer gegen die Herausnahme der 4.500 Quadratmeter großen Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet unter der Neureuth und den Flächenverbrauch. Doch das Projekt nahm auch die Hürde einer Petition im Landtag.

Käfer ist daher um Konsens bemüht. „Wir wollen das Almdorf ein bisschen kleiner machen, nicht ganz so massiv“. Es soll sich in die Landschaft einfügen. „Da wir in Kaltenbrunn eine Gaststätte haben, brauchen wir da oben keine“. Er glaube, dass dies eine ganz schöne Geschichte werde.

Angela Brogsitter beim gestrigen Interview vor dem Grundstück des geplanten Almdorfs.

SGT-Vorsitzende Angela Brogsitter-Finck beim gestrigen Interview auf dem Grundstück des geplanten Almdorfs.

Pressesprecherin Marion Drux erwartet auf erneute Nachfrage, dass Käfer mit dieser Thematik in vier Wochen durch sein dürfte. „Eigene Pläne sind noch nicht erstellt“, so Drux, der Vertrag noch nicht unter Dach und Fach. Herr Käfer möchte erst den „Zuschlag“ abwarten.

Es sieht ja ganz gut aus, aber es kann immer noch etwas schiefgehen.

Weniger pessimistisch ist Rainer Leidecker als Projektentwickler der Ernst Tengelmann GmbH: Man habe den Verkäufer, die Familie Berghammer, und Michael Käfer als Investor, soweit zusammengeführt, dass es zu diesem Abschluss in etwa vier Wochen kommen dürfte.

Baugenehmigung soll Anfang Juni da sein

Im Erbbaurecht auf 90 Jahre würde Käfer das Bergschwalben-Areal bekommen. Von ihm sei die Familie Berghammer vom benachbarten Kohlhaufhof begeistert, so Leidecker, von Käfer wüssten sie, dass er das kann. „Die Berghammers kommen mit dieser Adresse gut klar“. Nach einem Termin im Landratsamt geht Leidecker davon aus, „dass die Baugenehmigung bereits in den letzten Zügen liegt und Anfang Juni kommen wird, da die letzten Hürden genommen wurden“.

Dann könne man mit dem Abbruch und dem Bauen beginnen, glaubt Leidecker. Ende des Jahres wolle Käfer starten. Marion Drux vertraut der Tegernseer Stimme noch an, dass diese mit ihrem Bericht über Käfers Almdorf eine kleine Lawine losgetreten habe: „Wir konnten uns vor Presseanfragen kaum noch retten“.

Obduktion abgeschlossen: War es Mord?

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Was geschah an jenem Tag im März, dem Todestag einer 95-jährigen Kreutherin? Bereits zu Lebzeiten sollen ihr Hausmeister samt Gefährten Wertgegenstände aus ihrer Villa gestohlen haben. Weil die Staatsanwaltschaft prüfen will, ob die Frau eines natürlichen Todes gestorben ist oder ermordet wurde, hat man sie nun obduziert.

Das Haus der Kreutherin wurde von der Kripo versiegelt.

Das Haus der Kreutherin wurde von der Kripo mittlerweile versiegelt.

Vergangene Woche schlug der dramatische Fall um eine 95-jährige Kreutherin hohe Wellen. Wie kam sie ums Leben? Und warum musste man ihren Körper obduzieren? Seit vergangener Woche verdichteten sich die Gerüchte rund um den Tod der Kreutherin.

Nach Berichten aus der Nachbarschaft lebte die Frau in den letzten Jahren sehr zurückgezogen und verbrachte ihre letzten Jahre in einem Seniorenheim in Rottach-Egern. Ihr Mann sei früher Antiquitätenhändler gewesen. Beide betrieben damals ein gut laufendes Geschäft im Zentrum Rottach-Egerns.

Verdacht auf Bandenraub

In ihrer Villa in Kreuth befanden sich bis zuletzt Kunst, Möbel und andere luxuriöse Wertgegenstände. Wie berichtet laufen derzeit die umfangreichen Ermittlungen gegen den Hausmeister, die Pflegerin und deren Ehemann, die die alte Dame vor ihrem Tod systematisch ausgeraubt haben sollen. Als die Polizeibeamten die Wohnungen der Pflegerin durchsuchten, konnten einige Objekte aus der Kreuther Villa sichergestellt werden.

Ken Heidenreich, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft München II, erklärt: „Die Tatverdächtigen sitzen bereits in U-Haft. Die Ermittlungen bezüglich eines Bandendiedstahls laufen derzeit noch.“

War es Mord?

Währenddessen verbreiteten sich Ende letzter Woche Gerüchte, die Frau sei am 22. März keines natürlichen Todes gestorben. Doch diese Mutmaßungen wollen derzeit weder Polizei noch Staatsanwaltschaft bestätigen. Ende März stellte der zuständige Arzt zwar zuerst den natürlichen Tod der 95-Jährigen fest. Doch um sicherzugehen, wurde eine nachträgliche Untersuchung der Toten veranlasst. Dazu habe man Sie exhumiert. Und Heidenreich erklärt weiter:

Die Obduktion ist abgeschlossen. Uns liegen aber noch keine Ergebnisse vor.

Wer derzeit einen Mord in Anbetracht ziehe, sei gedanklich schon weiter als die Staatsanwaltschaft, berichtet der Pressesprecher. Man werde wohl die Ermittlungsergebnisse abwarten müssen. Derzeit führt die Polizei noch Spurenauswertungen und Zeugenbefragungen durch.

Die drei Tatverdächtigen – die 51-jährige Pflegerin, ihr 55-jähriger Ehemann und der 56-jährige Hausmeister – sitzen nach ihrer Festnahme derzeit wegen Verdacht auf Bandendiebstahl in Untersuchungshaft.

Trotz Asylies: Hotel bleibt Hotel

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Im Hotel Bastenhaus in Tegernsee sollen ab Juni Flüchtlinge einziehen. Der Eigentümer will das Haus dafür um acht Wohneinheiten umbauen. Die Stadt hingegen will Eigentumswohnungen langfristig verhindern. .

Nach der Nutzung als Asylbewerberunterkunft will die Stadt das Bastenhaus wieder für den Fremdenverkehr nutzen.

Nach der Nutzung als Asylbewerberunterkunft will die Stadt das Bastenhaus wieder für den Fremdenverkehr nutzen.

Das ehemalige Hotel Bastenhaus wird künftig zur Unterkunft für 60 Asylbewerber. Ab dem 1. Juni läuft der Mietvertrag zwischen Landratsamt und Eigentümer. Wie lange dort dann Flüchtlinge untergebracht sein werden, ist noch unklar. Gestern beschäftigte sich der Tegernseer Bauausschuss mit dem Antrag des Eigentümers. Dieser will das Hotel umbauen lassen. Nach der Nutzung für die Asylbewerber-Unterkunft, sollen dort acht Wohneinheiten entstehen.

Neuer Antrag muss her

Gestern Abend beschäftigte sich der Bauausschuss mit dem Antrag auf Nutzungsänderung. Demnach plant der Eigentümer auf drei Geschossen insgesamt acht Wohnungen. Zwei Appartements sind im Ersten Obergeschoss geplant. Jeweils drei Wohnungen im zweiten und dritten Stockwerk. Im Keller und Erdgeschoss sind laut Antrag keine Wohneinheiten geplant.

Nach dem Wunsch des Eigentümers sollten dort insgesamt 42 Betten entstehen. Auch der Grundriss hätte hierfür geändert werden sollen. Gestern wurde klar, dass die Stadt zwar die Unterkunftsmöglichkeit für Flüchtlinge befürwortet, jedoch den Wohnungsbau nicht bewilligen möchte.

Man befinde sich hier im Sondergebiet Fremdenverkehr und sollte den Betrieb als Hotel sichern, so die einstimmige Meinung der Stadträte. Bürgermeister Johannes Hagn erklärt:

Wir möchten, dass das Hotel nach der Nutzung als Flüchtlingsheim wieder in ein Hotel umgebaut wird. Der Fremdenverkehr soll auf lange Sicht gesichert werden.

Deshalb wurde der Antrag abgelehnt. Stattdessen fordert die Stadt nun eine Nutzungsänderung für ein Flüchtlingsheim. Drei Jahre solle dies, so der Wunsch der Stadträte, aufrechterhalten werden. Bürgermeister Hagn glaubt zumindest fest an den Einzug der Tegernseer Asylbewerber ab Juni. „Wenn der Antrag auf eine Nutzungsänderung für ein Flüchtlingsheim eingeht und wir diesen genehmigen, kann der Umzug beginnen.“

Baum-Umarmer bleiben gelassen

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Waakirchen hat ein Verkehrsproblem. Und die Natur schaut zu. Das vom Staatlichen Bauamt Rosenheim beantragte Projekt einer Ortsumfahrung von Waakirchen im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) ruft noch keine Landschaftsschützer auf den Plan.

Die Nordtrasse (blau) und die Südtrasse (rot) als mögliche Ortsumgehungen für Waakirchen.

Die Nordtrasse (blau) und die Südtrasse (rot) als mögliche Ortsumgehungen für
Waakirchen.

„Ohne konkrete Planung sehen wir keinen Handlungsbedarf.“ Gerhard Wagner, erster Vorsitzender der Ortsgruppe Bund Naturschutz Schaftlach-Waakirchen sieht der im Bundesverkehrswegeplanes (BVWP) 2030 als „vordringlicher Bedarf“ eingestuften Ortsumfahrung gelassen entgegen. „Im Moment sprechen wir über einen ungefähr zwei Kilometer langen virtuellen Bogen, der auf einem Plan eingezeichnet ist“.

Eine schriftliche Stellungnahme des Bund Naturschutz zu dem Projekt macht Wagner vom Planfeststellungsverfahren abhängig. Einfluss darauf haben erstmalig alle Bürgerinnen und Bürger, die bis zum 2. Mai 2016 schriftlich zu den Projekten im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 Stellung nehmen können. Wagner beanstandet:

Die Leute kennen uns immer nur dann, wenn sie persönlich betroffen sind.

Mehr als 14.000 Fahrzeuge fahren täglich durch Waakirchen. Geschätzte Investitionssumme einer möglichen südlichen Trassenführung 6,6 Millionen. Die B472 ist als strategisch wichtige Ost-West-Verkehrsachse bekannt und gilt als „geheime Ersatzautobahn“. Von einer Umfahrung betroffen wären im Süden ein Wasserschutzgebiet sowie im Norden wertvolle Grünflächen.

„Eine Durchquerung der Trasse durch das Wasserschutzgebiet würde mich zwar persönlich stören, aber das wäre vielmehr für die Menschen ein Nachteil, weniger für die Natur“, sagt Gerhard Wagner. „Durch die Bürgerinitiativen sind die Widerstände von selbst groß genug.“

Bürgern obliegt weiterhin Mitspracherecht

Auch Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl sieht noch keine Notwendigkeit, sich schützend vor die Natur zu stellen. „Im Jahre 2012 haben wir einen Antrag für eine Ortsumgehung gestellt. Dabei ging es vorrangig um eine grobe Abschätzung der Kosten. Einen Umweltbericht beziehungsweise eine Analyse der betroffenen Naturschutzflächen in Auftrag zu geben, setze eine Entscheidung voraus, die in diesem Fall noch gar nicht getroffen wurde.“

Bis zur Freigabe eines Trassenverlaufs sei es noch ein sehr, sehr langer Weg, so Hartl. Sein Wunsch ist es, die Bürgerinnen und Bürger bei einem Planfeststellungsbeschluss erneut mit in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.“

Schilder sollen Streit schlichten

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Die Radlsaison beginnt. Während sich die einen gerne auf’s Mountainbike schwingen, genießen andere die Natur bei einem gemütlichen Spaziergang. Treffen beide Lager aufeinander, bleibt Ärger manchmal nicht aus. Die Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) setzt nun mit einer Kampagne auf einen rücksichtsvollen Umgang miteinander. Kreuth zieht mit.

Diese Schilder weisen sowohl Radler als auch Fußgänger auf gegenseitige Rücksichtnahme hin.

Diese Schilder weisen sowohl Radler als auch Fußgänger auf gegenseitige Rücksichtnahme hin./Quelle: ATS

Das warme Frühjahrswetter lockt zum Ausflug in die Berge: Während die einen beim stillen Bergwandern Ruhe und Erholung suchen, geht es Bikern um Action, Geschwindig- und Geschicklichkeit. Stoßen Fußgänger und Radler zusammen, sind Konflikte vorprogrammiert. Um dem vorzugreifen, setzt die ATS mit ihrer Kampagne „Fair Bike“ auf einen rücksichtsvollen Umgang und tolerantes Verhalten.

Hinweisschilder sollen Konflikte reduzieren

Auf beliebten und belebten Wegen, die sowohl von Radlern als auch von Fußgängern genutzt werden, stehen nun weiß-grün-gelbe Hinweisschilder, die Wanderer und Biker an die gegenseitige Rücksichtnahme erinnern. „Das Konfliktpotenzial bei normalem Verhalten ist relativ gering. An gewissen Nadelöhren kommt es hin und wieder zu unangenehmen Zusammentreffen zwischen Mountainbikern und Fußgängern“, erklärt Sebastian Freund, Produktmanager Rad von der ATS.

Als hochfrequentierte Strecken nennt Freund beispielsweise den Weg entlang der Weissach, nach Siebenhütten oder hinauf zur Schwarztennalm. „Weil manche Schilder schon sehr ausgebleicht sind, wollen wir diese nach und nach erneuern“, so Freund.

Kreuth testet Schweizer Modell

Auch Kreuths Wanderwege sind teilweise mit derartigen Hinweisschildern ausgestattet. Die Gemeinde will noch einen Schritt weiter gehen. Dabei handelt es sich um eine Variante der Wegrandbe-schilderung, die bereits in der Schweiz in Gebrauch ist. „Es geht dabei nicht um Verbote, sondern um Aufforderung zur gegenseitigen Rücksichtnahme“, so Bürgermeister Josef Bierschneider.

Sobald die Schilder angefertigt sind, soll die einjährige Testphase beginnen. „Vorläufig geht es bei der Beschilderung um Strecken, die am Mountainbike-Festival befahren werden“, so Bierschneider weiter. Sollten diese Schilder nachweislich das Konfliktpotenzial reduzieren, will man die Schweizer Schilder auf verschiedenen Wegen langfristig anbringen.

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